DIE MITTWOCH-PRESSE – 6. DEZEMBER 2023

DIE MITTWOCH-PRESSE – 6. DEZEMBER 2023

Nuron Mukumi © by MIKE_mod

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 6. DEZEMBER 2023

Köln/Philharmonie
Nuron Mukumi versprüht wärmende Lebensfreude in der Kölner Philharmonie
Vor Kälte frierend treten wir den Weg zur Kölner Philharmonie an, erwarten wir doch ein schönes Konzert auf hohem musikalischen Niveau. Unsere Erwartungen werden bei weitem übertroffen. Auf dem Weg zurück ist für uns klar: Dieses Konzert war sensationell! Nuron Mukumi, den wir zum ersten Mal live hören, begeistert uns mit seinem nuancierten Klavierspiel. Das Staatliche Sinfonieorchester Litauen musiziert unter dem vorbildlichen Dirigat Gintaras Rinkevičius’ auf Weltklasseniveau und heizt mit seiner Tango-Zugabe so richtig ein.
Von Petra und Dr. Guido Grass
Klassik-begeistert.de

Bregenzer Festspiele verlieren ihren Hauptsponsor
Bisher gehörte der deutsche Autokonzern BMW zu den vier Hauptsponsoren der Bregenzer Festspiele. Auf der Homepage ist dessen Logo nicht mehr zu finden. Vier Hauptsponsoren hatten die Bregenzer Festspiele bisher: die landeseigene Hypo Vorarlberg, der Landesenergieversorger illwerke vkw, die Casinos Austria sowie den deutschen Autokonzern BMW. Letzterer fällt als Sponsor künftig weg, berichtet ORF.at unter Berufung auf die Vorarlberger Wirtschaftspresseagentur.
DiePresse.com

Kommentar
Klassikwoche: Mond­schein­so­nate mit Hajo, Frantz und Sahra
Heute mit erschre­ckenden Bildern, in denen sich Klassik, Jour­na­lismus und popu­lis­ti­sche Politik treffen, mit ziem­lich teurer Theater-Kacke und einem Film-Denkmal für Johann Sebas­tian Bach.
https://crescendo.de/mondscheinsonate-mit-hajo-frantz-und-sahra/

Wien
Opernregisseur Claus Guth: „Ich zeige Turandot nicht als Eiskasten“ (Bezahlartikel)
https://www.diepresse.com/17889503/opernregisseur-claus-guth-ich-zeige-turandot-nicht-als-eiskasten

Mit diesem Prinzen kann »Turandot« gesunden
Nur zwei Monate nach der Premiere der vorletzten Puccini-Oper Il trittico wird am 7. Dezember eine Neuproduktion der letzten Puccini-Oper Turandot in der Inszenierung des Regie-Großmeister Claus Guth und unter der Leitung Marco Armiliatos vorgestellt. Im Fokus der internationalen Opernwelt stehen darüber hinaus Asmik Grigorian und KS Jonas Kaufmann in den beiden Hauptrollen
WienerStaatsoper

Frankfurt
„Aida“ in Frankfurt: Festbankett der Totenvögel
Drastisch, aber klug: Lydia Steier dringt an der Oper Frankfurt in Giuseppe Verdis „Aida“ durch beklemmende äußere Grausamkeiten vor in die Innenräume beschädigter Seelen. Das Publikum gerät außer sich.
FrankfurterAllgemeine.net

„Aida“ an der Oper Frankfurt – Geschlossene Gesellschaft
FrankfurterRundschau.de

Wien/Musikverein
Martha Argerich, Janine Jansen und Mischa Maisky im Musikverein
Die drei Leitfiguren der mittleren und älteren Klassik-Generation interpretierten Haydn gemütlich und Schostakowitsch rasant
DerStandard.at.story

Franz Bartolomey: Einer der schönsten Wiener Töne ist verklungen
Zum Tod des großen Cellisten und Menschen, der völlig unerwartet im Alter von 76 Jahren verstorben ist.
Kurier.at

Christian Thielemann soll 2025 wieder Wagner in Bayreuth dirigieren
DerSpiegel.de

München
Bach fürs Wohnzimmer: Das Ensemble Resonanz und sein Weihnachtsoratorium
„Jauchzet, frohlocket“ – jeden Advent dasselbe mit Bachs Weihnachtsoratorium. Doch wie wäre es, wenn man diese Tradition erneuert? Und sie wegbringt vom bloßen Ritual? Das hat sich das Ensemble Resonanz gefragt. 2014 präsentierte es erstmals seine besondere Fassung. Am 10. Dezember gastiert es im Prinzregententheater. Ein Gespräch mit Konzertmeisterin Juditha Haeberlin.
MuenchnerMerkur.de

„Maestro“: Die vielen Facetten eines Ausnahmekünstlers
Über den Leonard-Bernstein-Film gab es im Vorfeld böse Kritik. Die muss nun verstummen. Bradley Cooper ist ein starker Film gelungen.
BerlinerMorgenpost.de

Berlin
17. bis 21. Januar 2024: 25 Jahre Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik
rbb-online.de

Düsseldorf
Eine Reise zu sich selbst – Manfred Trojahns Kammeroper „Septembersonate“ in Düsseldorf uraufgeführt
NeueMusikzeitung/nmz.de

Stuttgart
Koloraturen und psychedelische Frösche – Eric Gauthier: La Fest
Stuttgarts Tanz-Ikone Eric Gauthier hat an der Staatsoper sein Musiktheater-Regiedebüt gegeben: mit der opulenten Barock-Show „Das Fest”, viel Tanz und Musik – unter Einbezug des begeisterten Publikums.
https://www.die-deutsche-buehne.de/kritiken/stuttgart-eric-gauthier-la-fest/

