DIE MONTAG-PRESSE – 19. FEBRUAR 2024

DIE MONTAG-PRESSE – 19. FEBRUAR 2024

Giacomo Puccini © Wikipedia

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 19. FEBRUAR 2024

Madama Butterfly: Puccinis Premieren-Desaster vor 120 Jahren (Ein Audio)
Zur Zeit des Imperialismus schreibt Giacomo Puccini eine Oper über die politische Arroganz der Amerikaner in Japan – ein brisantes Thema. Könnte es sein, dass „Madama Butterfly“ gerade deshalb bei der Mailänder Uraufführung 1904 durchgefallen ist?
Deutschlandfunk.de

Basel
“Dreigroschenoper” entrümpelt – das Theater Basel erfindet Brecht neu
Wer mit der heimlichen Vorfreude auf den unsterblichen Gassenhauer “Moritat von Mackie Messer” ins Theater Basel gekommen war, sah sich in dieser Inszenierung enttäuscht. Der berühmte Song tauchte zwar auf, wurde hier aber nicht zelebriert. Dafür kamen alle anderen Musiknummern präsentiert, spritzig- brilliant interpretiert von der achtköpfigen, sichtbar (wie von Brecht selbst gefordert) auf der Hinterbühne platziert – gesungen allerdings eher schrill als schön.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

Hilary Hahn „Ich war nie sehr motiviert, von selbst zu üben“
Angeblich hat Korngold sein Violinkonzert eher für Caruso als für Paganini geschrieben. Da ist was dran, findet Hilary Hahn. Denn es ist zwar hochvirtuos, aber auch sehr gesanglich. Die Geigerin spielt das Werk am 22. Februar in Nürnberg. Im BR-Klassik-Interview verrät sie außerdem, was sie als Kind wirklich motiviert hat, Geige zu spielen, und warum sie sich heute auf Instagram beim Üben zuschauen lässt.
BR-Klassik.de

Hamburg/Elbphilharmonie
So lebt die Klassik-Szene auch im 21. Jahrhundert:
Das Belcea Quartet gastiert in der Hamburg Elbphilharmonie mit zwei Beethoven-Quartetten und einem Auftragswerk. Unabhängig vom Inhalt der Kritik: Es freut mich, dass noch jemand Kammermusikabende besucht und darüber berichtet. Dachte, ich sei schon alleine damit. Die Sorge, die Oper sei dem Untergang geweiht, lässt einige schon nicht in Ruhe. Beobachtet man Mal den Altersdurchschnitt bei Kammermusik, sollte diese Befürchtung noch viel größer sein.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

Wien
Konzerthaus: Pianist Jan Lisiecki brilliert mit unkonventionellem Préludes-Mosaik (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Graz
Wie ihn der Jakobsweg vom Architekten zum Opernsänger führte (Bezahlartikel)
Interview. Nach Arrangements im In- und Ausland spielt der Sinabelkirchner Roman Pichler jetzt seine erste Hauptrolle an der Grazer Oper. Wie er Slowenisch lernte und warum er bei seiner Diplomprüfung „O sole mio“ sang.
kleinezeitung.at

Greinburg
Zum Jubiläum geht es bei den Donaufestwochen auf „Die wüste Insel“
NiederösterreichischeNachrichten.at

Berlin/Deutsche oper/Tischlerei
Intelligenz von wem? – Dariya Maminova / Christiane Mudra: Beta          Dariya Maminova und Christiane Mudra zeigen ihr investigatives Musiktheater „Beta“ als Uraufführung in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin.
die-deutsche-buehne.de

Robin Ticciati: Das Dilemma einer konzertanten Oper (Bezahlartikel)
Mit einem konzertanten Ausschnitt aus Wagners „Tristan und Isolde“ gehen Robin Ticciati und das Deutsche Symphonie-Orchester fremd
BerlinerMorgenpost.de

Hildesheim
Wachgeküsst? – Humperdincks „Dornröschen“ in Hildesheim
Lohnt es, die anderen Märchenopern Engelbert Humperdincks aus dem Schatten von „Hänsel und Gretel“ zu holen? Das Theater für Niedersachsen in Hildesheim hat mit „Dornröschen“ einen Versuch gewagt.
NeueMusikzeitung/nmz.de

