Nachruf Patricia Janečková
Wenn ich hier in „Klassik -begeistert“ einen Rising Star vorstelle, verbinde ich damit immer die Erwartung, einige Jahre später darauf zurückkommen zu können, um von bedeutenden Karriereschritten zu berichten. Meist nimmt die Entwicklung auch diesen glücklichen Verlauf, doch vor einer Woche musste ich voller Betroffenheit zur Kenntnis nehmen, dass es mir nun zukommt, einen Nachruf zu schreiben. Die junge slowakische Sopranistin Patricia Janečková ist mit gerade 25 Jahren an einem Krebsleiden verstorben, weniger als zwei Jahre nachdem ich sie hier als vielversprechendes Talent vorgestellt hatte.
Eine außergewöhnlich große Fangemeinde trauert nun um die bildschöne junge Frau, deren Popularität vor allem auf ihrer Präsenz im Internet beruht. 1998 geboren, fand sie bald als Kinderstar Beachtung und gewann 2010 mit bezaubernd dargebotenen Musicalmelodien den tschechisch-slowakischen „Talentmania“ Wettbewerb. Zahlreiche Fernsehzuschauer schlossen sie sofort ins Herz, abonnierten ihre Internetkanäle in YouTube, Instagram und Facebook und teilten alles, was ihnen gefiel, mit einer wachsenden Fangemeinde. Bald darauf schon machte sie den Schwenk zu klassischen Opernarien, Liedern und Solostücken aus geistlichen Werken. Schon die Stimme der 13-Jährigen überzeugte mit glockenreinem Kopfklang und natürlich schwebendem Vibrato und der Zuhörer konnte sich an makelloser Intonation und Artikulation erfreuen.
https://youtu.be/GAdBeLntc8Q ( auf YouTube verfügbar)
Patricia Janečková (13 Jahre) bei Viva Musica! 2011 – Rossini, La Pastorella delle Alpi
Ein besonderer Zauber bestand darin, dass in ihrem kindlichen Gesicht ihr Glück über das gute Gelingen zu lesen war. Und so war ich nicht der einzige, der neugierig wurde, wie die Entwicklung weitergeht. Was immer von ihr in YouTube erschien, wurde von den Fans mit größtem Lob überschüttet. Manchen war keine Übertreibung zu viel, für einige war sie die weltbeste Sängerin, andere fragten sich, warum sie nicht längst von großen Opernhäusern engagiert wurde. Das hätte jedoch ein langfristiges Reifen erfordert, für das ihr die Zeit leider nicht mehr blieb. Denn im Februar 2022 machte sie bekannt, dass sie alle Engagements absagen musste, um sich nach einer Brustkrebsdiagnose einer sehr belastenden Behandlung zu unterziehen. Natürlich brachte sie auch die Hoffnung zum Ausdruck, bald wieder auf ihre Berufung zurückzukommen und wieder vor Publikum singen zu können.
Über 200.000 Follower ihres YouTube-Kanals beteten für sie, verfolgten Berichte vom Verlauf der Behandlung und sahen in den nach der Chemotherapie wieder nachwachsenden Haaren ein Zeichen der Hoffnung. Größer noch war die Freude, als sie vor einem Vierteljahr heiratete. Doch was wie eine gelungene Rückkehr ins Leben wirkte, ist in der Rückschau eine glückliche Episode kurz vor dem Abschiednehmen, die sie selbst als den schönsten Tag in ihrem Leben bezeichnete.
Bei nüchterner Betrachtung war sie mit ihrem vorerst noch leichten Sopran auf einem Niveau, welches ich vielversprechenden Opernstudiomitgliedern an bedeutenden Opernhäusern zuschreiben würde, und ohne Zweifel mit bestem Stimmmaterial und höchster Musikalität gesegnet.
Was man von ihr in YouTube findet, ist oftmals in schlichtem Rahmen aufgenommen, manchmal nur mit ganz einfacher Begleitung von Orgel oder Keyboard. Das, was eine Studentin immer mal präsentiert. Doch genau in dieser Schlichtheit verbarg sich ein unwiderstehlicher Zauber, mit dem sie ganz viele Menschen dort abholte, wo sie standen. Menschen, die sich nicht durch elitäre Bildung hervortun wollen, sondern einfach etwas suchen, was von Herzen kommt und zu Herzen geht. Ich vermute, dass viele ihrer so zahlreichen Fans vorher gar keinen Bezug zum klassischen Gesang hatten. Doch mit ihrem kindlich natürlichen Charme und der engelgleichen Reinheit ihrer Sopranstimme konnte sie jeden gewinnen und mit auf die Reise nehmen.
Trotz Corona ging es auch gut voran mit ihrer Entwicklung. Regelmäßig trat sie bei Galaabenden und Festkonzerten auf und die dabei entstandenen Videos wurden zum Teil millionenfach aufgerufen. Namhaften Duettpartnern stand sie dabei in keiner Weise nach und wird nun auch von vielen Kolleginnen und Kollegen betrauert. Wegweisend war auch ihre Zusammenarbeit mit dem hervorragenden Prager Barockensemble Collegium Marianum unter der Leitung der elanvollen Flötistin Jana Semerádová. Dabei entwickelt sie sich auch im Bereich der Barockmusik zu einer Solistin, der man mit großer Freude zuhören konnte.
Collegium Marianum, Patricia Janečková (2021): Antonio Vivaldi (1678–1741) „Eja voce sonora laeti cantate“ RV Anh 59 29
Mit dieser Originalklanggruppe stellte sie 2017 als Galatea in Händels Acis and Galatea ihre erste bedeutende Opernrolle dar. Eine märchenhafte Inszenierung mit den bezaubernden Mitteln einer Puppenspielbühne bildete einen sehr ansprechenden Rahmen für dieses Debüt. Nach meinem Empfinden ist dies das wertvollste Juwel ihres Vermächtnisses und ich bin sehr glücklich, dass ich eine vollständige Videoaufzeichnung dieser zauberhaften Produktion gefunden habe, die ich jedem Musikfreund unbedingt ans Herz legen möchte:
https://www.operaonvideo.com/acis-and-galatea-valtice-2017-janeckova-kristjansson-kral/
An der Oper in Ostrava folgten dann Engagements als Esmeralda in der Verkauften Braut und in einigen Musicalrollen, u.a. der Maria in der West Side Story. Weitere schöne Aufgaben waren angekündigt, beispielsweise die Despina in Così fan tutte in Olmütz und die Hauptrolle in einem eigens für sie geschriebenen neuen Kammermusical „Intterview“. Dazu kam es nicht mehr, ihr Wirken blieb schon an dieser Stelle unvollendet. Als ihr Vermächtnis bleibt uns nun, dass sie Hunderttausenden, wenn nicht Millionen, gezeigt hat, wie schön klassischer Gesang sein kann. Viele haben sie im Herzen adoptiert und trauern nun wie um den Verlust eines nahestehenden Menschen. Ihre zahlreichen Videoaufnahmen werden eifriger geteilt als je zuvor, ihre Fangemeinden wollen sich weiterhin ihrem Andenken widmen. Jedem, der um sie trauert, möchte ich zurufen: „Behaltet die Liebe zur Gesangskunst bei und unterstützt weiterhin junge Talente!“ Ich meine, das schulden wir ihr als Dank für ihr kurzes und dennoch so viel Freude bringendes Wirken auf dieser Erde. Liebe Patricia, wir werden immer an dich denken!
Live Patricia Janečková, “Think of me fondly when we’ve said goodbye …”, 3 March 2019.
Dr. Lorenz Kerscher, 9. Oktober, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at
Weiterführende Information:
Rising Stars 21: Patricia Janečková, Sopran – das Wundermädchen aus dem Internet
Biografisch sortierte Playlist in YouTube
Patricia Janečková in Wikipedia
Eine wunderschöne, klarsichtige pardon klarhörige, gleichermaßen be-geist-erte wie realistische Huldigung eines bezaubernden Talents. Danke
Wolfgang Reeder
Danke Patricia!
Ein Stern ist aufgegangen, und ich weine.
Roland Kalke
Wunderbar beschrieben und trifft es auf den Punkt; ja, eine wunderbare junge Frau ist einfach gegangen; eine Stimme für den Himmel; es ist irre, dass es mir so weh tut, es ist ihre Art, ja, ihre seltene Art; mehr kann ich hier nicht mehr sagen, danke!
Karl Heinz Schmidt
Vielen Dank, lieber Herr Reeder, für Ihre freundlichen Worte zu meinem wirklich von Herzen kommenden Text! Der Abschied von diesem Talent, das nicht mehr die Zeit hatte, um Maßstäbe zu setzen, aber die Liebe zur Musik unzähligen Menschen mitteilen konnte, fällt nicht leicht. Aber diesmal ist es wohl kein Nachteil, dass das Internet nichts vergisst!
