DIE DIENSTAG-PRESSE – 8. JULI 2025

DIE DIENSTAG-PRESSE – 8. JULI 2025

Foto © Teatro alla Scala / Paola Primavera

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 8. JULI 2025

Mailänder Dresscode
Eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt – die Scala in Mailand – verschärft die Kleiderordnung: Mit kurzen Hosen, Flip-Flops oder Tank-Tops ist künftig kein Einlass mehr.
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Mailand
Keine Flipflops, keine kurzen Hosen: Mailänder Scala führt Dress Code wieder konsequent ein

Wer sich nicht den Anforderungen entsprechend kleidet, darf nicht in die Mailänder Scala und erhält auch keine Rückerstattung für sein Ticket. An der Mailänder Scala gilt wieder offiziell der Dresscode – eine Vorschrift, die zwar nie aufgehoben wurde, aber in den vergangenen Jahren schlicht nicht durchgesetzt worden war. Es handelt sich dabei nicht um strenge Regeln wie Krawattenpflicht oder Abendgarderobe, sondern um grundlegende Hinweise, die nun auch auf neuen Schildern am Eingang und an der Kasse zu finden sind: Keine ärmellose Hemden, keine kurzen Hosen und keine Flipflops.
DiePresse.com

Aix-en-Provence
Aix-en-provence: Jetske Mijnssen inszeniert Cavallis „La Calisto“
Sendung „Fazit“. Audio von Jörn Florian Fuchs (6,28 Minuten)
deutschlandfunkkultur.de

„The Nine Jewelled Dear“ und „Billy Budd“ – zwei UA in Aix und Arles
Audio von Jörn Florian Fuchs (9,40 Minuten)
deutschlandfunk.de

Sofia
Plamen Kartaloff verwebt Sinnlichkeit und Dogma zu einem Seelendrama in Wagners „Tannhäuser“
Plamen Kartaloffs Inszenierung von Richard Wagners „Tannhäuser“ entfaltete sich auch in der zweiten Vorstellung am 5. Juli 2025 im Rahmen des Wagner-Festivals in Sofia als ein dichtes Erlebnis – geistig wie emotional. Plamen Kartaloffs Inszenierung von Richard Wagners „Tannhäuser“ entfaltete sich auch in der zweiten Vorstellung am 5. Juli 2025 im Rahmen des Wagner-Festivals in Sofia als ein dichtes Erlebnis – geistig wie emotional.
Von Dirk Schauß
Klassik-begeistert.de

Erl
Premiere bei den Tiroler Festspielen Erl. Märchenhafter Start mit einer modernen Oper
Kaufmanns Vorgänger im Amt betrachteten Erl entweder als Privatspielplatz oder Labor fürs eigene Haus woanders, mit dem Gesangstar als Chef kommt Erl nun in der Gegenwart des Musiktheaters an. Es sind Festspiele. Nicht nur zeigt Kaufmann die Produktion aus Aix, mit völlig neuer Besetzung, es folgen auch noch der Doppelabend mit Bartóks „Blaubart“ und Poulencs „Vox humaine“ sowie eine, nun ja, populistische Verdi-Trilogie. Alles mit Besetzungen, die auch den richtig großen Festivals gut stünden.
SueddeutscheZeitung.de

Heidenheim
Opernfestspiele Heidenheim 2025: Premiere der Doppeloper „Gianni Schicchi“ und „Elektra“

Am Freitag fand der Doppel-Opern-Abend mit „Gianni Schicchi“ und „Elektra“ der Opernfestspiele Heidenheim statt. Hier gibt es die Bilder aus dem Festspielhaus (Congress Centrum) und dem Rittersaal von Schloss Hellenstein
HeidenheimerZeitung.de

Klosterneuburg
„Tosca“ in Klosterneuburg: Ein neues Regime, der gewohnte Erfolg (Bezahlartikel)
Unter der Intendanz von Peter Edelmann begann man im Kaiserhof mit Puccini eine neue Ära – mit altbekannten Kräften.
DiePresse.com

Das ist Brutalität: Tosca sticht am Esstisch
„Die mutige und junge Sängerin Floria Tosca liebt nur den immer neugierigen, aber dennoch treuen Maler Mario Cavaradossi. Doch der gemeine, hinterhältig honigsüße Polizeichef Scarpia will sie trennen und der schönen Tosca selbst ein Bussi geben – und das beim Mittagessen!“ So kündigt die Oper Klosterneuburg unter Neo-Intendant Peter Edelmann „Tosca“ an.
krone.at

Erl
Premiere bei den Tiroler Festspielen Erl: Märchenhafter Start mit einer modernen Oper (Bezahlartikel)
Vor zwei Jahren kam George Benjamins Oper „Picture a Day Like This“ beim Festival in Aix-en-Provence heraus; die Produktion ging von dort auf eine Reise zu allen Häusern, die an ihrer Entstehung beteiligt waren, nach London, Köln oder Neapel etwa. In die Nähe von München gelangte sie nie. So musste man schon eine gehörige Menge Opernenthusiasmus aufbringen, um das zu sehen, was damals als Sensation wahrgenommen worden war. Doch dann wurde Jonas Kaufmann Intendant der Tiroler Festspiele in Erl. Dorthin kommt man mit dem Deutschlandticket und sehr viel Geduld.
SueddeutcheZeitung.de

