DIE DIENSTAG-PRESSE – 4. Juli 2023 

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Martha Argerich und Bo Skovhus ©Cove Nouveau

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 4. Juli 2023

HAMBURG/LAEISZHALLE: MARTHA ARGERICH FESTIVAL am 25., 26. und 27.6.2023

Seit 5 Jahren veranstaltet die legendäre Pianistin Martha Argerich ihr sehr spezielles FESTIVAL statt in Lugano nunmehr in der Hamburger Laeiszhalle. Die Laeiszhalle (benannt nach dem Reeder und Mäzen Carl Friedrich Laeisz) ist das traditionelle, intime Konzerthaus der Hansestadt und wird von Zuschauern wie von Künstlern (im Gegensatz zum überdimensionierten, gigantomanischen und einschüchternden Architektenmonument Elbphilharmonie) immer noch heiß geliebt.

Siehe Beitrag in Info des Tages…

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Bayreuther Festspiele: Schwindendes Publikumsinteresse
Die Bayreuther Festspiele sind noch nicht ausverkauft. Für fast alle Vorstellungen gibt es noch Karten. Der ehemalige Wiener Staatsoperndirektor Ioan Holender will darin den drohenden Untergang der Oper sehen. Im Netz sorgt das für Aufregung.
BR-Klassik.de

Baden-Baden
La Capitale d’Été in Baden-Baden: Die Sommerfestspiele 2023 sind eröffnet
Der erste von zwei Abenden mit dem New Yorker MET Orchestra unter Yannick Nézet-Séguin ist in Gänze der Musik von Hector Berlioz gewidmet
Von Brian Cooper
Klassik-begeistert.de

Daniels vergessene Klassiker Nr 24: Luise Adolpha Le Beau – Klavierkonzert in d-Moll
Luise Adolpha Le Beau, 1850 in Rastatt geboren und 1927 in Baden-Baden gestorben, hätte man auch gut als so etwas wie einen hell leuchtenden Stern der klassischen Musik bezeichnet können. Während andere Beispiele dieser Kolumne unter sexuell bedingter Diskriminierung litten, scheint ihr Leben davon weniger stark getrübt gewesen zu sein. Schon früh erhielt die Tochter einer Generalmajors-Familie neben privatem Unterricht auch musikalische Bildung...
Von Daniel Janz
Klassik-begeistert.de

Wien
„Götterdämmerung“ an der Wiener Staatsoper: Ricarda Merbeth holt die Kastanien aus dem Feuer
Ganz solide. Obwohl die Wiener Staatsoper zum Ende wieder Kopf steht, mitreißen konnte das Dirigat über weite Strecken nicht wirklich. Franz Welser-Möst hat da gerade seinen „Mount Everest“ bezwungen – zum letzten Mal, denn Richard Wagners „Ring“ sei eine große Herausforderung, die mit großen Strapazen verbunden sei. Deshalb ist mit 62 nun Schluss. Die „Götterdämmerung“ stellt ihn vor einige Hürden. Zum Glück steht Ricarda Merbeth bereit.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Wien
Zwischen Kitsch und Enttäuschung: Madama Butterfly an der Wiener Staatsoper
bachtrack.com.de

Salzburg
Philippe Jordan springt für Macbeth  ein
Wechsel am Dirigentenpult: Drei Wochen vor der Premiere von Verdis „Macbeth“ bei den Salzburger Festspielen übernimmt Philippe Jordan die musikalische Leitung von Franz Welser-Möst.
BR-Klassik.de

Salzburger Festspiele: Jordan dirigiert statt Welser-Möst „Macbeth“
Der österreichische Dirigent muss aufgrund einer Erkrankung absagen
Der Standard.at.story

St. Pölten
Die nächsten Juli-Premieren beim Theaterfest Niederösterreich
Melk, Baden, Weitra, Retz und Klosterneuburg
OTS-Presseaussendung.at

