Foto: Unitel/ SF/ Birgit Probst Photographie
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 1. AUGUST 2023
Salzburg/Brahms’ „Ein deutsches Requiem“
Geborgen wie in Abrahams Schoß
Christian Thielemann triumphiert mit dem Brahms-Requiem in Salzburg. Kurzum, dieser Brahms verströmte alles, was diese Musik ausmacht: Erhabenheit, Andächtigkeit, Beseeltheit, Trost und inneren Frieden. Wie schön, dass es in aller Stille ausklingen konnte, dass das Publikum nicht nach dem letzten Ton gleich wild losklatschte. Alles wartete, bis der Thielemann seine Arme sinken ließ. Dann war kein Halten mehr. Jubel, Ovationen.
Klassik-begeistert.de
Salzburg/Stiftung Mozarteum
Wenn das Cello zum störrischen Esel wird
Ich habe Patricia Kopatschinskaja schon mit so manch trefflicher Interpretation gehört, aber nicht erwartet, ein so ungewöhnliches, vorzügliches Duo-Konzert mit ihr und der Cellistin Sol Gabetta in Salzburg zu erleben. Auf Gabetta trifft das gleichermaßen zu: Als Kammermusikerin überzeugt sie mich voll und ganz, noch nie zuvor hat sie mich derart für sich eingenommen.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de
„Le nozze di Figaro“ beglückt mich musikalisch
Martin Kušej hat eine interessante Idee mit sich nach links und rechts verschiebenden Bühnenräumen. Allerdings unterstützt diese Idee nur genau einmal Anfang des dritten Aktes die Handlung. Sonst stiftet diese doppelte Handlung auf der Bühne in mir Verwirrung. Verschnellert es die Veränderung der Szenerie? Nein. Die geschaffene räumliche Umgebung unterstützt für mich zu keiner Zeit die Handlung und handlungstreibenden Aktionen der Künstler und Künstlerinnen auf der Bühne. Zum Teil wirken die dargestellten Handlungen für mich kontraintuitiv und entgegen der gesungenen Aktionen.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de
Gastein
Meistersinger im Mondenschein
Plácido Domingo lud zu einem „Klassischen Sommernachtstraum“ in die Hofgasteiner Alpenarena
Salzburger Nachrichten.at
Seltene Stimme – Plácido Domingo tritt in Bad Hofgastein auf
Podcast von Jörn Florian Fuchs (5 Minuten)
Deutschlandfunk.de.podcast
Salzburg
Macbeths Blutspur: Man kann sie hören
Krzysztof Warlikowski hat Verdis Shakespeare-Oper zwar nicht wirklich inszeniert, aber Philippe Jordan dirigiert sie zündend und legt Vladislav Sulimsky und Asmik Grigorian eindrucksvollen den roten Klangteppich.
Die Presse.com
Salzburg und der Mythos, nur ganz „linke“ Kunst sei gute Kunst
Was ist Avantgarde, was progressiv in Kunst und Politik? Zur Behauptung, die Salzburger Festspiele hätten einen „reaktionären Kern“.
Die Presse.com
Bayreuth
Bilderbogen mit Problemen: Wiederaufnahme von „Siegfried“ in Bayreuth
Wenigstens gibt es viel zu schmunzeln beim Bayreuther „Siegfried“ in der Inszenierung von Valentin Schwarz. Doch auch in der Wiederaufnahme des dritten „Ring“-Teils stellt sich der Regisseur selbst ein Bein.
MuenchnerMerkur
Salzburg: Verdis „Macbeth“ im Großen Festspielhaus
Der Dirigent Philippe Jordan macht eine eher mittelmäßige Aufführung zum Ereignis
MünchnerAbendzeitung
Berlin
Cello-Meisterklasse auf Schloss Neuhardenberg: Horizonterheiterung
Jan Vogler ist ein Star in der Klassikszene. Sein Wissen gibt er jetzt auf Schloss Neuhardenberg weiter – und ermutigt die jungen Talente, sich nicht nur über ihre Instrumente zu beugen.
Tagesspiegel.de
Bregenz
Gegen Kapitalismus und Patriarchat
Am Donnerstag feierte das Musiktheater „The Faggots and their friends between Revolutions“ Österreichpremiere in Bregenz.
Vol.at
Berlin/Tempelhof
Die „Konferenz der Tiere“ des Atze Musiktheaters: Wider die Trägheit der Herzen
Neue Open-Air-Spielstätte auf dem Tempelhofer Feld. Das Atze Musiktheater spielt Erich Kästners „Die Konferenz der Tiere“ im Luftschloss als abenteuerliche Utopie.
Tagesspiegel
Grafenegg
Also sprach Zarathustra
Julia Fischer, Violine
European Union Youth Orchestra
Dirigent: Sir Antonio Pappano
Das Europäische Jugendorchester (EUYO = European Union Youth Orchestra) wurde bereits 1976 gegründet und hat auch schon eine bewegte Vergangenheit. In den 80ern erlangte es weltweite Bekanntheit durch die massive Förderung von Claudio Abbado.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de
Wien
Wiener Philharmoniker feiern 2024 Bruckner und Beethovens „Neunte“
Die Orchesterführung stellte in Salzburg das Programm der neuen Saison vor. Riccardo Muti wird Jubiläumskonzert dirigieren
Kurier.at
Salzburg
Bertolucci, Pasolini und Asmik Grigorian: Verdis „Macbeth“ bei den Salzburger Festspielen
NeueMusikzeitung.de./nmz
Herausragender „Macbeth“ bei den Salzburger Festspielen: Verdi-Oper als schwarzes Loch
swr.de
Baby an Brokkoli und Mozart al Capone
Verdis „Macbeth“ und Mozarts „Figaro“ feiern Premiere in Salzburg. Augen und Ohren sind dabei nicht nur auf die Regisseure Krzysztof Warlikowski und Martin Kušej gerichtet. Auch Salzburgs nach Anna Netrebkos Abgang einziger weiblicher Vokalstar Asmik Grigorian steht auf dem Prüfstand.
DieWelt.de
Riesenerfolg bei den Salzburger Festspielen für Asmik Grigorian
Die Sopranistin zeigte bei Verdis Oper „Macbeth“ im Großen Festspielhaus, dass sie Weltklasse ist
DerStandard.at.story
Halber Thunfisch ≠ Ganzer Figaro
Festspiele / Le nozze di Figaro
DrehpunktKultur.at
Psycho-Thriller. Und soviel Blut.
Festpiele / Macbeth
DrehpunktKultur.at
Kritik – Ligeti-Konzertreihe in Salzburg: Aimard überzeugt hochvirtuos
https://der-neue-merker.at/aktuelles/
Brillante Zwischentöne und große Oper
Diamanten, Politik und milde Gaben: Wie die allgemeine und die Münchner Society die Eröffnung der Salzburger Festspiele feiert.
sueddeutscheZeitung.de
Festspiele beidseits der Salzach – Das Publikum bei der Premiere von „Amour“ und bei Mozarts Figaro
SalzburgerNachrichten/Festspiele
Gastein
Plácido Domingo in Gastein
Weltbekannte Opern-Stimmen in einem „Sommernachtstraum“
Meinbezirk.at.pongau
Strudengau
Zauberflöte als Machtinstrument
DonauFestwochen im Strudengau mit Mozart und Philosophie eröffnet
https://volksblatt.at/kultur-medien/zauberfloete-als-machtinstrument-800159/
Bayreuth
Warum Augmented Reality noch nicht der neue Heilige Gral bei Parsifal ist
sonntagsblatt.de
Nürnberg
Klassik Open Air Nürnberg: 65.000 verabschieden Joana Mallwitz
BR.klassik.de
Lucerne
Das Lucerne Festival startet bald mit «paradiesischen» Klängen
nau.ch.news.schweiz
Links zu englischsprachigen Artikeln
Salzburg
Le nozze di Figaro at Salzburg Festival — brutal but brilliant (Subscription required)
Martin Kušej’s mafia-style staging takes few prisoners, but it is grimly entertaining and powered by superlative singing https://www.ft.com/content/907afa47-86c2-43e6-aa4c-d5f92793f8cc
Bayreuth
Chaos at Bayreuth: what’s really going on at
Germany’s beloved opera festival It is a symbol of national pride, but rows over money and dwindling ticket sales suggest a far from certain future
TheTelegraph.co.uk.
Palermo
Jonathan Tetelman, Maria Agresta, Nina Stemme, Yusif Eyvazov Lead Teatro Massimo di Palermo’s 2023-24 Season Theoperawire.com.jonathan
London
Opera Holland Park 2023 Review: La bohème
Natascha Metherell’s Cinematic Angle Sometimes Loses Focus
https://operawire.com/opera-holland-park-2023-review-la-boheme/
Swashbuckling Vadim Gluzman impresses in Korngold at the Proms
bachtrack.com.de
Bollywood at the Proms, Royal Albert Hall, review:
Tribute to movie great undercuts Proms’ whiteness
inews.co-uk
Dorset
Le Roi de Lahore review – rare staging of Massenet’s sumptuous grand opera
Theguardian.com.music
Longborough
Back to the Bard: Longborough’s Fairy Queen
https://bachtrack.com/de_DE/review-purcell-fairy-queen-graham-longborough-festival-opera-july-2023
Gloucester
Preaching to the converted: Elgar’s The Apostles at the Three Choirs Festival
bachtrack.com.de
Elgar’s The Apostles is a richly rewarding end to the 2023 Three Choirs Festival
seenandheard.international.com
Santa Fe
A dazzling desert season bears rich fruit with Santa Fe Opera’s Debussy, Monteverdi
TheClassical.review.com
Streaming
Apple Again Fails to Save Classical Music
As classical listeners shift to streaming, Apple’s bespoke app falls short of its smaller-scale competitors.
NewYorker.com
At last, Hyperion recordings are streamable. We pick some of the standouts
TheGuardian..com
Recordings
Classical Album Review: Rautavaara & Martinů Piano Concertos
artfuse.org
Ballet / Dance
Queensland Ballet’s Bespoke: custom-made for everyone
bachtrack.com.de
Sprechtheater
Salzburg/Festspiele
Ulrich Rasches Inszenierung von „Nathan der Weise“ bei den Salzburger Festspielen: Keine runde Sache
Ulrich Rasche inszenierte auf der Perner-Insel in Hallein Lessings „Nathan der Weise“. Trotz des starken Ensembles enttäuscht das Stück bei den Salzburger Festspielen.
MuenchnerMerkur.de
Wien
Die Rodauner Bergkirche wird zur Theaterbühne
Hugo von Hofmannsthal hat bis zu seinem Tod in Rodaun gelebt, wenige Schritte davon entfernt kommt der Rosenkavalier nun erstmals vor der stimmungsvollen Kulisse der Bergkirche auf die Bühne – nicht als Oper, sondern als Theaterstück.
bezirksblatt.at.rodaun
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Unter’m Strich
Österreich
„Radikale Chaoten“: Mikl-Leitner fordert Rüge von Van der Bellen für Klimakleber
Johanna Mikl-Leitner, Niederösterreichs ÖVP-Landeshauptfrau über die Normalitäts-Debatte, die Kritik des Bundespräsidenten an ihr, das Gendern und die Affäre um Gemeindebundpräsident Alfred Riedl
Kurier.at
„Vollkommen irrwitzig“: Richtwert fixiert: So stark steigen die Pensionen
Die Pensionen dürften im kommenden Jahr voraussichtlich um 9,7 Prozent steigen. Dieser Faktor kann sich aber noch ändern, wie die Statistik Austria am Montag mitteilte. So liege für Juli erst eine Schnellschätzung vor und auch der Juni-Wert stehe noch nicht endgültig fest.
Kronen Zeitung.at
INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 1. AUGUST 2023)
INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 1. AUGUST 2023)
Quelle: onlinemerker.com
Die Wiener Staatsoper im Sommer: Schwanensee und Eugen Onegin am »Staatsopern-Mittwoch« am Wiener Rathausplatz
Liebes Publikum!
Wir freuen uns, Sie über weitere Termine für unseren »Staatsopern-Mittwoch« beim Film Festival am Wiener Rathausplatz zu informieren.