Lübeck/Kongresshalle/Konzert Eschenbach
„Wie schön es ist, Mensch zu sein!“: Das SHMF startet in Lübeck
„Und jetzt lächeln Sie doch bitte einfach mal den Menschen neben sich an und verharren bis Anfang September in dieser Haltung“, so die freundliche Anweisung von SHMF-Intendant Dr. Christian Kuhnt in seiner Eröffnungsansprache zum 40. Schleswig-Holstein Musik Festival in der Lübecker Musik- und Kongresshalle am 6. Juli 2025. Freundlichkeit, Menschlichkeit, ja Verletzlichkeit und vor allem das Gute im anderen zu sehen, eben „wie schön es ist, Mensch zu sein“ – das lag Kuhnt primär am Herzen. Unsichere, harte Zeiten brauchen einen spürbaren Gegenpol. Eröffnungskonzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

Gars
Oper Burg Gars: Musikalischer Kampf gegen die Doppelmoral
Was die Besucher der Verdi-Oper auf der Burg Gars erwarten dürfen, wurde bei einer Matinée im Festsaal der Burg vom „La Traviata“-Team verdeutlicht.
NiederösterreichischeNachrichten.at

Kittsee
Start für Oper im Schlosspark Kittsee
Im Schlosspark Kittsee hat am Wochenende die heurige Saison für die Opernaufführungen begonnen. Unter freiem Himmel wird dieses Jahr „Der Wald“ von Ethel Smyth gespielt. Bis 19. Juli werden noch Vorstellungen dargeboten.
burgenland.orf.at

Bad Ischl
Laute Lust mit Offenbach
Lehár-Festival / Orpheus in der Unterwelt. Mit Offenbachs zeitbezogenem Witz tut man sich im deutschen Sprachraum oft schwer. Was in französischen Original parodistische Pointen mit lustvollem Esprit sind, wirkt in bemüht modernisierenden Übersetzungen oft hanebüchen. Nun gut, Jupiter setzt sich eine Kappe auf und verkündet „Make Jupiter great again“, was einige Lacher ergibt – es sind nicht allzu viele an diesem Abend. Intendant und Regisseur Thomas Enzinger spielt selbst den Hans Styx mit weinerlicher Emphase, wo doch eher skurriles Phlegma erwünscht wäre. Das Höllen-Faktotum, das einst Kronprinz war in Arkadien, hat man schon eindringlicher erlebt.
DrehpunktKultur.at

Klagenfurt
„Frankenstein!!“ und viel mehr beim Carinthischen Sommer
HK Gruber hat dem Carinthischen Sommer am Samstagabend im Congress Center Villach ein bejubeltes Eröffnungskonzert geschenkt
DerStandard.at

Graz
„Unendliche Weiten“ bei der Klangwolke
Am 11. Juli wird bereits zum 18. Mal die ORF Steiermark-Klangwolke erklingen – und heuer steht eine wahrhaft galaktische Klangerfahrung auf dem Programm. Seien Sie bei einer der vielen Veranstaltungen dabei!
steiermark.orf.at

München
Promi-Auflauf bei „Oper für alle“: Weltweites Publikum für „Don Giovanni“
Die Übertragung der Mozart-Oper aus dem Nationaltheater war am Sonntag ein großer Erfolg – der zweite Teil des beliebten Gratis-Formats der Bayerischen Staatsoper folgt im Herbst.
MuenchnerAbendzeitung.de

Heidenheim
Beeindruckendes Opern-Doppel „Gianni Schicchi“ und „Elektra“ – Musiktheater mit Relevanz
swr.de

Wuppertal
Endlich eine echte Oper
Die Oper Wuppertal zeigt mit „Thumbprint” die Geschichte der pakistanischen Frauenrechts-Aktivistin Mukhtar Mai nach einer wahren Begebenheit. Eine Kammeroper über Macht, sexualisierte Gewalt gegen Frauen und den Missbrauch von Religion, die uns in der Inszenierung von Katherina Kastening bewegt zurücklässt.
DieDeutscheBuehne.de

Köln
Der erschrockene Engel
Uraufführung von Philippe Manourys Thinkspiel „Die letzten Tage der Menschheit“ nach Karl Kraus an der Kölner Oper
feuilletonfrankfurt.de

Eutin
Eutiner Festspiele: West Side Story
Hormoneller Überschuss vs. Ewige Liebe
concerti.de

Hamburg
Omer Meir Wellber eröffnet seine Hamburger Amtszeit mit Konzerten in der Elbphilharmonie
Mit dem 1. Philharmonischen Konzert beginnt für das Philharmonische Staatsorchester Hamburg ein neues Kapitel: Omer Meir Wellber gibt sein erstes Konzert als Generalmusikdirektor an zwei aufeinanderfolgenden Terminen – am Morgen des 14.09. und am Abend des 15.09. – zugleich der Auftakt der neu für alle philharmonischen Konzerte entwickelten ZeitSpiele. Unter dem Titel ZeitSpiel Eins verbindet das Programm ein zentrales Werk der Musikgeschichte mit einer zeitgenössischen Komposition und eröffnet damit eine Reihe von zehn Philharmonischen Konzerten, die den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart neu denken.
Kulturfreak.de

Lübeck
SHMF-Eröffnung: Ray Chen lässt die Haare vom Bogen fliegen
Beim Eröffnungskonzert des Schleswig-Holstein Musikfestivals ist Ray Chen kurzfristig als Solist eingesprungen – und füllte die Musik- und Kongresshalle Lübeck mit Energie: Mit Mendelssohns Violinkonzert in e-Moll riss er das Publikum mit.
ndr.de

Aix-en-Provence
Simon Rattle in Aix: Das Böse kam nicht erst mit dem labilen Don Giovanni in die Welt  (Bezahlartikel)
Der Komtur kommt nicht gut davon. Und Leporello braucht keine Liste, um die erotischen Erfolge seines Herrn auszubreiten: Mozarts „Don Giovanni“ beim Opernfestival in Aix.
FrankfurterAllgemeine.net

