Die MONTAG-PRESSE – 06. September 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 6. September 2021

„Konzertgänger in Berlin“
Erwartbar unerwartet: John Eliot Gardiner, Vladimir Jurowski & die Ihren
Zu den erwartbaren Höhepunkten beim Musikfest Berlin gehören die Konzerte von John Eliot Gardiner und Vladimir Jurowski mit ihren jeweiligen Ensembles. Was nicht heißt, dass alles, was da in der Philharmonie kommt, erwartbar wäre – im Gegenteil: Erwartbar ist, dass man überrascht wird. Und belehrt und beglückt.
https://hundert11.net/erwartbar-unerwartet/

Riga
Gänsehautfeeling mit Richard Wagner in Riga
Dieses Orchester, in dem vor allem herausragende deutsche Musiker spielen, spielt nicht Richard Wagner. Es atmet Richard Wagner. Es ist Richard Wagner.
Klassik-begeistert.de

Berlin
»Er war Kosmopolit«. Thomas Kliche über die Gründung der Giacomo-Meyerbeer-Gesellschaft
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/er-war-kosmopolit/

Der Herr sprach aus himmlischen Klängen
John Eliot Gardiner lässt mit seinem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists beim Musikfest Berlin den jungen Bach mit Händel zusammentreffen
Der Tagesspiegel.de

Hamburg
Opern-Kritik: Hamburgische Staatsoper – Les Contes d’Hoffmann – Die Magie der Muse
https://www.concerti.de/oper/hamburgische-staatsoper-les-contes-d-hoffmann/

Wien/Staatsoper
Saisonstart mit schwachen Debüts in Puccinis „Tosca“
Ludovic Tézier in Bestform sprang für Erwin Schrott ein.
https://www.diepresse.com/6029860/saisonstart-mit-schwachen-debuts-in-puccinis-bdquotoscaldquo 

Verona 1
„Nessun dorma“ gerät zum grandiosen „Turandot“-Triumph in Verona
Alle Protagonisten dieses Abends waren exzellent: Die Turandot der Russin Elena Pankratova zeigte überragende Stimmkraft, die aber der Schönheit ihres Gesangs sowie Präzision und Sicherheit des Vortrags keinerlei Abbruch taten.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

Verona 2
Großer Jubel für „La Traviata“ in Verona
in letztlich eher unbefriedigendes Regiekonzept mit einer zumeist unglücklichen Wahl des virtuellen Bühnenbilds auf den riesigen, digitalen LED-Screens kontrastierte mit zumeist hervorragenden sängerischen Leistungen
Von Dr. Charles E. Ritterband
https://klassik-begeistert.de/giuseppe-verdi-la-traviata-arena-di-verona-02-september-2021/

Freddie De Tommaso: „Tenorgesang muss so aufregend sein wie der Hochseilakt im Zirkus!“
https://crescendo.de/freddie-de-tommaso-tenor-passione-1000121981/

Zürich
Tonhalle-Chefdirigent Paavo Järvi: «Das Aussergewöhnliche muss jedes Mal passieren» (Bezahlartikel)
Neue Zürcher Zeitung

Medien
Klavier-Virtuose Igor Levit bringt neues Album
Salzburger Nachrichten

Buchbesprechung
„Hier gilt’s der Kunst“ von Anno Mungen
Wieland Wagner Mungen sieht Wieland Wagner so: „Ohne ihn wäre die Kunstform Oper, so wie sie sich bis heute entwickelt hat, in Deutschland nicht denkbar.“
https://www.freitag.de/autoren/asansoerpress35/hier-gilts-der-kunst-von-anno-mungen

Links zu englischsprachigen Artikeln

Innsbruck
Innsbruck Early Music Festival 2021 Review: Pastorelle en Musique
https://operawire.com/innsbruck-early-music-festival-2021-review-pastorelle-en-musique/

London
Chiejina, Sinfonia of London, Wilson review – a musical arrival for a Proms favourite
Arresting musicianship finally gives Korngold his due
Theartsdesk

Boston
Ten Thousand Joyfully Adore Thee: H+H
The 207-year-old Handel and Haydn Society, in its 2,536th performance, placed Beethoven’s 197-year-old ninth symphony before 10,000 souls. The message: We’re back and we want to share the joy.
https://www.classical-scene.com/topics/reviews/