PROGRAMM AUF DER GROSSEN LEINWAND
Mittwoch, 2. August:
Schwanensee (2014) Ballett
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
Beginn: 21.00 Uhr
Schwanensee. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Es ist das berühmteste Ballett aller Zeiten: die traurige Geschichte des Prinzen Siegfried und der Schwanenprinzessin Odette. Als Inbegriff des romantischen Tanzmärchens gilt bis heute jene St. Petersburger Choreografie, mit der Marius Petipa und Lew Iwanow 1895 der wegweisenden Partitur von Tschaikowsky erstmals gerecht wurden – eine Fassung, die dem vor 30 Jahren verstorbenen Ausnahme-Tänzer Rudolf Nurejew 1964 als Basis für seinen Wiener »Schwanensee« diente.
Zu sehen sind u.a. Olga Esina, Vladimir Shishov, Eno Peci und Dagmar Kronberger. Es dirigiert Alexander Ingram.
Mittwoch, 9. August:
Eugen Onegin (2020)
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
Beginn: 21.00 Uhr
Ein ebenso umherschweifender wie bindungsunfähiger »Dandy« weist die Liebe einer Gutsbesitzertochter kühl zurück – während sie an dieser Verletzung wächst, zerbricht er an seinem Versäumnis. Der Regisseur und Bühnenbildner Dmitri Tcherniakov hat einen hermetischen klassizistischen Speisesaal geschaffen, in dem sich ein zeitloses inneres Geschehen abspielt. Zentrales Gestaltungselement ist ein langer Tisch, an dem sich die handelnden Personen in unterschiedlichen Besetzungen treffen. An diesem symbolischen Ort wird die unaufhebbare Entfremdung der Figuren umso fühlbarer. Es singen u.a. Nicole Car die Tatjana und Andrè Schuen den Onegin. Am Pult steht Tomáš Hanus.
PROGRAMM AUF DER KINDEROPERN-LEINWAND
Freitag 11. August:
Patchwork (2017)
Tristan Schulze
Beginn: 17.00 Uhr
Patchwork, eine Auftragsproduktion der Wiener Staatsoper an den Komponisten Tristan Schulze, erzählt die Geschichte zweier Familien, die nach einigen Hindernissen und Herausforderungen zu einem gemeinsamen Leben als Patchwork-Familie finden. Nach anfänglichen Wortgefechten beginnt im Laufe der Oper eine vorsichtige Annäherung mit Vorbehalten, Ängsten und Freuden.
Film Festival am Rathausplatz
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Wiederaufnahme: La sonnambula
Am 6. September können Sie in der Wiener Staatsoper nach Mozarts Clemenza di Tito mit La sonnambula bereits die zweite Wiederaufnahme der Saison erleben.
Die Inszenierung von Marco Arturo Marelli lässt die Sonnambula in einem Sanatorium stattfinden, in einer Zauberberg-Atmosphäre. Marelli löst das Werk psychologisch auf: Elvino ist ein junger Komponist und lebt seit längerem in dieser Sanatoriums-Welt, um sich vom Verlust der Mutter zu erholen. Amina bedeutet für ihn auch die Wiedergeburt der Mutter, er formt sie nach seinen Vorstellungen. Amina befreit sich (im Traum) von den Zwängen, Wünschen und Bildern, die an sie herangetragen werden. Zuletzt wird sie zur Primadonna und wird damit wieder ein Bild, das Elvino anbeten kann: eine Diva. Die Titelpartie wird von Pretty Yende gesungen, die damit nach der Elvira in I puritani ihre zweite Bellini-Partie an der Wiener Staatsoper singt. Javier Camarena ist Elvino, den Grafen Rodolfo singt Roberto Tagliavini. Dirigent ist Giacomo Sagripanti.
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Mitarbeitermeinung: Asmik Grigorian als Lady Macbeth ist die faszinierendste Fehlbesetzung seit ich 1958 erstmals eine Oper besucht habe!
Vladislav Sulimsky, Asmik Grigorian. Foto: Bernd Uhlig/Salzburger Festspiele
Ich habe mir zu Hause den Stream vom neuen Salzburger MACBETH angehört/angesehen: (Asmik Grigorian als Lady Macbeth ist die faszinierendste Fehlbesetzung seit ich 1958 in Basel erstmals mit den Eltern in die Oper durfte (Don Giovanni mit Monserrat Caballé als Donna Elvira), und das liegt 65 Jahre zurück.)
