Die Kompositionen von Mozarts Sohn Franz Xaver verdienen mehr Aufmerksamkeit

CD-Besprechung: Franz Xaver Mozart  klassik-begeistert.de, 15. April 2025

CD-Besprechung:

Franz Xaver Mozart
Piano Sonata in G Major
Variations
Russian Fantasy and a Krakowiak

Robert Markham,
Klavier

Grand Piano GP 951

von Peter Sommeregger

Das ambitionierte Projekt des britischen Mozart-Forschers und Pianisten Robert Markham, das Klavierwerk Franz Xaver Mozarts einzuspielen, schreitet voran. Als zweite CD der Reihe liegt nun eine Einspielung weiterer Werke vor.

Am Anfang steht die Klaviersonate in G-Dur op. 10, die das umfangreichste Werk für Klavier solo des jungen Mozart darstellt. In ihrer Verschmelzung von Tanzelementen und schnellen Läufen ist sie ein gutes Beispiel auch für die pianistischen Fähigkeiten des Komponisten.

Sehr anspruchsvoll gesetzt sind auch die Variationen über ein russisches Volkslied, an dessen Ende auch auf einen Volkstanz zurückgegriffen wird. Ist die Sonate noch ein Werk des gerade einmal 16-Jährigen, so sind die Volkslied-Variationen ein deutlich später entstandenes Werk des
24-Jährigen. Die Variationen über ein russisches Thema in G-Moll stammen aus dem Jahr 1809, als der junge Mozart 18 Jahre alt war.

Bereits mit 14 Jahren schrieb er Variationen über das Menuett des 1. Finales der Oper „Don Giovanni“ seines Vaters Wolfgang Amadeus. Er greift das populäre Thema mit erstaunlich reifer Kompositionstechnik auf, die Bewunderung für seinen Vater, den er bereits im Alter von 5 Monaten verlor, kann man daraus ablesen. Der Erwartungsdruck der Musikwelt auf den Sohn des genialen Vaters sollte auch das restliche Leben von Franz Xaver bestimmen und belasten.

Robert Markham ist erneut ein eloquenter Sachwalter des jungen Mozart. Verdienstvoll ist seine Forschungsarbeit allemal, mit der er Mozarts Sohn die verdiente Aufmerksamkeit  zu Teil werden lässt. Eine Fortsetzung der Edition ist hoffentlich geplant.

Peter Sommeregger, 15. April 2025, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

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