Foto: Wiener Staatsoper / Pöhn (c)
Wiener Staatsoper,
Wiener Opernball 2018 – Pressekonferenz, 11. Januar 2018
von Jürgen Pathy
Am 8. Februar 2018 ist es wieder soweit, dann verwandelt sich die ehrwürdige Wiener Staatsoper für eine Nacht in den prächtigsten Ballsaal der Welt: der 62. Wiener Opernball steht vor der Tür. Einen Monat vorher laden der Direktor des Hauses, Dominique Meyer, die Leiterin des Opernballs, Maria Großbauer, und die Generalsekretärin des Balls, Eva Dintsis, zur traditionellen Pressekonferenz und geben Neues und Altbewährtes bekannt.
Gleich zu Beginn erzählt der sichtlich gut gelaunte Meyer, die Eröffnung des Balls habe im vergangenen Jahr im Schnitt 1,5 Millionen Zuschauer vor die TV-Geräte gelockt – ein Marktanteil von 50 Prozent in Österreich.
Maria Großbauers Gesamtkonzept „Alles Oper“ wird sich auch 2018 weiterhin wie ein roter Faden durch das ganze Haus ziehen: Der Blumenschmuck steht unter dem Thema „Le Nozze di Figaro“ (Wolfgang Amadeus Mozart); der Einsingraum verwandelt sich in „König Midas’ Schatzkästchen“ aus der Oper „Die Liebe der Danae“ (Richard Strauss) – komplett in Gold getaucht. Auf dem Opernball-Plakat setzt sich das Konzept der Organisatorin fort – das Hofmannsthal-Zitat „Walzer soll sie auf Blumen tanzen“ aus der Richard-Strauss-Oper „Arabella“ ziert das schmucke Plakat.
Einige Höhepunkte aus dem reichhaltigen Eröffnungsprogramm 2018:
144 Paare des Jungdamen– und Jungherren-Komitees werden den Opernball zur Polonaise in A-Dur, op. 40 Nr. 1, von Frédéric Chopin eröffnen. Das Haar der Debütantinnen wird dieses Jahr eine Swarovski Tiara zieren – designed by Dolce & Gabbana, wiederum inspiriert von der Mozart-Oper „Le Nozze di Figaro“.
Für die musikalischen Höhepunkte wird das Wiener Staatsopernorchester sorgen, geleitet vom Pariser Dirigenten Frédéric Chaslin. Auf dem Programm stehen: Ah! lève-toi, soleil! aus der Oper „Roméo et Juliette“ von Charles Gounod, O légère hirondelle aus der Oper „Mireille“, ebenfalls von Gounod, und Tanzen möchte ich aus der Operette „Die Csardasfürstin“ von Emmerich Kálmán. Als Gesangssolisten debütieren werden die österreichische Sopranistin Daniela Fally, 37, und der slowakische Tenor Pavol Breslik, 44.
Und auch die Ballettfreunde werden auf ihre Kosten kommen. Zum Joseph-Strauß-Walzer „Mein Lebenslauf ist Lieb’ und Lust“ hat der albanische Solotänzer der Wiener Staatsoper, Eno Peci, die Choreografie und das Kostümkonzept erstellt. Ausführen werden es die Tänzer und Tänzerinnen des Wiener Staatsballetts – darunter die ersten Solotänzerinnen Olga Esina und die wiedergenesene Maria Yakovleva, als auch ihre männlichen Pendants Roman Lazik und Robert Gabdullin.
Die künstlerische Eröffnung endet wie jedes Jahr mit einem gemeinsamen Ausruf aller Staatsopernkünstlerinnen und –künstler: „Alles Walzer!“ – die traditionelle Aufforderung zum Tanz an die Ballgäste.
