Atmosphärisch dichte und aussagekräftige Musik klingt zum Thema Achtsamkeit für Natur und Umwelt

CD-Besprechung:

Gautier Capuçon
Gaïa

Erato 5021732727374

von Peter Sommeregger

Diese stimmungsvolle Produktion ist für den berühmten französischen Cellisten Gautier Capuçon die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches. Verzögert durch die weltweite Corona-Pandemie konnte das Projekt erst im August und Oktober 2024 im Schloss Elmau in den Bayerischen Alpen realisiert werden. Capuçon erzählt, dass es immer sein Traum war, auf dem Gipfel des Montblanc Cello zu spielen, die Berge um das Schloss Elmau können sich aber auch sehen lassen, und bilden eine perfekte Kulisse für das eindrucksvolle Artwork der CD. „CD-Besprechung: Gautier Capuçon, Gaïa
klassik-begeistert.de, 11. November 2025“
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„I could have danced all night…“: Eliza tanzt wieder durch die Nacht!

CD-Besprechung:

Vor knapp 70 Jahren erlebte ein Stück Musiktheater seine Bühnenpremiere, das als Meilenstein in die Geschichte des Musicals eingehen sollte. Zum Erfolg trugen auch zwei Vinyl-Langspielplatten bei – die mit dem „Original Broadway Cast 1956“ und jene Berliner Aufnahme aus dem Theater des Westens von 1961.

„My Fair Lady“ ist jetzt neu in einer Londoner Einspielung auf CD erschienen. Dabei werden Freunde und Fans der Geschichte einige Sequenzen entdecken, die vorher nie auf Tonträgern veröffentlicht wurden.

My Fair Lady
Musical von Alan Jay Lerner (Buch) und Frederick Loewe (Musik)

Sinfonia of London, John Wilson

Doppel-CD des Labels CHANDOS – CHSA 5358(2)
veröffentlicht im September 2025

von Ralf Krüger

Diese Musical-Aufnahme hat Struktur. Die Handlung von My Fair Lady ist in 18 verschiedene Szenen mit Ortsangabe eingebettet. Beginnend in Covent Garden bei der Oper, wo sich Eliza Doolittle, das Blumenmädchen mit der ordinären Aussprache und Professor Higgins, der selbst ernannte Wächter der englischen Sprache, das erste Mal begegnen. Dort also, wo jene Wette ihren Ursprung hat, in der Higgins seinem Freund, Colonel Pickering, beweisen will, dass er ein Mädchen der „Unterschicht“ sprachlich und kulturell so formen kann, dass es in „höheren Kreisen“ bestehen kann. „CD-Besprechung: My Fair Lady, Musical von Alan Jay Lerner und Frederick Loewe
klassik-begeistert.de, 8. November 2025“
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Tchaikowsky trotzt der Gefälligkeit

CD-Besprechung:

Ondine hebt die Klavierkonzerte des eigenwilligen André Tchaikowsky aus dem Schatten – und findet darin kompromisslose Schönheit.

André Tchaikowsky – Klavierkonzerte Nr. 1 & 2, Klaviersonate

Peter Jablonski, Klavier
Polish National Radio Symphony Orchestra
Łukasz Borowicz, musikalische Leitung

Label: Ondine, ODE1467-2

von Dirk Schauß

Es gibt Musik, die sich einem sofort öffnet – freundlich, einladend, bereit, gemocht zu werden. Und dann gibt es jene, die sich sperrt. Die einem ins Gesicht blickt, prüfend, vielleicht auch ein wenig verächtlich. André Tchaikowskys Klavierkonzerte gehören eindeutig zur zweiten Sorte. Man hört sie nicht einfach, man ringt mit ihnen. „CD-Besprechung: André Tchaikowsky – Klavierkonzerte Nr. 1 & 2, Klaviersonate
klassik-begeistert.de, 8. November 2025“
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„Lucia di Lammermoor“: So schön kann Hass, Mord und Wahnsinn klingen

CD-Besprechung:

Gaetano Donizetti
Lucia di Lammermoor

Lisette Oropesa
Stefan Pop

Mattia Olivieri
Orchester und Chor des Teatro Massimo Bellini
di Catania

Fabrizio Maria Carminati

San Francisco Classical Recording 2011175

von Peter Sommeregger

Wenn ein Plattenlabel eine neue Gesamtaufnahme dieser populären Oper Donizettis plant, steckt zumeist ein neuer Stern am Sopranistinnen-Himmel dahinter. So ist es auch diesmal: die US-amerikanische Sopranistin mit kubanischen Wurzeln, Lisette Oropesa, hat sich in den letzten Jahren zielstrebig in die erste Reihe der Koloratursoprane gesungen, und wird auch zu inzwischen selten gewordenen Studioaufnahmen kompletter Opern herangezogen. Nach Verdis „La Traviata“ und Bellinis „Puritani“ ist diese Lucia bereits die dritte Einspielung für das Label San Francisco Classical Recording. „CD-Besprechung: Gaetano Donizetti, Lucia di Lammermoor
klassik-begeistert.de, 5. November 2025“
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Paavo Järvi entfesselt Mahlers „Titan“

CD-Besprechung:

Alpha Classics hat hier einen echten Coup gelandet. Wenn Järvi dieses Niveau hält, wird sein Mahler-Zyklus zu einem der spannendsten der letzten Jahre. Keine verstaubte Pflichtübung, sondern ein Abenteuer. Und Mahler, dieser alte Titan, lebt wieder. Wild. Wach. Großartig.

Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Der Titan“

Tonhalle-Orchester Zürich
Paavo Järvi, musikalische Leitung

Alpha Classics, ALPHA1166

von Dirk Schauß

Paavo Järvi dirigiert Mahler, als würde er eine Welt aufreißen. Nach der Fünften stürzt er sich mit dem Tonhalle-Orchester Zürich in die Erste – und alles klingt, als wäre diese Sinfonie gerade erst geschrieben worden. Keine Spur von Patina. Keine Routine. Nur Energie, Neugier und diese Lust, bis an den Rand zu gehen. „CD-Besprechung: Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Der Titan“
klassik-begeistert.de, 1. November 2025“
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Händels Oratorium „Israel in Egypt“ ist historisch gesehen ein musikalisches Puzzle

CD-Besprechung:

George Frideric Handel
Israel in Egypt

Le Concert Spirituel
Choir and Orchestra

Hervé Niquet

Alpha 1176

von Peter Sommeregger

Der Komponist Händel hat ein reichhaltiges und umfangreiches Werk hinterlassen. Wie in seiner musikalischen Epoche nicht unüblich, hat er bei einzelnen Kompositionen auf frühere Werke zurückgegriffen, bzw. sie mit neuem Text in einen anderen Kontext gestellt. „CD-Besprechung: George Frideric Handel, Israel in Egypt
klassik-begeistert.de, 1. November 2025“
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Manfred Honeck formt aus Mozarts Requiem ein spirituelles Theater

CD-Besprechung:

Wolfgang Amadeus Mozart
Mozart’s Death in Words and Music
Jeanine de Bique (soprano); Catriona Morison (mezzo-soprano); Ben Bliss (tenor); Tareq Nazmi (bass)
F. Murray Abraham (narrator)
Mendelssohn Choir of Pittsburgh
Westminster Choir (Gregorian Chants)
Pittsburgh Symphony/Manfred Honeck
rec. live, 17-19 March 2023, Heinz Hall, Pittsburgh, USA

Reference Recordings FR-761 SACD

von Dirk Schauß

Mozarts „Requiem“ gilt als „sein“ Werk – dabei schrieb Franz Xaver Süßmayr gut die Hälfte. Bei Mahlers Zehnter, vollständiger überliefert, wird jede Ergänzung mit Argwohn beäugt. Seltsam, diese Doppelmoral der Musikwelt. „CD-Besprechung: Wolfgang Amadeus Mozart Mozart’s Death in Words and Music
klassik-begeistert.de, 31. Oktober 2025“
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Ethel Smyth’ Liebeserklärung an den Deutschen Wald

 

Der Chor der Oper Wuppertal und das Sinfonieorchester der Stadt liefern unter Patrick Hahn eine mehr als nur solide Leistung ab, es gelingt eine atmosphärisch dichte Aufführung der spätromantisch geprägten Musik, die Lust auf weitere Werke der 1944 verstorbenen Komponistin macht.

Ethel Smyth
Der Wald

Chor der Oper Wuppertal
Sinfonieorchester Wuppertal
Patrick Hahn, musikalische Leitung

Cpo 555 650-2

von Peter Sommeregger

Das Werk der britischen Komponistin Ethel Smyth erfährt erfreulicherweise inzwischen auch außerhalb ihrer Heimat verstärkte Aufmerksamkeit. Smyth war eine markante Persönlichkeit, nebst vielem anderen auch Frauenrechtlerin und Pazifistin. „CD-Besprechung: Ethel Smyth, Der Wald
klassik-begeistert.de, 30. Oktober 2025“
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“L’adorable Bel-Boul”: Jules Massenets orientalische Operette bezaubert

CD-Besprechung:

Jules Massenet
L’ADORABLE BEL-BOUL (Die bezaubernde Bel-Boul)
Operette in einem Akt (1873)

(Maguelone Triton TRIHORT 588)

 von Jean-Nico Schambourg

Haben Sie schon einmal die bezaubernde Bel-Boul gesehen? Nein, keine Sorge, Sie haben nichts verpasst: Sie ist hässlich, sie hinkt, sie hat einen Buckel, sie schielt und sie hat dazu noch einen üblen Charakter.

„ CD-Besprechung: Jules Massenet, L’adorable Bel-Boul
klassik-begeistert.de, 28. Oktober 2025“
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Thomas’ „Psyche“ ist Mythologie mit einem Augenzwinkern

CD-Besprechung:

Ambroise Thomas
Psyche

Hungarian Philharmonic Orchestra
Hungarian National Choir
György Vashegyi

Palazzetto Bru Zane

von Peter Sommeregger

Der Komponist Ambroise Thomas hat im Laufe seines erfolgreichen Komponistenlebens 19 Bühnenwerke verfasst, von denen heute nur noch „Mignon“ und „Hamlet“ bekannt und auf den Spielplänen zu finden sind.

Die Oper „Psyche“ auf ein Libretto von Jules Barbier und Michel Carré wurde 1857 uraufgeführt. Gut zwanzig Jahre später, 1878, erstellte Thomas eine zweite Fassung mit gesungenen Rezitativen, statt der gesprochenen Dialoge der ersten Fassung. „CD-Besprechung: Ambroise Thomas, Psyche
klassik-begeistert.de, 28. Oktober 2025“
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