Der Liebling der Salzburger Festspiele meistert die höchst anspruchsvolle Partie, liefert mit ihrem hohen Sopran (Senta, Chrysothemis etc.) eine gesanglich gute bis sehr gute Leistung ab, aber… warum denn ein ,aber‘ ? Frau Grigorian singt die Rolle sozusagen belcantesk, was Verdi’s Forderung nach dumpfen, hässlichen, auch gehauchten Tönen widerspricht. Ihr Timbre kennt keine dunklen Farben, die tiefen Passagen singt sie, ausserordentlich ehrlich, mit dem, was sie als 42-jährige Sängerin anzubieten hat, ohne zu drücken. Aber es ist in der tiefen Lage relativ wenig vorhanden. Und so bleibt farblich für die Charakterisierung der Partie sehr viel auf der Strecke. Ihr ausserordentliches schauspielerisches Talent/Können cachiert, was stimmlich fehlt; das Festspiel Publikum lässt sich davon blenden! Und wenn die Karten so teuer sind, muss der Star ja gut sein und mit Beifallsstürmen eingedeckt werden.
Frau Grigorians „gerader Sopran“ fehlen die für diese Partie nötigen dunklen Farben, ihrem Timbre mangelt es an Erotik und Wärme.
Wenn ich mich an Bumbry, Verrett oder in der Jetztzeit an die auch nicht ganz ideale Netrebko als Lady erinnere… der Vergleich ist ungerecht, aber entlarvend.
Alex Eisinger/ Schweiz
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Gediegenes Morden im Nebel der Assoziationen: Krzysztof Warlikowski inszeniert Giuseppe Verdis „Macbeth“ bei den Salzburger Festspielen
Mehrfach denkt man an diesem Abend, huch, haben wir uns im Stück geirrt? Haben die Festspiele nicht nur den ursprünglich geplanten und leider erkrankten Dirigenten Franz Welser-Möst ersetzt, sondern auch gleich das Stück? Spielt man im Großen Festspielhaus spontanerweise Richard Straussens „Frau ohne Schatten“, allerdings mit Musik von Giuseppe Verdi? Was uns der vielbeschäftigte, gerne große Stoffe bearbeitende Regisseur Krzysztof Warlikowski erzählt, ist die tragische Geschichte einer Frau, die keine Kinder bekommen kann. Ein Gynäkologe erklärt ihr die Problematik, die Lady mutiert daraufhin zum Machtmonster und animiert ihren Gatten, ganz auf den weltlichen, zeitlichen Machterhalt zu setzen.
Asmik Grigorian debütiert in dieser Partie und kämpft – erstaunlicherweise – immer wieder mit den machtvollen Anforderungen ihrer Rolle. Scharf und forciert tönt das erst mal und selbst wenn Grigorians Sopran dann blüht und glüht, gibt es doch immer wieder mal Trübungen. Ihre finale Wahnsinnsarie ist allerdings Weltklasse! Vladislav Sulimsky liefert als Macbeth hingegen konstant vokale Dauerbösartigkeit, mit passendem (Ver)Zweifeln, dort wo Verdi dies verlangt. Tareq Nazmis starker Banco, Jonathan Tetelmans wunderbar nuancierter Macduff, auch Caterina Piva als Kammerfrau der Lady überzeugen.
Pult-Einspringer Philippe Jordan, er zeichnet mit den Wiener Philharmonikern oft krachend laute Klangbilder, aber es fehlt an einer substanziellen Deutung, an einem Bogen. Vieles Schroffe der Partitur wirkt seltsam abgeschliffen. Hart formuliert: Lautstärke ist kein (ausreichendes) Konzept. Dazu ruckelt die Koordination mit den Choristen (Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, einstudiert von Jörn Hinnerk Andresen) immer wieder gewaltig.