Karlsruhe
Festspiele in Karlsruhe – Die Siroe-Saga
Die Festspiele in Karlsruhe statten zum Auftakt eine Händel-Rarität als Fantasy-Epos aus – dafür ist die subtile Psychologie des Geschehens mäßig geeignet, aber musikalisch lohnt das Abenteuer.
fr.de/kultur

Köln
Zu viele Bilder. Wolfgang Amadeus Mozart: Idomeneo
Der Oper Köln gelingt eine musikalische Wiedergabe von Mozarts „Idomeneo“ auf hervorrangendem Niveau. Die Inszenierung von Floris Visser erschöpft sich im Zeigen und Erklären.
die-deutsche-buehne.de

Köln
„Idomeneo“-Premiere an der Kölner Oper
Musik und Szene stehen sich zuweilen im Wege Bei Regisseur Floris Visser ist Idomeneo mehr Opfer als Täter, ein schwer traumatisierter Kriegsveteran, der den verstörenden Bildern in seinem Kopf hilflos ausgeliefert ist.
koelner.stadtanzeiger.de

Frankfurt
„Biennale für aktuelle Musik“ – Ausgreifendes Wurzelwerk
FrankfurterRundschau.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Amsterdam
Preview: Contests of power and imagination: DNO’s The Shell Trial            The Shell Trial runs at Dutch National Opera from 16th to 21st March.
bachtrack.com.de

Rotterdam
Lahav Shani and the Rotterdam Philharmonic Orchestra’s memorable Mahler Sixth
seenandheard.international.com

Helsinki
Passion that never came true: Eugene Onegin at the Finnish National Opera
seenandheard.international.com

Paris
Schubert’s Operas Were Failures. Is Their Music Worth Saving? (Subscription required)
In Paris, “L’Autre Voyage” assembles the composer’s arias and art songs to create a jukebox show, perhaps the greatest opera Schubert never wrote.
nytimes.com

Marseille
La traviata in Marseille
operatoday.com

London
Who gave the order to fire at English National Opera?
slippedisc.com

The week in classical: Marx in London!; The Barber of Seville; LSO/ Stutzmann; RPO/ Petrenko – review
TheGuardian.com

Houston
HGO premieres a colorful children’s opera of cooperation with “The Big Swim”
texasclassicalreview.com

Recordings
Giovanni Paisiello: Amor vendicato – Opera Album Review
A Short but Virtuosic Opera from 1786 Receives Its First Recording
artfuse.org

Ballett/Tanz

London: Pina Bausch’s Nelken: still a signature piece
bachtrack.com.de

Berlin
William-Forsythe-Abend am Staatsballett Berlin: Meister des Unvorhergesehenen
Drei Stücke aus dem Repertoire der Choreografenlegende William Forsythe, interpretiert von einem Ensemble, das vor Begeisterung glüht. Ein grandioser Abend.
Tagesspiegel.de

Ein großzügiges Glanzstück für das Staatsballett
Mit drei Choreographien des US-Altmeisters William Forsythe feiert das Ensemble einen Triumph in der Deutschen Oper.
BBerlinerMorgenpos.de

Sprechtheater

85. Geburtstag von Erika Pluhar: „Ich bin ja nirgendwo zugehörig“
Erika Pluhar wird am 21. Februar 85 Jahre alt. Manfred Rebhandl traf sie zu einem Gespräch über ihren Weg, Verluste und das Weiterleben
DerStandard.at.story

Schrei der Entrüstung
Mit Sätzen wie „Es gibt jetzt mehr Nazis in Wien als 38“ war „Heldenplatz“ bei der Uraufführung 1988 ein Skandal sondergleichen. Nach Claus Peymann hat sich jetzt Frank Castorf Thomas Bernhards Suada vorgenommen und führt Schmerzen und Sehnsüchte zusammen in eine dunkle Welt – über weite Strecken in absoluter Hochform.
nachtkritik.de

Buhs und Bravos für „Heldenplatz“ im Burgtheater
„Vom Heldenplatz zur Borough Hall – ein Mash Up von Thomas Bernhard und Thomas Wolfe“ könnte dieser Abend heißen – und fast jeder wäre zufrieden. Denn wie Frank Castorf am Burgtheater den Bogen von Wien nach Brooklyn spannt, ist tatsächlich so „merkwürdig“ wie er versprochen hatte. Mit fünf Stunden und zehn Minuten (inklusive Pause) ist er um einiges zu lang, aber das sind die meisten seine Arbeiten. Als „Heldenplatz“-Neuinszenierung enttäuscht sie jedoch nicht nur Puristen.
SalzburgerNachrichten.at

Castorf spannt „Heldenplatz“ zwischen Brooklyn und Wien auf
Der Berliner Regisseur weitet Thomas Bernhards einstiges Skandal-Stück am Burgtheater zu einer glamourösen Faschismus-Warnung
DerStandard.at.story

Neuinszenierung von „Heldenplatz“: Fünf Stunden Zirkus am Burgtheater (Bezahlartikel)
Frank Castorf hat Thomas Bernhards letztes Drama mit Fremdtexten angereichert und konnte dann nicht genug kriegen. Fünf Stunden Zirkus! Das Ensemble machte das Beste daraus: Ein exzessives Fest für Schauspieler.
DiePresse.com

München/Residenztheater
Kafka als Bühnenstück : Wir brauchen keine Gäste                                                            Die Schuldfrage wird nach der Verhaftung geklärt: Karin Henkel inszeniert Franz Kafkas Romanfragment „Das Schloss“ am Münchner Residenztheater.
FrankfurterAllgemeine.net

Wiesbaden
Tschechows „Kirschgarten“ in Wiesbaden – Die Zeit wartet nicht
FrankfurterRundschau.de

Literatur

Selbstinterview
André Heller interviewt André Heller
Wir baten André Heller zur Wiederauflage seines Debütromans „Schattentaucher“ um ein Interview mit sich selbst: Er trifft dabei sein ehemaliges Ich, den Franzi
DerStandard.at/story

Film

Josef Hader im Interview: „Ich bin ein sehr fauler Hund“
Der prominenteste Kabarettist Österreichs feiert mit „Andrea lässt sich scheiden“ auf der Berlinale Premiere. Er selbst schleicht sich ins Publikum und denkt über sein Alter nach.
Kurier.at

Medien

Peter Rapp ist 80: „Im Fernsehen war ich immer glücklicher als im Leben“
Geburt in der City, Debüt mit Country, Karrierestart mit Pop, als Entertainer ein Evergreen, zum Begräbnis wünscht er sich Jazz.
Kurier.at

ORF
Wadsak degradiert, nicht mehr ORF-Wetterchef
ORF besetzt Ressortspitzen neu: Kurz davor hatte der ORF die Neubesetzung der Ressortleiter am Küniglberg bekannt gegeben. Wadsaks Nachfolger an der Spitze der Wetterredaktion wird Daniel Zeinlinger.
krone.at

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Unter’m Strich

Alexej Nawalnys Leiche laut russischen Medien aufgetaucht
Seit Tagen ist unklar, wo sich die Leiche des im Straflager ums Leben gekommenen Kremlgegners befindet. Laut russischen Medien ist sie nun aufgetaucht. Indes werden mehr als 400 Festnahmen in Russland gemeldet.
Kurier.at

Winheims Tagebuch
Bill Johnson: Der Olympiasieger, dem Gold kein Glück brachte
Vor 40 Jahren überraschte der Amerikaner die Skiwelt mit Abfahrtsgold in Sarajewo. Auch danach bestimmte Bill Johnson immer wieder die Schlagzeilen – oft aus tragischen Gründen.
Kurier.at

Rätselraten am Tegernsee: Was wird aus dem Hotel Bachmair?
2020 hat Hirmer das Hotel Bachmair am See übernommen und wollte es renovieren. Doch seit Jahren tut sich am Bau nichts. Umso mehr rührt sich in der Gerüchteküche am Tegernsee.
MuenchnerAbendzeitung

Deutschland/Fußball
Blamage für Bayern München: Niederlage gegen Abstiegskandidaten
Nach zuletzt zwei Pflichtspiel-Pleiten ohne eigenen Treffer (0:3 in Leverkusen, 0:1 bei Lazio Rom) verlieren die Münchener auch in Bochum – 2:3 (Hinspiel noch 7:0). Drei Niederlagen in Serie gab es für die Bayern zuletzt vor neun Jahren unter Ex-Coach Pep Guardiola (53). Damals waren die Münchener aber bereits Meister und hatten die Saison austrudeln lassen. Ganz im Gegenteil zur aktuellen Situation.
Bild.de