Amsterdam
Geniales Orchesterprogramm mit George Benjamin und dem Royal Concertgebouw Orchestra
bachtrack.com.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
A qualified welcome to the first revival of Die Meistersinger at the Deutsche Oper Berlin
seenandheard.international.com

München
Exclusive: Munich won’t pay opera singers for the next two months
https://slippedisc.com/2023/12/exclusive-munich-wont-pay-opera-singers-for-the-next-two-months/

Brno
National Theatre Brno 2023-24 Review:
The Jacobin Klecker’s Musically Rich Presentation & Glaser’s Clear Direction Prove the Quality of Dvořák’s Rare Oper
https://operawire.com/national-theatre-brno-2023-24-review-the-jacobin/

Q & A: Martin Glaser on His Directing Style & His Production of ‘The Jacobin’ in Brno
https://operawire.com/q-a-martin-glaser-on-his-directing-style-his-production-of-the-jacobin-in-brno/

Helsinki
Female singers report harassment at the National Opera
Several female performers have reported being harassed, even during productions on stage.
https://yle.fi/a/74-20063508

London
English National Opera announces Greater Manchester will be its new home
The company, which had a shortlist of five cities, had been told funding was dependent on leaving London
The Guardian.com.music

Glad tidings: Bach’s Christmas Oratorio from the OAE
bachtrack.com.reviews

Graceful, stylish Christmas Oratorio from Suzuki and the OAE at the Queen Elizabeth Hall
seenandheard.international.com

Saffron Walden
Rodelinda, The English Concert, Bicket, Saffron Hall review – perfect team helps us stay the long Handel course Saffron Hall celebrates its 10th anniversary in the greatest possible style
Thearts.desk.com

Cardiff
Welsh National Opera Announces Interim General Director
https://operawire.com/welsh-national-opera-announces-interim-general-director/

New York
Best Classical Music Performances of 2023 Feats, farewells and musical treasures in a year of post-pandemic financial pressures.
TheNewYorkTimes.com

Washington
At Fortas and Washington Concert Opera, fine pairs and doomed couples
Jennifer Koh and Jaime Laredo bring a belated encore of “Two x Four,“ and Washington Concert Opera brings Rossini’s “Ermione” back to life
washington.post.com

Sydney
Pinchgut’s premiere of Handel’s Rinaldo sets a new benchmark for contemporary baroque opera
theconversation.com

Brisbane
Die Walküre at Opera Australia
https://operatoday.com/2023/12/die-walkure-at-opera-australia/

Recordings
Marina Rebeka, Diana Damrau & Nino Machaidze Lead New CD/DVD Releases
operwire.com

Links zu französischsprachigen Artikeln

À l’Opéra Bastille, Benjamin Bernheim triomphe dans Les Contes d’Hoffmann
diapasonmag.fr

OFFENBACH, Les Contes d’Hoffmann – Paris (Bastille)
https://www.forumopera.com/spectacle/offenbach-les-contes-dhoffmann-paris-bastille/

Ballett/Tanz

Hamburg
Ich schlage vor, künftig en suite zu spielen
„Ich sehe, Sie schreiben Kritiken, – wie spricht sich das aus?“ fragt der ehrwürdig-graue Dandy mit den Pailletten-Slippern, gelbgoldener Cartier „Tank“ und dem Lapislazuli-blauen Siegelring neben mir, und jetzt geht es ans Eingemachte: „Eyrrr-äe“ – „Eier?“ – „EY-rrr-äe! Sie müssen beim r mit Der Zunge unter den Gaumen…“ – „Eier!“ – „rrr“ „Eier?“ – „Genau! richtig!“ rette ich mich, – dann, ich schnappe nach Luft ,„Und wer ist das?“ – „Das versucht die englische Literaturwissenschaft seit 200 Jahren zu ergründen!“ – „Eier?“ – doch da beginnt zum Glück das Ballett, dessen Namen man nicht aussprechen kann – und dessen Bedeutung dieser Abend an der Hamburgischen Staatsoper sprichwörtlich lassen werden wird, vorausgesetzt, hier und heute Abend begreift das noch jemand außer mir und John Neumeier.
Von Harald Nicolas Stazol
Klassik-begeistert.de

Dresden
Glänzende Perfektion: „Alice im Wunderland“ an der Staatsoperette Dresden
Alice im Wunderland, der Kinderbuchklassiker, der seit 1865 auch Erwachsene begeistert, ist jetzt auch als Ballett an der Staatsoperette in Dresden zu erleben.
mdr.de.klassik

Zum Tod von Marion Cito : Die Kostüme der Tänzerin
Sie war Erste Solistin und danach eine in der Welt des Tanzes einzigartige Kostümbildnerin: Zum Tod von Marion Cito, deren Entwürfe das Tanztheater Pina Bauschs mitgestaltet haben.
FrankfurterAllgemeine.net

Estonian National Opera premieres long forgotten version of ‚The Nutcracker‘
news.err.ee.

Sprechtheater

Wien/Kammerspiele
„Himbeerpflücker“ in Wien : Schlechte Zeiten, Kamerad!
Durchaus als Warnung gedacht: Die Wiener Kammerspiele überzeugen mit Fritz Hochwälders rabenschwarzer Komödie „Der Himbeerpflücker“.
FrankfurterAllgemeine.net

Ausstellungen/Kunst

Wien/Museen
Das Weltmuseum Wien setzt 2024 auf Kamele, Koran und ein begehbares Lexikon
Unter dem Motto „Zusammenleben“ werden auch Sonderausstellungen zu brasilianischer Kunst und eine zum Thema Hosen gezeigt
DerStandard.at.story

Film

„Callas – Paris, 1958“: Ihr legendärer Konzertauftritt restauriert und in Farbe
Der Film „Callas – Paris, 1958“ zeigt einen legendären Konzertauftritt der Opernsängerin Maria Callas. Das Filmmaterial wurde technisch überarbeitet und koloriert. Zu sehen ist der Film in nun in einigen Kinos im Norden.
NDR.de