Warlikowski und seine Ausstatterin Małgorzata Szczęśniak verfolgen die Idee der frustrierten Unfruchtbaren, die darob furchtbar agiert, zwar durch den ganzen Abend, leider verliert sich vieles jedoch in unklaren Bildern und unnötigen Assoziationen. Wie so oft lässt sich Warlikowski von Filmen (vor allem Bernardo Bertoluccis „Der große Irrtum“) und Literatur inspirieren, hier könnte man besser sagen, beeinflussen. Pasolinis Ödipus-Bearbeitung wird zitiert, dazu gibt es viel raunendes Regie-Getöse. Jungs in Unterhosen werden auf einer Tribüne in den Tod geführt dann an der Rampe drapiert, eine alte, strickende Frau geistert immer wieder mal herum. Im Zentrum befindet sich eine riesige Bank wie aus einem Bahnhofs-Wartesaal, die immer wieder langsam nach vorne gleitet und dann zurückfährt. Ja, es gibt etliche starke Momente, etwa wenn das Un-Paar auf jener Bank in großem Abstand bösartig meditierend sitzt. Doch oft fehlt ein Zentrum, Warlikowski erzählt gleichsam horizontal, Kernmomente des Stücks geschehen wie beiläufig, sind schon passiert, während man denkt, jetzt müsste doch dieses und jenes kommen… Von den Seiten schieben sich diverse Räume, Spielorte, hinein. Die Hexen sind ein großer Haufen blinder Seher(innen), aus unerfindlichen Gründen schneidet Warlikowski auch noch das frühe, heute völlig vergessenes Ballspiel Jeu de Paume hinein (so heißt heute ein kleines Theater in Aix-en-Provence und ein Museum für zeitgenössische Kunst in Paris). Stark sind die Szenen, wo sich das Königspaar dem Volk zeigt, das mal wie in einem Stadion mitfeiert, mal eher ängstlich dem Geschehen folgt.
Im Großen Festspielhaus folgt man dem Assoziationsnebel von Krzysztof Warlikowski nur mit begrenztem Interesse.
Jörn Florian Fuchs
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Bayreuth: Mika Kares debütierte gestern in „Götterdämmerung“ als „Hagen“
Mika Kares als „Hagen“ in „Götterdämmerung“. Foto: Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele
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Gastein: Plácido Domingo in Gastein: Meistersinger im Mondenschein (von Jörn Florian Fuchs)
Plácido Domingo lud zu einem „Klassischen Sommernachtstraum“ in die Hofgasteiner Alpenarena
Salzburger Nachrichten.at
Seltene Stimme – Plácido Domingo tritt in Bad Hofgastein auf
Podcast von Jörn Florian Fuchs (5 Minuten)
Deutschlandfunk.de.podcast
Hier finden sie einen Bilderbogen mit 25 Fotos
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ORF: Stipsitser Delikatessen: ORF-Schwerpunkt zum 40. Geburtstag von Publikumsliebling Thomas Stipsits
Mit u.a. „Kabarettgipfel“ und „Sommerkabarett“ in ORF 1, neues „Orte der Kindheit“-Porträt und „Tatort“ in ORF 2, „Best of“, „Griechenland“ und mehr in ORF III
Wien (OTS) – Am 2. August 2023 feiert er erst seinen 40. Geburtstag, doch schon seit gut zwei Jahrzehnten ist Thomas Stipsits ein Fixstern der heimischen Kunst- und Kulturszene. Der ORF gratuliert dem Kabarettisten, Schauspieler und Bestseller-Autor ab 4. August mit einem umfangreichen TV-Schwerpunkt und präsentiert in ORF 1, ORF 2 und ORF III sowie auf flimmit ein buntes Potpourri aus dem reichhaltigen künstlerischen Schaffen des vielseitigen Publikumslieblings.