Auftakt mit Ausrutschern – In Aix-en-Provence wird das Festival mit Mozarts Don Giovanni eröffnet
NeueMusikzeitung/nmz.de

Jubiläum
Matti Salminen wird 80: Ein Bass für Finsterlinge (Bezahlartikel)
Auf den Farbenglanz des Schmutzes versteht er sich wie auf den Wohlklang des Gepolters. Jetzt wird der Prachtbass Matti Salminen achtzig Jahre alt.
FrankfurterAllgemeine.net

Bass Matti Salminen wird 80: Über Foxtrott und Kölner Kneipen zu Weltruhm
Allein in Bayreuth bei den Festspielen hat er 151 Vorstellungen in 12 Jahren gesungen: Der finnische Bass Matti Salminen hat nicht nur damit Operngeschichte geschrieben. Seine Bühnenkarriere hat er zwar 2019 offiziell beendet, war aber immer mal wieder als Einspringer zu erleben. Am 07 Juli feiert die Basslegende ihren 80. Geburtstag – eigentlich sollte es eine große Party im finnischen Savonlinna geben, wo Salminen schon vor Jahren ein Festival gegründet hat. Aber ein Sturz zwingt ihn nun, in Helsinki zu bleiben, wo er immerhin mit 40 Freunden feiert, wie er BR-KLASSIK erzählt hat.
BR-Klassik.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Savonlinna
A riddle inside an enigma: Turandot at Savonlinna Opera Festival
bactrack.com/de

London
Big orchestral statements: BBC Proms 2025 (part 2)
bachtrack.com/de

Crouch End Festival Chorus under David Temple: musical variety is the spice of a really good concert
seenandheard-international.com

Siglo de Oro, Wigmore Hall review
electronic Lamentations and Trojan tragedy Committed and intense performance of a newly-commissioned oratorio
theartsdesk.com

Glyndebourne
Le Nozze di Figaro review – astute period staging of Mozart’s masterpiece is as poignant as it is funny
TheGuardian.com

Wormsley
What Tchaikovsky’s darkest opera could teach Putin’s Russia (Subscription required)
Garsington’s superb production of The Queen of Spades proves how prescient and powerful great opera can be
TheTelegraph.co.uk

Wexford
Suzanne Nance To Be Wexford Festival Opera’s Next Executive Director
operawire.com

Sydney
50th Anniversary Gala (Sydney Chamber Choir) Sydney Chamber Choir notches up a half century with plenty of splendour and gravitas.
limelight-arts.com.au

Feuilleton
The Hunt for a 316-Year-Old Stradivarius Stolen in the Fog of War (Subscription required)
The violin by the famed Italian luthier was plundered at the end of World War II and presumed lost or destroyed. Now experts say they believe it has resurfaced.
TheNewYorkTimes.com

Recordings
CD Review: Ruben Micieli’s ‘Paraphrases de Salon’
Opera transcriptions for piano are legion. Some can claim no less originality than the compositions they derive from; others are divertimenti—products of 19th-century salon culture meant to delight. But few—if any—are entirely free of prejudice.
operawire.com

Alma Mahler, Lovers & Friends (Raoul Steffani, Julius Drake)
A heady plunge into the fin-de-siècle salon from the talented Dutch baritone.
limelight.arts.com.au

Ballett / Tanz

Hamburg
50. Hamburger Ballett-Tage
John Neumeiers geniale kleine Meerjungfrau wird in Hamburg euphorisch gefeiert
Xue Lin tanzt diese kleine Meerjungfrau mit großer Überzeugungskraft. Wie sie sich dreht und windet, ihre Unterschenkel sitzend nach hinten hochstreckt oder mit dem Kopf nach unten gewendet die Arme hebt, wie sie überhaupt mit ihren Armen den Bewegungen der genialen Komposition von Lera Auerbach folgt, ist faszinierend anzuschauen.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

English National Ballet’s free digital 75th season celebration ENB@75
English National Ballet is inviting online audiences around the world to join the Company’s 75th Season celebrations, with a free Digital Celebration. ENB@75 runs from 4 – 13 July 2025 at ballet.org.uk.
gramiliano.com

Rock/Pop

Wien
Christina Stürmer eröffnet Pop-Fest in Wien
Die 16. Ausgabe des Popfest Wien wartet zum Auftakt am 24. Juli durchaus mit einer Überraschung auf: Christina Stürmer, zentrale Figur der österreichischen Popmusik, eröffnet nämlich das Festival auf der Seebühne. Diesen Auftritt kann man wohl als Brückenschlag zwischen Ö3 und FM4, zwischen musikalischer Vergangenheit und der nächsten Pop-Generation verstehen, denn der Rest des Line-ups wartet mit vielen Acts auf, von denen wohl nur die wenigsten hierzulande schon etwas gehört haben. Das Popfest bietet also auch heuer wieder Sounds jenseits der Nische.
Kurier.at

Sprechtheater

Reichenau/NÖ
„Die Wasserfälle von Slunj“: Heranrauschender Schmerz in Reichenau (Bezahlartikel)
Gelungen dramatisiert: Doderers „Die Wasserfälle von Slunj“, verschmälert, aber überzeugend bei den Festspielen Reichenau.
Kurier.at

„Wasserfälle von Slunj“ in Reichenau: So geht Dramatisierung! (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Doderers Fin-de-Siecle-Panorama „Die Wasserfälle von Slunj“ in Reichenau
DerStandard.at

