DIE DIENSTAG-PRESSE – 8. OKTOBER 2024

DIE DIENSTAG-PRESSE – 8. OKTOBER 2024

SF 2024, WPH Riccardo Muti © Marco Borrelli

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 8. OKTOBER 2024

Paris/Philharmonie de Paris
Verdi-Requiem in Paris: Unter Riccardo Mutis Stab beben die Wände
Es gibt wohl keinen Zweiten, der mit Verdis Requiem derart identifiziert wird, es vergleichbar bewegend von der Bedeutsamkeit des Textes erfasst, an die Nieren gehen lässt. Es ist Riccardo Mutis absolutes Paradestück. Unzählige Male hat er es mit den verschiedensten Spitzenorchestern dirigiert, und jedes Mal vollbringt er das Kunststück es entstehen zu lassen, als dirigiere er es zum ersten Mal. Wie auch nun mit dem Orchestre National de France in Paris.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

Berlin
Petition gestartet: Berlins Kulturschaffende warnen vor „Kahlschlag“
Die geplanten Einsparungen kommen einem Kahlschlag gleich, so die Initiatoren. Einige Häuser wären gezwungen, den Spielbetrieb auszusetzen, anderen drohe die Insolvenz.
Berliner-Zeitung.de

Basel
Götterdämmerung – Benedikt von Peter inszeniert den ganzen Ring in Basel
Audio von Jörn Florian Fuchs (6 Minuten)
deutschlandfunk.de

München/Herkulessaal
Sir Simon reißt die Münchner mit: Ein furioses Konzert im Herkulessaal überrascht gleich mehrfach
Wie oft erlebt man so etwas schon bei einem Konzert im Münchner Herkulessaal mit einem Programm aus der klassischen Moderne? Rhythmisch wippende Köpfe, Knie und Füße, die sich im raschen Takt auf und ab bewegen, und das sowohl bei den Mitwirkenden auf der Bühne als auch im Publikum! Erleben konnte man das am 3. Oktober 2024 mit Simon Rattle und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und einer überraschenden Mischung, was einerseits die Auswahl der Stücke, andererseits die Instrumentierung und in einem Falle die Interpretation eines Genres betraf – oder hatte man zuvor daran gedacht, bei einer Passionsmusik mit feurigen Rhythmen am liebsten mittanzen zu wollen?
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

Wien
Wiener Symphoniker und Metzmacher mit Nono und Bruckner im Konzerthaus
DerStandard.at

Metzmacher bescherte dem Wiener Konzerthaus ein spätes Nono-Debüt (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Interview/ Teil3
Wer hatte mehr Humor, Verdi oder Wagner? Rossini natürlich… klassik-begeistert im Gespräch mit Giampaolo Bisanti, Teil 3
Demnächst dirigiert der Italiener Giampaolo Bisanti Tristan und Isolde, erst sein zweiter Wagner. Angelegentlich wagen wir den großen Verdi-Wagner-Vergleich.
Jörn Schmidt im Gespräch mit Giampaolo Bisanti, Teil 3
Klassik-begeistert.de

Wien/Konzerthaus
Nono, Schönberg und Bruckner: Ingo Metzmacher würdigt Jubilare (Bezahlartikel)                                                      Das beeindruckende Konzert der Wiener Symphoniker zu Beginn ihrer Saison im 125. Jahr ihres Bestehens im Konzerthaus
Kurier.at

Schwalmtal
Tosca – Dramen an der Tankstelle in Amern
Schwalmtal · In einer sehr freien Darstellung der Oper „Tosca“ von Giacomo Puccini überzeugten die Darsteller das Publikum im Amerner Pfarrzentrum. Da sich das in der Nähe eine Tankstelle befindet, trug das Stück den Namen „Tosca an der Tankstelle“.
rp-online-de

Wien
Beim „Alexanderfest“ des Concentus Musicus behielt das Feierliche die Oberhand (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Freiburg
Bedeutungsvolle leere Bühne: Brittens „The Rape of Lucretia“ im Freiburger E-Werk
NeueMusikzeitung/nmz.de

Dresden
Mehr als eine Oper: Beethovens «Fidelio» in Dresden
NeueMusikzeitung/nmz.de

