Foto: Deutsche Oper Berlin, Clay Hilley © Suzanne Vinnik /etudearts.com/
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 21. NOVEMBER 2022
Berlin
Porträt – Heldentenor Clay Hilley
An der Deutschen Oper fiel im letzten Jahr plötzlich der Sänger des Siegfried in Wagners Ring aus. Der Amerikaner Clay Hilley sprang spontan ein – rettete den Ring und wurde in Deutschland als Entdeckung gefeiert.
rbb-online.de
Warschau
Feuer unterm Dach in Warschau: Omer Meir Wellber zündet eine Mahler’sche Kerndetonation
Warschau, Filharmonia Narodowa (Nationalphilharmonie): So etwas hat die Welt noch nie gehört. Besonders nicht in Warschau, wo das Eufonie Festival dieses Jahr keine Mühen und Kosten gescheut hat: Mit Unterstützung des polnischen Kulturministeriums hat man zur Eröffnung die Wiener Symphoniker in die polnische Hauptstadt geladen. Die haben während ihrer traditionsreichen Geschichte bestimmt schon die ein oder andere Duftmarke gesetzt. Unter Omer Meir Wellber gelingt der nächste Streich. Mahlers 5. Symphonie, ein Kosmos der Emotionen, hat man derart spannend noch nicht erlebt.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de
Hamburg/Laeiszhalle
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg in der Laeiszhalle: So bringt man das Brahms Requiem zum Klingen!
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg, Bremer Philharmoniker, Hansjörg Albrecht Laeiszhalle Hamburg, 19. November 2022
Es grenzt an ein Wunder nach einem Weinberg-Quintett und einem Schütz-Gesang noch Kraft für das Brahms-Requiem zu haben. Davon ließ sich weder die Musik noch das Publikum beeindrucken: Selbst nach über zweieinhalb Stunden war der Beifall genau so begeistert wie bei Missa Solemnis des Symphonischen Chores Hamburg am Vortag.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de
Sopranistin Fatma Said: „Sprechen schadet mehr als Singen“
Ein Gespräch mit Fatma Said über die winzigen Muskeln, die wir brauchen, um uns zu artikulieren – und die Herausforderung, sie richtig einzusetzen
Tagesspiegel.de
René Jacobs: Nach den Stürmen wird es heiter
Seit 30 Jahren sorgt der Dirigent und Countertenor René Jacobs an der Staatsoper Unter den Linden für Begeisterung mit Alter Musik. Vor allem die Jungen kommen.
BerlinerZeitung.de.Kultur
Überirdisches Chorleuchten: Der Auftakt der 22. Vocalise mit „Elias“
Tagesspiegel.de
Feuilleton
Muss ich denn gleich Mozart sein? (Podcast)
Kann jemand, der erst spät ein Instrument lernt, noch richtig gut werden? Im Wissenspodcast erzählen zwei Spätzünder, wie sie es geschafft haben.
DieZeit.de
„Für uns gibt es nur zwei Stile von Musik: gute Musik und schlechte Musik“
Interview: Kirill Timofeev vom Rastrelli Cello Quartett: „Wir versuchen beim Musizieren nicht auf den Celli zu spielen, sondern Musik zu reproduzieren.“
Von My Cao
https://klassik-begeistert.de/interview-mit-dem-rastrelli-cello-quartett/
Wien
Unter Raben: „Macbeth“ im Dunkeln (Bezahlartikel)
Barrie Koskys karge, doch starke Inszenierung von Verdis „Macbeth“ wurde an der Staatsoper wiederaufgenommen. Unter den Darstellern beeindruckte besonders Anna Pirozzi als Lady Macbeth.