Gars
Gars: In „Aida“ wird der Kamp zum Nil
https://noe.orf.at/magazin/stories/3214108/

München
Thielemanns neue Liebe in München  (Bezahlartikel)
Christian Thielemann und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks treten mit Anton Bruckners Fünfter im Herkulessaal auf – stürmisch umjubelt.
SueddeutscheZeitung.de

Berlin
Rundfunkchor plant ein „dekadentes Festmahl“
Direktorin Rachel-Sophia Dries spricht über die Highlights des Rundfunkchors Berlin in der neuen Saison.
BerlinerMorgenpost.de

Frankfurt
Kritik – „Die ersten Menschen“ an der Oper Frankfurt: Eva mit Küchenschürze
BR-Klassik.de

Überbordendes Klangfest – Rudi Stephans „Die ersten Menschen“ an der Oper Frankfurt
NeueMusikzeitung/nmz.de

Kain und Abel als expressionistisches Ehedrama:
„Die ersten Menschen“ in Frankfurt (Pocast)
swr.de.swr2

Das Ende vor dem Anfang
Rudi Stephan: Die ersten Menschen
diedeutschebuehne.de

Dresden
In sich logisch und doch ein bisschen fad
Filmregisseur Andreas Dresen debütiert an der Semperoper Dresden mit Peter Tschaikowskys bester Oper „Pique Dame“.
Concerti.de.oper

Männliches Scheitern und weibliche Emanzipation Pjotr I. Tschaikowsky: Pique Dame
diedeutschebuehne.de

München/Isarphilharmonie
„Carmina Burana“ in der Isarphilharmonie
Die Münchner Philharmoniker und ihr Chor unter Alain Altinoglu mit Carl Orffs Kantate
Münchner Abendzeitung.de

München
Der Musik die Lauheit austreiben
Christian Thielemann debütiert beim BR-Symphonieorchester mit Bruckners Fünfter
MuenchnerAbendzeitung.de

Zürich/Opernhaus: TURANDOT / 5. Vorstellung. «Ich weiss nicht, was soll es bedeuten, …»
onlinemerker.de

Hannover
Stanislav Kochanovsky wird neuer Chefdirigent
Stanislav Kochanovsky übernimmt ab der Spielzeit 2024/25 die Position des Chefdirigenten der NDR Radiophilharmonie.
NDR.de.Orchester

Mühlheim

Klavierfestival Ruhr : Das Kind, das im Dunkeln wohnt
Poesie und Beklemmung: Grigory Sokolov entdeckt beim Klavierfestival Ruhr die Lyrik von Henry Purcell und raubt Mozart den Atem.
FrankfurterAllgemeine.net

Amsterdam
Tan Duns exotisches Requiem for Nature beim Holland Festival
bachtrack.com.de

Jubiläum
Peter Ruzicka zum 75. Geburtstag: Mit steter Lust am Experiment
BR-Klassik.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Bari
Giacomo Sagripanti leads a powerful Verdi Otello at Bari’s Teatro Petruzzelli
seenandheard.international.com

London
Don Carlo review – Lise Davidsen doesn’t disappoint in Verdi’s sprawling masterpiece
TheGuardian.com

Don Carlo at the Royal Opera review: a legendary performance from Lise Davidsen
u.k.sportsYahoo.com

Royal Opera House 2022-23 Review: Il Trovatore
https://operawire.com/royal-opera-house-2022-23-review-il-trovatore/

A bite of the Big Apple: Yannick Nézet-Séguin brings the Met Orchestra to London
bachtrack.com.de

Glyndebourne
Britten at Glyndebourne: A Dream staging that works its sinister magic once again
bachtrack.com.de

Wormsley
The Bartered Bride, Garsington Opera review – brilliant revival of a comedy of cruelty
theartsdesk.com.opera

The Bartered Bride still charms at Garsington
operatoday.com

Miami
Miami Lyric Opera serves up bel canto splendor with Donizetti’s “Lucia”
southflorida.classical.review