Nürnberg
„Zauberflöte“ in Nürnberg: Phantome der Oper
MuenchnerMerkur.de

Wiesbaden
Barockmusik in Frauenhand – Barbara Strozzi: Salon Strozzi
Am Staatstheater Wiesbaden widmet sich ein kammermusikalischer Performance-Abend dem Leben der wichtigen Barockkomponistin Barbara Strozzi.
die-deutsche-buehne.de

Leidenschaft und Wut liegen eng beieinander
Das Staatstheater Wiesbaden mit den „Alten Meistern“ und dem „Salon Strozzi“.
FrankfurterRundschau.de

Flensburg
Die Liebe zu den drei Orangen
Musiktheater mit dem richtigen Spin
Concerti.de

Würzburg
Kritik „Medea“ in Würzburg – Amoklauf einer Wutbürgerin
BR-Klassik.de

Lugano
Stars leuchten über dem See: LuganoMusica 2024/25
bachtrack.com/de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Amsterdam
Britten: Peter Grimes at Dutch National Opera | Live Review
gramophone.co.uk

London
Opera review: La bohème, London Coliseum
Jonathan Miller’s acclaimed production of Puccini’s much loved opera returns to mark the centenary of the composer’s death.
artshub.co.uk

The Snowmaiden review – crystalline singing brings elemental folktale to life
Ffion Edwards plays the daughter of Spring Beauty and Grandfather Frost in English Touring Opera’s ambitious staging of Rimsky-Korsakov’s time-stopping romance
TheGuardian.com

What lies beneath: a brilliant reinvention of Judith Weir’s Blond Eckbert at the heart of ETO’s exploration of German Romanticism
planethugill.com

Bristol
The Marriage of Figaro, Opera Project, Tobacco Factory, Bristol review – small is beautiful indeed
theartsdesk.com

New York
Flamenco Is the Lifeblood of ‘Ainadamar’ at the Met (Subscription required)
Osvaldo Golijov’s opera about Federico García Lorca makes its Met debut in a dance-heavy production, directed by the choreographer Deborah Colker.
nytimes.com

National Sawdust 2024 Review: Silent Light
World Premiere Production of Paola Prestini & Royce Vavrek’s Foley Chamber Opera Illuminates More Than Meets the Eye
operawire.com

Chicago
Chicago Opera Theater’s Leonora shines light on Ferdinando Paër’s overlooked masterpiece
seenandheard-international.com

Los Angeles
Lang Lang’s Rachmaninov steals the show at LA Phil’s season-opening gala
bachtrack.com/de

San Francisco
Majestic Brahms Symphony No. 4 from Esa-Pekka Salonen and the San Francisco Symphony
seenandheard-international.com

Esa-Pekka Salonen Keeps SF Symphony on Course in Shostakovich and Brahms
sfcv.org

Muskat
ROHM unveils 2024/25 season with spectacular performance of Verdi’s Un Ballo in Maschera
timesofoman.com

Tokyo
Bel canto and beyond: Kazushi Ono on New National Theatre Tokyo
bachtrack.com/de

Sprechtheater

Wien
„Der große Diktator“ im Akademietheater als Bustour durch Nazi-Europa
DerStandard.at

Linz
Franzobel: Eitelkeiten, Tratsch und Liebessachen
(Bezahlartikel)
Was für eine skurrile Komödie, die der Oberösterreicher Franzobel in einem Auftragswerk des Linzer Landestheaters rund um Carlo Goldonis „Trilogie der Sommerfrische“ fabulierte!
krone.at

Wien
Matthias Hartmann: „Ich hätte einfach zur Polizei gehen sollen“ (Bezahlartikel)
Der Deutsche Matthias Hartmann war von 2009 bis 2014 Burgtheater-Direktor. Seine Erfahrungen mit Bühnen hat er nun in einem Buch verarbeitet. Im Gespräch lässt er sie Revue passieren.
DiePresse.com

Rock/Pop

Madonna trauert um jüngeren Bruder: „Er war mir so lange der nächste Mensch“
Ein jüngerer Bruder der US-Musikerin Madonna (66) ist tot. Christopher Ciccone sei im Alter von 63 Jahren an Krebs gestorben, teilte seine Familie über einen Sprecher mit. Sein Ehemann, der britische Schauspieler Ray Thacker, und andere Nahestehende seien an seiner Seite gewesen, hieß es in der Mitteilung. Erst im Februar 2023 war ein älterer Bruder, Anthony Ciccone, mit 66 Jahren gestorben.
TirolerTageszeitung.com