https://www.diepresse.com/6217701/unter-raben-macbeth-im-dunkeln
CD-Rezension
Beethovens Egmont-Musik eingebettet in Rezitation
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
London
The Rape of Lucretia at the Royal Opera House
https://operatoday.com/2022/11/the-rape-of-lucretia-at-the-royal-opera-house/
Leeds
Máire Flavin’s Violetta made this a most captivating performance of La traviata by Opera North
seenandheard.international.com
Wexford
Wexford Festival Opera 2022 Review: Cinderella The Young Singers
From The Wexford Factory Bring Deutscher’s Fairy Tale Opera Alive
https://operawire.com/wexford-festival-opera-2022-review-cinderella/
Alma Deutscher links skillful music and a youthful imagination in her delightful Cinderella
seenandheard.international.com
Wexford Festival Opera 2022 Review:
Lalla-Roukh Phelan Uncovers The Magic In David’s Neglected Opera
https://operawire.com/wexford-festival-opera-2022-review-lalla-roukh/
New York
Review: A Composer Reconstructs Painful Family Stories
For the New York premiere of “Travel Guide to Nicaragua”, Michael Gordon sifted through a few mementos and fragments of scant narratives.
The NewYorkTimes.com
Baltimore
Opera Baltimore goes site specific with a mixed, manorial “Turn of the Screw”
washington.classical.review.com
Boston
Handel & Haydn Society serves up a delightful and sparkling “Marriage of Figaro”
boston.classical.review.com
Dallas
Dallas Symphony soars with Macmillan premiere and rousing Bruckner
texasclassical.review.com
Feuilleton
“It should belong to all of us”: Detlev Glanert’s Prague Symphony
bachtrack.comde
Classical home listening: Tine Thing Helseth’s Seraph; Lost in Venice with Infermi d’Amore
TheGuardian.com.music
Ballett / Tanz
Marcelo Gomes übernimmt die künstlerische Leitung des Semperoper Balletts
DeutschlandfunkKultur.de
Sprechtheater
München/Residenztheater
Drauf einen Schnaps
Wäre so ein Boulevardkrimi nicht schon witzig genug? Eugène Labiches „Die Affäre Rue de Lourcine“ hat es am Münchner Residenztheater schwer, sich gegen die tausend Ideen des Regisseurs András Dömötör zu behaupten.
SueddeutscheZeitung,de
Deutsches Theater Berlin: Gute Frauen, echte Frauen
Zwei Premieren am Deutschen Theater: Jette Steckel inszeniert „Das Himmelszelt“, Bastian Kraft zeigt frei nach Shakespeares „As You Fucking Like It“
Tagesspiegel.de
Graz/Schauspielhaus
Party mit Hackebeil: „Die kahle Sängerin“ am Schauspielhaus Graz
Anita Vulesicas Inszenierung des absurden Stücks von Eugène Ionesco hat das Zeug zum Publikumshit – mit Körperkomik, viel Plüsch und Liebe
DerStandard.at.story
Literatur
Kinderliteratur: Was wurde aus dem Räuber?
In Kinderbüchern sieht man kaum mehr einen Räuber. Übt das Verbotene, Böse, lustvoll Anarchische keinen Reiz mehr aus? Zum 60. Geburtstag des Räubers Hotzenplotz.
https://www.diepresse.com/6217571/was-wurde-aus-dem-raeuber
Film/TV
Michael J. Fox erhält Ehrenoscar
Der Schauspieler Michael J. Fox ist mit dem Ehrenoscar für humanitäre Verdienste ausgezeichnet worden. Auch Diane Warren, Peter Weir und Euzhan Palcy geehrt.
https://kurier.at/kultur/michael-j-fox-erhaelt-ehrenoscar/402229590
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Unter’m Strich
Vorschläge „bizarr“
Ukraine: Verhandlungen kämen Kapitulation gleich
Die Ukraine hat Vorschläge zu Verhandlungen mit Russland erneut zurückgewiesen. „Wenn man auf dem Schlachtfeld die Initiative ergreift, ist es etwas bizarr, Vorschläge zu erhalten wie: „Ihr werdet sowieso nicht alles mit militärischen Mitteln erreichen, ihr müsst verhandeln““, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak. Dies würde bedeuten, dass das Land, „das seine Gebiete zurückgewinnt, vor dem Land kapitulieren muss, das verliert“.
https://www.krone.at/2861702
Katholische Kirche: Bischöfe wenden in Rom Stopp der Reformdebatte ab
Kurienkardinäle wollten dem Synodalen Weg eine Auszeit verordnen. Die deutschen Bischöfe haben das gerade noch verhindert. Aber der Widerstand in Rom bleibt. Franziskus selbst war zu der Debatte nicht erschienen.
https://www.sueddeutsche.de/politik/vatikan-synodaler-weg-1.5699194
INFOS DES TAGES (MONTAG, 21. NOVEMBER 2022)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 21. NOVEMBER 2022)
Quelle: onlinemerker.com
WIENER STAATSOPER: WERTHER am 19.11. – Fotos aus der erste Vorstellung der Serie
Zum Bericht von Manfred A. Schmid
Julie Boulianne (Charlotte), Dmitry Korchak (Werther). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Im Bild:
Dmitry Korchak (Werther)
Julie Boulianne (Charlotte)
Maria Nazarova (Sophie)
Attila Mokus (Albert)
Julie Boulianne (Charlotte), Maria Nazarova (Sophie). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Dmitry Korchak (Werther). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Attila Mokus (Albert). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
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WIENER VOLKSOPERNFREUNDE: Terminverschiebung Adventkonzert
Das ursprünglich für Samstag, 17. Dezember angekündigte Adventkonzert müssen wir aufgrund einer terminlichen Kollision in der Kapelle auf den Sonntag, 11. Dezember vorverlegen.
„In dulci jubilo“ – Adventkonzert der Wiener Volksopernfreunde, Musikalische Leitung: Chie Ishimoto
Sonntag, 11. Dezember 2022, 18:00 Uhr, Johannes-Nepomuk-Kapelle, Währinger Gürtel bei U-Bahn-Bogen 115, 1090 Wien
Karten an der Abendkassa: Mitglieder: € 20.-, Nicht-Mitglieder: € 25.-
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NEAPEL: DON CARLO mit POLENZANI, GARANČA, PÉREZ, PERTUSI, TÉZIER, GUTH (Inszenierung)
ZU FACEBOOK
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Gemeinsam in der Musik: Festkonzert Kroatien-Österreich
Zum 30. Jubiläum der internationalen Anerkennung Kroatiens und der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Österreich:
Donnerstag, 24.11.2022
Wiener Konzerthaus, Mozartsaal
Ton der Jugend Symphonieorchester
WISE – Wien International Soloists Ensemble
Petar Klasan, Klavier
Andrea Nikolić, Violine
Ivana Nikolić, Oboe
Josipa Bainac, Mezzosopran
Andrej Vesel, Dirigent
Am Donnerstag, dem 24. November 2022, findet im Wiener Konzerthaus ein Festkonzert anlässlich des 30. Jubiläums der internationalen Anerkennung der Republik Kroatien sowie der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Republik Österreich statt.
Ganz im Sinne der vielfältigen Verbindungen, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Festveranstaltung ziehen, haben sich junge kroatische Musiker:innen mit Wiener Adresse zusammengeschlossen und in Kooperation ihrer Ensembles und anhand bisheriger Erfahrungen ein abwechslungsreiches und attraktives Programm zusammengestellt. Durch die Einbeziehung eines Jugendorchesters wollte man das 30. Jubiläum mit dem Europäischen Jahr der Jugend verbinden und den jungen Musiker:innen die Bühne überlassen.
Bei der Gestaltung des Programms für dieses Konzert war den KünstlerInnen und dem Dirigenten Andrej Vesel ein großes Anliegen die Verflechtung und Verwobenheit der Lebenswege kroatischer und österreichischer Komponisten und deren Werke zu Ausdruck zu bringen, die dem damaligen Zeitgeist des Fin de Siècle entspringen- insbesondere in den damals erst im Entstehen begriffenen Kunstformen, wie dem Film und der dazu geschriebenen Filmmusik.
Ensemble Wise. Foto: Ensemble Wise
Blagoje Bersa ist einer der bedeutendsten Vertreter der kroatischen musikalischen Moderne. Er studierte und lebte in Wien, wo er mehrere seiner erfolgreichsten Werke komponierte, unter anderem die erste Bühnen- und Filmmusik. Auch Bersas etwas jüngerer Kollege Erich Wolfgang Korngold war ein beachtenswerter Komponist in der Epoche der Wiener Moderne und später auch ein großer Komponist von Filmmusik in Hollywood. Dora Pejačević hat oftmals in Wien geweilt, und zwei Sätze ihrer Symphonie wurden im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins uraufgeführt. Kroatischer Pianist Petar Klasan wird bei dem Festkonzert die österreichische Erstaufführung ihrer Phantasie concertante spielen. Dora zu Ehren aber auch dem feierlichen Anlass des 30-jährigen Jubiläums ist das neue Werk der zeitgenössischen Komponistin Margareta Ferek-Petrić gewidmet, die heute zu den bedeutendsten Musikschaffenden zählt und deren Werk nun bei dieser besonderen Gelegenheit von der Violinistin Andrea Nikolić und Oboistin Ivana Nikolić als Solistinnen uraufgeführt wird.
Weiter geht es mit dem Thema Filmmusik: Im zweiten Teil des Konzerts kann das Publikum die filmmusikalische Klassik genießen, und zwar mit der Orchestersuite Casablanca des österreichischen Komponisten Max Steiner. Eigentlich bekannt für seine Operetten hat Robert Stolz ebenfalls Filmmusik geschrieben. Diese beiden Genres verbinden sich in der Arie Du sollst der Kaiser meiner Seele sein auf ideale Weise. Ursprünglich als Teil der Operette Der Favorit entstanden, erlangte die Arie jedoch erst durch den Film Komm in den Park von Sanssouci große Beliebtheit. Die Arie wird beim Festkonzert von der Mezzosopranistin Josipa Bainac aufgeführt. Um mit dem Thema „Film“ fortfahren, ist es angebracht einige der kroatischen Meisterwerke miteinzubeziehen, nämlich jene von Arsen Dedić, Anđelko Klobučar, Alfi Kabiljo und Eduard Gloz um somit das feierliche Ganze zu vervollständigen.
Das Festkonzert wird von der Botschaft der Republik Kroatien in der Republik Österreich in Zusammenarbeit mit dem Ton der Jugend-Symphonieorchester und dem Ensemble WISE organisiert. Die Veranstaltung steht unter dem Ehrenschutz des Präsidenten des Kroatischen Parlaments Gordan Jandroković.
ORF „kulturMontag“: Klima gegen Kunst, Afrika-Art im Trend, neuer Kutscher-Krimi auf der Buch Wien
Außerdem: Dokumentation „Architektur muss brennen! Wolf D. Prix und Coop Himmelb(l)au“ zum 80. Prix-Geburtstag
Wien (OTS) – Clarissa Stadler präsentiert den „kulturMontag“ am 21. November 2022 um 22.30 Uhr in ORF 2: Thema ist u. a. der aktuelle Klima-Aktionismus, der sich weltweit gegen die Kunst richtet. Weiters befasst sich die Sendung u. a. anlässlich einer neuen Schau in der Kunsthalle Krems mit dem Hype um afrikanische Kunst sowie mit Bestseller-Autor Volker Kutscher („Babylon Berlin“) und seinem jüngsten Krimiwerk „Transatlantik“, das auf der Buch Wien vorgestellt wird. Anschließend steht die Dokumentation „Architektur muss brennen! Wolf D. Prix und Coop Himmelb(l)au“ (23.15 Uhr) auf dem Programm.