Buenos Aires
After a half-century Anna Bolena returns to Teatro Colón in a concert version
seenandheard.international.com

Sydney
Q & A: Marko Mimica on ‘Les Contes d’Hoffmann’, Opera Australia & French Music
operawire.com

Rock/Pop

Pink in Wien: Warum das zweite Stadion-Konzert das wesentlich bessere war
Derartige Riesenshows laufen Abend für Abend gleich ab? Mitnichten, wie die US-Sängerin in Wien bewies.
Kurier.at

Sprechtheater

Reichenau: Der Heuchler „Tartuffe“ genießt nun einmal gerne das Leben
Guntbert Warns’ Inszenierung lässt jegliches Erzählinteresse an Molières bitterböser Komödie vermissen DerStandard.at.story

Wie war Nestroys „Jux“ an der Rax? Klassisch! (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Bad Hersfelder Festspiele: König Lear ist eine starke Frau
Den „König Lear“ hat Regisseurin Tina Lanik bei den Bad Hersfelder Festspielen mit einer Frau besetzt: Charlotte Schwab glänzt in der Rolle des Königs.
FrankfurterAllgemeine.net

Kärntner Theater­som­mer: Startschuss für die 62. Komö­dien­spiele in Porcia
Porcia – Am Samstagabend wurde ein weiteres Highlight des Kärntner Kultursommers eröffnet: Die 62. Komödienspiele in Porcia starteten mit der Premiere von William Shakespeares Komödie „Wie es euch gefällt“, inszeniert von Angelica Ladurner.
www.5minuten.at

Literatur/Buch

Valeria Gordeev gewinnt den Ingeborg-Bachmann-Preis
Den mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis 2023 gewinnt die Deutsche Valeria Gordeev für ihren Text über das Putzen.
Kurier.at

Klagenfurt/Bachmann-Preis
TEXT Valeria Gordeev, D
Valeria Gordeev liest auf Einladung von Insa Wilke den Text „ER PUTZT“. Sie finden hier einen Auszug und als Verlinkung den gesamten Text als .pdf. Der Download und die Nutzung der Texte darf lediglich zu Privatzwecken erfolgen.
TEXT Valeria Gordeev, D – Bachmannpreis (orf.at)

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Unter’m Strich

Österreich
Kanzler Nehammer und Investor Benko in Spielberg
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat am Sonntag zum ersten Mal dem Formel 1 Grand Prix in Spielberg einen Besuch abgestattet. „Die Formel 1 ist ein Garant dafür, dass Hochtechnologie sichtbar wird“, sagte er. Abseits des Kanzlers wurde am Sonntag auch Investor Rene Benko im Paddock gesehen. Bereits am Samstag war Rapper RAF Camora Gast im Aichfeld.
Heute.at

Österreich
Wieder SPÖ-Streit: Kucher verärgert über Babler-Kritik
Ex-Bundesratspräsident Günter Kovacs übte am Sonntag scharfe Kritik an SPÖ-Chef Andreas Babler. Der Vertreter der burgenländischen SPÖ erklärte in der ORF-Sendung „Hohes Haus“, dass es Tempo 100 „sicher nicht spielen“ werde und eine Legalisierung von Cannabis „ein absolutes No-Go“ sei, „Heute“ berichtete.
Heute.at

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 4. JULI 2023)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 4. JULI 2023)

Quelle: onlinemerker.com

SALZBURGER FESTSPIELE/ „MACBETH“: Jordan springt für Welser-Möst ein

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Antony Gormley, Shadow / Field, 1988, black pigment, linseed oil and charcoal on paper, 40 × 30 cm, © the artist

Die Salzburger Festspiele haben einen neuen Dirigenten für die Verdi-Oper „Macbeth“ engagiert. Franz Welser-Möst sagte laut der Festivalleitung wegen einer orthopädischen Erkrankung ab. Für ihn springt der Schweizer Philippe Jordan ein.