INFOS DES TAGES (MONTAG, 19. FEBRUAR 2024)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 19. FEBRUAR 2024)

Quelle: onlinemerker.com

DIE METROPOLITAN OPERA PRÄSENTIERT AM MITTWOCH IHR PROGRAMM FÜR 2024/2025

The 2024–25 season announcement is coming soon! Visit metopera.org on Wednesday, February 21, at 12PM ET to explore the Met’s 2024–25 season. What are you hoping to see on the stage next season?  #MetOpera #SeasonAnnouncement #Announcement #Opera #NYCArts #NYC #meetopera

unbenannt

https://fb.watch/qgOUXbaHK7/

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Madama Butterfly: Puccinis Premieren-Desaster vor 120 Jahren (Ein Audio)
Zur Zeit des Imperialismus schreibt Giacomo Puccini eine Oper über die politische Arroganz der Amerikaner in Japan – ein brisantes Thema. Könnte es sein, dass „Madama Butterfly“ gerade deshalb bei der Mailänder Uraufführung 1904 durchgefallen ist?
Deutschlandfunk.de

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„Parsifal“ am“ Goetheanum“ in Dornach bei Basel mit Klaus Florian Vogt (bereits ausverkauft)

solfa

goethe

Mehr über das Projekt erfahren Sie hier: www.parsifal-wagner.ch

Trailer: https://youtu.be/EoleGslbCbo?si=iQFQP740GwTrDHL_

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Für alle die sich auf den Frühling freuen: 90 FÊTE DU CITRON in MENTON an der Côte d’Azur

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© Erwin Messer

Dieses Wochenende startet die 90 FÊTE DU CITRON in MENTON an der Côte d’Azur, Grenzstadt zu Italien. Das Thema ist Olympia, viele französische Medaillengewinner waren zur Inauguration gekommen. Mit ihnen mehrere hundert Schaulustige. Viele Tausend  werden in den nächsten tagen die Tribünen bevölkern.

Die ausgewählten Früchte kommen jedes Jahr aus der gleichen Gegend  in Spanien, die zeitgerechte Ernte und der Transport sind eine logistische Herausforderung. In der Zitronenstadt wachsen zwar viele, aber für die ausladenden Figuren und die Wagen auf dem sonntäglichen Corso bei weitem nicht genug. Nach dem dritten Wochenende werden sie zu einem guten Zweck günstig verkauft. Sie sind nicht beschädigt,  weil sie mit je einem Gummiband an die Figuren aus Drahtgitter befestigt werden, eine nach der anderen, alles mit der Hand ! Es darf nur nicht zu warm werden.

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© Erwin Messer

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© Erwin Messer

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© Erwin Messer

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© Erwin Messer

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© Erwin Messer

Im nächsten Jahr geht es auf eine Reise zu den Sternen !

Dr. Ulrike Messer-Krol
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ORF / „kulturMontag“ am 19. Februar: Berlinale-Highlights, neuer Hader-Film, Minichmayr-Porträt u.v.m.

Danach: Doku „Kulturkrieg – Kunst als Waffe“– ab 22.30 Uhr in ORF 2 

Wien (OTS) – Einen Schwerpunkt zu den soeben gestarteten Internationalen Filmfestspielen von Berlin präsentiert der von Clarissa Stadler moderierte „kulturMontag“ am 19. Februar 2024, um 22.30 Uhr in ORF 2. So blickt die Sendung auf die Highlights des diesjährigen Festivals, zu denen u.a. Josef Haders jüngste Regiearbeit „Andrea lässt sich scheiden“ mit Birgit Minichmayr in der Titelrolle ebenso zählt wie Anja Salomonowitz’ Bio-Pic „Mit einem Tiger schlafen“, in dem ebenfalls Birgit Minichmayr – hier in der Rolle der österreichischen Malerin Maria Lassnig – zu sehen ist. Die starke Präsenz der viel gefragten Charakterschauspielerin, die am Wochenende eine weitere Premiere – in Frank Castorfs Inszenierung von Thomas Bernhards „Heldenplatz“ am Wiener Burgtheater – feiert, nimmt das Kulturmagazin zum Anlass für ein Porträt sowie ein Interview mit der Künstlerin. Abschließend zeigt ORF 2 anlässlich zwei Jahre Ukraine-Krieg die neue Dokumentation „Kulturkrieg – Kunst als Waffe“ (23.15 Uhr).