Mehr zum „kulturMontag“:
Schlachtfeld Museum – Klima gegen Kunst
„Letzte Generation“ nennen sich die Umweltschützer/innen, die weltweit mit ihren Protesten auf das bedrohte Klima aufmerksam machen wollen. Internationale Museen werden aktuell zum Schlachtfeld für ihre Aktionen und landen nahezu tagtäglich in den Schlagzeilen. Nach Angriffen auf Meisterwerke etwa von van Gogh, de Goya, Vermeer und Monet in Museen in Rom, Madrid, Den Haag und Berlin wurde zuletzt im Wiener Leopoldmuseum Gustav Klimts Gemälde „Tod und Leben“ zur Zielscheibe eines aktionistischen Einsatzes. Mit ihrer Eyecatcher-Strategie gelingt der „Letzten Generation“ eine breite Themensetzung in der Berichterstattung. Die Museumswelt hat zwar durchwegs Verständnis für deren Anliegen, doch für die Direktoren ist der Angriff auf die Kunst definitiv der falsche Weg, um den prognostizierten Klimakollaps zu verhindern. Museen seien bewahrende Institutionen und ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit, sagt der Direktor des Leopold Museums Hans-Peter Wipplinger. Er appellierte an die „Letzte Generation“, andere Wege für das Kundtun ihrer Anliegen zu finden. Klima versus Kunst, Natur gegen Kunst – heiligt der Zweck die Mittel? Was nützt der Klima-Aktivismus, wenn Länder wie China nach wie vor gigantische Mengen an Kohle, Öl und Gas verbrennen? Der „kulturMontag“ beleuchtet das Thema mit einem Pro & Contra. Live im Studio diskutiert Clarissa Stadler mit Hans-Peter Wipplinger und dem Kulturmanager Thomas Diesenreiter der KUPF Oberösterreich.
Hype um Kunst aus Afrika – Neue Schau „The New African Portraiture. Shariat Collections“ in Krems
Kunst aus Afrika und der Diaspora gilt seit einigen Jahren als eine der begehrtesten Aktien auf dem Kunstmarkt. Einer der gefragtesten Bestseller weltweit ist der ghanaische Künstler Amoako Boafo, dessen Arbeiten Millionenpreise erzielen. Inspiriert durch die Werke der Wiener Moderne und vor allem die Kunst seiner Vorbilder Egon Schiele und Gustav Klimt, malt der heute 38-jährige ehemalige Student der Akademie der bildenden Künste in Wien ausschließlich schwarze Menschen, eingebettet in farbenprächtige Designs, und entwickelte damit einen ganz eigenen neuen und unverwechselbaren Stil. Angeheizt auch von den Debatten um die „Black Lives Matter“-Bewegung hat sich der Wert seiner Werke auf dem Kunstmarkt auf einen Schlag um mehr als das 15-fache ihrer Schätzpreise erhöht. Entdeckt hat Boafo der in Wien lebende und aus dem Iran stammende Sammler und Künstlermanager Amir Shariat schon 2019 auf der Akademie. Für ihn und seinen Bruder Shahrokh war Amoako Boafo so etwas wie die Initialzündung für ihre Leidenschaft für Kunst aus Afrika. Die Shariats präsentieren jetzt unter dem Titel „The New African Portraiture“ ihre umfassende Sammlung aus 70 Arbeiten von 24 Künstlern in der Kunsthalle Krems. Was bedeutet es afrikanisch zu sein, ohne eine Geschichte der Andersheit? Ohne die Geschichte des kolonialen Blicks? Was würde es bedeuten, frei zu sein? Diesen Fragen will die spannende Schau nachgehen.