Medien

Neue Kündigungswelle: Spotify trennt sich von 17 Prozent der Mitarbeiter
Zweiter Stellenabbau des Jahres beim Streaminganbieter. Die große Zahl an neuen Kündigungen kommt für die Mitarbeiter wohl überraschend: Im dritten Quartal schrieb Spotify wegen höherer Abopreise und annähernd 600 Millionen monatlichen Usern Gewinn. Laut Geschäftsführer Daniel Ek habe man überlegt, 2024 und 2025 Mitarbeiter gestaffelt abzubauen. Man sei aber von den finanziellen Zielen so weit entfernt, dass man sich für rascheres Handeln entschlossen habe, berichtet Reuters.
Kurier.at

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Unter’m Strich

Bayern
Ministerpräsident Söder kündigt Gender-Verbot in Bayern an
Das Gendern soll in Bayerns Behörden und Schulen bald verboten werden, wie Markus Söder seiner Regierungserklärung sagt. „Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil, wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen“, sagte CSU-Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag in seiner ersten Regierungserklärung in der neuen Legislaturperiode im Landtag. Söder warf der Ampelregierung im Bund zugleich vor, mit Vorhaben wie der Cannabis-Legalisierung, dem Gendern und dem Selbstbestimmungsrecht zu überziehen. „Haben wir keine anderen Probleme in Deutschland?“, fragte er.
Kurier.at

Christian Wehrschütz
ORF-Star spricht über Ukraine-Niederlage gegen Putin
Gescheiterte Gegenoffensive, festgefahrene Front – hat Russland den längeren Atem und die Ukraine de facto verloren? Wehrschütz lässt aufhorchen.
Heute.at

Wien
Tanzschule Svabek ist insolvent und sperrt zu
Die Corona-Pandemie hat ein weiteres wirtschaftliches Opfer gefordert: Die Wiener Tanzschule Svabek GmbH ist insolvent und muss zusperren. Das Unternehmen war von Roman Svabek gegründet worden, der vor allem durch seine Tätigkeit am Wiener Opernball Prominenz erlangte. Er war am Ball viele Jahre lang als Zeremonienmeister tätig und etwa für die Eröffnung zuständig gewesen.
KronenZeitung.at

„Krone“ rettete Fest
Verbot gekippt: Nikolaus darf doch in Kindergarten
Was war das für eine Aufregung! Die kleine niederösterreichische Gemeinde Fels am Wagram wollte dem Nikolo doch tatsächlich Hausverbot erteilen. Nach einem „Krone“-Bericht rudert die Gemeinde jetzt aber zurück. Und das Fest für die Kleinen ist gerettet.
KronenZeitung.at

Neue Pisa-Ergebnisse: „Schülerleistungen gehen in die falsche Richtung“
Die wohl bekannteste Studie zur Beurteilung der Kompetenzen von Schülern im internationalen Vergleich ist zurück. Und bringt international gesehen schlechte Nachrichten. In österreich lagen Schüler mit hohem Sozialstatus signifikant über dem Schnitt, jene mit niedrigem Sozialstatus darunter.
DiePresse.com

INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 6. DEZEMBER 2023)

INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 6. DEZEMBER 2023)

Quelle: onlinemerker.com

Asmik Grigorian und Jonas Kaufmann in »TURANDOT« AN DER WIENER STAATSOPER. Premiere am 7. Dezember

Premiere in Glaus Guths Inszenierung am 7. Dezember

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Probenfoto aus „Turandot. Foto: Monika Rittershaus

Mit der Premiere von Turandot am 7. Dezember 2023 bringt die Wiener Staatsoper die zweite Puccini-Neuproduktion in der Spielzeit 2023/24 auf die Bühne: In der Regie von Claus Guth, der zum zweiten Mal im Haus am Ring inszeniert, stehen Asmik Grigorian und Jonas Kaufmann erstmals gemeinsam auf der Bühne – sie in ihrem internationalen Rollendebüt als Turandot, er in seinem szenischen Rollendebüt als Calaf. Unter dem Dirigat von Marco Armiliato sind weiters Kristina Mkhitaryan, Jörg Schneider, Dan Paul Dumitrescu, Attila Mokus, Martin Häßler, Norbert Ernst und Hiroshi Amako zu erleben.

Turandot, am 14. Oktober 1926 und somit rund ein halbes Jahr nach der Uraufführung in Mailand erstmals an der Wiener Staatsoper gespielt, ist 2023 in ihrer insgesamt sechsten Neuproduktion im Haus am Ring zu erleben.

Als Calaf, der entthronte und nach Peking geflohene mongolische Prinz, sich in Prinzessin Turandot verliebt, begibt er sich in tödliche Gefahr: nur, wer die drei Rätsel der Prinzessin löst, kann ihr Bräutigam werden. Wer scheitert, wird enthauptet – wie alle bisherigen Bewerber. Calafs Vater Timur und Liù, die Calaf ohne sein Wissen liebt, beschwören ihn umsonst. Er nimmt die Herausforderung an.

In der Partitur des großen Musik-Erzählers Puccini stehen einander Individuum und Gesellschaft in hochgradig irritierender Weise gegenüber. Das unerbittliche System, das Turandot um sich errichtet hat, trägt Züge von Zeremonie und Groteske, von totaler Organisation und gelenkter Massenhysterie. Eine Welt, die sich aufspannt zwischen der undurchdringlichen, todbringenden Anziehungskraft Turandots und scheinbar unausgesetzten Ritualen von Bewerbung, Warnung, Prüfung und Mord.

Puccini kodierte seine Partitur mit Klangzeichen, die sein Publikum einem fernöstlichen Klangraum zuordnet: Eingebettet in Puccinis eigene Klangsprache ergeben diese fremd-vertrauten Klänge einen neuen Sinnzusammenhang, ein Puccini-Peking, das in ferne Welten zu entführen scheint, tatsächlich aber außerhalb des Theaterraumes nicht existiert.

Musikalisch endet die Neuproduktion von Turandot im Haus am Ring mit dem als »Alfano 1« bekannten, umfassenderen Finale. Franco Alfano, der nach Puccinis Tod 1924 im Auftrag Toscaninis Turandot fertig komponierte, hat dieses ursprüngliche Finale »sehr geschickt gemacht. Er hat Puccini weitergedacht und den Schluss organisch komponiert. Die Euphorie am Ende steht für mich dafür, dass es möglich ist, zu einem anderen Menschen vorzudringen. Dieser Mut zu großen Gefühlen fasziniert mich«, so Regisseur Claus Guth.

Zum Leading Team

Marco Armiliato dirigiert mit Turandot seine dritte Premierenproduktion an der Wiener Staatsoper. Dem Haus am Ring, zu dessen Ehrenmitglied er 2019 ernannt wurde, ist Marco Armiliato seit vielen eng Jahren verbunden. 1996 debütierte er am Staatsopern-Pult mit Andrea Chénier und dirigierte hier eine Vielzahl an Repertoireabendenden sowie die Premieren von Il trovatore (2017) und Samson et Dalila (2018). »Turandot ist eine Wegscheide. Es handelt sich nicht nur um die letzte Oper Puccinis, mit diesem Werk endet ein großes Kapitel der italienischen Oper an sich: es begann ein neues Zeitalter, Oper als Form und Gattung wurde von vielen fortan anders gedacht. Mit Turandot widmete sich Puccini noch einmal mit leidenschaftlicher Hingabe den zentralen Themen seines Lebens, darunter die Auseinandersetzung mit dem Wesen und den Fragen der Liebe. Ein grandioses, charismatisches Werk, und besonders auch eines das große Gegensätze zeigt. In den imposanten Chorstellen, mit beeindruckender Orchesterbreite, sehr laut und hochgeistig erleben wir das Monumentale. Auf der anderen Seite zeichnet er feine und intime Momente«, so Dirigent Marco Armiliato.

Nach Tannhäuser 2010 zeigt Claus Guth mit Turandot seine zweite Opernproduktion an der Wiener Staatsoper. Der deutsche Regisseur, der an den wichtigsten Opernhäusern und -festivals der Welt arbeitet und von Puccini bereits La bohème und Il trittico herausgebracht hat, inszeniert an der Wiener Staatsoper seine erste Turandot. »Als ich dann einige von Puccinis Opern selbst erarbeitet habe, ist mir klargeworden, was für einen unfassbaren Theaterinstinkt er hat. Er bringt die Dinge, die er darstellt, punktgenau zum Brennen. Von der Idee her ist Puccini sehr wahrhaftig; und darin enorm wirkungsbewusst. Es geht um große Gefühle; da kann man nicht mit angezogener Handbremse fahren

Das Bühnenbild kreiert Etienne Pluss, die Kostüme Ursula Kudrna, das Licht Olaf Freese. Die Choreographie stammt von Sommer Ulrichson, für die Dramaturgie zeichnet Konrad Kuhn verantwortlich. Die Videos gestaltet rocafilm.

„Vorhang-Foto“ von der Generalprobe

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Mit diesem Prinzen kann »Turandot« gesunden

Nur zwei Monate nach der Premiere der vorletzten Puccini-Oper Il trittico wird am 7. Dezember eine Neuproduktion der letzten Puccini-Oper Turandot in der Inszenierung des Regie-Großmeister Claus Guth und unter der Leitung Marco Armiliatos vorgestellt. Im Fokus der internationalen Opernwelt stehen darüber hinaus Asmik Grigorian und KS Jonas Kaufmann in den beiden Hauptrollen: Denn KS Jonas Kaufmann wird nach einer fulminanten Otello-Serie an der Wiener Staatsoper sein weltweites szenisches Calaf-Debüt geben und Asmik Grigorian wird ihre allererste Turandot überhaupt singen. Zwei Wochen vor der Premiere und knapp vor den Endproben gaben die beiden Ausnahmekünstler Interviews.

ANDREAS LÁNG IM GESPRÄCH MIT JONAS KAUFMANN

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Jonas Kaufmann. Foto: Monika Rittershaus

https://www.wiener-staatsoper.at/die-staatsoper/medien/detail/news/mit-diesem-prinzen-kann-turandot-gesunden/
https://www.wiener-staatsoper.at/die-staatsoper/medien/detail/news/liebe-angst-1/

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“Siegfried” – Premiere der Opera Australia, Queensland Performing Arts Centre, Lyric Theatre, Brisbane, 05. 12. 2023

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Stefan Vinke (Siegfried), Andreas Conrad (Mime) © Wallis-Media/Opera Australia

 Regisseur und künstlerischer Gesamtleiter Chen Shi-Zheng hat ja schon Erfahrung in Großproduktionen, seit er 1999 eine klassische chinesische Oper namens „Der Pavillion der Pfingstrosen“ rund um den Globus präsentierte – ein gewaltiges, 18-stündiges Werk, das intern damals „The Ming Ring“ genannt wurde. Nach dem New Yorker Lincoln Center war es u.a. am Festival d’Automne/Paris, in Aarhus, bei den Wiener Festwochen, am Piccolo Teatro Milano, in Singapur und Perth zu sehen. Seine erste Wagner-Arbeit war ein „Fliegender Holländer“ beim Spoleto Festival USA. Neben Film und Sprechtheater betreute er regielich oder als Choreograph „Così fan tutte“ in Aix-en-Provence und Paris, „Dido and Aeneas“ und „Turandot“.

Auch heute sehen wir das Einleitungsbild mit dem Titel und den überlagerten „Übersetzungen“ am Vorhang, derweil das Queensland Symphony Orchestra mit flirrenden Streichern und fantastisch präzisem tiefem Blech das Angstszenario Mimes mit den Untertönen Fafners aufbaut. Die Werk- und Wohnstätte Nibelungensschmiedes stehen in der rechten Bühnenhälfte , die linke Hälfte ist leer – hier erfolgen die Auftritte Siegfrieds (mit Bär) und später des Wanderers. Im Hintergrund werden, analog zu den Plänen Mimes, auf den LED-Schirmen Netze gesponnen. Der Besuch des Wanderers ist szenisch eher einfach, aber klar in der dadurch ausgelösten Verunsicherung und Panik Mimes gestaltet. Als von Mime und später Siegfried am Schwert geschmiedet wird (nicht immer mit dem korrekten Metallklang – danke, Dr. Billand!), fahren vor dunklem Hintergrund Funken auf, und als Siegfried schließlich erfolgreich dran arbeitet, wird das Feuer noch von  Dancenorth Australia mit Fahnentänzen samt synchronisierter Steuerung des Funkenfluges mittels Bewegungssensoren unterstrichen. Der lachend dargebotene Freudensprung Siegfrieds, als ihm sein Ziehvater den Drachen „zum Fürchtenlernen“ anbietet, ist sehenswert!

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Fafner (Andrea Silvestrelli), Stefan Vinke (Siegfried) © Wallis-Media/Opera Australia

Das Vorspiel zum zweiten Akt, wiederum bei geschlossenem Vorhang dargeboten, fällt womöglich noch perfekter aus als das zum ersten Akt. Die später zu hörenden gaaanz hohen und gaaanz leisen Violinen intonieren fast unwirklich sauber! Ist die Bühne beim Erwachen Alberichs noch schwarz, so führt man uns dann immer tiefer in den Wald: zuerst Blätter/grüne Punktwolken, mit ein paar anderen Farbtupfen dazwischen, dann treten immer deutlicher Baumstämme hervor (leider oft auch mit deutlich hörbarer Bühnentechnik), zwischen denen Alberich und der Wanderer ihren Streit ausfechten. Der von Mime vor der Drachenhöhle ausgesetzte Siegfried zelebriert seine Vogelstimmenversuche sehr unterhaltsam, natürlich mit perfekter Unterstützung aus dem Graben. Das Waldvögelein ist nur durch den (leider merklich verfärbenden) Lautsprecher zu hören; zu sehen ist es in Form eines als indonesische Tänzerin kostümierten Ballettmitgliedes, das auf komplexen Bahnen durch den Wald schaukelt, wohl auch mit computergestützer Seilführung. Als Siegfried sein Horn bläst, weichen die Baumstämme zurück und geben den Blick auf einen monströsen gelbäugigen Drachenkopf frei. Auch die Stimme Fafners kommt ausschließlich durch den Lautsprecher. Der Kampf selbst ist recht unspektakulär – im Vergleich zum sonstigen Szenario eigentlich enttäuschend. Das Folgende bleibt eher rätselhaft: es senkt sich ein bluttriefender Sack an einem Kranhaken vom Schnürboden herunter – der blutbesudelte Hort??

Der dritte Aufzug beginnt wieder gradlinig und klar mit der Erda-Szene und dem Aufeinanderprall Wanderer-Siegfried. Letzterer schafft es tatsächlich, den stählern glänzenden (war das gar kein Eschenholz, sondern vom Eisenholzbaum – Parrotia persica??) Speerschaft des Göttervaters zu brechen. Abgesehen von anfänglicher Ziellosigkeit Siegfrieds in seinem Streben nach dem Brünnhildenfelsen und dessen Bewohnerin, die nicht unbedingt wie die textlich beschriebene Verunsicherung imponiert, entspricht auch der Rest des Abends klar dem vom Verfasser intendierten Handlungs- und Emotionsverlauf mit der immer zwingender werdenden Annäherung des freien Helden und der gewesenen Walküre.

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Stefan Vinke (Siegfried), Celeste Lazarenko (Waldvogel) © Wallis-Media/Opera Australia

Weiterlesen unter https://onlinemerker.com/brisbane-opera-australia-queensland-performing-arts-centre-lyric-theatre-siegfried-zweiter-haupt-abend-der-ring-des-nibelungen/

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Österreichische Nationalbibliothek zeigt einzigartige Luther-Bibel von 1545

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Rechtzeitig zur Weihnachtszeit ist ein faszinierendes Druckwerk als das neue „besondere Objekt“ im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen: Die präsentierte Luther-Bibel beeindruckt vor allem durch ihre prachtvollen und farbintensiven Bilder. Am Dienstag, 5. Dezember um 18 Uhr haben Interessierte die Möglichkeit, nähere Details zu dieser beinahe 500 Jahre alten heiligen Schrift im Rahmen eines Expertenvortrags zu erfahren.

In der Reihe „Das besondere Objekt“ zeigt die Österreichische Nationalbibliothek Außergewöhnliches aus ihren Beständen. Die Objekte werden von einem breiten Publikum online ausgewählt und für jeweils zwei Monate ausgestellt. Die aktuell ausgestellte Luther-Bibel ist bis 21. Jänner 2024 im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek.

Das vorliegende Werk, datiert mit 1545, war die letzte zu Martin Luthers Lebzeiten gedruckte Luther-Bibel. Die in der Werkstatt des berühmten Malers und Grafikers Lukas Cranach hergestellten Bilder zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Qualität aus. Mit viel Liebe zum Detail und in einmaliger Farbenpracht zeigt er etwa den Evangelisten Johannes mit seinem Attribut, dem Adler als eines der vier geflügelten Wesen, die den Evangelisten als Symbol der göttlichen Macht zugeordnet sind.