Herzliche Grüße, Lorenz Kerscher
„Bei nüchterner Betrachtung war sie mit ihrem vorerst noch leichten Sopran keine Weltklassesängerin, sondern eine mit bestem Stimmmaterial und höchster Musikalität gesegnete Gesangsschülerin.“
Dem muss ich ebenfalls widersprechen. Über den Schülerin-Status war sie hinaus.
Michael Kaufmann
Nüchtern betrachtet ist der zitierte Satz skandalös und ungerecht gegenüber den musikalischen Werten dieser leider so früh verstorbenen Sopranistin. „Gesegnete Gesangsschülerin“ – von solchen Meinungen muss ich leider großen Abstand nehmen. Ich hatte den Wunsch, den Nachruf auf Facebook zu teilen, das kommt aber leider nicht in Frage.
Davor Topic
Ich habe den Satz revidiert, vielleicht können Sie sich meiner Meinung jetzt annähern.
Beste Grüße,
Lorenz Kerscher
Auf gar keinen Fall wollte ich hier etwas Abwertendes zum Ausdruck bringen! Zum Zeitpunkt ihrer Erkrankung würde ich ihren Stand etwa dem der (exzellenten) Opernstudiomitglieder an der Bayerischen Staatsoper gleichsetzen. Doch ihre Wirkung auf das Publikum ging m.E. weit über das hinaus, was im Musikbetrieb ihrem Alter entsprach. Das war es, was ich zum Ausdruck bringen wollte.
Lorenz Kerscher
Sehr geehrter Herr Dr. Kerscher,
gerne schließe ich mich Ihrem Text zu Patricia Burda Janečková an. Auch der Passage, dass Sie eine Gesangsschülerin bzw. Studentin am Musikkonservatorium Ostrava war. Niemand relativiert, dass sie dies auf höchstem musikalischem Niveau war, sogar gesangliche Maßstäbe setzte, verglich man ihre Darbietungen mit anderen Sängerinnen (Sopran), was ich Ihren sehr gelungenen Kondolenzworten entnehme. Diesbezüglich möchte ich einige Videos auf YouTube erwähnen, die Patricia mit der bestimmt auch von vielen geschätzten Eva Dřizgova Jirešová zeigen, welche ihre Mentorin war. Ďakujeme/ děkujeme vel’mi mnohokrát, Pani Patricia pře/pro Vaše nádherný hlas a Vaše spev. Vielen herzlichen Dank für Ihre fantastische Stimme, Patricia.
Mario Köhler
Vielen Dank, Herr Köhler,
dass Sie den einen missglückten und inzwischen korrigierten Satz nicht auf die Goldwaage legen und meinen ehrlich gemeinten Kondolenzworten zustimmen können! Die Duette von Patricia und ihrer Lehrerin sind wunderbar und zeugen von einer außergewöhnlich harmonischen Verbindung, weshalb ich bei dem Begriff „Schülerin“ auch nichts Schlechtes dachte. Vielen Künstlern sind die Lehrer selbst auf dem Gipfel der Karriere noch hochgeschätzte Wegbegleiter. Patricias unvergleichliche Gabe, alle Herzen anzusprechen, hätte sich unter der schon 12 Jahre währenden Obhut von Eva Dřizgova Jirušová wunderbar und für uns alle beglückend weiterentwickelt, wenn diese grausame Krankheit nicht gewesen wäre.
„In paradisum deducant angeli“ – mögen sie die Engel ins Paradies geleiten!
Beste Grüße,
Lorenz Kerscher
Ergänzend zur Zusammenarbeit von Patricia Janečková mit ihrer Mentorin Eva Dřizgova Jirušová möchte ich ein Benefizkonzert vom 24.4.2021 auf dem YouTube-Kanal „Kostel pro všechny“ mit dem Titel „Pěvecký recitál 24.4.2021…“ unter Videos empfehlen, welches nach Aufrufen noch nicht so sehr bekannt sein dürfte. Aber frappierend gesangliche Analogien von Patricia zu ihrer Gesangslehrerin aufzeigt. Studiert hat Patricia meiner Ansicht nach am „Janáčkova konzervatoř a Gymnázium v Ostravě“ (Janáčkova Konservatorium und Gymnasium in Ostrava). Viele Grüße an alle, die das gesanglich und musikalisch vielfältige und vor allem einzigartige Können von Patricia Janečková gemocht und geliebt haben. Mein aufrichtiges Beileid auch und vor allem ihrer Familie.
