Daniele Gatti © Anne Dokter
3. Sinfoniekonzert
Richard Wagner
Sinfonische Suite aus der Oper „Götterdämmerung“
Bearbeiter: Daniele Gatti
- „Morgendämmerung“
- „Siegfrieds Rheinfahrt“
- „Siegfrieds Tod und Trauermarsch“
Richard Strauss
„Ein Heldenleben“
Sinfonische Dichtung op. 40
- „Der Held“
- „Des Helden Widersacher“
- „Des Helden Gefährtin“
- „Des Helden Walstatt“
- „Des Helden Friedenswerk“
- „Des Helden Weltflucht und Vollendung“
Sächsische Staatskapelle Dresden
Musikalische Leitung: Daniele Gatti
Sächsische Staatskapelle Dresden, 27. Oktober 2025
von Henriette Müller
Sinfonische Suite „Götterdämmerung“
„Die Gefühle, die ich habe, wenn ich Wagner in Dresden, mit diesem Orchester in diesem Haus dirigiere, sind kaum in Worte zu fassen“.
Daniele Gatti
Diesen Worten ist nichts hinzuzufügen.
Ergreifender wie an diesem Abend kann Wagner nicht musiziert werden!
Die Sinfonische Suite wurde von Gatti aus verschiedenen Orchesterpassagen zusammengestellt.
Siegfried begegnet uns in dieser Suite nicht nur als jugendlicher, unbeschwerter Held. Sein Leben, bis hin zum Tod, wird den Zuhörern eindrucksvoll nahe gebracht.
Aber auch Brünnhilde und Wotan kommen zu Wort, bis schließlich Siegfried durch Hagen ermordet wird.
Dieser Wagner erweckt Lust auf Fortsetzung!
Ein „Parsifal“ im nächsten Jahr ist geplant.
Die Hoffnung auf weitere Werke des Komponisten mit Gatti und der Staatskapelle erweist sich hoffentlich als realistisch.
Richard Strauss „Ein Heldenleben“
Die Geschichte dieses Helden gibt immer wieder zu unterschiedlichen Spekulationen Anlass.
Hat Richard Strauss sich selbst als Helden angesehen? Wollte er gar sein eigenes Bild auf einen Sockel stellen? Welche Person steckt wirklich hinter diesem Heldenbild? Wir werden es nie zuverlässig erfahren. Es zählt sowieso nur die Musik! Eingeführt wird dieser Held keinesfalls als ein purer aggressiver Kämpfer. Übermütige und unbeschwerte Töne sind ihm ebenfalls zu eigen. Als des „Helden Widersacher“ scheinen sich die Herren Kritiker zu tummeln. Sie erscheinen allerdings nicht unbedingt als direkte Feinde. Strauss betrachtet sie eher als lästige Nörgler. Hinter der „Gefährtin“ verbirgt sich vermutlich Pauline Strauss, die Gattin des Komponisten. Sie kommt uns teilweise kapriziös, aber auch sehr liebevoll entgegen. Ihr ist ein anspruchsvolles Violin-Solo gewidmet.
An diesem Abend gespielt von der 1. Konzertmeisterin Yuki Manuela Janke. Frau Janke bezaubert durch ihr inniges und äußerst gefühlvolles Spiel.
Des „Helden Walstatt“ lässt erbitterte Kämpfe vermuten. Strauss lässt dabei aber schon fast versöhnliche Töne anklingen. Spätestens des „Heldens Friedenswerke“ führen die Zuhörer zu der Erkenntnis, dass Strauss sich wohl doch selber mit diesem Helden ein Denkmal gesetzt hat.
Musikalische Zitate aus etwa 30 Werken des Komponisten sind hier verarbeitet.
Mit des „Helden Weltflucht und Vollendung“ entlässt uns nicht nur Richard Strauss, sondern auch die Dresdner Staatskapelle mit Daniele Gatti in die vollendete Glückseligkeit.
Fazit: Dieser Konzertabend war ein besonderer Abend!
Abschließend soll Daniele Gatti nochmals zu Wort kommen.
„Hier in Dresden zu dirigieren, heißt Musik am Ursprung ihrer Tradition zu erleben“.
Tradition muss keinesfalls etwas „von gestern“ sein.
Dieser Abend führte eindrucksvoll vor, wie lebendig Tradition gelebt und musiziert werden kann.
Henriette Müller, 29. Oktober 2025, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at
Staatskapelle Dresden, Daniele Gatti Konzert am 7. September 2024 im Wolkenturm, Grafenegg