Die Bibel stammt aus der berühmten Bibliothek von Prinz Eugen von Savoyen, die die Hofbibliothek – die Vorgängerin der heutigen Österreichischen Nationalbibliothek – nach dessen Tod (1736) erwarb. Die rund 15.000 Druckschriften, meist erstrangige Ausgaben des zeitgenössischen Buchmarktes, werden heute zum größten Teil im Mitteloval des Prunksaals der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt.

Der Expertenvortrag zu diesem besonderen Objekt findet am Dienstag, 5. Dezember 2023 um 18 Uhr statt. Mag. Monika Kiegler-Griensteidl aus der Sammlung von Handschriften und alten Drucken der Österreichischen Nationalbibliothek präsentiert dabei spannende Details zum Objekt.

Mehr Infos

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10 Jahre Ensemble WISE: Ein Jubiläum mit vielen Varianten

Ausgesprochen mutig und schaffensfreudig erweist sich das Ensemble WISE beim Programmieren seiner Konzerte. Die zehnte Saison des ‚Wiener internationalen Solisten Ensemble‘ wird heuer gefeiert – und es ist für die ambitionierten MusikerInnen ein Erfolgsjahr geworden. Höhepunkt: Ein volles Monat auf Tournee quer durch ganz China. Nicht nur mit Wiener Schmankerln wie es sich für die aufnahmebereiten Besucher in den vollen Sälen der dortigen übergroßen Großstädte gehört, sondern auch mit einer guten Portion österreichischer Moderne.

WISE musiziert in vielfältigen Zusammensetzungen. Schwerpunkt Geigenmusik… die künstlerische Leiterin Andrea Nikolic präsentiert sich als Violinvirtuosin wie als Konzertmeisterin. Doch heuer hat sich das Ensemble auch mit einem neuen Bläserquintett vorgestellt (diese alte Tradition wird in Wien kaum mehr gepflegt). Und mit dem CIPRA Streichquartett reift eine frische Formation heran, in welcher vier Damen in gepflegtem empfindungsreich-warmen Klangspiel mehr und mehr zusammenwachsen werden.

Zwei Kammermusik-Festivals werden von WISE betreut. Das Vares Classic Festival zählt in Bosnien und rundum zu einem künstlerischen Treffpunkt mit kultureller Ausstrahlung für die Region. Und das Wiener CRO-ArT Festival, heuer zum vierten Mal veranstaltet, zwischen der Dominikanerkirche, dem historischen Wappensaal des Alten Rathauses und den Ehrbar Sälen wandelnd, bietet so wie erwähnt ein reiches Spektrum an Kammermusik-Werken wie solistischen Virtuositäten, welche nicht immer zu hören sind. Mit einem gewissen Akzent auf Kulturgut aus dem östlichen Europa. Und zum Ausklang des Zehn-Jahre-Jubiläums bittet WISE gemeinsam mit dem Chorus Angelicus zu weihnachtlicher Musik und Gesängen in die Kirche St. Maria Rotunda, dem barocken Baujuwel der Dominikaner (Finale: 16. Dezember). 

Meinhard Rüdenauer   

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BADEN-BADEN – ZWISCHEN THERMEN, CASINO UND OPER

REISE UND KULTUR : BADEN-BADEN – ZWISCHEN THERMEN, CASINO UND OPER

Allein schon wie dieser Name klingt. Bad können sich ja viele Orte nennen: Bad Homburg, Bad Ischl, Bad Tatzmannsdorf, Bad Sauerbrunn, Bad Kötzting etc.etc. Und „Baden“ gibt es auch ein paar: Baden (bei Wien), Baden (bei Basel) usw. Aber Baden-Baden gibt es halt nur eins, und die Stadt im Schwarzwald betont durch die fast polynesische (z.B. Bora-Bora) Wiederholung ihres Namens ihren Anspruch darauf, die ultimative Badestadt zu sein, der Kurort aller Kurorte, das Baden aller Badens… Was sie ja im 19.Jahrhundert – als man sie „die Sommerhauptstadt Europas“ nannte – auch tatsächlich war.

Begonnen hat naturgemäss alles mit den Römern, als die hier ihre geliebten Thermalquellen entdeckten. Ob „Aquae“,wie es damals hiess, von Kaiser Caracalla oder Kaiser Eliogabalo (der von manchen Museen seit neuestem als „Transfrau“ geführt wird, weil er vier Frauen und einen Mann geheiratet hat) ausgebaut wurde, ist umstritten. Von Eliogabalos legendären Ausschweifungen ist derzeit jedenfalls nichts zu spüren, und die hochmoderne „Caracalla-Therme“ ist ein familienfreundliches Wellness-Bad.

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Das Friedrichsbad

Ein absolutes Muss in dieser Hinsicht ist ein Besuch des Friedrichsbades, das – wie soll man sagen – eine Art Wiedergeburt der römischen Thermen (und deren oströmischen Erben, der Hamams) aus dem architektonischen Geist des Wilhelminismus ist. Man durchläuft 17 Stationen (Warmluftbad, Heissluftbad, Thermal-Dampfbad, Thermal-Vollbad, Thermal-Sprudelbad, Thermal-Bewegungsbad, Kaltwasserbad etc.etc.), und nach den empfohlenen drei Stunden Aufenthalt ist man äußerlich und innerlich so gesäubert und sovollkommen tiefenentspannt wie schon ewig nicht. Einzigartig.

Viele prüde Menschen (Amis und so) sollen es angeblich meiden, weil man sich hier so wie Gott einen schuf, präsentieren muss. Das ist ein wenig unverständlich, man muss allerdings dazusagen, dass der Anblick des eigenen, aber auch der anderen nicht mehr ganz blutjungen Körper beiderlei Geschlechts schon eine ziemliche ästhetische Challenge darstellt.

Nach dem totalen Reinigungsritus kann man sich ja guten Gewissens wieder ein bisschen kontaminieren. Und wo könnte man das besser als im beliebten Café König mit seinen jedermann und jedefrau unweigerlich in Versuchung führenden Mehlspeisen.