Film/TV

Robert De Niro: „Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist“
Der 81-jährige Hollywood-Star wettert gegen Trump und erklärt seine Rolle als Großvater in „Ezra“ über ein autistisches Kind
Kurier.at

Medien

„Krone“-Interview
Böhmermann: „Österreich brunzt gegen Stromzaun“
Als spitzzüngiger Satiriker setzt sich das deutsche Show-Multitalent Jan Böhmermann gerne mit Österreich auseinander. Wie er die kürzlich über die Bühne gegangene Nationalratswahl verfolgt hat, was das für seinen geplanten Auftritt in Wien bedeutet und weshalb er sich Österreich so nahe fühlt, das erzählt er der „Krone“ und der APA im Doppeltalk.
krone.at

Politik

Österreich
Neuer SPÖ-Chef? Rudi Fußi fordert wohl Andreas Babler heraus
Wie die Kronen Zeitung Montagabend berichtet, gibt es wilde Gerüchte um einen möglichen Herausforderer von SPÖ-Parteichef Andreas Babler. Demnach wolle der PR-Berater und Unternehmer Rudi Fußi – der SPÖ-Mitglied ist – gegen Babler antreten. Das passt zu einem Posting auf X, das Fußi kurz nach der SPÖ-Wahlniederlage absetzte. Das erste Mal in der Geschichte der Zweiten Republik sei die SPÖ bei einer Nationalratswahl nur Dritte geworden und verzeichne unter Andreas Babler das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte, so Fußi: „Ein kompletter Neustart ist unabdingbar. Politisch und personell.“
Kurier.at

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Unter’m Strich

Rom
Ab 2025 gegen Gebühr? Rom schränkt Zugang zu beliebter Touristen-Attraktion ein
Der Zugang zum Trevi-Brunnen wird während des römisch-katholischen Jubiläumsjahres 2025 im Rahmen eines Pilotprojekts eingeschränkt. Der Bürgermeister kündigte auch den Beginn außerordentlicher Restaurierungsarbeiten an dem Brunnen an.
oe24.Kultur

Österreich/Fußball
„Dann bin ich nicht mehr Teamchef“
Mit Herzblut bei der Sache: Der Teamchef ging richtig auf die Kids ein. Teamchef Ralf Rangnick nahm sich in der Woche vor der Nations League Zeit für den Nachwuchs. An den Schulen gibt es für ihn in sportlicher Hinsicht Aufholbedarf. Wann er „nicht mehr Teamchef“ ist, erklärte er der „Krone“.
krone.at

Fußball/International
Notfallsitzung!: Klub-WM mit Salzburg vor dem Aus?
Gianni Infantino lässt keine Gelegenheit aus, sein Milliardenprojekt in den Himmel zu loben. Die reformierte Club-WM mit Salzburg werde eine „neue Ära für den Klubfußball auf der ganzen Welt“ einläuten, geht es nach dem FIFA-Präsident. Doch gut acht Monate vor Startschuss tauchen Probleme auf. Darunter die wohl größte Frage? WER SOLL DAS ALLES BEZAHLEN? Medienunternehmen und Fernsehsender bekamen zuletzt von FIFA-Präsident Gianni Infantino höchstpersönlich die Einladung zu einem „exklusiven, privaten Briefing“, wie es in der Einladungsmail für das Video-Meeting hieß. „Notfallsitzung“ spottete die „New York Times“. Dass der FIFA-Chef den Rechteverkauf ankurbelt, ist zumindest „äußerst ungewöhnlich“…
oe24.at

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 8. OKTOBER 2024)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 8. OKTOBER 2024)

Quelle: onlinemerker.com

winter
Foto: Florian Moshammer

Am 19. November präsentieren wir Ihnen mit dem preisgekrönten Ballett The Winter’s Tale von Christoper Wheeldon die erste Saisonpremiere des Wiener Staatsballetts in der Wiener Staatsoper.

