NDR Elbphilharmonie Orchester, Aivis Greters und Francesco Piemontesi;
Foto Patrik Klein
Freitagabend in der Elbphilharmonie Hamburg:
Nach dem fulminanten „Mahler-und-was-daraus-folgt-Konzert“ von Teodor Currentzis mit seinem SWR Symphonieorchester vor ein paar Tagen waren die Musikrezeptoren doch etwas verstrubbelt. Am gestrigen Abend durften sie sich wieder gänzlich erholen und glatt legen.
Denn es stand klassische Musik vom Allerfeinsten auf dem Programm. Zudem gab es noch eine erfreuliche Neuentdeckung am Dirigentenhorizont zu verfolgen. Der 96-jährige Herbert Blomstedt war leider gestürzt und musste sich noch schonen. Kurzfristig eingesprungen war der 30-jährige äußerst talentierte lettische Dirigent Aivis Greters, dem man eine große Karriere in Europa prognostiziert.
Des weiteren stand noch ein mit außerordentlicher Ausdrucksfeinheit versehener Pianist auf dem Podium, der das Publikum am gestrigen Abend geradezu mit edlen Klängen verwöhnte. Der Schweizer Francesco Piemontesi, Schüler auch von Alfred Brendel, kombinierte hohes technisches Können mit einer Feinheit, die man von seinem berühmten Mentoren so schätzte.
Zusammen wurde es bei Beethovens viertem Klavierkonzert mit dem wunderbar aufgelegten NDR Elbphilharmonie Orchester eine wunderschöne Melange aus Zusammenspiel und Klasse.
Vom Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart gab es dann nach der Pause noch seine letzte Sinfonie Nr. 41, die auch als Jupiter Sinfonie bezeichnet wird und in Rekordzeit komponiert wurde. Orchester und Dirigent verschmolzen hierbei zu einer klanglichen Formation, die Partitur geschlossen auf dem Podium liegend als Hommage an das Wolferl.
NDR Elbphilharmonie Orchester
Francesco Piemontesi, Klavier
Dirigent: Aivis Greters
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58
Zugabe Francesco Piemontesi:
Franz Schubert: Moments musicaux Op. 94
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie C-Dur KV 551 »Jupiter«
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Der Klassik-begeistert-Autor Patrik Klein ist ein leidenschaftlicher Konzert- und Opernfreak, der bereits über 300 Konzerte (Eröffnungskonzert inklusive) in der Elbphilharmonie Hamburg verbrachte, hunderte Male in Opern- und Konzerthäusern in Europa verweilte und ein großes Kommunikationsnetz zu vielen Künstlern pflegt. Nicht immer nimmt er sich Pressekarten im offiziellen Modus, sondern lauscht oder schaut privat, zwanglos und mit offenen Augen und Ohren. Die daraus entstehenden meist emotional noch hoch aufgeladenen Posts in den Sozialen Medien folgen hier nun auch regelmäßig bei Klassik-begeistert – voller Leidenschaft – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – aber immer mit großem Herzen!
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