ORF 1 ab 4. August: „Kabarettgipfel“, „Sommerkabarett“, „Was gibt es Neues? – Classics“, „Pregau“, „Baumschlager“
Den Auftakt macht ORF 1 am Freitag, dem 4. August, mit einem dreiteiligen Programmabend: Um 20.15 Uhr liefern neben Geburtstagskind Thomas Stipsits auch Andreas Vitásek, Alex Kristan, Gery Seidl und Christine Eixenberger beim „Kabarettgipfel“ ihre besten Pointen zum Thema „Farbenspiele“! Um 21.15 Uhr präsentiert der Jubilar, der seine Wurzeln im steirischen Leoben sowie im südburgenländischen Stinatz hat, sein bekanntes Programm „Stinatzer Delikatessen“ im ORF-„Sommerkabarett“, danach rätselt Stipsits in den „Was gibt es Neues? – Classics“ (22.30 Uhr) gemeinsam mit Michael Niavarani, Eva Maria Marold, Gerold Rudle, Ulrike Beimpold und anderen über kuriose Fragen und ein verrücktes „Ding der Woche“. Darüber hinaus gibt es in ORF 1 zwei Auftritte von Thomas Stipsits als Schauspieler: Am Montag, dem 21. August, sowie eine Woche später am 28. August ist er im Dacapo der vierteiligen Krimireihe „Pregau – Kein Weg zurück“ (jeweils ab 20.15 Uhr) zu sehen, am 4. September zeigt ORF 1 die Sicheritz-Satire „Baumschlager“ mit Stipsits in seiner ersten Kinohauptrolle als tollpatschiger UNO-Offizier im Nahen Osten.
ORF III ab 5. August: „Best of“, „Griechenland“, „Bauernschach“, „Die lange Nacht des Kabarett“, Live-Konzert „Gert Steinbäcker & Friends vom Purkersdorf Open Air“
Die ORF-Geburtstagsfestspiele setzt ORF III am Samstag, dem 5. August, mit einem vierteiligen Schwerpunktabend fort: So präsentiert der Sender zunächst „Das Beste zum 40. Geburtstag“ (20.15 Uhr) mit zahlreichen Highlights aus dem kabarettistischen Schaffen von Thomas Stipsits, aber auch unbekanntere Schätze aus dem ORF-Archiv, gefolgt von den Erfolgsprogrammen „Griechenland“ (21.35 Uhr) und „Bauernschach“ (22.55 Uhr). Den Geburtstagsabend beschließt „Die lange Nacht des Kabarett“ (0.20 Uhr) mit dem Jubilar sowie Klaus Eckel, Pepi Hopf und Martin Kosch. Außerdem: Am Samstag, dem 26. August, ist der nicht nur kabarettistisch, sondern auch musikalisch hochbegabte Thomas Stipsits Teil des Live-Konzertabends „Gert Steinbäcker & Friends vom Purkersdorf Open Air“ (21.20 Uhr) zu erleben.
ORF 2 am 6. August: Neues Künstlerporträt „Orte der Kindheit“ und „Tatort – Grenzfall“
ORF 2 würdigt den vielfach preisgekrönten Publikumsliebling mit einem Schwerpunkt am Sonntag, dem 6. August: In einer neuen Ausgabe der Porträtreihe „Orte der Kindheit“ (22.15 Uhr) kehrt der in Leoben geborene Sohn einer steirischen Mutter und eines burgenlandkroatischen Vaters gemeinsam mit ORF-Kulturjournalist Peter Schneeberger zurück zu seinen Wurzeln in der Steiermark und im Burgenland. Danacht steht ein „Tatort“, der zum „Grenzfall“ (22.35 Uhr) wird, auf dem Programm, in dem auch Jubilar Thomas Stipsits mitwirkt: Für Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser reicht die Spurensuche im gleichnamigen ORF-Krimi-Dacapo ins nördliche Waldviertel an die Grenze zu Tschechien und zurück bis in die 1960er Jahre. Denn nichts ist einfach vergangen. Und so erzählt der Film die Geschichte von Täter und Opfer diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs sowie von den fatalen Verstrickungen einer Familie in die gefährliche und unberechenbare Machtpolitik des Kalten Krieges. Thomas Stipsits spielt Manfred Schimpf, den Assistenten der Ermittler.
Auch flimmit (flimmit.at) gratuliert Thomas Stipsits mit einer großen Werkschau zum runden Geburtstag: Mit Kabaretts wie „Griechenland” und „Triest” (gemeinsam mit Manuel Rubey), Österreich-„Tatort“-Folgen sowie Kinohits wie „Love Machine” und „Baumschlager“.
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