Puccinis wenig bekannte Oper "Edgar": Hieronymus Bosch vor der Kathedrale St. Gallen

Giacomo Puccini: Edgar
Schweizer Erstaufführung des Theaters St. Gallen im Rahmen der St. Galler Festspiele 29. Juni 2018 – Premiere

Von Charles E. Ritterband (Text und Foto)

Vor einer einzigartigen Kulisse – der gewaltigen Barockfassade der St. Galler Stiftskirche – fand die Premiere von Puccinis selten gespieltem Frühwerk „Edgar“, die zweite Oper und dessen erstes Meisterwerk, statt. Es ist Tradition bei den jährlich im Sommer abgehaltenen St. Galler Festspielen, dass auf dem Platz vor der Kathedrale musikalische Raritäten präsentiert werden, doch selten passte eine Handlung besser zu diesem Schauplatz, geht es hier doch um die Provokation der lasziven Außenseiterin, Freidenkerin und Verführerin mit dem so plastischen Namen Tigrana. „Giacomo Puccini, Edgar,
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Bellinis "Il Pirata" in St. Gallen: düstere Inszenierung, großartige Sänger

Joyce El-Khoury, Chor / Bild: Iko Freese (c)
Theater St. Gallen, 19. Mai 2018
Vincenco Bellini: Il Pirata
Sinfonieorchester St. Gallen
Chor des Theaters St. Gallen
Opernchor St. Gallen
Stéphane Fromageot, Musikalische Leitung
Ben Baur, Inszenierung und Bühne
Michael Vogt, Choreinstudierung
Marco Caria, Ernesto
Joyce El-Khoury, Imogene
Arthur Espiritu, Gualtiero

Von Charles E. Ritterband

Das Theater St. Gallen (früher: Stadttheater) hatte bereits vor Jahrzehnten Pionierleistungen auf dem Gebiet der Oper erbracht: Schon zu Beginn der 1980er-Jahre mit Verdis „Attila“, der in der Stadt des Heiligen Gallus erstmals nördlich der Alpen aufgeführt wurde. Auch Bellinis Oper „Il Pirata“ – obwohl schlechthin der Prototyp der romantischen Oper in Italien – wird eher selten aufgeführt. Mit gutem Grund: Die Handlung ist ziemlich verworren und widersprüchlich – und das tragische, ja blutige Geschehen steht in krassem Wiederspruch zu Bellinis wie immer heiterer Musik. „Vincenco Bellini, Il Pirata,
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