Mario Köhler
Selbstverständlich war sie eine Weltklassesängerin! Ich weiß nicht, wie Herr Dr. Kerscher „Weltklasse“ definiert. Sie hatte keine tiefgreifende, wabernde und röhrende Sopranstimme, das stimmt. Aber in ihrem Alter mit der Erfahrung war das wahrlich unvergleichlich. Und sie hat sich dem unbarmherzigen Internet gestellt.
Danke Patricia, Du hast so viele Herzen erfreut!
Steffen Raff
Ich habe davon Abstand genommen, diese schwammige, kaum zu definierende Begrifflichkeit zu benutzen und den Text entsprechend revidiert. Auch ich fühle tiefen Dank für die Freude, die Patricia meinem Herzen bereitet hat!
Lorenz Kerscher
Ich war verzaubert, als ich sie das erstmal auf YouTube hörte und sah – mit Mozarts Laudate Dominum.
Eine glockenklare und reine Stimme. Sie wirkte wie innerlich beseelt von dem, was sie sang.
Es ist so unendlich traurig, dass Patricia Janečková schon so früh gehen musste. Aber sie hat Bleibendes hinterlassen.
M. Noack
Ich weiß nichts, ich bin einfach nur todtraurig.
Welch unersetzlicher Verlust von Klang und Mensch in dieser unmenschlichen Zeit.
Manfred Pfleghaar
Ich war begeistert von ihrem klaren, verständlichen Gesang, wenn das ’Gesangschülerniveau‘ war, dann gefiel es mir weitaus besser als das meiste etablierter Soprane, deren Stimmakrobatik sehr artifiziell klingt. Ganz anders als die natürliche Stimme Janečkovás, die auch schwere Stücke erstaunenswert leicht klingen lassen konnte (z.B. Les oiseaux dans la charmille von Offenbach oder La danza von Rossini). Die gefielen sogar meinen Töchtern, die sonst bei klassischem Gesang die Flucht ergreifen.
Es ist tieftraurig, dass sie so früh gestorben ist, es gibt so vieles das nun ungesungen bleibt.
Petr Meyer
Vielleicht wäre der Begriff Gesangsstudentin treffender gewesen. Es gibt, auf YouTube einsehbar, einige Videos mit Patricias Gesangsmentorin Frau/Pani Eva Dřizgova Jirešová. Die letzten gemeinsamen Auftritte fanden als Benefizkonzert in einer tschechischen Kirche/Kostel statt. Gerne stimme ich Ihnen zu, dass Patricia eigentlich Maßstäbe gesetzt hat. Ob Rusalka von Dvořák oder die von Ihnen auch erwähnte Puppe (Les oiseaux dans la charmille) von Offenbach, keine vergleichbar bessere Version einer anderen Sängerin. Mozart, Bach usw. Sie war einzigartig. Viele Grüße Ihnen.
Mario Köhler
Unbegreiflich, dass man so einen Schlagabtausch veranstaltet. Zum Lachen…
Yael Bucher
Ich danke für gründliche Lektüre und die daraus entstandene hilfreiche Kritik! Ich habe den betreffenden Satz revidiert, er lautet nun:
Bei nüchterner Betrachtung war sie mit ihrem vorerst noch leichten Sopran auf einem Niveau, welches ich vielversprechenden Opernstudiomitgliedern an bedeutenden Opernhäusern zuschreiben würde, und ohne Zweifel mit bestem Stimmmaterial und höchster Musikalität gesegnet.
Ich hoffe, dies wird der viel zu früh von uns gegangenen einzigartigen Künstlerin besser gerecht!
Lorenz Kerscher
Fernab aller Erörterungen von Begrifflichkeiten zur Einordnung ihrer Stimmqualitäten bleibt doch die traurige Botschaft im Vordergrund bestehen: Sie ist nicht mehr unter uns. Und das macht unheimlich betroffen. Wäre sie vielleicht eines Tages dort angekommen, wo sich beispielsweise eine Lisette Oropesa heute befindet? Wir werden es leider nie erfahren. Nach den zahlreichen Videoclips, die im Internet verfügbar sind (mir selbst war sie zuvor noch nicht bekannt) hat ihr zugewandtes, offenes und stets freundliches Wesen ihre Zuhörer auf magische Weise in den Bann gezogen – man musste sie einfach mögen. Was für eine Tragödie und was für eine erbarmungslose Erkrankung! Mögen ihre Angehörigen mit diesem Verlust leben können – vergessen wird man sie nie.