San Francisco
San Francisco Opera Reopens with Puccini’s TOSCA
https://www.berkeleydailyplanet.com/issue/2021-09-03/article/49380?headline=San

“Live and in Concert: The Homecoming”
San Francisco Opera’s “Live and in Concert: The Homecoming” is a many-splendored event, taking place live on Sept. 10 in the War Memorial and telecast free to the SF Giants’ Oracle Park.
https://www.sfcv.org/articles/music-news/homecoming-comes-war-memorial-and-oracle-ballpark

Perth
Asher Fisch conducts The Planets (West Australian Symphony Orchestra)
An attention to detail and a sophisticated handling of the entire spectrum of orchestral colours rendered this performance a triumph.
https://www.limelightmagazine.com.au/reviews/asher-fisch-conducts-the-planets

Recordings
Classical home listening: Schubert Symphonies 4 & 5; Zacara da Teramo
René Jacobs and the B’Rock Orchestra fizz in youthful Schubert. Plus, the complete works of a Renaissance eccentric
The Guardian

Stephen Hough plays Robert Schumann
Arabeske in C major, opus 18 – Kreisleriana, opus 16 – Fantasie in C major, opus 17
http://www.concertonet.com/scripts/cd.php?ID_cd=4762

Sprechtheater

Wien/ Burgtheater
Politische „Feierstunde“ zur Wiedereröffnung des Burgtheaters
Corona und Umbau sorgten mit 307 Tagen für die längste Schließzeit in der Geschichte des Hauses.
Wiener Zeitung

„Fehlende Scham“: Burgtheater mit Ebrahimi-Festrede wiedereröffnet
Neue Klimaanlage und angenehmere Bestuhlung: Nach 307 Schließtagen öffnete das Burgtheater mit einem sonntäglichen Festakt seine Pforten
Der Standard.at

Wien/ Akademietheater
Liebe zum Schwein: Castorf mit Jelineks „Lärm“ im Akademietheater
Das Pandemie-Stück der Nobelpreisträgerin fettet Frank Castorf mit anderen Texten auf – das überzeugt in ansteigender Wirkung
Der Standard.at

St. Pölten
Landestheater startet mit Rachetragödie
Mit der Premiere von Shakespeares Rachetragödie „Othello“ startet das Landestheater am 11. September in die neue Saison. Der britische Regisseur Rikki Henry nimmt sich nach seiner umjubelten „Hamlet“-Inszenierung nun den nächsten Shakespeare-Stoff vor.
https://noe.orf.at/stories/3119082/

Film/ TV

Wien
250.000 BesucherInnen feierten die Lebensfreude beim Film Festival 2021 auf dem Wiener Rathausplatz
OTS.at.Presseaussendungen
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INFOS DES TAGES (MONTAG, 6. SEPTEMBER 2021)

Quelle: onlinemerker.com

WIENER STAATSOPER: FALSTAFF  – Fotos und Kritik online!

Zur Kritik von Walter Nowotny

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Wolfgang Koch, Monika Bohinec, Eleonora Buratto. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

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Virginie Verrez, Slavka Zamecnikova, Monika Bohinec, Eleonora Buratto. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

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Josh Lovell, Slavka Zamecnikova. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

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Wolfgang Koch, Boris Pinkhasovich. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
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WIEN/ /TOSCA. Instagram-„Vorhangfotos“ nach dem ersten und dritten Akt

Eine weitere Kritik der „Eröffnungs-Tosca“ ist online

Zum Bericht von Dominik Troger

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Nach dem 1. Akt mit Giannattasio, Tézier und Unterreiner

ZU INSTARAM (4 Fotos von Helena Ludwig)
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INSTAG(K)RAMEREIEN – gefunden von Fritz Krammer

Familie Ildar Abdrazakov im Wiener Prater

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ZU INSTAGRAM mit 10 Fotos

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Verona:  Video Verona Konzert Kaufmann Serafin Schluss Duett Andrea Chénier

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ZU INSTAGRAM mit Video
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Staatstheater Mainz: Premiere ADRIANA LECOUVREUR
von Francesco Cilèa
am 12. September um 18.00 Uhr im Großen Haus