Am Montag informierten die Salzburger Festspiele, dass Dirigent Welser-Möst wegen einer akuten motopädischen Erkrankung sein Engagement für „Macbeth“ absagen muss. Anstelle von Welser-Möst wird nun der Schweizer Jordan die Neuproduktion von Giuseppe Verdis Oper dirigieren. Premiere ist am 29. Juli.

Jordan ist seit 2020 Musikdirektor der Wiener Staatsoper, wo er bisher unter anderem neun Neuproduktionen von Mozart bis Alban Berg leitete. Die Konzerte mit den Wiener Philharmonikern am 2. und 21. August im Großen Festspielhaus will Welser-Möst wieder selber leiten.
red, salzburg.ORF.at

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FESTSPIELE REICHENAU: Umbesetzung in der Produktion „Die Präsidentinnen“

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© Festspiele Reichenau

Maria Happel und Therese Affolter übernehmen in der Produktion „Die Präsidentinnen“ die Rollen der „Erna“ und der „Mariedl“. Premiere ist wie geplant am 7. Juli. Die kurzfristige Besetzungsänderungen sind aus persönlichen Gründen notwendig geworden. Aus dispositionellen Gründen müssen in diesem Zusammenhang die Vorstellungen am 23.07., 30.07. und 4.8. leider ersatzlos entfallen. Karten für diese Vorstellungen können getauscht werden oder werden rückerstattet.

„In meiner Position als künstlerische Leiterin sehe ich es als selbstverständlich an, die Produktion „Die Präsidentinnen“ für die Festspiele Reichenau durch mein Mitwirken zu sichern. Insbesonderedanke ich Therese Affolter, dass sie sich bereit erklärt hat, hier spontan einzuspringen und die Rolle der „Mariedl“ zu übernehmen. Die Produktion ist unter der Regie von Cornelia Maria Rainer sehr gut aufgestellt und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir am 7. Juli eine großartige Premiere erleben
werden“, so Maria Happel, die die Rolle im Rahmen ihrer Festspielgage übernehmen wird.

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OPER FRANKFURT: TENOR ILKER ARCAYÜREK BESTREITET ACHTEN UND LETZTEN LIEDERABEND DER SPIELZEIT 2022/23

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Ilker Arcayürek. Foto: Janina Laszlo

Der achte und letzte Liederabend der Spielzeit 2022/23 wird bestritten von dem türkischen Tenor Ilker Arcayürek am
Dienstag, dem 11. Juli 2023, um 19.30 Uhr im Opernhaus.

Mit seiner „goldenen“ Stimme zählt Ilker Arcayürek zu den vielseitigsten und aufregendsten Sängern seiner Generation. In der Türkei geboren und in Wien aufgewachsen, kam er 2009 ins Zürcher Opernstudio, wo seine international erfolgreiche Karriere begann. Als Solist am Teatro Real in Madrid, der Bayerischen Staatsoper sowie bei den Salzburger Festspielen überzeugte er dabei ebenso wie als Ensemblemitglied am Staatstheater Nürnberg. Mit besonderer Leidenschaft
widmet sich Ilker Arcayürek dem Liedgesang, wovon Recitals u.a. in der Londoner Wigmore Hall, beim Heidelberger Frühling sowie bei der Schubertiade Vorarlberg zeugen. Gemeinsam mit seinem langjährigen Klavierpartner Simon Lepper veröffentlichte er 2021 das gefeierte Konzeptalbum The Path of Life (Prospero Classical). Mit einem Liedprogramm sind die beiden Künstler nun erstmals an der Oper Frankfurt zu erleben.

Ilker Arcayürek und Simon Lepper präsentieren unter dem Motto An die ferne Geliebte Lieder von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Felix Mendelssohn, Reynaldo Hahn, Richard Strauss, Gabriel Fauré und Johannes Brahms.

