CD-Tipp:
Ketevan Sepashvili
Moments
Ars 38 638
von Peter Sommeregger
Die georgische Pianistin Ketevan Sepashvili kann bereits auf eine erfolgreiche Karriere nicht nur in ihrer Heimat, sondern auch auf Internationalen Festivals zurückblicken. Großen Erfolg hatte sie bei ihrem Debüt-Konzert im Wiener Musikverein, das zu CD-Einspielungen beim österreichischen Label Gramola führte.
Für ihre erste CD beim Label Ars Produktion wählte die Pianistin eine eigenwillige Kombination. Den acht „Kinderstücken für Erwachsene“ ihres im Jahr 2000 verstorbenen Landsmannes Nodar Gabunia stellt sie Frédéric Chopins 24 Préludes op.28 gegenüber.
Mit den Kinderstücken für Erwachsene greift Gabunia thematisch auf Robert Schumanns „Kinderszenen“, auf Peter Tschaikowskis „Kinderalbum“ und Béla Bartóks Zyklus „Für Kinder“, die ja nun nicht unbedingt für Kinder gedacht sind, viel mehr die kindliche Welt mit den Augen des Erwachsenen abbilden. Der Komponist greift bei diesen Stücken auch bewusst auf folkloristische Elemente Georgiens zurück. Gabunias musikalische Sprache ist eigenständig und originell, in seiner Heimat genießt der im Jahr 2000 in Amsterdam verstorbene Komponist großes Ansehen und wird häufig aufgeführt.
Frédéric Chopins 24 Préludes entstanden 1835/36 unter dem Eindruck der Verehrung , die Chopin für Johann Sebastian Bach empfand. Dessen „Wohltemperiertes Klavier“ stand hier wohl indirekt Pate und Chopins Komposition inspirierte wiederum Komponisten wie Skrjabin, Rachmaninow und Debussy.
Ketevan Sepashvili stellt sich selbstbewusst den technischen Anforderungen beider Komponisten und bringt ihre reiche pianistische Erfahrung und erworbene künstlerische Reife ein. Ihr gelingt gleichermaßen die Zartheit einzelner Passagen mit sanftem Anschlag zu realisieren, im Kontrast dazu aber auch in den energischeren Passagen mit kräftigem Anschlag zu überzeugen. Sepashvili benutzte für diese Einspielungen einen Flügel Fazioli 278, der über ein eindrucksvolles Klangspektrum verfügt. Die Pianistin konzertiert regelmäßig in Österreich, der Schweiz, aber auch in außereuropäischen Ländern. Wie man ihrer Homepage entnehmen kann, ist ihr Kalender mit Konzertterminen gut gefüllt. Die nun vorgelegte CD wird mit Sicherheit auf positive Resonanz stoßen, man kann sie auch guten Gewissens empfehlen.
Ketevan Sepashvili confidently meets the technical demands of both composers and brings her rich pianistic experience and acquired artistic maturity to bear. She succeeds equally in realizing the delicacy of individual passages with a gentle touch, but in contrast to this, she is also convincing in the more energetic passages with a strong touch. Sepashvili used a Fazioli 278 grand piano for these recordings, which has an impressive sound spectrum. The pianist performs regularly in Austria, Switzerland, but also in non-European countries. As one can see from her homepage, her calendar is well filled with concert dates. The CD now presented will certainly meet with a positive response, and one can also recommend it with a clear conscience.
Note 1
CD-Rezension: Krystian Zimerman Karol Szymanowski: Piano Works klassik-begeistert.de 25. August 2023