Um die lange Nacht gut zu überstehen, werden die illustren Gäste aus dem In– und Ausland auch kulinarisch bestens versorgt. An mehreren Stationen im Haus erwartet sie eine kreative Genusspalette: In der Crystalbar werden unter dem Motto „Rossinis Genüsse“ getrüffelte violette Parmesan-Chips, frische Austern, Beef Tatar und kreative Sparkling-Drinks serviert. In der Mahler-Bar werden gebackene „Fledermäuse“ im Jour-Semmerl, Käsegebäck sowie Schaumwein und Champagner kredenzt. Im Mahler-Annex sind Klassiker aus der Gerstner K. u. K. Hofzuckerbäckerei erhältlich. Altbekannte Wiener Ballsnacks wie Würstel, Gulaschsuppe und Bier findet der Gast in der Rossinibar im Mahlersaal, eine Sushibar gibt es im Marmor-Annex, und im Parkettumgang rechts bietet der Eiswagen feinstes Eis in drei Sorten.
In der Weinbar wird Opernball-Sommelier Adi Schmid alle Durstigen mit Weißweinen aus sieben Wachauer Top-Weingütern bewirten. Der neue Rotwein stammt aus dem burgenländischen Spitzen-Weingut Kollwentz. Verantwortlich für die prickelnde Freude wird ein Chardonnay Reserve Brut, Jahrgang 2015, aus der österreichischen Sektkellerei Schlumberger sein.
Selbstverständlich wird auch abseits der Eröffnungsfeier an den verschiedenen Örtlichkeiten musiziert: am Red Carpet das Bühnenorchester der Wiener Staatsoper unter Witolf Werner, in den Bühnenlogen das Wiener Opernball Orchester unter Andreas Spörri, im Stehplatzparterre die Richard Österreicher Bigband & Carole Alston – und viele mehr.
Für Freunde der gepflegten Jazz-Musik wird auch ein Jazz-Club in der Galerie die passende Beschallung bieten: das Josef Burchartz Trio feat. Stella Jones, das Karin Bachner Quartett, und für die Radiosendung Ö1-Jazznacht präsentiert Dr. Andreas Felber Schallplatten mit tanzbarer Musik.
Und sollten den Damen am Ende der langen Ballnacht ihre High-Heels zu schmerzhaft werden, stellt Humanic im ersten Stock im Schminkraum kostenlos champagnerfarben-glitzernde Falt-Ballerinas zur Verfügung – inklusive einem schwarzen Schuhsack, in dem die eigenen Schuhe praktisch verstaut werden können.
Auch die weiteren Ballspenden können sich sehen lassen. Für die Damen wird es einen funkelnden Armreif aus dem Hause Swarovski geben, die Herren werden mit rot-weiß-roten Manschettenknöpfen beschenkt. „Das ist kein Opernball mehr, das ist Weihnachten“, sagte der charmante Elsässer Dominique Meyer.
Für alle, die nicht vor Ort sein können oder wollen, werden ORF 2 und 3sat, am Donnerstag, 8. Februar 2018, ab 20.15 Uhr, ausführlich vom gesellschaftlichen Höhepunkt der Wiener Ballsaison berichten.
Als ORF-Moderatoren sind wieder dabei: Opernball-Urgestein Alfons Haider, Mirjam Weichselbraun und die ORF-Kulturlady Barbara Rett. Für den zynisch-launigen Kommentar von oben werden einmal mehr Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz sorgen.
Alle Weichen für ein luxuriöses, fröhliches und unvergessliches Fest sind gestellt – dieses Jahr unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Trotz allen Glitzers und Glamours erwähnt der Staatsoperndirektor diejenigen, denen es nicht so gut geht. Auch im Jahr 2018 wird der Reinerlös aller Benefizspenden zu gleichen Teilen an zwei Organisationen gehen: an die Gruft der Caritas Wien und an Superar.
Eine Eintrittskarte für den Wiener Opernball kostet 290 Euro,
eine Loge zwischen 10.000 und 20.500 Euro; ein Tisch zwischen 400 und 1.200 Euro. Stehplatzkarten für die (ausverkaufte) Generalprobe kosten 25 Euro, Sitzplatzkarten zwischen 30 und 60 Euro. Der Einlass für BallbesucherInnen – Damen in bodenlangem Abendkleid, Herren im schwarzen Frack – beginnt um 20.40 Uhr, die Ballnacht endet traditionell um 5 Uhr früh mit „Brüderlein fein“ im 50 Meter langen Ballsaal.
Jürgen Pathy (klassikpunk.de), 12. Januar 2018, für
klassik-begeistert.at