Die Könige von Sizilien und Böhmen Leontes und Polixenes sind seit ihrer Kindheit Freunde. Doch eines Tages überkommt Leontes ein Gefühl der Eifersucht und er wirft seinem Freund ein Verhältnis mit seiner schwangeren Frau Hermione vor. Ein Verdacht wird zu falschen Unterstellungen mit existentiellen Konsequenzen. Polixenes muss fliehen, Hermione ins Gefängnis, wo sie eine Tochter gebiert. Diese will Leontes nicht als sein Kind anerkennen und lässt sie in stürmischer Nacht an einem fremden Ufer aussetzen. Mamillius, der ältere Bruder des Mädchens, das später von einem Hirten den Namen Perdita erhält, stirbt aus Kummer. Hermione bricht über dem Leichnam ihres Sohnes zusammen und wird für tot erklärt …

Mit The Winter’s Tale nach William Shakespeares in der Tradition der Romanze stehendem gleichnamigen Schauspiel hat der britische Starchoreograph Christopher Wheeldon ein modernes Handlungsballett geschaffen, das – aufgespannt zwischen der dunklen Atmosphäre am Königshof von Sizilien und einer Hirtenidylle in einer frühlingshaften Hügellandschaft eines fiktiven Böhmens – von fundamentalen menschlichen Emotionen handelt: »Eine Geschichte über Vergebung und Verwandlung, die letztlich unter Beweis stellt, wozu wir alle in der Lage sind: zu Grausamkeit und zu Erbarmen, zu Schattierungen aus Licht und Dunkelheit«, so Wheeldon. Am Ende des packenden Dramas findet das Königspaar Leontes und Hermione wieder zusammen und die verloren geglaubte Tochter Perdita zurück zu ihren Eltern, doch blinde Eifersucht, Wahnsinn, Tod und Enttäuschung haben ihre Spuren hinterlassen.

2014 mit dem Royal Ballet London uraufgeführt und 2015 mit dem Prix Benois de la Danse in zahlreichen Kategorien, darunter »beste klassische Choreographie«, ausgezeichnet, hat Wheeldon mit The Winter’s Tale der Tanzwelt nach seinem drei Jahre zuvor erschienenen Hit Alice’s Adventures in Wonderland einen weiteren »Klassiker für die Zukunft« geschenkt, der nun auch einen Platz im Repertoire des Wiener Staatsballetts erhält. Der Brite, u.a. Artist Associate des Royal Ballet, zählt zu den führenden Choreographen seiner Generation und gilt als ein »Magier, der das Handlungsballett in ein zeitgemäßes Gewand« zu stecken vermag.

Der tragischen, aber immer wieder auch von einer märchenhaften Leichtigkeit durchzogenen Handlung Shakespeares nähert sich Wheeldons Choreographie mit dramaturgischer Intelligenz und einer reichen Bildwelt, die kongenial von dem beeindruckenden Bühnen- und Kostümdesign Bob Crowleys, den Projektionen des Videokünstlers Daniel Brodie und den atemberaubenden Silk Effects von Basil Twist unterstützt wird. Seine Bewegungssprache stellt Wheeldon in den Dienst einer vielschichtigen Zeichnung der Charaktere: mal die Expressivität des Modern Dance aufgreifend, mal poetisch-sanft, aber auch voller Virtuosität das Vokabular des klassischen Balletts weiterdenkend. In der Tradition der dem reinen Tanz verpflichteten Weißen Akte des romantischen Balletts stehen die farbenprächtigen Tänze der Hirten im zweiten Akt.