Medien

ORF
Emotional: Letzte „Millionenshow“ für Armin Assinger (vorerst)
Montagabend flimmert die vorerst letzte „Millionenshow“ mit Armin Assinger über die TV-Schirme. Danach begeben sich Assinger und das beliebte TV-Format in die wohlverdiente Sommerpause. Mit Wissen und einem Quäntchen Glück haben auch zum letzten Mal vor der Sommerpause vier Kandidaten die Chance auf den Gewinn von 1 Million Euro! Zu Gast bei  Armin Assinger im Studio: Marko Quehenberger aus Wien, Marlene Brettschneider aus Ternitz in Niederösterreich
oe24.at

Österreich
Kabarettist Gery Seidl: »Wo bleibt der große Aufschrei?«

Ärger über Fehler hinter sich zu lassen und zu sagen: »Weiter geht’s«, ist die große Kunst, sagt der Kabarettist Gery Seidl. Er kann das ganz schlecht, sagt er. Darum spielt er Golf – und gegen sich.
DiePresse.com

Heirat in der Südsteiermark
Dominic Heinzl und Sonja Sarközi: Hochzeit nach 27 Jahren
Nach „nur“ 27 Jahren haben sie sich nun doch noch getraut: Dominic Heinzl und Sonja Sarközi haben in der Südsteiermark geheiratet.
KleineZeitung.at

Society

Schlagerstar Heino: Sein Erbe geht an seinen Managern nicht an seinen Sohn
Für die Schlagerikone Heino ist Helmut Werner (40) inzwischen mehr als nur sein Manager, er ist für ihn wie ein Sohn geworden ist. Jetzt macht der Schlagerstar, der kein Fan des Genderns ist, ihm ein außergewöhnliches Versprechen: Helmut soll einmal sein gesamtes Vermögen erben, als Dank für seine langjährige Treue und Unterstützung. Sein leiblicher Sohn dagegen soll lediglich den gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtteil erhalten. Mehr nicht.
ohmymag.de

Wissenschaft

Die Pubertät setzt immer früher ein. Ist unser Essen schuld?
Im 19. Jahrhundert bekamen Mädchen ihre erste Blutung mit 18 Jahren, heute sind sie im Schnitt zwölf Jahre. Das könnte auch mit der Ernährung zu tun haben. Wer eine Gruppe Dreizehnjähriger – die jüngsten Teenager – beobachtet, dem bietet sich ein buntes Bild: In kaum einer Altersstufe sind die Unterschiede so augenscheinlich. Und: Im Vergleich zu Gleichaltrigen vor einem halben Jahrhundert liegt der Anteil derer, bei denen die Pubertät schon sichtbar fortgeschritten ist, heute höher (Jama Pediatrics 174, e195881). Dafür verantwortlich gemacht werden Stress, Antibiotika in Lebensmitteln und Umwelthormone in Pestiziden, Plastik und Duftstoffen.
DiePresse.com

Politik

USA
„Lächerlich“: Trump lästert über Elon Musks neue Partei
US-Präsident Donald Trump hat die von seinem neuen politischen Rivalen Elon Musk angekündigte Parteigründung als „lächerlich“ bezeichnet. „Ich denke, es ist lächerlich, eine dritte Partei zu gründen“, sagte der Republikaner Trump am Sonntag in Morristown im Bundesstaat New Jersey. „Eine dritte Partei zu gründen, trägt nur zur Verwirrung bei… Er kann seinen Spaß damit haben, aber ich denke, es ist lächerlich.“
Salzburg24.at

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 8. JULI 2025)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 8. JULI 2025)

Quelle: onlinemerker.com

Bregenzer Festspiele: Der Ruf des Meeres am Bodensee

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Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ 2028 und 2029 auf der Seebühne
Bregenz, 07.07.25    Die Bregenzer Festspiele zeigen in den Sommern 2028 und 2029 Der fliegende Holländer als Spiel auf dem See. Richard Wagners berühmte Oper zählt zu den zentralen Werken des romantischen Musikdramas und berührt mit Motiven von Verdammnis, Erlösung und der Macht der Liebe. Nach 1973 und 1989/90 ist es das dritte Mal, dass das 1843 in Dresden uraufgeführte Werk den Bodensee zum Meer werden lässt. Die Regie übernimmt Lydia Steier, für das Bühnenbild ist zum zweiten Mal nach Carmen 2017/18 die Britin Es Devlin verantwortlich. Premiere ist am 19. Juli 2028.

Erstmals Frauenteam für Regie und Bühnenbild auf der Seebühne
Die Regie von Der fliegende Holländer übernimmt Lydia Steier, die erstmals bei den Bregenzer Festspielen inszeniert. In den USA geboren und seit vielen Jahren im europäischen Opernbetrieb tätig, gilt sie als eine der profiliertesten Regisseurinnen ihrer Generation. Das Bühnenbild entwirft Es Devlin, die damit nach ihrer gefeierten Carmen-Produktion 2017 und 2018 nach Bregenz zurückkehrt. Die britische Künstlerin zählt zu den international renommiertesten Bühnenbildnerinnen und ist bekannt für ihre spektakulären, skulpturalen Rauminstallationen.

Info
Die Bregenzer Festspiele 2025 finden vom 16. Juli bis 17. August statt. Tickets und Infos unter www.bregenzerfestspiele.com und Telefon 0043 5574 4076.

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BERLIN/Staatsoper Unter den Linden: Vor Premiere „Die schweigsame Frau“

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Christian Thielemann © Stephan Rabold. Jan Philipp Gloger © Konrad Fensterer

Wir möchten Sie herzlich auf unsere anstehende Premiere von Die schweigsame Frau aufmerksam machen. Eine Premiere in mehrfacher Hinsicht: erstmals bringt die Staatsoper Unter den Linden Richard Strauss’ selten gespielte Opernkomödie auf die Bühne – mit Christian Thielemann am Pult der Staatskapelle Berlin, der dieses Stück zum ersten Mal einstudiert und damit als Generalmusikdirektor seine erste Neuproduktion Unter den Linden präsentiert. Zudem gibt der Theater- und Opernregisseur Jan Philipp Gloger mit dieser szenisch ereignisreichen Oper, die unterhaltsames Musiktheater mit inhaltlicher Tiefe verbindet, sein Hausdebüt.