Dr. Holger Voigt
Lieber Herr Dr. Voigt,
vielen Dank, dass Sie den Wesenskern von dem, was ich sagen wollte, viel besser zum Ausdruck gebracht haben, als ich es vermochte! Es kommt ja öfter mal vor, dass die Zugabe das beste Stück des Abends ist.
Lorenz Kerscher
Lieber Holger,
Du bringst es wunderbar auf den Punkt.
Herzlich sagt danke,
Andreas
Lieber Andreas,
lieber Herr Doktor Kerscher,
überwindet man die sprachlichen Hürden der zahllosen Textbeiträge zum Tod der jungen Sopranistin Patricia Burda Janečková, wird man feststellen können, dass Entsetzen, Schock und tiefempfundene Trauer noch immer im Zunehmen begriffen sind. Man trauert um einen Menschen, den man – wie auch ich – persönlich gar nicht kannte und – bis auf wenige Ausnahmen – nie leibhaftig in einem Konzertabend erleben konnte.
Ich habe einige eindrucksvolle Raritäten entdeckt, die belegen, wie weit Patricia bereits mit Anfang 20 gekommen ist (was es nicht gerade leichter macht, mit dem tragischen Verlust umzugehen).
https://youtu.be/Xy4bFpaGnII?si=D-zr6hkwzybL0ywy
https://youtu.be/8IRzbOsQImk?feature=shared
https://youtu.be/_fEMMXEwaVY?si=4hB3cN_wr9a9kaE5
Liebe Grüsse
Dr. Holger Voigt
Lieber Holger,
vielen Dank für Deine verdienstvolle Recherche.
Herzlich,
Andreas
Lieber Herr Dr. Voigt,
Bei all meinen YouTube- und sonstigen Videostream-Entdeckungen entsteht der Wunsch, die Rising Stars live zu erleben. Erfreulich oft gelingt das auch, hier nun bleibt es leider unerfüllt. Als Glanzstück von Patricia Janečkovás Vermächtnis sehe ich die Titelrolle in einer musikalisch wie szenisch bestens gelungenen Produktion von Händels Acis und Galathea, die unter den im Artikel angegeben Link und auch per https://youtu.be/8zNxWvQXJpY abrufbar ist.
Mein Mittel, um mit diesem Verlust umzugehen, ist nun die Dankbarkeit für so viel Freude, die mir das Miterleben dieser jungen und nun unvollendet gebliebenen Karriere bereitet hat.
Liebe Grüße,
Lorenz Kerscher
Met tranen in de ogen vernemen we het overlijden van Patricia. Urenlang luistergenot heeft zij ons geschonken met een stem die als uit de hemel kwam.
Dank je wel Patricia.
Jozef Van Dijck
Gott holte sich einen Engel zurück, danke, dass wir sie wahrnehmen durften.
Renate Horal
Ein Freund klassischer Musik war ich die meiste Zeit meines Lebens nicht. Daher stieß ich auch nur durch einen Zufall auf Patricia, vor etwa 3 Jahren, als ich im Internet auf der Suche nach Once upon a time in the West war. Als ich Patricias Interpretation davon hörte, war das in etwa wie eine Begegnung mit dem Feenreich. Ich erinnere mich noch genau, dass ich die halbe Nacht vor dem PC saß und alles, was ich von ihr finden konnte, verzückt und beinahe völlig entrückt anhörte. Dieses wundervolle, engelsgleiche Mädchen schlug mich damals völlig in seinen Bann.
Leider war es mir nie vergönnt, Patricia einmal live zu erleben; und schließlich musste ich vor knapp zwei Wochen erfahren, dass sie noch so jung von uns gehen musste – ein Verlust, wie er schmerzlicher nicht sein könnte. Aber trotz deiner unvollendet gebliebenen Karriere steht für mich eines fest: Der Ruhm und Glanz der größten Diven verblassen im Laufe der Jahre. Dein Glanz Patricia aber wird bleiben. In der Erinnerung und in den Herzen deiner Fans wirst du immer das junge und bezaubernde Mädchen mit der wundervollen Stimme bleiben, das uns alle begeisterte. Es sind Menschen wie du einer warst, Patricia, welche das Leben mit ihren Gaben ein Stück weit lebenswerter und schöner machen. Möge dir die Erde leicht sein und möge deine Stimme nun in den himmlischen Gefilden widerhallen und dort für Begeisterung sorgen.