Auf musikalischer Ebene zeichnet sich das Werk – nach Alice’s Adventures in Wonderland und Like Water for Chocolate – durch eine weitere Zusammenarbeit Wheeldons mit dem englischen Komponisten Joby Talbot aus, der mit dieser Auftragskomposition dem Komponieren für den Tanz erneut wichtige Impulse zu geben vermochte. Gekonnt fusioniert Talbot die klassische mit Weltmusik, zeigt sich als brillanter Maler mit den Farben des Orchesters, genauer Zeichner von Charakteren und Atmosphären durch die Arbeit mit Leitmotiven sowie als kluger Dramaturg im Hinblick auf die Schaffung musikalischer Räume für all das, was ein Ballett auszeichnet von Soli, Pas de deux und Ensembleszenen bis hin zu packenden Naturschilderungen. Ein besonderes Highlight ist das Frühlingsfest des zweiten Aktes, bei dem eine Band auf der Bühne mit an Volksmusik erinnernden Melodien zum Tanz aufspielt. Für diese wählte Talbot Instrumente aus aller Welt wie die indische Bambusflöte Bansuri oder afrikanische und südamerikanische Trommeln: »Ich wollte Volksinstrumente verwenden, aber die Musik sollte nicht so klingen, als käme sie von einem bestimmten Ort in der realen Welt. Shakespeares Böhmen ist ein idyllisches, arkadisches Paradies, kein reales Land, und ich wollte versuchen, die Illusion zu erwecken, dass wir einen winzigen Einblick in die reiche Musikkultur dieses imaginären Reiches erhalten.«

Ballettdirektor Martin Schläpfer ist mit der Österreichischen Erstaufführung von The Winter’s Tale in einer Koproduktion mit dem American Ballet Theatre, zu dem die in Wien gefertigten Bühnen- und Kostümbilder in der kommenden Saison für Premieren an der amerikanischen Westküste und der New Yorker Metropolitan Opera übersiedeln werden, ein erneuter Coup gelungen. Nach der Wiener Ersteinstudierung von John Neumeiers Die Kameliendame in der vergangenen Saison kommt mit The Winter’s Tale ein weiteres Meisterwerk des Handlungsballett der jüngeren Vergangenheit ins Repertoire des Wiener Staatsballetts. »Wheeldon ist ein charismatischer Künstler und großartiger Choreograph, der nicht nur für Ballettcompagnien, sondern auch für den Broadway kreiert. Seine Arbeit hat eine faszinierende Leichtigkeit, aber trotzdem haben seine Charaktere eine große und berührende Tiefe«, äußert sich Martin Schläpfer über seinen Kollegen. »Im Moment gibt es wenige, die Handlungsballette auf diesem Niveau choreographieren und auch in ihrer sehr komplexen und aufwendigen Bühnenausstattung ist die Produktion ganz auf der Höhe unserer Zeit. Mit Shakespeares Wintermärchen basiert die Handlung auf einem Stoff, der nicht schon hundert Mal auf der Tanzbühne erzählt wurde, aber wunderbare Rollen, die große Erfahrung in der Darstellung verlangen, enthält. Ich denke, dass wir derzeit die Künstler*innen im Ensemble des Wiener Staatsballetts haben, die das füllen können, die ich aber mit einem solchen Werk auch neu fordere.«

Wiener Staatsballett
THE WINTER’S TALE
Spielstätte Wiener Staatsoper
Premiere 19. November 2024, 19 Uhr
Weitere Termine 21., 23., 26., 29. November, 1., 6., 17., 20. Dezember 2024
Werkeinführung jeweils ½ Stunde vor Vorstellungsbeginn im Gustav Mahler-Saal

Musik Joby Talbot
Choreographie Christopher Wheeldon
Szenario Christopher Wheeldon & Joby Talbot
Musikalische Leitung Christoph Koncz / Johannes Witt (23.11. & 6.12.)
Bühne & Kostüme Bob Crowley
Licht Natasha Katz
Projection Design Daniel Brodie
Silk Effects Design Basil Twist
Einstudierung Jason Fowler, Gregory Mislin, Jillian Vanstone, Edward Watson

Wiener Staatsballett
Studierende der Ballettakademie der Wiener Staatsoper
Orchester der Wiener Staatsoper
Bühnenorchester der Wiener Staatsoper

Die Tänzer*innenbesetzung wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Diese finden Sie dann zeitnah → HIER.
The Winter’s Tale ist eine Koproduktion des Wiener Staatsballetts mit dem American Ballet Theatre New York

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BERLIN/Staatsoper. Kurzvideos von der Premierenfeier „NABUCCO“. Auch Christian Thielemann hantierte mit dem Mobiltelefon!

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ZU INSTAGRAM mit 2 Videos

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Liederabend Rafael Fingerlos am 6. Oktober im Wiener Musikverein / Brahms-Saal

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Foto: Fritz Krammer

Ein interessanter Abend, zwischen Schubert und Brahms Lieder von Peter Cornelius und Max Bruch vor allem Robert Fürstenthal auf Rilke, Hofmannsthal und Weinheber Texte.

Viel Beifall für Bariton und Pianisten, 4 Zugaben.

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Staatstheater Meiningen: Premiere „The Wreckers“ von Ethel Smyth (1858–1944) am 25.10.2024

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Ethel Smyth

Zum Werk

Die Britin Ethel Smyth (1858–1944) war eine Revolutionärin ihrer Zeit. Sie verschaffte sich nicht nur als Komponistin Gehör, sondern setzte sich auch für Frauenrechte ein und landete deshalb sogar im Gefängnis. Einst für viele ein Star, ist sie heute nur in Fachkreisen bekannt – völlig zu Unrecht. Besonders ihre 1906 in Leipzig uraufgeführte Oper „The Wreckers“ lässt eine post-wagnerische Romantik erkennen, die ihresgleichen sucht. Smyth greift in diesem Werk ebenso die Klangästhetik eines 40 Jahre später geschaffenen „Peter Grimes“ vorweg.

Es ist ein Drama über eine am Existenzminimum lebende Gesellschaft, die an der Küste Cornwalls Schiffe zum Kentern bringt, plündert und Menschen mordet. Durch ihren Glauben und ihr geistliches Oberhaupt bestärkt, fühlen sie sich zu diesen Taten berechtigt. Mitten unter ihnen machen sich jedoch Zweifel breit: Thurza, die Frau des Pfarrers, und ihr heimlicher Geliebter, Marc, entzünden ein Feuer, um die Schiffe zu warnen.

 Premiere

FR, 25.10.2024, 19.30 Uhr, Staatstheater Meiningen, Großes Haus
Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Foyer
Pressegespräch 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn

„The Wreckers“ ist ein Drama über eine am Existenzminimum lebende Gesellschaft, die an der Küste Cornwalls Schiffe zum Kentern bringt, plündert und Menschen mordet. Durch ihren Glauben und ihr geistliches Oberhaupt bestärkt, fühlen sie sich zu diesen Taten berechtigt. Mitten unter ihnen machen sich jedoch Zweifel breit: Thurza, die Frau des Pfarrers, und ihr heimlicher Geliebter, Marc, entzünden ein Feuer, um die Schiffe zu warnen.

In Meiningen wird Smyths Oper erstmals szenisch in der ungekürzten Urfassung und auf Deutsch zu erleben sein. Regisseur Jochen Biganzoli, hier bereits durch seine „Tote Stadt“ (2022) bekannt, legt den Fokus auf die Beeinflussbarkeit Notleidender, die ihrer prekären Lebenssituation zu entkommen versuchen.

Matinee
SO, 13.10., 11.15 Uhr – Foyer Großes Haus, Eintritt frei

Aufzeichnung „Wreckers“ aus 2015

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YouTube-Video THE WRECKERS aus 2015
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WILD BUT HEART – Kupferblum frühstückt mit PROF. DR. BERND MARIN, 20.10.2024, 11h live und als LIVESTREAM aus dem Porgy&Bess (Wien)

Am 20.10.2024 findet eine neue Ausgabe der performativen Frühstücksserie aus dem

P O R G Y  &  B E S S  live und als LIVE STREAM https://www.porgy.at/live statt

die ich einmal im Monat an einem Sonntag um 11h  gemeinsam mit einem Gast gestalte.

Dabei vertiefen wir uns in Aktuelles und Vergessenes, Zukünftiges und Utopisches und sprechen unter anderem über Kunst und die Welt.

Serviert zu Ihnen nach Hause Literatur, Gedanken und Musik.