„Transatlantik“ auf der Buch Wien – Neues von Bestseller-Autor Volker Kutscher
Mit der TV-Serie „Babylon Berlin“, die im Sündenpfuhl der 1920er und 1930er Jahre angesiedelt ist, feierten die Macher einen veritablen Quotenhit. Das beispielhafte Zeitkolorit basiert auf der kongenialen Bestseller-Reihe des deutschen Autors Volker Kutscher, der seinen Kommissar Gereon Rath in einer Zeit des radikalen politischen Wandels zwischen dem Untergang der Weimarer Republik und dem aufkommenden Nationalsozialismus ermitteln lässt. Jetzt stellt der Autor mit „Transatlantik“ seinen mittlerweile neunten Rath-Roman auf der Buch Wien vor. Darin gelingt ihm die gleiche überzeugende Verbindung von Krimihandlung und historischen Hintergründen, die schon seine früheren Werke kennzeichnen. Wie immer steht Berlin im Mittelpunkt der Erzählung, erstmals jedoch ist Charlotte Rath im Zentrum des Geschehens und erstmals führt die Handlung auch über den Atlantik in die USA. Einen Mord an einem SS-Offizier, weitere Verbrechen, die bis in höchste Nazi-Kreise reichen, einen brisanten Showdown und zahlreiche Cliffhanger hat Kutscher in „Transatlantik“ eingebaut. Jede Menge Spannung also, die jetzt schon Lust auf Krimi Nummer 10 macht. Doch der Autor stellt im Interview klar, nach Band 10 ist mit Gereon Rath eindeutig Schluss.
Dokumentation „Architektur muss brennen! Wolf D. Prix und Coop Himmelb(l)au“ (23.15 Uhr)
Er stellt Wände schräg, tauscht Waagrechtes gegen Senkrechtes und lässt Flächen wie Linien schier explodieren. Gefällig war die Architektur des Wolf D. Prix noch nie. Längst zählt er zu den internationalen Superstars seiner Zunft, unterhält Ateliers auf drei Kontinenten und schuf Ikonen der Baukultur wie etwa den Neubau der Europäischen Zentralbank oder das Musée des Confluences in Lyon. 1968 war Prix Gründungsmitglied des Avantgarde-Trios Coop Himmelb(l)au, 1980 verfasste er das Manifest „Architektur muss brennen!“. Dies ist auch der Titel von Mathias Fricks Dokumentarfilm, den der „kulturMontag“ anlässlich des 80. Geburtstages eines ebenso Unermüdlichen wie Unbequemen zeigt. Coop Himmelb(l)au, hinter dem poetischen Namen verbirgt sich ein durchaus kämpferischer Gestus, eine Architektur des zivilen Ungehorsams. Aufbegehrend, rebellisch und konsequent unrealisierbar waren die Projekte in der Anfangsphase. Auf dem Bauplatz vis-à-vis der Kapuzinergruft planten sie ein Wohnhaus, das, von einem Rohr in Pfeilform durchbohrt, Gasflammen in den Himmel schicken sollte. In den Steinbrüchen Schwechat ließen sie durch Detonation von 60 Sprengsätzen einen „Staubraum“ entstehen. Konsequent stiefmütterlich behandelt wurde Coop Himmelb(l)au lange Zeit just von der Stadt Wien, in der sie ihr Quartier bezogen hatten. Für die mutige Neugestaltung des Varieté Ronacher wurde das Büro zunächst gewonnen, dann viele Jahre lang vertröstet und schließlich von dem Projekt abgezogen. Doch schon 1988 landete Coop Himmelb(l)au im prestigeträchtigen New Yorker Museum of Modern Art mit der Werkschau „Deconstructivist Architecture“. Zahlreiche internationale Ehrungen und weltweit beachtete Bauten folgten. „Architektur muss brennen!“ führt zur BMW-Welt in München, der EZB in Frankfurt, dem Musée des Confluences in Lyon und dem spektakulären Museumsbau MOCAPE im chinesischen Shenzhen, widmet sich aber auch kleineren Projekten wie dem Brotmuseum in Asten oder der Villa Soravia in Millstatt.
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