Ab in die Provinz – Josef Haders Film „Andrea lässt sich scheiden“ bei der Berlinale

Nach der urbanen Krimikomödie „Wilde Maus“ zog es Josef Hader in seinem zweiten Regiestreich, der auf der Berlinale Weltpremiere feiert, in die Provinz. Er untersucht darin den Mikrokosmos, der ihn von Kindheit an geprägt hat. Die ebenfalls vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierte Dramödie „Andrea lässt sich scheiden“ spielt im Weinviertel und erzählt die Geschichte einer Dorfpolizistin, die ob ihres sinnentleerten Jobs am Land als Kriminalbeamtin in der Landeshauptstadt St. Pölten reüssieren möchte. Eine Veränderung, die sie auch in ihrem Privatleben sucht. Denn Andrea, verkörpert von Burgschauspielerin Birgit Minichmayr, will sich scheiden lassen. Ihr Noch-Ehemann will das Scheitern der Beziehung jedoch nicht wahrhaben und versucht seinen Kummer auf einem Fest in Alkohol aufzulösen. Als der die Feier verlässt, wird er unabsichtlich von Andrea überfahren. Im ersten Schock begeht sie Fahrerflucht, wieder bei Sinnen findet sie am Unfallort ein bizarr anmutendes Szenario vor: Ihr toter Mann wurde noch einmal überfahren, und nun hält man Religionslehrer Franz (Josef Hader) für den eigentlichen Unfalllenker. Der „kulturMontag“ stellt den schrägen Film vor und Christian Konrad bittet Publikumsliebling Josef Hader zum Gespräch.

Raus aus der Provinz – Die unglaubliche Birgit Minichmayr

2024 scheint ihr Jahr zu sein: Denn Birgit Minichmayr glänzt nicht nur in Josef Haders Dramedy, sondern auch in dem, auch vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens unterstützten experimentellem Bio-Pic „Mit einem Tiger schlafen“ von Anja Salomonowitz, das ebenfalls bei der Berlinale uraufgeführt wird. Darin schlüpft die gebürtige Linzerin in die Rolle der exzentrischen Kärntner Künstlerin Maria Lassnig. Es ist die erste abendfüllende Annäherung an die wohl bedeutendste österreichische Malerin der Kunstgeschichte, die erst spät zu Weltruhm kam. Zärtlich, ohne die leiseste Verklärung nähert sich Salomonowitz Maria Lassnig, die trotz aller Widrigkeiten ihre Karriere beharrlich verfolgte, als eine der wenigen Frauen in der NS-Zeit eine Ausbildung an der Akademie begann, um später die Dogmen der Kunstwelt ebenso hinter sich zu lassen wie männliche Neider. Lassnig eroberte neue Medien und eilte ihrer Zeit voraus, immer von ihrer Liebe zur Kunst getrieben. Grandios und ohne Schminke spielt Minichmayr die Malerin, der man nachsagt, sie sei alterslos gewesen in all ihren Lebensphasen. Bevor sie nach Berlin zu den Film-Premieren eilt, steht Minichmayr allerdings auf den Brettern, die ihr die Welt bedeuten. Am Wiener Burgtheater ist sie in Frank Castorfs Inszenierung von Thomas Bernhards Drama „Heldenplatz“, das bei seiner Uraufführung 1988 zum Skandal wurde, zu sehen. Der „kulturMontag“ berichtet über die aufsehenerregende Inszenierung von Bernhards letztem Stück über eine aus dem Exil zurückgekehrte jüdische Professorenfamilie. Castorf will die Traumata der Geschichte nicht als mittlerweile gefällige Österreich-Beschimpfung verstanden wissen, sondern als einen Text von historischer Tiefe über Themen, die – hierzulande und anderswo – nach wie vor höchst aktuell sind: Antisemitismus, Vertreibung, Flucht, Exil – und Geschichtsvergessenheit. Kurz vor den Premieren hat Clarissa Stadler Birgit Minichmayr im Burgtheater zum Gespräch über ihre intensive Spielleidenschaft, ihre Liebe zur Burg und ihre Ablehnung sozialer Medien getroffen.