Mein diesmaliger Gast ist Prof. Dr. Bernd Marin

Bernd Marin ist Sozialwissenschafter, war u.a. Professor für vergleichende Politik- und Sozialforschung an der EU-Universität in Florenz,  hat an zahlreichen Universitäten in aller Welt unterrichtet und 27 Bücher und über 150 Publikationen veröffentlicht. Nach 25 Fachbüchern, gelehrten „schweren Schwarten“ überwiegend auf Englisch, sind seine neuen leichtfüßigen und deutschsprachigen Buchpublikationen der „pop science“ besonders zu erwähnen: „Die Welt danach. Leben, Arbeit und Wohlfahrt nach dem Corona-Camp“ (Falter Verlag 2021) sowie vor allem sein neuestes Buch „LebensZeiten. Man lebt nicht einmal ein Mal…“ im Sonderzahl Verlag 2024. In ihm setzt er sich u.a. mit Österreich / Kakanien heute und in der Welt von (vor)gestern auseinander, mit unterschiedlichen Lebensaltern, gelebtem und ungelebtem Leben und lebenswert Sterben, sowie dem Altern und Verjüngen bei Langlebigkeit; er analysiert wie die Zeit in der Hochleistungs-, Tempo-  und Freizeitgesellschaft zwischen killing speed und Entschleunigung vergeht, wo welche Entzivilisierung  oder gar  „verseuchte Zeiten“ durch Kriege oder Pandemien drohen bzw.  zwischendurch Unglück im Wohlfühlpopulismus oder Glücksmomente statt Katzenjammer winken.

Wir werden über das rechte Österreich, die Geschwindigkeit und das lebenswerte Leben sprechen.

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ARS-Produktion: MUSIKALISCHE PERLEN 2

Musikalische Perlen
Originalwerke des 20. Jahrhunderts für Flöte und Harfe

Ars Produktion ARS 38 339
1 CD/SACD stereo/surround • 51min • 2021

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Die Flötistin Odile Renault und die Harfenistin Élodie Reibaud haben sich 2014 zum Duo Les Connivences Sonores zusammengefunden und widmen sich seitdem der Erkundung des Repertoires für Flöte und Harfe. Unter dem Titel „Musikalische Perlen“ stellen sie nun ein Album mit Originalkompositionen vor, die im 20. Jahrhundert für ihre Duobesetzung entstanden sind. Hinsichtlich der Zusammenstellung des Programms haben die beiden Musikerinnen ein gutes Gespür bewiesen, denn die ausgewählten Stücke bilden eine kontrastreiche, stilistisch vielfältige Vortragsfolge.

Ausgefallenes Repertoire

Das älteste Stück erklingt zu Beginn: Désiré-Émile Inghelbrechts dreisätzige Sonatine aus dem Jahr 1919 verrät in jedem Takt die Verbundenheit ihres Komponisten mit Claude Debussy, von dessen Orchesterwerken Inghelbrecht als Dirigent eine Gesamteinspielung vorlegte. Diesem anmutigen Werk folgt mit Lowell Liebermanns Sonate op. 56 aus dem Jahr 1996 das dramatischste Stück des ganzen Programms. Einsätzig, beginnt sie langsam in den tiefen Registern beider Instrumente, steigert sich zu einem raschen Mittelteil und klingt mit einer variierten Wiederkehr der Einleitung aus. Liebermann zeigt sich hier als meisterlicher Gestalter schattenhafter, zwielichtiger Musik. Ein nervös gespannter Unterton dominiert das ganze Werk, zu dessen motivischem Material nicht von ungefähr die Schostakowitsch-Signatur D-Es-C-H gehört. Ami Maayani war ein Spezialist für Musik des Nahen Ostens.

Exotisches Klangbild

Seine 1973 entstandene Arabesque Nr. 2 basiert auf Modi und Rhythmen arabischer Maqamat, denen der Komponist geheimnisvoll flackernde Klänge abgewinnt. Gerade die Harfe kann hier zeigen, zu welchem Farbenreichtum sie in der Lage ist. An einigen Stellen meint man, Zimbeln zu hören. Ned Rorem, einer der großen Lyriker der US-amerikanischen Musik, hat 1975 für Flöte und Harfe ein Stundenbuch komponiert. Die acht kurzen Sätze dieses Zyklus orientieren sich an an den einzelnen Teilen des Stundengebets, von der Matutin bis zur Komplet, beschreiben also gleichzeitig den Tageslauf. Hervorheben muss man hier, wie abwechslungsreich die Interaktion zwischen den Instrumenten gestaltet wurde. Ein Teil der Stücke ist konzertant angelegt, andere lassen sich als instrumentale Dialoge beschreiben. Auch gibt es längere Soli für beide Instrumente. Das abschließende Nachtgebet sprechen Flöte und Harfe im gleichen Rhythmus. Das Programm wird beschlossen von drei Miniaturen Witold Lutosławskis, die jeweils nur etwas mehr als eine Minute dauern. Die ausdrücklich Fragmente genannten Stücke entstanden 1953 als Interludien für zwei Rundfunkhörspiele, deren Handlungen in der griechischen Antike angesiedelt waren.