Premiere von Die schweigsame Frau (19.Juli)

„Die Oper ist ein Volltreffer, wenn vielleicht erst im 21. Jahrhundert“, so der Komponist Richard Strauss 1915 bei der Probenarbeit zu Die schweigsame Frau. In dieser dunklen Zeit gelang ihm ein Werk von hoher kompositorischer Virtuosität und gelöster Heiterkeit. Für Christian Thielemann gehört das Libretto zu den besten Texten einer Strauss-Oper – und die Musik zeigt sich auf gleicher Höhe wie in seinen besonders prominenten, vielgespielten Werken.

Für seine erste Arbeit an der Staatsoper widmet sich Jan Philipp Gloger insbesondere zwei Themen: (Alters-)Einsamkeit und Wohnraumknappheit – gerade in Berlin ein reales Problem. Sir Morosus, die Hauptfigur, wird als sozialphobischer Eigenbrötler inszeniert, der allein in einer großen Charlottenburger Altbauwohnung lebt. Durch die Konfrontation mit einer Theatertruppe, die nach reichlichem Verwirrspiel bei ihm einzieht, findet er wieder Anschluss an die Welt und die Gesellschaft.

Die Titelrolle des Sir Morosus singt Peter Rose – ein besonderer Reiz für den britischen Bass, der als 64-Jähriger genau dem Alter seiner Rolle entspricht. An seiner Seite singen und spielen Brenda Rae als die „schweigsame“ Aminta, Samuel Hasselhorn, Siyabonga Maqungo und weitere erstklassige Sänger:innen.

Premiere am 19. Juli 2025 um 19 Uhr

Weitere Termine am 22. und 24. Juli 2025 sowie in der Spielzeit 2025/26

Zur Veranstaltungsseite: https://www.staatsoper-berlin.de/de/veranstaltungen/die-schweigsame-frau.15639/#event-89815

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5.7.2025 – WAGNER-GALA – Festspielhaus Erl – Tiroler Festspiele Erl Sommer 2025

„Nenne mich du, wie du liebst, dass ich heisse: den Namen nehm’ ich von dir!“

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© Festspiele Erl/ Xiomara Bender

Mit großer Spannung wurde im restlos ausverkauften Festspielhaus Erl, in dem noch zusätzliche Plätze und Sitzreihen hinzugefügt wurden, die WAGNER-GALA mit Star-Tenor Jonas Kaufmann, dem neuen Intendanten der Tiroler Festspiele Erl, erwartet. Im ersten Teil des Abends waren zwei Orchesterwerke von Franz Liszt (1811-1886) eindrucksvoll zu erleben. „Les Préludes“, Symphonische Dichtung Nr. 3 nach Lamartine; Andante-Andante maestoso-Allegro ma non troppo-Allegro tempestoso-Allegretto Pastorale-Allegro marziale animato-Andante maestoso, und „Mazeppa“. Symphonische Dichtung Nr. 6 nach Victor Hugo; Allegro agitato-Un poco più mosso, sempre agitato assai-Andante-Allegro-Allegro marziale. Das exzellente Orchester der Tiroler Festspiele Erl unter der sensitiven, souveränen und hochmusikalischen Leitung von Chefdirigent Asher Fisch präsentierte in beiden Werken eine sehr bildhafte, plastisch differenzierte, pointiert machterfüllte Tonsprache mit tief romantischer Klangpracht durchflutet von zutiefst berührender, empfundener und mitreißender Tondichtung!

Im zweiten Teil faszinierte der erste Akt aus der Oper „Die Walküre“ von Richard Wagner (1813-1883). Jonas Kaufmann war als Siegmund eine Sensation!!! Mit enormer Gestaltungskraft, souveräner Tongebung, exemplarischer Phrasierung, Wortdeutlichkeit, unverwechselbarem Timbre, fulminanten, langausgehaltenen Spitzentönen wie zum Beispiel seine phänomenalen „Wälse“-Rufe, sowie mitreißend durchlebter, sensitiver Authentizität war sein Siegmund ein Weltereignis!!! Jonas Kaufmann wurde damit seinem Prädikat Star-Tenor erneut mehr als gerecht!!! In der Rolle der Sieglinde reüssierte an seiner Seite Ekaterina Gubanova. Imposant, mit machtvoller Stimme der Hunding von René Pape.

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© Festspiele Erl/Xiomara Bender

Fulminant das exzellente Orchester der Tiroler Festspiele Erl unter der überaus souveränen musikalischen Leitung von Chefdirigent Asher Fisch. Nach einer mitreißenden, klangintensiven und vollblütigen Ouvertüre erwies sich das Orchester als adäquater, einfühlsamer Partner für die hochkarätigen Solisten!

Frenetischer, langanhaltender Jubel, stehende Ovationen und Bravo-Rufe für eine exzeptionelle WAGNER-GALA auf höchstem Niveau!

Marisa Altmann-Althausen

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SONY PRÄSENTIERT AB 11. JULI  DIE CD VOM „SOMMERNACHTSKONZERT DER WIENER PHILHARMONIKER“

Das diesjährige Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker, dirigiert von Tugan Sokhiev, fand am 13. Juni statt. Am 11. Juli erscheint es digital und auf CD , sowie am 18. Juli auf DVD und Blu-ray. Solist ist der Tenor Piotr Beczała.