Danach ein wenig (Weiter-)Bildung gefällig ? Baden-Baden hat auch viele exzellente Museen aufzuweisen: das sehr spezielle Fabergé-Museum (Sie wissen schon: jener russische Goldschmied mit den kostbaren Eiern), die Kunsthalle und – gleich daneben – den weißen Kubus Richard Meiers für die Kunstsammlung des verstorbenen Verlegers Frieder Burda.

Ich persönlich empfehle sehr den Besuch des in einer reizenden Villa untergebrachten Stadtmuseums. Dank der sehr liebevoll und kundig gestalteten Dauerausstellung kann man sich in knapp einer Stunde ein umfassendes und eindrucksvolles Bild von der Geschichte Baden-Badens machen: von den Römern über die Bademethoden im Mittelalter bis zur Erfindung des Tourismus, der Erbauung der riesigen Luxushotelkästen, der Gründung des weltberühmten Casinos etc.etc… Spannend.

Für Abendunterhaltung ist natürlich auch gesorgt. Besonders reizend ist das örtliche Theater.

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Das Kurtheater.  Foto: Gert Eichmann

Äusserlich unscheinbar, ist  es innen eine prächtige Miniatur-Kopie der Oper aller Opern, der Opéra Garnier in Paris. Musikhistorisch interessant: hier wurde Berlioz’ „Béatrice et Bénedict“ uraufgeführt und Offenbachs „La Princesse de Trabezund“ etc.etc.

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Das Festspielhaus. Foto: Robert Quitta

Und dann gibt es da auch noch das „Festpielhaus“, das heuer sein 25jähriges Jubiläum feiert. An die denkmalgeschützte Eingangshalle des aufgelassenen Badener Stadtbahnhofs hat Wilhelm Holzbauer damals eine riesige, schmucklose „Schuhschachtel“ gebaut. Wenn man Glück hat, findet gerade eine der „Saisonen“ statt. Gerade eben hat der aufstrebende Tenor Jonathan Tetelman einen großen Triumph als Werther gefeiert in der Inszenierung von Robert Carsen. Zu Ostern kehren Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker mit einer mit Spannung erwarteten Elektra (Nina Stemme) zurück.

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Das Casino. Foto: Robert Quitta

Das wenige Geld, das einem am Ende des Tages noch bleibt, kann man dann locker im Casino verspielen. Diese vom Franzosen Edouard Bénazet zur Blüte gebrachte Spielbank hat ja – gemeinsam mit den Thermen – den eigentlichen Ruf Baden-Badens als Treffpunkt der europäischen Hocharistokratie und Grossbourgeoisie gegründet. Denn Bénazet war sehr geschickt. Nicht nur investierte er in die kulturelle Infrastruktur der Stadt (er hat z.B. das Theater erbauen lassen), er stattete auch die Säle des Casinos extrem üppigst aus, mit sehr sehr viel Gold und viel viel roten Samt und absolut rieeeesigen Lüstern (gegen die der aus Phantom der Oper wie eine Nachtkastllampe wirkt)… „im Stile französischer Königsschlösser wie Trianon und Versailles“. Dieser Pomp traf damals den Geschmack seiner französischen Landsleute und heutzutage den der hier zahlreich ansässigen neureichen Russen.

Aufgrund seiner betuchten Clientèle gibts in Baden-Baden klarerweise jede Menge erstklassiger Restaurants, auch solche mit Hauben und Michelin-Sternen.

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Im Rizzi’s. Foto: Robert Quitta

Wer nicht unbedingt 70€ für ein Hauptgericht („Le jardin de France“) ausgeben oder 150 € für ein mehrgängiges Menü (allerdings in der Kantinen-Atmosphäre von „Maltes Hidden Kitchen“) hinblättern will, aber dennoch eine exzellente Küche geniessen will, ist mit einem Abendessen im Restaurant RIZZI‘S bestens bedient. Der Stil ist mediterran, ja côte d’azurig. Eine Bouillabaisse wie hier bekommt man in Marseille nicht besser, der gegrillte Octopus kann an der griechischen Küste nicht köstlicher schmecken. Aufmerksamstes Service, tolle Wein – und Schnapsauswahl… Da bleibt kein Wunsch mehr offen und kein Platz mehr im Magen – außer vielleicht für ein Zitronensorbet mit Vodka mit dem schönen Namen „Le Colonnel“…

Wer, wenn man schon im Schwarzwald ist, lieber badische Spezialitäten – aber auf gehobene Weise – goutiert, sollte den Weg in „Schneiders Weinstube“ finden. Die selbstgemachten Maultauschen mit Zwiebelschmelze, die auf der Zunge zergehenden butterweichen Kalbsbackerln in Madeira-Sauce, die knusprig gebratene Bauern-Ente… ein einziger Genuss.

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Das Ehepaar Schneider. Foto: Schneiders Weinstube

Die Zusatzattraktion der Weinstube sind jedoch die Pächter selbst. Herr und Frau Schneider sind Gastgeber, sind Wirtsleute mit Leib und Seele, wie es sie fast nicht mehr gibt. Sie sind an ihren Gästen interessiert, setzen sich zu ihnen auch schon mal an den Tisch, beraten sie, plaudern, tratschen… und schaffen somit eine so familiäre Atmosphäre, dass es nicht wundert, dass das Lokal immer voll ist und auch bei den hier auftretenden Künstlern sehr beliebt ist.

Tja, bleibt die Frage der Übernachtung. Und das ist derzeit leider ein wenig tragisch, um nicht zu sagen: ein anhalternder Skandal. Denn die beiden grössten, traditionsreichsten und ursprünglich exklusivsten Grand-Hotels der Stadt, der Europäische Hof und der Badische Hof, sind aus unterschiedlichsten Gründen (Brandstiftung, Wasserschaden, spekulierende Leipziger Zahnärzte, fehlendes Kapital aus Kasachstan etc.) riesige „Renovierungs-Baustellen“… kein Ende in Sicht.