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Copyright: Statstheater Mainz

Adriana Lecouvreur lebt für ihre Kunst. Mit Natürlichkeit und intensivem Spiel fesselt die Schauspielerin ihr Publikum Abend für Abend aufs Neue. Neben der Schauspielerei gilt ihre Liebe Maurizio. Für Adriana hat er sein heimliches Verhältnis mit einer verheirateten Fürstin beendet. Rasend vor Eifersucht sinnt diese jedoch auf tödliche Rache…

Cilèa galt neben Puccini als möglicher Nachfolger in der Verdi-Tradition. Zugleich scheint seine melodien- und farbenreiche Partitur stellenweise schon die frühe Filmmusik vorwegzunehmen.

Für die szenische Umsetzung kehrt Gianluca Falaschi nach Mainz zurück. Der international gefragte Bühnen-und Kostümbildner gestaltete hier zuletzt die Kostüme für Armide und Perelà und wurde dafür als Kostümbildner des Jahres ausgezeichnet. Bei Adriana Lecouvreur kreiert er nicht nur Bühne und Kostüme, sondern führt erstmals auch Regie.

Die aktuellen Aufführungsregelungen erfordern Flexibilität und kreative Lösungen. Da das Orchester unter Einhaltung der nötigen Abstände nicht in den Orchestergraben passt, integriert Gianluca Falaschi es kurzerhand in seinen Bühnenraum. Im Stil der Goldenen Ära Hollywoods verortet er das Geschehen in der Kunst- und Traumwelt des Theaters und des Films, in einer Welt, in der sich Realität und Illusion, Menschen und Rollen durchdringen und bis zur Unkenntlichkeit verwischen: Was ist Wirklichkeit, was ist Kunst?

Mit Adriana Lecouvreur erzählt Gianluca Falaschi nicht nur ein tragisches Eifersuchtsdrama, sondern auch von Glanz und Vergänglichkeit der Schauspielkunst.

Musikalische Leitung: Daniel Montané
Inszenierung, Bühne und Kostüme: Gianluca Falaschi
Licht: Ulrich Schneider
Dramaturgie: Elena García Fernández

Adriana Lecouvreur: Nadja Stefanoff
Maurizio: Vincenzo Costanzo
Michonnet: Michael Dahmen
La Principessa di Bouillon: Sanja Anastasia
Il Principe di Bouillon: Stephan Bootz
L’Abate di Chazeuil, Un Maggiordomo: Myung-in Lee
Mad.lla Jouvenot: Dorin Rahardja
Mad.lla Dangeville: Verena Tönjes
Quinault: Brett Carter
Poisson: Steven Ebel / Johannes Mayer
Chor des Staatstheater Mainz
Statisterie des Staatstheater Mainz
Philharmonisches Staatsorchester Mainz
Nächster Vorstellungstermin: 19.9., weitere Termine
folgen
Es gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen — die Besucher*innen sitzen auf Abstand (je eine Reihe frei und ein Platz zwischen Angehörigen verschiedener Besuchergruppen), es gilt Maskenpflicht (FFP2-Maske oder medizinische Maske, sollte auch am Platz getragen werden). Ein negativer Test, der Nachweis der vollständigen Impfung vor mindestens 14 Tagen oder der Nachweis einer Genesung, die nicht länger als 6 Monate zurückliegt, ist Voraussetzung für den Vorstellungsbesuch.
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Uraufführung der Oper «Poppaea» in Basel am 10. September 2021: Eine Frau zwischen Macht, Gewalt und Emanzipation

Michael Herschs Kammeroper On the Threshold of Winter ließ das Magazin The New Yorker beeindruckt zurück: «Hersch, now in his second decade as one of the most prominent composers in the country, writes masterly modernist music of implacable seriousness.» Nun blicken Hersch und die Librettistin Stephanie Fleischmann, beide aus den USA, mit Spannung auf ihre gemeinsame erste grosse Oper: Poppaea. Die Oper erzählt aus der weiblichen Perspektive der Poppaea von Machtkämpfen, Gewalterfahrungen und Emanzipation. Ihre Uraufführung erlebt die schweizerisch-österreichische Produktion der Festivals ZeitRäume Basel – Biennale für neue Musik und Architektur und Wien Modern am 10./12.09.2021 in Basel und wird anschliessend 05.–07.11.2021 in Wien gezeigt. Die Proben laufen seit Anfang August im Gare du Nord Basel, Koproduktionspartner im Rahmen des Netzwerks zur Entwicklung formatübergreifender Musiktheaterformen.

