Lisette Oropesa kommt uns Französisch

CD-Rezension: Rossini & Donizetti, French Bel Canto Arias, Lisette Oropesa  klassik-begeistert.de

CD-Rezension

Rossini & Donizetti

French Bel Canto Arias
Lisette Oropesa
Dresdner Philharmonie, Corrado Rovaris

Pentatone PTC 5186955

von Peter Sommeregger

Die amerikanische Sopranistin mit kubanischen Wurzeln macht im Augenblick rasant Karriere. Große Opernhäuser beginnen sich um sie zu bemühen, auch der geschrumpfte Tonträger-Markt setzt auf die Künstlerin, von deren stimmlichen Qualitäten man sich Verkaufserfolge verspricht.

Für ihr jüngstes CD-Projekt wählte Oropesa ein ungewöhnliches Programm: ähnlich wie kürzlich ihr Tenor-Kollege Benjamin Bernheim widmet sie sich Werken italienischer Opernkomponisten, die jene aber für die Pariser Oper schrieben oder bearbeiteten. So hört man Rossini und Donizetti also in französischer Sprache, was nicht ohne Reiz ist. Im Fall der höchst erfolgreichen „Lucia di Lammermoor“ arbeitete Donizetti das Werk für die Pariser Oper um, die hier präsentierte Version weicht vom italienischen Original doch deutlich ab.

Insgesamt geht Oropesa bei der Programmauswahl weniger die ausgetretenen Pfade, so hören wir gleich vier Ausschnitte aus der eher unbekannten Rossini-Oper „Le siège de Corinthe“, bekannter ist die Szene und Arie der Mathilde aus „Guillaume Tell“.

Von Donizetti hören wir neben der Lucie und einer Arie aus „Les martyrs“ die Szenen der Marie aus der „Fille du regiment“.

Lisette Oropesa verfügt über ein leicht zu identifizierendes, persönliches Timbre, das diesen Koloraturarien sehr zugute kommt. Die Stimme ist in allen Registern sicher geführt und hat Fülle und Wärme. Die zahlreichen Spitzentöne erreicht die Sängerin souverän und unangestrengt. Sensibel begleitet wird sie von der Dresdner Philharmonie unter Corrado Rovaris. Der Sächsische Staatsopernchor unterstützt Oropesa in mehreren Szenen, was der Dramaturgie der Werke  jeweils gut bekommt. Die kurzen Einwürfe der Comprimarii werden offenbar von Chorsolisten gesungen.

Die Aufnahmen für diese CD entstanden im April 2021 im Dresdner Kulturpalast. Ein ansprechend gestaltetes Booklet mit ausführlichen Angaben zu den Werken und zweisprachigem Gesangstext rundet den positiven Eindruck dieser Novität ab. Man ist gespannt, bald mehr von Lisette Oropesa zu hören!

Peter Sommeregger, 12. Oktober 2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

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