Von Tänzen und Leidenschaften

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Beim diesjährigen Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker debütierten sowohl Tugan Sokhiev als auch Piotr Beczała und die Wiener Sängerknaben in einem ausgesprochen vielgestaltigen Programm aus Werken von der Mitte des 19. bis ins frühe 20. Jahrhundert. Dirigent wie Solist verbindet mit den Wiener Philharmonikern bereits eine lange Zusammenarbeit seit 2009 beziehungsweise 1996.

Aus traurigem Anlass stand am Beginn des Konzerts das Air aus der Orchestersuite Nr. 3 in D-Dur von Johann Sebastian Bach. „Musik spricht auch dort, wo Worte versagen. Aus unserer tiefen Bestürzung heraus werden wir dem Sommernachtskonzert das Air von Johann Sebastian Bach voranstellen. Wir sind in Gedanken bei den Hinterbliebenen und Freunden“, so der Vorstand der Wiener Philharmoniker Daniel Froschauer. Nach einer Amoktat an einer Schule in Graz mit elf Todesopfern drei Tage vor dem Konzert steht Österreich im Zeichen einer Staatstrauer.

Jacques Offenbach versuchte, in Wien nicht nur mit seinen Operetten, sondern auch als Opernkomponist zu reüssieren. Von der Hofoper erhielt er den Kompositionsauftrag zu Die Rheinnixen – eine Mischung aus romantischer Historien- und Feenoper mit Reverenz an die französische Grand Opéra, die während des südwestdeutschen Ritterkriegs im 16. Jahrhundert spielt. Nach der 1864 von den damaligen Wiener Philharmonikern in ihrer zweiten Gestalt als Opernorchester gespielten Uraufführungs- und Wiederaufnahmeserie hielt sich das Werk, unter anderem wegen Sängerproblemen, jedoch nicht länger im Repertoire. Zudem verübelte Richard Wagner Offenbach sein Hofoperndebüt, hatte die Direktion doch, auch um Platz im Spielplan zu schaffen, nach Dutzenden Proben die Wiener Uraufführung von Tristan und Isolde aufgegeben. Dass Wagner mittlerweile auch seine Rheingold-Partitur in der Schublade hatte, gab dem Feuilleton reichhaltig Gelegenheit zum Spott über Offenbachs Versuch, mit seinen Nixen »reines Gold« zu verdienen, während Wagner in Wien »rein nix« werden zu können schien. Die Melodie des Elfenchors aus dem Dritten Akt durchzieht die Rheinnixen bereits von der Ouvertüre an: Offenbach arbeitete mit Erinnerungsmotiven, seiner Variante von Wagners Leitmotiven. An diesen Chor erinnerte er sich auch in seiner letzten Oper Les contes d’Hoffmann, wo sich der rheinische Elfengesang zur venezianischen Barkarole verwandelt.

Georges Bizet komponierte 1872 eine Bühnenmusik zu Alphonse Daudets Drama L’Arlésienne. Im Mittelpunkt steht die im Selbstmord endende Liebe des provenzalischen Bauers Frédéri zu einem namenlosen Mädchen aus Arles, das im Stück gar nicht auftritt und nur L’Arlésienne genannt wird. Bizets Musik fand in zwei Suiten den Weg in den Konzertsaal. Die erste arrangierte der Komponist selbst, die zweite stellte sein Freund Ernest Guiraud 1879 postum zusammen. Die abschließende Farandole gibt sich als provenzalischer Volkstanz, mit dem das Fest des Heiligen Eligius begangen wird. Sind anfangs die beiden Schauspielnummern – ein marschartiger Chor und ein schneller Tanz, die Guiraud kombinierte – noch deutlich zu erkennen, überlagern sie sich schließlich in rasant gesteigertem Tempo.

Im März 1875 erlebte Bizets Oper Carmen ihre Uraufführung an der Pariser Opéra Comique. Die realistische Darstellung arbeitender Menschen, und vor allem das Porträt einer selbstbestimmten Frau abseits bürgerlicher Konventionen, brachte ihm allerdings nicht den ersehnten Durchbruch. Seit Langem gesundheitlich angeschlagen, starb Bizet nur drei Monate nach der Premiere. Doch bereits im Oktober desselben Jahres begann von Wien aus Carmens Siegeszug in einer Fassung, in der der spätere L’Arlésienne-Bearbeiter Guiraud die gesprochenen Dialoge durch Rezitative ersetzte. Zunächst führt das Vorspielzum Dritten Akt in die pittoreske Berglandschaft eines andalusischen Schmugglerlagers, in dem Carmen und der ihr in eifersüchtiger Liebe verfallene degradierte Offizier Don José ihrem nächtlichen Gewerbe nachgehen. Don Josés anschließende »Blumenarie« aus dem Zweiten Akt arbeitet den Beginn der schicksalhaften Beziehung zu Carmen auf: Nachdem er der wegen Körperverletzung verhafteten Tabakarbeiterin zur Flucht verholfen hatte, war er selbst inhaftiert worden. Carmen hatte ihm eine Feile in seine Zelle geschmuggelt – derer er sich aus Soldatenehre nicht bediente – sowie eine Blume hineingeworfen, die – mittlerweile getrocknet – zum Symbol seiner Leidenschaft und Antrieb für das Wiedersehen wurde. Dessen letztlich fatalen Ausgang deutet das Schicksalsmotiv des Englischhorns zu Beginn der Arie bereits an.