Karten zum Preis von € 16 bis 109 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.
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Augustin Hadelich gastiert mit den Wiener Philharmonikern und Andris Nelsons bei den Salzburger Festspielen.

  1. und 6. August 2023, Salzburg/Großes Festspielhaus

Wiener Philharmoniker, Ltg. Andris Nelsons

Augustin Hadelich, Violine

Alban Berg, Violinkonzert – «Dem Andenken eines Engels»

Augustin Hadelich bei den Salzburger Festspielen

Augustin Hadelich_Pressefotos & Kurzvita

Augustin Hadelich_Website
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HAMBURG/LAEISZHALLE: MARTHA ARGERICH FESTIVAL am 25., 26. und 27.6.2023

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Martha Argerich und Bo Skovhus © Daniel Menan

Seit 5 Jahren veranstaltet die legendäre Pianistin Martha Argerich ihr sehr spezielles FESTIVAL statt in Lugano nunmehr in der Hamburger Laeiszhalle. Die Laeiszhalle (benannt nach dem Reeder und Mäzen Carl Friedrich Laeisz) ist das traditionelle, intime Konzerthaus der Hansestadt und wird von Zuschauern wie von Künstlern (im Gegensatz zum überdimensionierten, gigantomanischen und einschüchternden Architektenmonument Elbphilharmonie) immer noch heiß geliebt.

Das besondere an diesem 10 Tage dauernden Event ist, dass es zwar MARTHA ARGERICH FESTIVAL heisst, die göttliche Martha sich aber nicht in den Mittelpunkt stellt, sondern die Bühne zum Grossteil jungen wie alten, bekannten wie unbekannten, befreundeten wie wildfremden Künstlerinnen (die sie gemeinsam mit dem Intendanten der Symphoniker Daniel Kühnel – quer durchs musikalische Gemüsebeet – auswählt) zur Verfügung stellt: Mischa Maisky, Daniel Barenboim, Maxim Vengerov, Daniil Trifonov, Gil Shaham, um nur einige zu nennen, auch indischen Musikern wie Kaushiki Chakraborty etc…

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10 forBrass © Kiran West

In den von uns gehörten Konzerten erlebten wir zum Beispiel am Anfang „klassischerweise“ die Matriarchin am Klavier und Tedi Papavrami an der Violine mit Bachs Sonate Nr.4 und den aufstrebenden Jungstar Edgar Moreau mit einer atemlos machenden Interpretation der Violoncello Solo-Suite Nr.2. Dann kam aber erst der Clou: dann trat nämlich das, wie der Name schon sagt, 10köpfige Blechbläserensemble 10FORBRASS auf. Und sie durchbliesen im wahrsten Sinne des Wortes unsere Gehörgänge: denn so hatte man die wunderbaren Choräle „Jesus bleibet meine Freude“ und „Wachet auf ruft uns die Stimme“ wahrlich noch nie gehört. Und eigentlich würde man sie nach diesem mind-blowenden Erlebnis von nun an nur noch g e n a u soo hören wollen.

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Stephen Kovacevich © Kiran West

Der zweite Abend (im kleinen Saal) war vielleicht nicht dermassen spektakulär, deswegen aber nicht weniger interessant: denn er war –  nach einer kammermusikalischen Version von Ludwig vans 4. Klavierkonzert – in erster Linie dem Beethoven-Spezialisten (und Argerichs Ex-Mann)  Stephen Kovacevich gewidmet. Lebenslange Beschäftigung mit dem Titanen kann halt durch nichts ersetzt werden! Und so beschenkte uns der Altmeister nicht nur mit einem sublimen Duett mit Sayaka Shoji (Violinsonate Nr. 10) und der jenseitig schönen Klaviersonate Opus 110, sondern auch – Ironie ist ein Zeichen von Intelligenz, in der Kleinheit zeigt sich die Grösse, in einem Sandkorn findet sich die ganze Welt – mit einer kleinen, aber bezaubernden Beethovenschen Bagatelle.