Michael Hersch und Stephanie Fleischmann kommen mit Poppaea dem brutalen, historischen Geschehen mitten im Machtzentrum Roms unter Kaiser Nero viel näher als Monteverdis genreprägende Poppea-Barockoper mit ihrem trügerischen Happy End: Risikobereitschaft, Ambition, Missbrauch von Macht und Autorität, Gewalt – ganz besonders Gewalt gegen Frauen –, blutige Morde und Intrigen bringen ein Kaiserreich an ihr Ende. Die dunkle Seite der Macht, bei Monteverdi weitgehend ausgeblendet, wird bei Hersch und Fleischmann zum Motor des zerstörerischen Geschehens: Partitur und Libretto machen um Sexualität, Gewalt, Mord und Zerstörung keinen Bogen. Eine Herausforderung für den Regisseur der Uraufführung, Markus Bothe – nicht zuletzt deswegen, weil das in grossen Dimensionen gedachte Werk sowohl in Basel als auch in Wien fernab der typischen Opernbühnen inszeniert wird.

Ganz bewusst steht bei Hersch und Fleischmann die Perspektive der Frau im Mittelpunkt. Sie machen unmissverständlich klar, dass es hier trotz aller Historie um einen zeitgenössischen Zugriff auf den Stoff geht. Es werden hier keine Marksteine der Zeitgeschichte nacherzählt und zum «fröhlichen Ende» verschroben, vielmehr werden genau die blinden Flecken in der verzerrten Optik der Geschichtsschreibung beleuchtet: Die subjektiven, persönlichen, privaten, emotionalen Momente der Frauen in einer von Männern dominierten Welt. Die faszinierende, römische Kaiserin Poppaea wird als ausnehmend komplexe Figur gezeigt. Es geht um ihre brutalen Erfahrungen mit Sexualität und körperlicher Gewalt, um eigene und fremden Intrigen, den Tod der Mutter, der Tochter, der Konkurrentin Octavia und schliesslich um ihren eigenen Tod.

Die US-amerikanische Ausnahmesopranistin Ah Young Hong, bereits in Herschs Kammeroper als «blazing, lone star» (New York Times) beteiligt, übernimmt in dieser Inszenierung die Hauptrolle. Es war nicht zuletzt ihre intensive inhaltliche Vorbereitung auf die Interpretation der Titelrolle von Monteverdis L’incoronazione di Poppea, die Hersch zur Auseinandersetzung mit der zweiten Frau Kaiser Neros bewegte. Hersch erinnert sich:

«I went home and read as much of the history that I could find. I was stunned by the comprehensive devastation that ultimately befell Poppaea and her world, spaces far removed from the images of grandeur and pageantry of her in triumph.» (Michael Hersch)

Hersch, Gewinner des Berlin Prize, des Rome Prize und eines Guggenheim Fellowship, verbindet immer wieder Themen wie Gewalt, Leid und Tod mit einer frappierend direkten, expressiven und emotionalen Musiksprache. Und in Poppaeas Geschichte fand er diese Themen mit historischen Wendepunkten verknüpft, wie er erklärt:

«In the Neronian age, love, family, friendship, hope, and the pursuit of justice and meaning could come at a particularly high cost. Violence was the primary vehicle for change. And so its presence was a major character in Poppaea’s story; violence and cruelty becoming characters and characteristics that bound the destinies of all involved.» (Michael Hersch)

Der in New York City lebende österreichische Komponist Georg Friedrich Haas, der selbst für eine ganz andere, jedoch ebenfalls emotional wirksame Klangästhetik bekannt ist, zählt zu den bekennenden Fans seines um rund zwei Jahrzehnte jüngeren amerikanischen Komponistenkollegen:

«Michael Hersch setzt die Tradition der großen Einzelgänger in den USA fort: Charles Ives, Harry Partch, John Cage… Aber er sucht nicht nach neuartigen musikalischen Materialien. Er ist der Erforscher einer bedingungslosen, radikalen Expressivität, die unbeschönigt die menschlichen Abgründe aufzeigt. In Musik. In einer neuartigen, glasklaren Schönheit.» (Georg Friedrich Haas)

Die Gewalt gegen Frauen und die Emanzipation gegen bestehende Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern, ist auch heute ein absolut virulentes Thema. Nicht nur deswegen freuen sich die Teams der Festivals ZeitRäume Basel und Wien Modern besonders, diesen Stoff auf die Opernbühne zu bringen und zu thematisieren. Markus Bothe, der bereits an Häusern wie der Deutschen Oper Berlin, Semperoper Dresden und Washington National Opera tätig war, übernahm mit viel Fingerspitzengefühl die Inszenierung der Geschichte Poppaeas, die auch für heutige Herausforderungen der Gleichberechtigung Anknüpfungspunkte gesellschaftspolitischer Diskussionen bietet.

Der in Wien lebende australische Tenor Steve Davislim, der an der Metropolitan Opera, Covent Garden und La Scala zu hören ist, ist in der Rolle des Kaisers Nero der Gegenspieler Poppaeas. Die in Basel lebende Mezzosopranistin Silke Gäng, die sich mit Auftritten von Carnegie Hall bis zu Bozar und Concertgebouw zwischen Barockmusik und Moderne bewegt, singt die erste Frau Neros, Octavia.

Der Uraufführungsort in Form einer römischen Basilika ist die ehemalige Kirche Don Bosco in Basel, die Wiener Aufführung erfolgt im Odeon mit seinen mächtigen korinthischen Säulen. Für das dezidiert zeitgenössische Bühnenbild sorgt das junge Basler Architekturbüro Piertzovanis Toews Architekten mit vier Vorhängen aus tausenden von Plastikflaschen.

Die Kostüme der Produktion gestaltet Eva Butzkies, die wie auch Marius Kob in Basel lebt. Kob, Gewinner des Hamburger Rolf Mares Theaterpreises, zeichnet für den Figurenbau verantwortlich, der in der Inszenierung eine besondere Rolle spielt.

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 ORF / „kulturMontag“ am 6. September über 20 Jahre 9/11, afghanische Kultur und die 78. Filmfestspiele in Venedig

 Danach: Doku-Dacapo „Heimito und die Doderers – Eine Familie und ihr Schriftsteller“ zum 150. Geburtstag 

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 6. September 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2 befasst sich u. a. 20 Jahre nach 9/11 mit den Folgen der Terror-Anschläge und hat dazu den Islamwissenschafter und Autor des Buches „Ground Zero“, Stefan Weidner, zum Interview gebeten. Außerdem begibt sich das Magazin in der afghanischen Diaspora in Österreich auf Spurensuche nach der afghanischen Kultur und blickt weiters zu den Löwen am Lido mit den Höhepunkten und Stars der 78. Filmfestspiele in Venedig. Anschließend an das Magazin steht um 22.30 Uhr anlässlich des 150. Geburtstages von Heimito von Doderer am 5. September die Dokumentation „Heimito und die Doderers – Eine Familie und ihr Schriftsteller“, in der sich dessen Großnichte und ORF-Journalistin Imogena Doderer auf die Spuren des berühmten Vorfahren begibt, auf dem Programm.

„Der Urknall unserer Welt“ – 20 Jahre 9/11 und die Folgen der Terror-Anschläge

Am 11. September jähren sich die Terroranschläge auf die USA zum 20. Mal – kaum ein Ereignis hat die Welt derart nachhaltig erschüttert. Der vom damaligen US-Präsidenten Georg W. Bush ausgerufene Krieg gegen den Terror hat Hunderttausende Todesopfer gefordert sowie die Flucht und Vertreibung von Millionen Menschen in Afrika und Nahost ausgelöst. Bis heute ist die Welt mit den Folgen von 9/11 konfrontiert, blickt man etwa auf Afghanistan. „9/11 ist das Geburtstrauma des 21. Jahrhunderts“, sagt der deutsche Islamwissenschafter und Autor Stefan Weidner. In seinem Buch „Ground Zero“ rekapituliert er die Ereignisse des 11. September, analysiert ihre geopolitische Vorgeschichte und postuliert die Auswirkungen für die globalisierte Welt als viel weitreichender als bisher angenommen. „Ground Zero“ ist aber auch ein politischer Weckruf. Der „kulturMontag“ hat Stefan Weidner zum Interview gebeten.