Den Angehörigen von Patricia aber möchte ich auf diesem Weg noch mein zutiefst empfundenes Beileid aussprechen.
Gerald
Ich schließe mich den vorangegangenen Kommentatoren an. Auch ich fand sie zufällig, als ich nach neuen Versionen von Ennio Morricones „Once upon a time in the West“ suchte. Ihre Karriere verfolgte ich nur sehr vage. Aber mir fiel sofort ihr überragendes Talent auf. Was mich besonders gefreut hat, war die Tatsache, das sie nach den Pflichtauftritten nach ihrem Gewinn der Show Talentmania, eine professionelle Ausbildung in der Klassik absolviert hat. Zumindest habe ich das im Netz so lesen können. Sie gehörte zu den Wenigen, die es in der Branche ins Erwachsenenalter geschafft hat. Inzwischen habe ich alle ihre YouTube-Videos gesehen. Erst heute erfuhr ich im Netz von ihrem Tod. Und ich war geschockt, das ein solch großes Talent viel zu früh gestorben ist. Noch vor einem halben Jahr wähnte ich sie auf dem Weg der Besserung. Mit ihr hat die klassische Musik ein großes Talent verloren. Ihrem Ehemann und ihrer Familie mein aufrichtiges Beileid.
Walter Lindner, Rinteln, Deutschland
Ich sehe Patricias YouTube Clips mit einer Träne im Augenwinkel: Ein so wunderbares Mädchen, eine so wunderbare Stimme (glockenhell und klar, „angelic voice“), eine so wunderbare Entwicklung (vom Wettbewerb auf dem Weg zum Olymp: „rising star“), eine tapfer ertragene schwere Krankheit, sie beginnt wieder zu singen und heiratet. Drei Monate später muss sie sterben – mit 25 Jahren. Das ist so ungeheuer traurig und ungerecht. Sie hat der Welt viel schöne Musik gegeben und es wäre noch mehr geworden. Und sie hätte vielleicht Maria Callas enthront: „Patricia assoluta“ ? Ihre Stimme ist einfach sehr sehr sehr schön.
Ich schreibe diesen zugegebenermassen etwas kitschigen Privatnachruf, weil ich letzte Woche selbst einen Carcinomtest „bestanden“ habe – es hätte anders kommen können. Da habe ich beschlossen, den Text doch ins Internet zu stellen. Ich werde außerdem an die von Patricia genannte Organisation spenden. Für sie selbst kann ich ja leider nichts mehr tun.
Christoph Besthorn
Was aus den zahllosen Kommentaren zu Patricias Videos spricht, ist nicht allein Bewunderung, es ist aufrichtige Liebe.
Alfred Wiener
Lieber Herr Wiener,
ja, auf den knappen Nenner gebracht trifft das unbedingt zu! Gerade in ihrer bescheidenen und uneitlen Art, einfach nur konzentriert auf ihren schönen Gesang, fand sie nicht nur Beachtung, sondern gewann auch die Liebe von zahllosen Menschen, die zum großen Teil noch gar keinen Bezug zum klassischen Gesang hatten. Und das bleibt ihr Vermächtnis!
Beste Grüße,
Lorenz Kerscher
Lieber Herr Wiener, sie haben Recht:
Wir bewundern Patricia, ja. Sie schenkt uns wunderschönen Gesang.
Die Zahl der Follower ist überwätigend groß, heute immer noch.
Wir lieben Sie aufrichtig: oh ja!
Jeden Tag höre ich Patricia, und weine eine Träne, weil sie sterben musste. Ich trauere, als wäre sie meine Tochter.
Beim Price of Sacred Music sagte die Sprecherin „la più piccola, la più brava“ und Patricia weint Freundtränen. Da habe ich sie in mein Herz geschlossen.
Lieber Herr Kerscher, sie haben Recht:
Patricia führt Opern-Legastheniker wie mich tatsächlich an die Musik heran. Drei Solisten haben mich hier „therapiert“:
Zuerst Wilhelmenia Wiggins Fernandez mit La Wally in dem Film Diva von 1981. Sie schmettert „Ebben, ne andrò lontana“ in die Opera Garnier wie Freddie Mercury „Radio Ga Ga“ ins Wembley Stadion 1985.
Entschuldige Patricia, Du bist nur auf Platz zwei. Wilhelmenia ist die ältere Liebe. Patricia, Du hast mehr Clips angeboten, Deine „Therapie“ hat breitere Wirkung. Oft höre ich Anna Netrebko, Kristīne Opolais u.a.m. Aber wer gewinnt, selbst gegen Maria Callas mit „O mio babbino caro“? Patricia.
Musiktheoretisch ist es m.E. so, dass Patricia oft kein Vibrato verwendet, sondern „gerade Töne“ und diese auch mit Intensität. Können man sich Freddie
Mercury oder AC/DC mit Vibrato vorstellen?
Der dritte ist der Rapper MB14 alias Mohammed Belkir in dem Film „Tenor“ von 2022 (auch Opera Garnier). Jetzt verstehe ich „Nessun dorma“, „La donna è mobile“ (mit Roberto Alagna) und „Libiamo ne’ lieti calici“.
Wegen Patricia et al. sahen wir vor 4 Tagen Giulio Cesare in der Opera Garnier.
Lisette Oropesa singt toll – aber Patricia singt schöner. Sie fehlt der Welt.
Ein bischen Recht hätte ich auch gern?
Patricia hat sehr viel geleistet vom 12. bis zum 25. Lebensjahr: Wettbewerbe, Vorbereitung derselben, Reisen ins Ausland, Schulabschluss, Gesangsstunden, freie Auftritte, selber produzierte Videoclips, Musikstudium, Erweiterung des Repertoires, Musicals, Opern. Ein Pensum für 2 Personen, was in 13 Jahren – 1,5 Jahre Krankheit geschah. Patka, Du hast hart gearbeitet. Dadurch können wir heute Deinen Gesang genießen. Aber Dir, my precious one, hat das Schicksal die Früchte Deiner Arbeit genommen: Die logisch folgende Carriere an Opera Garnier, Met, La Scala usw. Was können wir nur tun?
Oft schaue ich „Co mi dáš“ an und sehe ein lebhaftes, hübsches, lächelndes Mädchen toll singen – sie kann gar nicht tot sein? Nachdem Muddy Waters starb, hat Buddy Guy den Blues „come back Muddy“ geschrieben (https://www.youtube.com/watch?v=YmYykxaeRDM). Wenn ich es könnte, würde ich jetzt „come back Patka“ schreiben.
Was ich kann: Eine Inschrift für Patricia in Hieroglyphen:
Hieroglyphen: 𓊪 𓄿 𓏏 𓎡 𓄿 𓋹 𓆓 𓏏 𓎛 𓇳 𓎛
Transliteration: (p a t k a anch djet h e h)
English: Patka may live for ever and endless
Christoph Besthorn
Bin total klassikaffin, aber bislang eher ein Vokalmusiklegastheniker! Aber da ich regelmäßig auf YouTube streame, kam ich unweigerlich auf die Patricia! Wann immer ich sie höre, läuft mir kalt über den Rücken, und ohne feuchte Augen, insbesondere, da sie von uns gegangen ist, läuft mein Zuhören nicht mehr ab! Es ist einfach in Worte nicht zu fassen! Herbster Verlust! Unvergleichlich! Einfach nur unvergessbar!
Erwin-Johann Dietsche
Ihr Ableben hat mich sehr getroffen. Sie haben ihr Leben gut beschrieben, danke; ich habe sie ein paar Jahre begleitet und wollte sie einmal live sehen hier bei uns in Deutschland; es ist ihr Ausdruck, ihre Augen, ihre Art, ihre Stimme; durch sie habe ich dieses Singen kennengelernt; und sie hat einen natürlichen Charme, der lässt alles schmelzen; ihre Lieder, ihre Stimme höre ich immer wieder, und oft tut meine Seele weh, dass sie so früh gehen musste; sie singt ja im Himmel weiter, vielleicht war das ja der Grund; für mich ist eine ganz seltene Erscheinung in eine andere Welt gegangen, liebe Patricia, Dir alles Gute in Deiner neuen Welt, es tut aber weh.
Karl Heinz Schmidt
Erst heute habe ich durch Zufall von ihrem viel zu frühen Ableben erfahren
und war tief betroffen. Patricia, Du warst auf dem Weg zum Weltstar. Wen die Götter lieben…
Ruhe in Frieden, ich werde Dich nie vergessen.