Während Don Josés Arie eine einzelne Cassia-Blüte würdigt, ist der Blumenwalzer aus Pjotr Iljitsch Tschaikowskys Ballett Der Nussknacker Teil eines Divertissements, in dem die Tänzerinnen und Tänzer im Finale die glückliche Rettung des Nussknackerprinzen vor dem Mäusekönig durch ein unerschrockenes Mädchen feiern. Die lockere Dramaturgie der einzelnen Szenen wurde bei der Uraufführung am St. Petersburger Mariinsky-Theater 1892 kritisiert, erwies sich jedoch ideal für eine Vielfalt an Interpretationen. Bereits neun Monate vor der Uraufführung hatte Tschaikowsky die von ihm zusammengestellte Nussknacker-Suite dirigiert, auch sie endet mit dem Blumenwalzer.

Edvard Griegs Musik zu Peer Gynt entstand ebenso für die Bühne. 1876 wurde sie mit Henrik Ibsens Drama über einen die Menschen- wie die Fabelwelt durchstreifenden Bauernsohn in Christiania (heute Oslo) uraufgeführt. Für den Konzertsaal stellte Grieg 1888 und 1891 zwei Suiten aus der Schauspielmusik zusammen. Die erste, entstanden während eines Aufenthalts in Leipzig, beginnt mit der romantischen »Morgenstimmung« als Allegretto pastorale, wenn sanfte Holzbläser- und Streicherklänge einen idyllischen Tagesanbruch beschreiben.

Von Norwegen führt der erste Slawische Tanz von Antonín Dvořák nach Böhmen. Inspiriert von Rhythmen und Motivenaus seiner Heimat schuf der Komponist 1878 acht Tänze in einer vierhändigen Klavierfassung und orchestrierte sie bald darauf. Am Beginn dieser ersten Serie steht ein Furiant mit seinem charakteristischen Wechsel von Zweier- und Dreiermetrum. Als Vorbild dienten die Ungarischen Tänze von Johannes Brahms, der zu den Förderern des jungen Dvořák zählte, diesen für ein Stipendium in Wien empfohlen hatte und an seinen eigenen Verleger Fritz Simrock vermittelte.

Mit Pietro Mascagni wechselt der musikalische Schauplatz nach Sizilien. Seine Oper Cavalleria rusticana spielt am Ostersonntag. Das Intermezzo schildert eine dörfliche Atmosphäre, während die Bewohner den Ostergottesdienst besuchen. Die besinnliche Szene ist ein Kontrapunkt zu den nachfolgenden dramatischen Ereignissen dieser Verismo-Oper, die zu einem tödlichen Duell eskalieren. 1892, zwei Jahre nach der Uraufführung in Rom, leitete Mascagni seine Oper während der Musik- und Theaterausstellung auch im Wiener Prater: »Es ist ein eigenartiges Schauspiel – das plötzliche elementare Aufsteigen dieses Talents«, war in der Presse über das unvermittelte Erfolgsstück eines Wettbewerbs für Operneinakter zu lesen. 1901 stand Mascagni selbst am Dirigentenpult eines Konzerts der Wiener Philharmoniker im Musikverein und kehrte in den 1920er-Jahren zu weiteren Operndirigaten nach Wien zurück.

Auch Giacomo Puccini weilte zwischen 1907 und 1923 mehrfach in Wien. Bei seinem letzten Besuch spielte der bereits erkrankte Komponist Freunden Ausschnitte aus seiner neuen Oper Turandot am Klavier vor, die er schließlich nicht mehr vollenden konnte. Sie wurde erst 1926, zwei Jahre nach seinem Tod, in Mailand uraufgeführt. Die Wiener Premiere fand noch im selben Jahr in der Staatsoper statt. Die berühmteste Arie der Oper,»Nessun dorma«, ist eine Schlüsselstelle des Prinzen Calaf am Beginn des Dritten Akts. Die Höflinge müssen auf Befehl Prinzessin Turandots versuchen, in der Nacht den Namen des unbekannten Prinzen herauszufinden. Zu diesem Zeitpunkt hat der Brautwerber Calaf bereits die drei Rätsel der grausamen Turandot als erster Kandidat erfolgreich gelöst, damit seinen Kopf gerettet und das Recht erworben, sie zu heiraten. Er bietet ihr daraufhin einen Verzicht auf die Hochzeit an, wenn sie bis zum Morgengrauen seine Identität enthüllen kann. In »Keiner schlafe« vermutet Calaf jedoch mit gutem Grund, dass Turandot durch ihn zu lieben gelernt hat und er mit dem Sonnenaufgang »siegen« werde.

Camille Saint-Saëns’ 1877 in Weimar uraufgeführte Oper Samson et Dalila führt in den alttestamentarischen Konflikt zwischen Israeliten und Philistern. Letztere feiern im Dritten Akt mit einem orgiastischen Fest im Tempel des Gottes Dagon ihren mithilfe der Verführungskünste der Priesterin Dalila errungenen Sieg über den kraftstrotzenden Helden Samson. Der »Danse bacchanale« besticht im harmonischen Spiel mit den Leittönen durch seine exotisierende Einfärbung, zunächst im eröffnenden Oboensolo, dann im unablässig vorwärtstreibenden Tanz, der von einer schwärmerischen Episode unterbrochen wird.

Ein Ungarischer Marsch und Goethes Faust, der an verschiedenen Schauplätzen in Deutschland spielt – diese Verbindung wirft Fragen auf. Hector Berlioz lässt in seiner 1846 uraufgeführten »dramatischen Legende« La Damnation de Faust den Protagonisten tatsächlich in der Puszta erwachen, wo er auf eine in den Kampf ziehende Soldatentruppe trifft. Dieser Kniff erlaubte es Berlioz, hier seine Version des Rákóczy-Marsches zu platzieren. Dieser basiert auf einer Melodie aus dem frühen 18. Jahrhundert, mit der die Ungarn ihre Unterdrückung durch die Habsburger beklagten und ihren Anführer Franz II. Rákóczy als Befreier beschworen. In Nachbarschaft zu Saint-Saëns’ Bacchanal fällt auch hier der exotisch-orientalisierende Tonfall auf, der im 19. Jahrhundert von Paris aus zu den unterschiedlichstenöstlichen Schauplätzen führte.