Den (für uns) krönenden Abschluss bildete jedoch das dritte Konzert: da durchlitten wir zuerst mit Martha Argerich und Bo Skovhus in einer musikalischen Symbiose sondersgleichen Robert Schumanns „Dichterliebe“, und wurden dann nach der Pause völlig überraschend von der portugiesischen Sängerin Carminho buchstäblich über den Haufen gesungen.

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Carminho and Band © Daniel Menan

Carminho (ein Künstlername, eigentlich Maria do Carmo de Carvalho Rebelo de Andrade) ist derzeit die angesagteste, aufstrebendste und erfolgreichste Fadosängerin Portugals. Als Tochter der berühmten Fadosängerin Maria Teresa da Câmara de Siqueira Archer de Carvalho in einer „Casa da Fado“ aufgewachsen, hatte sie wahrscheinlich auch nicht wirklich eine andere Wahl, obwohl sie „aus Protest“ auch für NGOs in Afrika und Asien tätig war und generell immer noch versucht, traditionellen mit „modernisiertem“ Fado harmonisch zu vereinen.

In den bisherigen Musikvideos (die man sich auf YouTube ansehen kann), kommt sie bisher in erster Linie als super-coole Fado-Socke mit offen Haaren und legerer Kleidung rüber.

In diesem Konzert jedoch (Teil einer Tournee, die auch der Promotion ihres neuen Albums „Portuguesa“ dient) gibt sie sich, bis ins kleinste Detail gestylt, ganz als würdige Nachfolgerin von Fado-Grössen wie Amalia Rodriguez, Misia, Mariza, Cristina Branco und Dulce Pontes etc: streng gescheiteltes schwarzes Haar (eigentlich ist sie brünett), hochgeschlossenes, enganliegendes schwarzes Kleid, lange, schwarze Handschuhe, bleich geschminktes Gesicht mit einem einzelnen Scheinwerferspot darauf : s o und nicht anders, liebe Leute, sieht die Hohepriesterin, die schwarze Witwe, die gestrenge Göttin des Fado aus, die euch unwiderruflich in ihren Bann zieht und euch hörig macht.

Denn Carminhos in jeder Nanosekunde spürbare beseelte Musikalität machen gemeinsam mit der subtilen Virtuosität ihrer Band jeden Widerstand zwecklos.

Reservierte, kühle Hanseaten ? Von wegen ! Das Publikum lag ihr völlig verständlicherweise vollkommen zu Füssen, sprang von den Sitzen auf, jubelte, tobte und erklatschte sich frenetisch ganze drei Zugaben. Fadosucht pur.

Robert Quitta, Hamburg

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WIEN: CROWDFUNDING ZUR RETTUNG DES HOLZBAUM-VERLAGS

Wir haben ein Crowdfunding zur Rettung der Holzbaum Verlagsbuchhandlung gestartet: www.holzbaum.at/shop/crowdfunding-zur-rettung-der-holzbaum-verlagsbuchhandlung

Aktuell benötigen wir 18.000 €, um das Fortbestehen unserer Buchhandlung und unseres Verlages in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu sichern.

Das Geld benötigen wir für Miete, Löhne, Lohn-Nebenkosten, Energiekosten, Steuerberater, Druckkosten und den Wareneinkauf. Durch die hohen Kosten für den Umzug aus dem MuseumsQuartier nach Döbling, den unerwartet hohen Renovierungskosten und der zeitgleichen Insolvenz der Medienlogistik zu Jahresbeginn und den immer höher werdenden Fixkosten gepaart mit einer sinkenden Kaufkraft, sind wir finanziell momentan sehr angeschlagen.

Subventionen oder andere Hilfe vom Staat gibt es leider keine, deshalb bleibt uns nur, es auf diesem Weg zu versuchen.

Unterstützer*innen der Crowdfunding-Kampagne erhalten 1 Überraschungs-Paket mit Büchern aus dem Holzbaum Verlag im Wert von 99 €.

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