Konzerttipp: Peter Rösel und das Dresdner Streichquartett spielen Schostakowitsch und Brahms

Vorschau: Peter Rösel, Klavier und das Dresdner Streichquartett  Kulturpalast Dresden, 13. April 2023

Foto: Dresdner Streichquartett

Kulturpalast Dresden, 13. April 2023, 19:30 Uhr

Peter Rösel, Klavier

Dresdner Streichquartett:

Thomas Meining, Violine
Barbara Meining, Violine
Andreas Schreiber, Viola
Martin Jungnickel, Violoncello

von Pauline Lehmann

Bei den beiden Soloprogrammen im vergangenen Jahr zeigte sich der Dresdner Pianist Peter Rösel mit Werken von Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert als ausdrucksstark und technisch brillant, aber auch mit einer Bescheidenheit, wie sie heute auf dem Konzertpodium nur allzu selten anzutreffen ist. Nun gastiert der 78-Jährige am Donnerstag, den 13. April 2023, 19:30 Uhr, gemeinsam mit dem Dresdner Streichquartett im Kulturpalast Dresden. Mit den vier Musikerinnen und Musikern, allesamt Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle, verbindet ihn eine langjährige musikalische Freundschaft.

Auf dem Programm der vielversprechenden musikalischen Liaison stehen sich Dmitri Schostakowitsch und Johannes Brahms gegenüber. Ende Januar 1936 war in der „Prawda“ der Artikel „Chaos statt Musik“ erschienen, in welchem Schostakowitschs Musik als disharmonisch, formalistisch und kleinbürgerlich abgewertet und deren Nutzen für die sowjetische Musikkultur bezweifelt wurde. „Dieses Spiel aber kann böse enden“, schrieb der Verfasser des „Prawda“-Artikels drohend inmitten der Zeit des „Großen Terrors“, wo die tödliche Verfolgungs- und Verhaftungswelle bis ins nächste Umfeld des Komponisten reichte. Die Uraufführung seines Klavierquintetts in g-Moll op. 57, die Schostakowitsch gemeinsam mit dem Beethoven-Quartett vier Jahre später im November 1940 im Moskauer Konservatorium spielte, brachte dem Werk und seinem Komponisten einen emphatischen Zuspruch von Seiten der Öffentlichkeit. Dmitri Schostakowitsch findet in seinem Klavierquintett zu einer farbenreichen musikalischen Sprache, in welcher er auch seine Eindrücke auf die Geschehnisse der Zeit verbirgt.

Peter Rösel Foto Koichi Miura

Als Johannes Brahms im Sommer 1865 sein Klavierquintett in f-Moll op. 34 beendete, hatte der Komponist zuvor Umwege über mehrere, kammermusikalische Gattungen hinweg beschritten. Ursprünglich komponierte Johannes Brahms im Jahr 1862 ein Streichquintett. Die kritischen Einwände seiner Freunde Joseph Joachim und Clara Schumann bewogen den Komponisten jedoch dazu, sein Werk in eine Sonate für zwei Klaviere umzuarbeiten. Aus einer abermaligen Überarbeitung ging schließlich das Klavierquintett hervor, das von den Freunden begeistert aufgenommen wurde. So fand Clara Schumann darin Ideen, die man „mit einem Füllhorn über das ganze Orchester ausstreuen müsse“.

Pauline Lehmann, 6. April 2023, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

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