Mehr zum multimedialen ORF-Schwerpunkt zu 20 Jahre 9/11 unter presse.ORF.at.

Afghanistan quo vadis? – Die afghanische Diaspora in Österreich

Woran denkt man, wenn man an Afghanistan denkt? Nicht erst seit den jüngsten Ereignissen verbindet man mit dem Land hauptsächlich Krieg, Zerstörung und Gewalt. Wofür Afghanistan historisch und kulturell steht, wissen die wenigsten Menschen in der westlichen Welt. Der „kulturMontag“ hat sich in der afghanischen Diaspora in Österreich auf Spurensuche gemacht und stellt die Frage, was die afghanische Kultur ausmacht, was an Werten und Kulturgütern auf dem Spiel steht und was durch das Taliban-Regime schon verloren gegangen ist. Darüber sprechen der junge Autor Elyas Jamalzadeh, der als Friseur in Oberösterreich arbeitet und im Frühling bei einem renommierten österreichischen Verlag seinen Debütroman herausbringt. Weiters geben Masomah Regl, die kriegsversehrt als Kind nach Österreich gekommen ist und in Graz einen afghanischen Kulturverein betreibt, sowie der in Wien ansässige Kulturphilosoph Fahim Amir Einblick. Im Studio in Stuttgart spricht der „kulturMontag“ mit dem Autor und Journalisten Emran Feroz, dessen Buch „Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror“ soeben erschienen ist.

Löwen am Lido – Höhepunkte und Stars der 78. Filmfestspiele Venedig

Auch wenn die 78. Ausgabe der Filmfestspiele in der italienischen Lagunenstadt Venedig wieder unter Corona-Bedingungen stattfinden: Die Zeichen stehen dennoch auf mehr Normalität, denn es hat sich jede Menge internationale Filmprominenz angekündigt. 21 Filme laufen heuer im Wettbewerb um den Goldenen Löwen, darunter die jüngsten Arbeiten von Jane Campion, Pablo Larrain, Paolo Sorrentino und das Regie-Debüt von Schauspielerin Maggie Gyllenhaal. Auf dem Roten Teppich werden unter anderem Kirsten Dunst, Penélope Cruz, Kristen Stewart, Timothée Chalamet und Benedict Cumberbatch erwartet. Eröffnet wurde das Festival mit „Madres paralelas“ vom spanischen Regisseur Pedro Almodóvar. Die Sieger/innen kürt wie immer eine hochkarätig besetzte Jury, in diesem Jahr angeführt vom südkoreanischen Regisseur und Oscar-Gewinner Bong Joon Ho. Den „Goldenen Löwen für das Lebenswerk“ erhalten US-Schauspielerin Jamie Lee Curtis und der italienische Schauspieler und Regisseur Roberto Benigni.

Dokumentation „Heimito und die Doderers – Eine Familie und ihr Schriftsteller“ (23.30 Uhr)

Heimito von Doderer hat sich als Schriftsteller immer wieder mit dem Thema Familie beschäftigt. Eigene Familienmitglieder hat er mehr oder weniger versteckt in seinen Romanen vorkommen lassen. Bissig notierte er dazu in sein Tagebuch: Wer sich in Familie begibt, kommt darin um. Anlässlich seines 125. Geburtstages im September 2021 begibt sich seine Großnichte Imogena Doderer auf die Spuren des berühmten Vorfahren. Sie befragt ihre Verwandten, von denen manche den Dichter noch persönlich erlebt haben. Die meisten kennen ihn aber nur aus Überlieferungen oder aus der Lektüre seiner Werke. So entsteht nicht nur ein spannendes Künstlerporträt, sondern auch ein Film über das komplizierte Beziehungsgeflecht „Familie“. Regie führte Herbert Krill.

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