Kurzkritik: „Wie schön ist die Musik“ – WAGNERS WALKÜRE berauscht aus München

Richard Wagner, Die Walküre, 1. Aufzug, 13. Mai 2021, Livestream  klassik-begeistert.de

Foto: Bayerische Staatsoper © Felix Löchner

Nationaltheater (Bayerische Staatsoper)
Richard Wagner, Die Walküre, 1. Aufzug, 13. Mai 2021, Livestream

von Dr. Ralf Wegner

Irgendwie war es wie eine Erlösung aus langer Trauer. Wir konnten am kurzen Glück der Wotanskinder teilnehmen und uns der Hoffnung hingeben, dass bald auch die anderen Opernhäuser wieder öffnen dürfen. Mir erschienen Parkett und Ränge im Münchner Nationaltheater recht gut gefüllt.

© Ray Burmiston

Das Bayerische Staatsorchester unter Asher Fisch spielte wunderbar; die 34 Jahre alte Lise Davidsen sang mit großer Sopranstimme eine sehr beeindruckende Sieglinde; auch Jonas Kaufmann überzeugte mich, seine lang gehaltenen Wälserufe gingen unter die Haut. Optisch erinnert er immer mehr an Plácido Domingo. Den ich zum Vergleich allerdings nicht heranziehen kann – seinen Siegmund habe ich leider nie gehört.  Bei Georg Zeppenfeld als Hunding vermisste ich etwas das raumflutende Bassvolumen. Er hatte es in der konzertanten Aufführung ohne Möglichkeit zum Ausagieren aber auch deutlich schwerer als das musikalisch von Wagner so reich bedachte Wälsungenpaar.

Jonas Kaufmann, © Sony

Großer Jubel beendete die kurze Aufführung. Danach wurde von jedem Solisten noch Liedhaftes gesungen. Zeppenfeld trat als letzter mit „Wie schön ist die Musik“ (Richard Strauss) auf. Fast zeitgleich stellte ich auf YouTube eine Aufnahme derselben Arie mit Kurt Moll an. Bei Molls Gesang zeigte sich, was ich mit raumfüllendem Bassvolumen meinte.

Endlich wieder Zuschauer in der Bayerischen Staatsoper, München, am 13. Mai 2021. Foto: Klaus Billand

Dr. Ralf Wegner, 13. Mai 2021, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

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