„Tricky Dicky“ in China: John Adams Oper überzeugt auf der Stuttgart-Bühne

Foto: © Matthias Baus / Staatsoper Stuttgart
John Adams, Nixon in China, 3. Mai 2019

von Maria Steinhilber

Mit Richard Nixon reist zum ersten Mal ein US-Präsident zum Staatsbesuch in die Volksrepublik China. Nixon frohlockt. Der historische Händedruck zwischen chinesischem Premier und amerikanischem Präsidenten flimmert gerade weltweit über die Mattscheiben. In den USA dank Zeitverschiebung  – welch ein Zufall – zur Hauptsendezeit. Nixon mißt seinem Besuch dieselbe Bedeutung bei wie  der „Apollolandung auf dem Mond.“

Im Pendant beginnt auf der Stuttgarter Opernbühne das Historienspektakel mit einer Mondlandung. Nixon betritt als verwirrter Astronaut unbekanntes Terrain.  Mao Tse-tung redet als Sektenprediger wirres Zeug; verbucht es als Philosophie. „Tricky Dicky“ kann damit „null Komma nada“ anfangen, er interessiert sich für Wirtschaft. Seine Frau Pat für Mode. Sie reden aneinander vorbei, fühlen sich pudelwohl. Erst Frühlingsgefühle. Sackgasse. Katerstimmung.  Dazu große Bilder auf großer Bühne. „John Adams, Nixon in China,
Staatsoper Stuttgart, 3. Mai 2019“
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Staatsoper Stuttgart: Das Auge kann sich nicht satt sehen – die Bühne quirlt, leuchtet, brennt

Foto: © Matthias Baus
Staatsoper Stuttgart, 9. April 2019
Sergej Prokofjew, Die Liebe zu drei Orangen

von Maria Steinhilber

„Vorhang auf!“. Es erscheint ein Herold, der nach einem Fanfarenstoß auf seiner Bassposaune verkündet, dass König Treff verzweifelt sei über seinen einzigen Sohn, den Erbprinzen, der an einer unheilbaren Krankheit, der Hypochondrie, langsam zu Tode sieche. Die Ärzte zählen die langen Leiden des Prinzen auf; Diagnose = unheilbare Hypochondrie. Rezept = Lachtherapie? „Sergej Prokofjew, Die Liebe zu drei Orangen,
Staatsoper Stuttgart, 9. April 2019“
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