Mahlers zweite Sinfonie ist schon ein Gigant der Orchestermusik. Sein Werk über Tod, Lebensflucht und Auferstehung ist bis heute eine seiner beliebtesten Sinfonien, obwohl sie wegen ihres religiösen Inhalts und Mahlers eigener Interpretation vom christlichen Heilsgedanken heute schwer vermittelbar ist. Vermutlich steht sie auch deshalb nicht so oft auf den Programmen, wie seine anderen Werke. Eine Aufführung ist also immer etwas Besonderes. So sehr, dass es sich der Rezensent nicht nehmen lässt, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen dasselbe Konzert zu besuchen.
WDR Sinfonieorchester
Rundfunkchor Berlin
WDR Rundfunkchor
Cristian Măcelaru, Dirigent
Nicolas Fink, Einstudierung
Hanna-Elisabeth Müller, Sopran
Wiebke Lehmkuhl, Alt
Alma Mahler/Clytus Gottwald – „Die stille Stadt“ aus „Drei frühe Lieder“ transkribiert für Chor a cappella
Gustav Mahler – Sinfonie Nr. 2 in c-Moll für Sopran, Alt, Chor und Orchester – „Auferstehungssinfonie“
Kölner Philharmonie, 3. und 4. November 2023
von Daniel Janz
Ungewohnte Töne erklingen jeweils zu Beginn der Vorstellungen. Das Lied „die stille Stadt“ von Alma Mahler, Ehefrau von Gustav Mahler, kann dabei nur einen Beitrag im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit darstellen. Inhaltlich bietet dieses für a cappella Chor transkribierte Werk kaum etwas Bemerkenswertes. Der Gedanke, Mahlers gewaltige Auferstehungssinfonie insofern abzurunden, indem der das Ende bestimmende Chor auch den ersten Ton setzen darf, ist grundsätzlich kreativ. Und wie die beiden gemischten Chöre dieses Lied darbieten, offenbart auch große Klasse. „Măcelaru & Mahler, Wiebke Lehmkuhl
Kölner Philharmonie, 3. und 4. November 2023“ weiterlesen