Mit der Ouvertüre zur Oper Die lustigen Weiber von Windsor gedenken die Wiener Philharmoniker ihres Gründers, des aus Königsberg stammenden Komponisten und Dirigenten Otto Nicolai. Zur Zeit der Gründung der Wiener Philharmoniker 1842 wohnte Nicolai in jenem Haus auf der Seilerstätte, in dem sich seit dem Jahr 2000 im Haus der Musik das Museum der Wiener Philharmoniker und das Historische Archiv befinden. Zum 25-jährigen Jubiläum des Hauses der Musik widmen die Wiener Philharmoniker die Aufführung der Ouvertüre dieser musikalischen Institution der Stadt Wien. Die Enttäuschung darüber, dass die Uraufführung der Lustigen Weiber von Windsor von der Wiener Hofoper abgelehnt wurde, war der Hauptgrund für Nicolais frühen Abgang aus Wien (1847). 1849 erklang die Oper erstmals in Berlin, wo Nicolai wenige Wochen später starb.

Das Lied »Wenn es Abend wird / Grüß mir die süßen, die reizenden Frauen im schönen Wien« ist einer der beliebtesten Operettenschlager. Es stammt aus Emmerich Kálmáns Gräfin Mariza, die 1924 im Theater an der Wien uraufgeführt wurde. Graf Tassilo von Endrödy-Wittemburg sinniert am Beginn des Ersten Akts über sein trauriges Schicksal, das er sechs Jahre nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie mit vielen Adeligen teilte: Nach dem Verlust seines Besitzes ist der einstige Schlossherr verarmt und unter ungarischem Pseudonym nur mehr als Gutsverwalter bei der Gräfin Mariza angestellt. Mit diesem Lied sehnt sich Tassilo nach einer besseren Vergangenheit und der einstigen imperialen Metropole.

Silvia Kargl und Friedemann Pestel

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ORGEL BEWEGT! Drei Konzerte im Juli – Klangkunst an der Kaiser-Jubiläums-Orgel in Bad Ischl

kirchkl

Am 17., 18. und 19. Juli 2025 wird die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Bad Ischl erneut zum Zentrum hochkarätiger Orgelmusik. Das Festivalformat ORGEL BEWEGT! präsentiert an drei aufeinanderfolgenden Abenden außergewöhnliche Programme an der
historischen Kaiser-Jubiläums-Orgel – interpretiert von international renommierten Künstlern. ORGEL BEWEGT! entstand im Rahmen der Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024 und steht exemplarisch für kulturelle Nachhaltigkeit und regionale Impulse.

Den Auftakt macht am Donnerstag, 17. Juli um 19.30 Uhr der ungarische Organist Balázs Szabó mit dem Programm Hungarian Rock. Als Professor an der Musikuniversität Wien und vielfach ausgezeichneter Virtuose zählt er zu den führenden Repräsentanten einer jungen Orgelgeneration. Hungarian Rock vereint die Klangwelten von Franz Liszt, György Ligeti und Max Reger und spiegelt Szabós Verbindung ungarischer Wurzeln mit der europäischen Orgeltradition wider. Das Spiel wird live auf Großbildleinwand übertragen und macht die Kunst des Orgelspiels auch sichtbar.

Am Freitag, 18. Juli um 21.00 Uhr erklingt Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (1922) in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus als live vertontes Orgelkino. Thomas Ospital, Titularorganist von Saint-Eustache in Paris sowie Professor für Orgel und Improvisation am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris, begleitet die Projektion live an der Orgel – ein eindrucksvolles Zusammenspiel von Stummfilm und sakraler Orgelimprovisation. Ospital ist ein gefragter Gast in Europas führenden Konzertsälen und bekannt für seine klanggewaltigen Improvisationen.

Am Samstag, 19. Juli um 19.30 Uhr bringen Reinhold Friedrich, einer der international profiliertesten Trompeter, und Sebastian Küchler-Blessing, Domorganist in Essen, klangliche Vielfalt in die Stadtpfarrkirche: Unter dem Titel „Ad Memoriam“ begegnen sich barocke Meister, romantische Klangfarben und amerikanischer Swing – von Johann Sebastian Bach über Max Bruch bis zu George Gershwin. Im Zentrum steht die eindrucksvolle Komposition „…ad memoriam…” von Zsigmond Szathmáry, eine musikalische Auseinandersetzung mit dem Holocaust-Mahnmal in Berlin. Kontraste, Erinnerungen und Emotionen entfalten sich im Wechselspiel von Orgel und Trompete.

Tickets & Information:
www.kirchklang.at
sowie in den Büros der Tourismusverbände Salzkammergut.
Es gibt einen Festivalpass, der vergünstigten Zugang zu den drei Veranstaltungen bietet – Informationen und Buchung ebenfalls unterwww.kirchklang.at.
Bildmaterial:
bit.ly/Orgel-bewegt
Seit 2021 bringt das KirchKlang Festival unter der künstlerischen Leitung von Martin Haselböck Musik in Bewegung – über Raum, Zeit und Generationen hinweg. Internationale Stars und aufstrebende Talente erfüllen Kirchen und Schlösser des Salzkammerguts mit Klang – in Programmen, die Originalklang mit aktuellem Denken verbinden.

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