Bernd Gakenholz
Nach diesen vielen ergreifenden Kommentaren kann ich nur sagen, dass es mir echt unendlich leid tut. Meine Ehefrau ist mit 60 Jahren unlängst am Krebs verstorben. Gerade als ich mich aufrappeln wollte, um wieder einmal Patricia zu hören, und mich wieder an schönen Sachen zu erfreuen, bin ich auf diesen Nachruf gestoßen – ach Mensch so ein Talent, so eine frische und unverfälschte Stimme, so eine Lebensfreude im Gesang. Es gibt keine Worte mehr. Im Gedanken bin ich bei ihrer Familie. Ruhe in Frieden!
K. J. Jacob
Heute ist mir ihr Festivalbeitrag von 2017 – Mozarts Laudate Dominum – von YouTube vorgeschlagen worden. Ich kannte Patricia Janečková bis dato nicht. Noch bevor sie anfing zu singen, zog mich ihr Gesicht in ihren Bann, sie hatte einen ganz besonderen Ausdruck. Eine Stunde später sah ich durch einen Zufall einen Nachruf über sie und hielt es erst für eine Verwechslung. Mir fehlen die Worte, mit 25.
Edward Köhler
Hatte gerade im Netz schauen wollen, wie es Patricia jetzt geht – und dann das!
So ein Schock und meine Augen sind so feucht.
So viel Trauer hier, und alle sind wir einer Meinung!
Der einzige Trost, wie weiter oben bereits erwähnt, dass das Netz wenigstens auch hier nichts vergißt.
So kann ich mir dann in stiller Zeit ihre göttlichen Darbietungen anhören.
Mal sehen, was das mit mir macht?
In stiller gemeinsamer Trauer mit allen anderen hier,
Karl Ernst Dietrich
Noch bin ich nicht so weit, zu verstehen, warum Patricia dieses Schicksal erleiden musste, da erreichte mich vorgestern die aktuelle Nachricht, dass die belgische Sopranistin Jodie Devos mit 35 Jahren an der selben heimtückischen Krankheit verstorben ist. Und wieder kam mir die traurige Aufgabe zu, einen Nachruf zu schreiben. Beide hatten viel gemeinsam, nicht nur das herausragende Talent in demselben Stimmfach, auch den bescheidenen und natürlichen Charme, der die Herzen eroberte.
Bei beiden ist es ein Segen, dass wir durch die Internetmedien weiterhin Zugang zum Wirken der frühvollendeten Ausnahmekünstlerinnen haben.
In stiller und nunmehr doppelter Trauer,
Lorenz Kerscher
Ich war vor einigen Jahren auf der Suche nach live Interpretationen zur Filmmusik des Westerns „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone. Speziell hier: Jill’s Theme. Dabei fand ich den Auftritt der blutjungen Patricia Janečková bei einer Misswahl. Ich war von ihrer so unangestrengten Darbietung und glockenhellem Gesang genauso fasziniert wie die sie umgebenden Kandidatinnen zur Wahl der Miss Tschechien 2012. Ich habe dann später immer mal danach geschaut, wohin Ihr weiterer Weg führte. Es hat mir wirklich die Tränen in die Augen getrieben, als ich dann lesen musste, dass sie schon mit 25 Jahren starb und was sie bis zum 01.10.2023 alles klaglos durchgemacht hat. Sie ist jetzt hoffentlich bei denen, die sie mit Ave Maria und Pie Jesu innig besungen hat.
Klaus Schneeloch
Ich habe erst vor wenigen Tagen per Zufall (YouTube-Empfehlung) erfahren, dass es eine Patricia Janečková überhaupt gab. Es war ihr Auftritt als „Olympia“ (Hoffmanns Erzählungen) bei einem Konzert im zarten Alter von 18 Jahren. Einfach begeisternd!
Und dann sehe ich daneben ein Video mit dem Titel „In Memory of“ und erfahre, dass sie letztes Jahr mit 25 Jahren schon von uns gegangen ist. Ich war so erschüttert! Denn sie hatte seitdem (2016) eine irrsinnige Entwicklung gemacht. Ihr Video von 2022 mit einer Arie aus „Rusalka“ belegt, was aus ihr bis dahin geworden war, und was noch aus ihr hätte werden können. Eine Schülerin war sie längst nicht mehr. Eine Stimme, nicht von dieser Welt! Klar, beweglich, glockenhell.
Patricia, du fehlst!
…und wenn ich mit meiner Vermutung über die Ursache ihrer Erkrankung richtig liege, bin ich einfach nur sehr, sehr wütend.
Andreas