Fern der Provinz – Die Highlights der 74. Berlinale

Glitzer und jede Menge Glamour hat die diesjährige Berlinale – zum letzten Mal unter der Leitung des Duos Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian – zu bieten. Schon zum Auftakt weht ein Hauch von Hollywood-Glanz: „Oppenheimer“-Star Cillian Murphy eröffnet das wichtigste Filmfestival Deutschlands mit seinem neuesten Film „Small Things like These“, die hochkarätig besetzte Jury übernimmt Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong’o, Regielegende Martin Scorsese wird mit dem Golden Ehrenbären ausgezeichnet und internationale Größen wie Kristen Stewart, Sharon Stone oder Adam Sandler sorgen auf dem roten Teppich für Kreisch-Alarm. 20 internationale Filme rittern diesmal um den begehrten Goldenen Bären. Mit dabei das heimische Regie-Duo Veronika Franz und Severin Fiala mit dem Historien-Schocker „Des Teufels Bad“ – ein abgründiges Psychodrama über eine junge Frau im 18. Jahrhundert, die aus ihrer erzwungenen Ehe ausbrechen will und zur Mörderin wird. Anja Plaschg, besser bekannt als Musikerin „Soap & Skin“, spielt die Hauptrolle in dieser weiteren, vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens mitfinanzierten Produktion, die auf historischen Protokollen basiert und ein bisher unbeleuchtetes Kapitel europäischer Frauengeschichte in den Fokus stellt. Einer wahren Geschichte widmet sich auch ihr deutscher Kollege Andreas Dresen. „In Liebe, eure Hilde“ mit Liv Lisa Fries in der Titelrolle erzählt die Geschichte der Widerstandskämpferin Hilde Coppi, die der Gruppe „Rote Kapelle“ angehörte. Angesichts der aktuellen Debatten über Rechtsextremismus will Dresen mit seinem Film über den Widerstand im NS-Regime zum Nachdenken anregen.

Dokumentation „Kulturkrieg – Kunst als Waffe“ (23.15 Uhr)

Mit ihrem enormen Widerstandswillen gegen den russischen Angriffskrieg hat die Ukraine die Welt überrascht. Dabei kommen Kunst und Kultur eine besondere Bedeutung zu. Denn: Die russischen Angriffe gelten nicht nur dem militärischen Gegner, sondern auch Museen, Denkmälern, Kirchen und Theatern. Sie richten sich nicht nur auf ukrainisches Gebiet, sondern auch auf die ukrainische Identität. Russland führt einen Krieg, der darauf abzielt, die Ukraine als selbstständige Nation zu vernichten. Doch nach zwei Jahren Krieg wird deutlich, dass sowohl das ukrainische Nationalgefühl als auch die Kunst stärker geworden sind, je länger der Konflikt dauert. Der Krieg hat die ukrainische Kunst und Kultur stärker, bunter und unverwechselbarer sowie die Kulturszene vitaler – und nationaler – gemacht denn je zuvor. Die Kunst ist eine weitere Frontlinie, ein anderes Schlachtfeld. Sie ist Hoffnung und Zuversicht, ein Bunker und eine Panzerung. Vor allem aber ist Kunst eine Waffe. Regisseur und Autor Philipp Kohlhöfer zeigt in der deutsch-ukrainischen Dokumentation „Kulturkrieg – Kunst als Waffe“, wie ukrainische Künstler:innen an zwei Fronten kämpfen: im Schützengraben und in der Kunst. Durch ihre Stimmen und ihr Schaffen wird deutlich, wie der Krieg die Kunst beeinflusst und von ihr beeinflusst wird – und sie letztlich eine entscheidende Rolle beim Widerstand spielt. Der Film begleitet ukrainische Künstler:innen vom Konzertsaal an die Front, vom Bunker ins Atelier und zeichnet ein eindrucksvolles Bild ihrer Kämpfe für ihre Kultur und das Überleben ihres Landes. Dabei beleuchtet er die Bedeutung der ukrainischen Kultur in einem breiteren Kontext und erklärt das kulturelle Erbe sowie den Kampf für ein nationales Bewusstsein. Neben Stars wie Andrij Khlyvnyuk, Taras Topolia und Andrii Yermolenko spricht die First Lady der Ukraine, Olena Selenska, exklusiv über kulturelle Initiativen, die darauf abzielen, die Rolle der ukrainischen Kultur auf der internationalen Bühne zu stärken.

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