Dass diese abwechslungsreiche musikalische Reise durch das 20. Jahrhundert bis zum letzten Stück spannend bleibt, wird durch das Spiel Odile Renaults und Élodie Reibauds garantiert. Der Name des Duos („Connivence“ = heimliches Einverständnis, gemeinsame Sache) erscheint angesichts dieser Aufnahme passend gewählt.

Norbert Florian Schuck [03.08.2022]

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JAHRBUCH DER OPERNFREUNDE 2024

Glücklicherweise alle Jahre wieder…

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JAHRBUCH DER OPERNFREUNDE 2024
Gesamtredaktion: Rainhard Wiesinger
Eigenverlag, 2024

Glücklicherweise alle Jahre wieder…

Operndirektoren wechseln und mit ihnen die Gewohnheiten. Hat Dominique Meyer jede Saison der Staatsoper in einem dicken Bildband dokumentiert, so gibt sich Bogdan Roščić (der auch mit den Live-Streams ziemlich knausrig ist) minimalistisch: keinerlei Publikationen. Zum Glück gibt es die Opernfreunde. Verlässlich legen sie zu Saisonbeginn das Jahrbuch mit Rückblick und Vorschau vor.

Die Premieren der eben angelaufenen Saison 2024 / 2025 gelten Verdis „Don Carlo“, Kurtags „Fin de Partie“, Mozarts „Zauberflöte“, Bellinis „Norma“, Tschaikowskis „Iolantha“ und Wagners „Tannhäuser“. Mit Ausnahme des „Endspiels“ als Oper kann man wohl die anderen Werke voraus setzen, wenn es in den Beiträgen auch immer gelingt, neue Aspekte aufzutun (wie etwa Fragen der „Zauberflöte“ aufgeblättert werden).

Aber angesichts dessen, dass der nun 98jährige (!) György Kurtag neben seinen (mittlerweile verstorbenen) Zeitgenossen Ligeti und Eötvös als wichtigster ungarischer Komponist der Moderne gilt, ist es erstaunlich, dass man sein einzige Opernwerk in Wien noch nie auf der Bühne gesehen hat. Hier gibt es eine profunde Einführung zu dem Mann und sein Werk, das sicher nicht einfach ist, aber neugierig ist man doch geworden.

Besonders beliebt an den Opernjahrbüchern sind die Interviews, diesmal wieder mit einigen Superstars, dem neuen Liebling Lisette Oropesa, die an der Met groß wurde und seither buchstäblich die Opernwelt erobert hat. Und Bryn Terfel, seit langem ein Wiener Liebling, wenn man ihn in letzter Zeit auch selten bei uns sieht, kam zu einem Gespräch anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Staatsoper. Dazu Luca Salsi, derzeit der italienische „Bariton vom Dienst“ und Georg Zeppenfeld, ohne den Christian Thielemann gar nicht mehr arbeiten will, Rachel Willis-Sørensen, die mittlerweile schon mehr als ein halbes Dutzend Hauptrollen an der Staatsoper gesungen hat, und Bariton Thomas Weinhappel, der schon bei Wagner  ist und in Klosterneuburg mit großem Erfolg an der Seite von Günther Groissböck den Posa in „Don Carlos“ gesungen hat. Eine schöne Ausbeute.

Die Chronik-Seiten werden von einem Bild eingeleitet, das schmerzt: Der Tod von Stephen Gould war wohl der tragischste Verlust, den Opernfreunde in der letzten Saison erlitten haben. Zahlreiche Fotos verweisen auf „Freunde“-Veranstaltungen.

Am Ende der alte Jammer. Zwar hat man sich entschlossen, die Ballett-Besetzungen übersichtlich untereinander zu drucken, nicht hingegen bei den Opern. Ein Fehler – wohl den ewigen Sparmaßnahmen geschuldet. Schade.

Dennoch, auch wie immer: Jeder Opernfreund wird reichlich Information in diesem Jahrbuch finden.

Renate Wagner

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