CD-Tipp
GoldMund
Anna Veit & 6 Münchner Philharmoniker
Mehr oder weniger Lametta
Solo Musica SM 388
von Peter Sommeregger
Diese CD kreist thematisch zwar um das Thema Weihnachten, eine konventionelle Aneinanderreihung weihnachtlicher Musik darf man hier aber nur bedingt erwarten. Das äußerst kreative Ensemble GoldMund, bestehend aus der Sängerin Anna Veit und sechs Instrumentalsolisten aus dem Orchester der Münchner Philharmoniker, bildet eine Formation, die sich des Genres Weihnachtsmusik auf höchst kreative Weise annimmt.
Schon die Auswahl der Titel und ihre textliche Gestaltung bricht mit vielen Traditionen und hat einen erfrischenden, leicht ironischen Ansatz.
Die ausgewählten Titel sind ein kunterbunter Querschnitt durch die Musikgeschichte, einschließlich traditioneller Folklore. Nicht überall ist der Bezug zu Weihnachten zwingend, aber in der Summe ist ein stimmiges, originelles Programm entstanden.
Traditionelles steht hier neben Neuem, zumindest neu Arrangiertem, originelle Textversionen peppen scheinbar Bekanntes völlig neu auf. Gleich drei Arrangements von Motiven aus Tschaikowskys „Nussknacker“ brechen mit alten Hörgewohnheiten, Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ wird in einer frechen neuen Textversion ironisch hinterfragt. Der Hörer erlebt eine ganze Reihe von akustischen Überraschungen, die den virtuos aufspielenden 6 Philharmonikern zu danken sind, die sich ungewohnter aber stimmiger Arrangements bedienen.
Der Gesamteindruck dieser Scheibe fällt durch die Professionalität und das Können aller Beteiligten sehr positiv aus.
Die Sängerin Anna Veit findet genau den richtigen Ton zwischen Chanson und Kunstlied, unterstützt von den sechs kreativen Instrumentalsolisten gelingt eine erfrischend andere Weihnachts-CD, die selbst für Weihnachts-Verächter reizvoll sein dürfte.
Here, the traditional is juxtaposed with the new, or at least newly arranged, original text versions spice up the seemingly familiar in a completely new way. Three arrangements of motifs from Tchaikovsky’s „Nutcracker“ break with old listening habits, Humperdinck’s fairy tale opera „Hansel and Gretel“ is ironically questioned in a cheeky new text version. The listener experiences a whole series of acoustic surprises, thanks to the virtuosic performance of the 6 Philharmonic Orchestra, which makes use of unusual but harmonious arrangements.
Note 1
Peter Sommeregger, 8. November 2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at
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