Für einen Standort wie Baden-Baden ist die Situation doch extrem ruf-und kreditschädigend. Warum schreitet da die Stadtverwaltung nicht ein, die Landesregierung ? Wie wär es denn zur Abwechslung mit einer mehr als gerechtfertigten Enteignung?

Aber seien Sie unbesorgt: Sie müssen nicht unter der Brücke über die Oos (so heißt doch tatsächlich der Fluss hier) schlafen, Sie können ihr Haupt bequem im ältesten Hotel der Stadt zur Ruhe betten: im Badhotel zum Hirschen. Gegründet 1689, gleich nach dem verheerenden grossen Stadtbrand. Heute vollständig, aber respekvoll renoviert, ist es eine gediegene, freundliche, zentral gelegene, vorübergehende Heimstätte zum Entspannen… Und die Zimmer haben sogar eigene Thermalbadewannen…!

Robert Quitta, Baden-Baden
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Seattle Opera announces lineup for 60th Anniversary Concert:
“Windows from the Past, Doors to the Future”

One night only:
May 11, 2024, at 4:00 PM
McCaw Hall

SEATTLE—General Director Christina Scheppelmann announced today the lineup of artists who will perform in Seattle Opera’s 60th Anniversary Concert & Gala on May 11, 2024, at McCaw Hall. Celebrating the artistic highlights of Seattle Opera’s six decades in Seattle, this special event brings together a remarkable cast of some of the world’s leading singers for an exhilarating evening of music and memories.

“This concert is a chance to reflect on 60 exciting years of opera in this city and to honor the wonderful relationship that has flourished between Seattle Opera and our community,” said Scheppelmann. “Rarely do you get the chance to hear such a variety of incredible artists together on one program, especially ones like these who sing vastly different repertoires. I hope you will enjoy this beautiful evening that is made for you, our wonderful supporters, who have built Seattle Opera into the company it is today. You’re in for a thrill – at this concert and for many more years to come.”

The lineup of performers features beloved singers who have captivated audiences in productions spanning three decades. Pulling double duty as singer and co-host is the legendary Greer Grimsley, who appeared most recently as Wotan in August’s Das Rheingold. Joining him on stage are Ginger Costa-Jackson (Bradamante, Alcina, ’23), Mary Elizabeth Williams (Isolde, Tristan and Isolde, ’22), Sarah Coburn (Countess Adèle, Count Ory, ’16), John Moore (Rasheed, A Thousand Splendid Suns, ’23), Duke Kim (Alfredo, La traviata, ’23), Amitai Pati (Nemorino, The Elixir of Love, ’22), and Resident Artist Michael J. Hawk.

Complementing the soloists are the Seattle Opera Chorus, under the direction of Chorus Master Michaella Calzaretta, and members of the Seattle Symphony, led by conductor Kazem Abdullah, fresh off his performances of X: The Life and Times of Malcolm X in February and March.

The stirring program will highlight watershed moments from Seattle Opera’s history, with works by foundational composers such as Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart and Giacomo Puccini featured among other cornerstones of the operatic repertoire. Big arias from big stars will mingle with a mix of duets, ensembles, and full opera scenes, making for an exhilarating evening of operatic proportions.

The concert will be followed by a festive gala dinner on the McCaw Hall stage, nestled amidst the set for The Barber of Seville. Tickets to the gala dinner will be available for purchase in special dinner/concert packages.

In the weeks leading up to the anniversary concert, Classical KING will share memorable moments from Seattle Opera’s distinguished history by hosting a series of special broadcasts showcasing historic Seattle Opera recordings.

Since its founding in 1963, Seattle Opera has grown into one of the leading opera companies in the United States, and has developed an international reputation for mounting high-quality productions and fostering a supportive and nurturing environment for artists. The company gained early distinction for its productions of Wagner operas, creating an “international attraction” (The New York Times) in its past presentations of Wagner’s Ring cycle. In recent years, Seattle Opera has been a dedicated proponent of new American opera, offering world premieres of Amelia (’10) and A Thousand Splendid Suns (’23) alongside several prominent co-commissions. Four general directors have led the company: founding General Director Glynn Ross (1963–1983), Speight Jenkins (1983–2014), Aidan Lang (2014–2019), and Christina Scheppelmann (2019–present).

Tickets for the 60th Anniversary Concert and packages for the concert and gala dinner will go on sale on Tuesday, January 2, at seattleopera.org/60years.

 About Seattle Opera

Established in 1963, Seattle Opera is committed to serving the people of the Pacific Northwest through music, storytelling, and programs for people of all ages. Each year, more than 50,000 people attend the company’s performances, and more than 100,000 people are served through school performances, radio broadcasts, and more. The organization brings opera to life in a number of different ways, offering artistic excellence through national and international collaborations. Seattle Opera strives to create an environment where artists, staff, behind-the-scenes workers, and members of the community feel a strong connection to the company, and to the art of opera. Follow Seattle Opera on Facebook, Twitter, SoundCloud, and on Classical KING.

Performance Information

  • Selections by Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Giacomo Puccini and others.
    • Concert tickets start at $99; concert/dinner packages start at $1,500.

McCaw Hall (321 Mercer Street, Seattle, WA 98109)

Saturday, May 11, 2024, at 4:00 PM

Conductor:        Kazem Abdullah
Chorus Master: Michaella Calzaretta

Singers:             Greer Grimsley (co-host)
Ginger Costa-Jackson
Mary Elizabeth Williams
Sarah Coburn
John Moore
Duke Kim
Amitai Pati
Michael J. Hawk

Tickets and information at seattleopera.org/60years.

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