Frische und spürbar natürliche Energie prägen diese Aufnahme von Judith Jáuregui

CD-Besprechung: Judith Jáuregui –  Pour le tombeau de Claude Debussy

Foto: Pedro Walter

CD-Besprechung:

Pour le tombeau de Claude Debussy -Live from Vienna
(ARS Produktion)

Judith Jáuregui   Piano

von Peter Sommeregger

Die 1985 im spanischen San Sebastián geborene Pianistin absolvierte ihre ersten Konzert-Auftritte bereits mit elf Jahren. Längst ist sie über Spanien hinaus bekannt und konzertiert regelmäßig in den musikalischen Zentren Europas. Es existieren bereits mehrere CD-Einspielungen mit der Pianistin, auf denen sie sich einer ganzen Reihe von Komponisten widmet, und die sie bei ihrem eigenen Label veröffentlicht hat.

Die neu vorgelegte CD ist der Live-Mitschnitt eines Auftritts im Rahmen der „Imperial in Concert“-Serie, die das Wiener Luxus-Hotel „Imperial“ in regelmäßigen Abständen veranstaltet. Das Konzert vom Oktober 2018 bot ein interessantes, abwechslungsreich zusammengestelltes Programm.

Vom titelgebenden kurzen Stück Manuel de Fallas bis zu den abschließenden „Jeunes filles“ von Mompou, also zwei Landsleuten der Künstlerin, spannt sich der Bogen über eine Ballade von Liszt, die mit über 14 Minuten das deutlich längste Stück des Programms darstellt, zu vier kleineren Stücken Debussys und zwei Piècen Chopins, wobei die „Grand Polonaise Brillante“ Op.22 zum eigentlichen Höhepunkt des Recitals wird.

Jáuregui verfügt über einen energischen, sehr individuellen Anschlag und Interpretationsansatz. Frische und eine spürbare natürliche Energie prägen diese Aufnahme und machen auf weitere Begegnungen mit der Pianistin neugierig.

Ein deutliches Manko dieser CD ist allerdings die aufnahmetechnische Seite. In dem Saal des Hotels Imperial herrschen nur bedingt günstige akustische Voraussetzungen, schon am mitgeschnittenen Auftrittsapplaus kann man hören, dass die Akustik relativ flach und ohne Nachhall ist. Am deutlichsten werden diese Mängel bei der virtuosen Ballade von Liszt, deren Klangfülle auf der CD mehr als Donnergrollen, denn als kunstvolles Musikstück wahrgenommen wird.

Das schmälert aber insgesamt den positiven Eindruck nicht, den Judith Jáuregui mit dieser CD hinterlässt.

Note: 2

Jáuregui has an energetic very individual attack and interpretation approach. Freshness and a noticeable natural energy characterize these recordings and make you curious about further encounters with the pianist.

Peter Sommeregger, 11. Juni 2019, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

 

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert