DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. MAI 2025

DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. MAI 2025

Maximilian Haberstock (cond.) © Ralf Dombrowski

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. MAI 2025

München/Herkulessaal
Der Klang der alten Schule: Maximilian Haberstock hebt das Pathos mit Stil
Blutjung, schlank, fesch sind nicht die einzigen Attribute, die Maximilian Haberstock auszeichnen. Der 20-jährige Münchner, mit türkischen Wurzeln, ist ein Sir. Ein Dirigent, der bereits in jungen Jahren entschieden hat, einen anderen Weg zu gehen. Während andere seiner Generation ihre blanken Körperteile zur Schau stellen, setzt Haberstock auf den Stil der alten Schule. Das zeigen sein Social-Media-Auftritt, seine Kleidung, sein Klangbild. In München gibt’s dafür Standing Ovations.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Berlin
Kulturstaatssekretärin Wedl-Wilson folgt auf Chialo als Berliner Kultursenatorin
Joe Chialo hatte zur Begründung für seinen Rücktritt auf die Sparzwänge in der Berliner Kultur hingewiesen
DerStandard.at

Neue Berliner Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson: Eine Hoffnungsträgerin vor großen Aufgaben (Bezahlartikel)
Auf sie kommt es jetzt an. Die bisherige Staatssekretärin soll die Berliner Kultur retten und weiterentwickeln. Ihre bisherige Arbeit spricht für sie.
Tagesspiegel.de

Eine Musikserie von Kai Luehrs-Kaiser (18/21) „Herr Generalmusikdirektor von Wien“
Abbado und die Wiener Philharmoniker. Wien war die erste Stadt, die den Rang Claudio Abbados dermaßen klar erkannte, dass sie ihn als Einzigen bis heute zum Donau-GMD überhaupt machte. Den Wiener Philharmonikern, die sonst gern etwas schuldig bleiben, entlockte er einige ihrer besten Leistungen – wie „Wozzeck“, „Pelléas“ und zwei hochrangige Neujahrskonzerte.
radiodrei.de

Wien/Volksoper
„Das verzauberte Schwein“: Märchen mit Mond, Melodien und Magie
So wird Musiktheater zum Abenteuer: „Das verzauberte Schwein“ von Jonathan Dove fasziniert an der Wiener Volksoper.
Kurier.at

Wien/Konzerthaus
Festival „Gemischter Satz“: Hier heißt selbst der Guckguck „Schauschau“
Mit der heuer zum neunten Mal bereits stattfindenden Reihe „Gemischter Satz“ glückte den Kuratoren Andreas Schett und Christian Seiler nichts weniger als die Etablierung eines neuen (promillehaltigen) Geselligkeitsformats in einem Haus der Hochkultur.
DiePresse.com

Hamburg
Auf den Punkt 56: Der Hamburger Ja-aber-Parsifal
Andreas Schmidt, der Herausgeber von klassik-begeistert, denkt Tag und Nacht an seine Leser.  Ja, das ist gut für Sie, liebe Leser. Aber für uns Autoren ist das zuweilen recht anstrengend. Vor dem Hamburger Parsifal erreichte mich mal wieder eine SMS von Andreas: Denk’ dran, die Oper müsste eigentlich Gurnemanz heißen. Denn der hat deutlich  mehr Text zu singen als Parsifal… Andreas hat ja recht. Aber bei der Rollenbesetzung, da hatte Parsifal Priorität. Denn der war mit dem angehenden Hannoveraner Weltklasse-Parsifal-Tenor Benjamin Bruns besetzt.
Von Jörn Schmidt
Klassik-begeistert.de

Wien
Die Volksoper hat Schwein mit diesem Zaubermärchen (Bezahlartikel)
„Das verzauberte Schwein“ entzückt als musikalisch bunte und szenisch geglückte Produktion des Opernstudios der Volksoper. Nach der Premiere im Haus am Gürtel wird es noch zweimal im MuTh am Augarten gespielt.
DiePresse.com

Salzburg
Sie alle lieben Brahms
Camerata / Hélène Grimaud: „Brahms ist essentiell für meine Existenz.“ So Weltklasse-Pianistin Hélène Grimaud jüngst in einem Interview. Den Beweis trat sie letzten Sonntag-Nachmittag (4.5.) im Großen Festspielhaus an. Da hat die Camerata Salzburg die Abonnenten ihrer sonst beiden getrennten Konzerttermine zusammengefasst und ist aus der normalen Besetzung als Kammerorchester in groß besetzte Orchesterformation mutiert.
DrehpunktKultur.at

München
Bayerische Staatsoper: Dauerlauf zum Kiefernbaum (Bezahlartikel)
Toshio Hosokawas Oper „Matsukaze“ erzählt eine einfache Geschichte aus dem Japan des 14. Jahrhunderts. Doch die Neuinszenierung beim „Ja, Mai“-Festival an der Münchner Staatsoper nötigt das Publikum zur Bewegung. Man sieht alles doppelt und am Ende gar nichts.
FrankfurterAllgemeine.net

Dortmund
Barocke Powerbank: Il Pomo d’oro und Joyce DiDonato mit Händels Jephtha in Dortmund
Im März hatte Joyce DiDonato, diese Saison Curating Artist des Konzerthauses Dortmund, ihre Programmwoche mit Orchester-, Chor- und Liedkonzerten über mehrere Jahrhunderte Musik sowie einer Masterclass und einem Gesprächsformat gestaltet. Etwas Barockes allerdings fehlte dabei, zunächst, sollte es nämlich sinnfällig koordiniert mit der Tournee des mit ihr verbundenen Ensembles Il Pomo d’oro, das vor wenigen Wochen zu DiDonatos Residenz sein Debüt vor Ort gab, jetzt zum – sprichwörtlich krönenden – Abschluss stattfinden.
bachtrack.com/de

Kaiserslauten
Zar ohne Zimmermann
Kurt Weill: Der Zar lässt sich fotografieren / Die sieben Todsünden. Zu feiern ist der Komponist Kurt Weill in diesem Jahr wegen seines 125. Geburts- und seines 75. Todestages. Somit gibt es bei ihm eigentlich immer zwei Anlässe runde und halbrunde Jubiläen zu begehen. Am Pfalztheater in Kaiserslautern hat man dafür zwei Werke zusammengepackt, die im Abstand von fünf Jahren uraufgeführt wurden, doch unterschiedlicher kaum sein könnten. Das Ballett mit Gesang „Die sieben Todsünden“ auf einen Text von Bertolt Brecht zeigt die bittere Odyssee des Mädchens Anna, das von seiner Familie in Louisiana ausgeschickt wird, um in den „großen Städten“ Karriere und vor allem Geld zu machen. Die Opera buffa in einem Akt „Der Zar lässt sich fotografieren“ auf das Libretto von Georg Kaiser ist eine Farce: ein bisschen zweideutig, ein wenig grotesk, etwas satirisch.
DieDeutscheBuehne.de

Schwetzingen
Oper „Adam und Eva“: Gott ist ergraut, aber der Beste (Bezahlartikel)
Paradies mal anders: Die Oper „Adam und Eva“ von Mike Svoboda nach dem Theaterstück von Peter Hacks bei den Schwetzinger Festspielen zwickt den Schöpfer der Welt.
frankfurter.allgemeine.net

Bielefeld
Ein Haus für alle, doch kein Ort zum Bleiben – Bohuslav Martinůs „Griechische Passion“ in Bielefeld (Bezahlartikel)
Opernbesucher sind zivilisierte Menschen. Und so gab es kein einziges Buh, als das Team um den jungen Regisseur Manuel Schmitt die Bühne betrat. Die Premiere von Bohuslav Martinůs Oper „Die griechische Passion“ erfüllte voll und ganz das Motto der laufenden Spielzeit des Stadttheaters Bielefeld: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Das spielt eigentlich auf 75 Jahre Grundgesetz an. Doch in diesen Tagen konkretisiert es sich auch in einer Veranstaltungsreihe im Gedenken an „80 Jahre Kriegsende“.
NeueMusikzeitung/nmz.de

Kommentar
Ciao Ciao Chialo und wimmern über Weimer?
Willkommen in der neuen Klassik-Woche, in einer ganz besonderen Woche: BackstageClassical feiert ersten Geburtstag! Mehr dazu am Ende dieses Newsletters. Aber dieses schon vorab: Wir beschenken uns und Sie mit dem neuen Podcast Takt&Taktlos. Ab sofort werde ich einmal im Monat gemeinsam mit meiner Kollegin Hannah Schmidt über die aktuellen Themen der Klassik sprechen.
backstageclassical.com

Wien/Theater Walfischgasse
André Heller feiert die Wiener musikalische Seele
A bisserl’ unspektakulär gelegen ist’s scho, das stadtTheater Walfischgasse. Zwar ein paar kurze Schritte von der Staatsoper, aber im Keller eines Bürogebäudes, der Eingang natürlich im Hinterhof. Umso belustigender und spektakulärer gelang das heitere Musikspektakel, welches einem am unteren Ende des stilvoll geschmückten Treppenhauses, Mahler-Zitate compris, erwartete. Mit spaßigem Kabarett, tanzenden Geigen und viel guter alter Schrammelmusi verging das knapp anderthalbstündige Werk wie in einem Augenzwinkern! Ein Theaterstück ist’s nicht wirklich, dafür umso unterhaltsamer und ur-Wienerischer. Voller zeitlosen Anspielungen auf die luftige musikalische Seele dieser wunderbaren Stadt zelebriert das Team vom Alleskönnerkünstler André Heller das Wiener Lied. Schlager wie „Wien, Wien nur die allein“ oder „Es lebe der Zentralfriedhof“ dürfen ebenso wenig fehlen wie die auch beim Neujahrskonzert gespielten Sphärenklänge oder Schuberts marschmäßiger Moment Musical in einem spielvollen schwarz-weißen Silhouettenfilm. Es lebe die heilige Musik!
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

Feuilleton
Interview: „Anwalt vergessener Komponisten“: Der Dirigent Leon Botstein (Podcast)
Leon Botstein ist Gründer des „The Orchestra Now“, ein Orchester das in den gesamten USA bekannt ist. Nun sind sie auch in Deutschland bei einem Konzert in Koblenz zu hören.
swr.de

Der Komponist Antonio Salieri: Was zu wissen lohnt
Antonio Salieri, der Gegenspieler Mozarts, der perfide Mörder eines Musikgenies? Von wegen! Der Musikwissenschaftler und Salieri-Forscher Timo Jouko Herrmann klärt auf, wie es zu den Gerüchten kam, was Salieri als Komponist, Kapellmeister und Pädagoge in Wien geleistet hat und wie er privat drauf war.
BR-Klassik.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Obituary
Italian baritone Alberto Mastromarino, RIP
The death has been conveyed of Alberto Mastromarino, an impressive baritone who appeared in leading roles on many of the world’s great stages, including La Scala, Vienna, Beijing and the Met. He sang his last Scarpia nine months ago, in a semi-staging in Massa Marittima, directed by Katia Ricciarelli. The funeral is today.
slippedisc.com

Karlsruhe
Q & A: Soprano Anastasiya Taratorkina on Her Rapid Rise & Hopes for the Future
Prior to the performance of Jean-Baptiste Lemoyne’s rarity “Phèdre” at the Badische Staatstheater in Karlsruhe, Operawire met up with one of its stars, the young Russian soprano Anastasiya Taratorkina, who was performing the role of Oenone.
operawire.com

Madrid
Handel’s Jephtha is presented for the first time in Madrid’s Teatro Real
seenandheard-international.com

New York
Federica Lombardi shines in a first-class production of Le nozze di Figaro from The Met: Live in HD
seenandheard-international.com

Met’s new “Figaro” cast adds seasoning, comedic spark to superb vocalism
newyorkclassicalreview.com

Boston
“Decoding Shostakovich”and the BSO Season End With a Bang
classical-scene.com

Nelsons, BSO wrap season and Shostakovich festival on mixed note
bostonclassicalreview.com

Washington
WNO offers a spirit of unity in gala night of American music
Washington National Opera’s annual gala continued Saturday night with a concert devoted to American music. Renée Fleming, Denyce Graves, and Thomas Hampson anchored the evening, fixtures with the star power just to stand on the stage in formalwear and sing.
washingtonclassicalreview.com

Chicago
Chicago Symphony Orchestra shines under Mäkelä’s baton in Brahms, Boulez and Dvořák
seenandheard-international.com

Cleveland
The Cleveland Orchestra Announces Artistic Appointments for 2025–26 Season
operawire.com

San Francisco
SF Symphony and Giancarlo Guerrero Deliver Orchestral Showstoppers
sfcv.org

Recordings
CD Review: Pentatone’s ‘Duke Bluebeard’s Castle’
operawire.com

Europäischer Song Contest

69. Song Contest: JJ ist mit dem Zug in die Schweiz aufgebrochen
Erste Probe in Basel am Montag – „Im Moment läuft alles nach Plan“
Kurier.at

ESC-Sänger JJ über Mobbing in der Schule, seine Beziehung und seinen größten Wunsch
Österreichs ESC-Teilnehmer JJ sprach bei Claudia Stöckl über sein Privatleben und das schmerzhafte Ende einer Beziehung, die im Lied „Wasted Love“ aufgegriffen wird. Worum es in Österreichs Beitrag geht? Um eine ehemalige Beziehung des Sängers, die im vergangenen Jahr zu Ende gegangen ist. „Diese Liebe war schmerzvoll, wie eine Einbahnstraße, da kam nichts zurück. Heute bin ich froh, weil ohne diese Erfahrung hätten Teya und ich den Song für den ESC nicht geschrieben“, erzählt der Wiener, der aktuell wieder in einer Beziehung ist. Mit einem Mann, wie er verraten hat, der ihn auch zum Song Contest nach Basel begleiten wird. „Wir haben viel Verständnis füreinander und für das, was wir machen. Er ist in der Forschung, einer ganz anderen Welt – hinter verschlossenen Türen und nicht auf einer großen Bühne.“
KleineZeitung.at

Sprechtheater

Berliner Theatertreffen: Wenn jedes Monatsende Weltende ist
Für die kommenden zwei Wochen steht Berlin im Zeichen des Theatertreffens. Manche halten die Stücke-Auswahl für zu düster. Besser so als peinliche Mutmachparolen, wie sie Claudia Roth zur Eröffnung ein letztes Mal zum Besten gab.
DieWelt.de

Politik

Putin will jetzt Trump treffen: „Wir halten es für notwendig“
Die russische Führung hält ein baldiges Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump für nötig, lässt eine mögliche Begegnung Mitte Mai im Nahen Osten aber offen.
oe24.at

„Was zum Teufel ist in Deutschland los?“: Orbán sagt AfD Unterstützung zu
Der ungarische Premier, der seit Jahren wegen der Aushöhlung der Demokratie in seinem Land in der Kritik steht, hat der AFD seine Unterstützung zugesichert.
DiePresse.com

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 6. MAI 2025)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 6. MAI 2025)

Quelle: onlinemerker.com

Heute startet die Aufführungsserie von Gounods Roméo & Juliette an der Wiener Staatsoper mit Benjamin Bernheim und Aida Garifullina in den Titelpartien.
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Benjamin Bernheim. © Julia Wesely  /  Aida Garifullina © Vladimir Ivaschenko
Im Interview sprechen die beiden Künstler über ihre Rollen, Gounods meisterhafte Musik und die ungebrochene Popularität des Shakespeare-Stoffes.
Wie Liebe klingt
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MUSIKVEREIN GRAZ: Am 12. und 13. Mai dürfen wir auf das Orchesterkonzert unter dem Titel Elfenreigen mit Sir András Schiff und dem Orchestra of the Age of Enlightenment hinweisen.

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Sir András Schiff © Nadja Sjöström

8. Orchesterkonzert
Mo | 12. Mai 2025
Di | 13. Mai 2025
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Ort: Stefaniensaal, Congress Graz
Orchestra of the Age of Enlightenment
Elfenreigen
Robert Schumann: Introduktion und Allegro appassionato (Konzertstück) in G-Dur, op. 92
Felix Mendelssohn Bartholdy: Ein Sommernachtstraum (Auszüge), op. 61
Robert Schumann: Klavierkonzert in a-Moll, op. 54

DAS KONZERT
„Ein hingerissenes Publikum im Stefaniensaal [hörte sich] schier nicht satt“, schwärmte die Kleine Zeitung von seinem letzten Konzert in Graz. Jetzt ist Sir András Schiff erneut im Musikverein Graz zu Gast. Gemeinsam mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment, einem seiner langjährigen Partnerensembles, interpretiert Schiff auf seinem Hammerflügel von Julius Blüthner Werke von Schumann und Mendelssohn Bartholdy. Schumanns berühmtem Klavierkonzert in a-Moll – dem Inbegriff des romantischen Klavierkonzertes – steht das weniger bekannte Konzertstück für Klavier und Orchester gegenüber. Clara Schumann erhielt es als Geburtstagsgeschenk von ihrem Mann und beschrieb es in ihrem Tagebuch als „sehr leidenschaftlich“ mit „tief empfundene(n)“ Melodien. Den Abend beschließen Auszüge aus einem weiteren Hauptwerk der deutschen Romantik: Mendelssohn Bartholdys Ein Sommernachtstraum. „Welche Kraft und welch klassisch-derber Humor neben dem duftigen Elfenzauber!“ (Carl Reinecke)
DER FLÜGEL – Blüthner No. 600
Der Flügel, den Sir András Schiff in diesem Konzert spielt, wurde um das Jahr 1859 von der Firma Julius Blüthner in Leipzig gebaut. Eine genaue Datierung ist schwierig, da das Blüthnersche Firmenarchiv im 2. Weltkrieg fast vollständig verloren gegangen ist. Das bedeutet einen großen Verlust für die Musikwelt, denn Julius Blüthner gehört zu den interessantesten Persönlichkeiten in der Geschichte des Klavierbaus. Er gründete seine Firma 1853. Sie entwickelte sich schnell zu einer der größten und und bedeutendsten Klavierbaufirmen in Europa. Julius Blüthner war ein genialer Instrumentenbauer und erfolgreicher Unternehmer und damit stilprägend für eine ganze Epoche. Er war immer um einen romantischen und typisch Blüthnerschen Klang bemüht und hat sich lange gegen die zunehmende Standardisierung gewehrt.
Bei diesem Instrumente mit einer Länge von 255 cm handelte es sich um das größte Modell, das Blüthner damals gebaut hat. Die Bass-Saiten sind parallel angeordnet und nicht wie in modernen Flügel über Kreuz. Ein Klangkonzept, das nicht auf Masse sondern auf Transparenz setzt. Der Klang ist ausgesprochen gesanglich und kräftig aber nie dick oder schwerfällig. Der Flügel besitzt eine „Blüthner-Patent Mechanik“, was auf der Vorderklappe selbstbewußt vermerkt ist. Sie erlaubt einen äußerst kontrollierten und mühelosen Anschlag und somit eine sehr differenzierte Klanggestaltung.
Der Blüthner No. 600 ist Teil der Sammlung historischer Tasteninstrumente der „Clavierwerkstatt Christoph Kern“ in Staufen im Breisgau. Er wurde dort restauriert und wird exklusiv von Sir András Schiff gespielt.
Information, Karten 
und Abonnements 
Konzertkasse
Sparkassenplatz 3, 8010 Graz
Tel. 0316 82 24 55
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Programmpräsentation der Schubertiaden 2025:: Weltstars und neue Talente im Schubert Schloss Atzenbrugg

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Ildikó Raimondi © Schubertiade Atzenbrugg

Die Seele des Volksliedes: Größen wie Ildikó Raimondi, Günther Groissböck & Robert Holl, Franz Schuh, Günter Haumer und die „Philharmonia Schrammeln“, Grammy-Preisträger Herbert Lippert und das JESS TRIO Wien treffen auf junge Schubert-Stimmen und Shootingstars wie Domenica Radlmaier.

Nach der fulminanten Neu-Eröffnung im Juni 2024 gehen die Schubertiaden unter der musikalischen Leitung von Kammersängerin Ildikó Raimondi in die zweite Saison. „Es ist mir eine große Freude, Sie erneut im wunderschön renovierten Schloss Atzenbrugg begrüßen zu dürfen. Der thematische Schwerpunkt liegt heuer auf Schuberts Beziehung zur Volksmusik und seinem prägenden Lebensjahr 1825. Es erwartet Sie ein Feuerwerk an musikalischen Darbietungen, präsentiert von hochkarätigen Künstlerinnen und Künstlern mit maßgeschneiderten Programmen,“ so Raimondi: „Die Möglichkeit, solch wertvolle Persönlichkeiten in einem so intimen Ambiente zu erleben, macht die Schubertiaden zu einem einzigartigen Erlebnis.“. Die engagierte Unterstützung der Gemeinde Atzenbrugg verdient besonderen Dank. Ebenso danken wir dem Land Niederösterreich für seine Unterstützung, die es ermöglicht, diese Veranstaltungsreihe auf höchstem Niveau zu präsentieren. Ich lade alle herzlich ein, diesen besonderen Ort zu erleben und sich von Schuberts Welt verzaubern zu lassen.“

Schubertiaden Programmhighlight 2025

Zur Eröffnung am 25. Mai präsentiert Ildikó Raimondi ein Herzensprojekt und in Zusammenarbeit mit „Amicitia – Verein der Freunde junger Künstlerinnen und Künstler“ die Stars von Morgen: Studierende der Universität Mozarteum Salzburg und der Universität für Musik und darstellende Kunst (MDW Wien) werden „Junge Schubert-Stimmen“ erklingen lassen.

Am 1. Juni wird bei den „Atzenbrugger Sommerklängen“ zu einer beschwingten musikalischen Reise zwischen Wien und Atzenbrugg geladen, dargeboten von Ildikó Raimondi (Sopran), Günter Haumer (Bariton) und den „Philharmonia Schrammeln“.

Ein Legendentreffen mit Stephan Matthias Lademann am Klavier folgt am 15. Juni: Die Bass-Koryphäen Günther Groissböck, der 2025 auch die Staatsoper in „Parsifal“ „Lohengrin“ und dem „Rosenkavalier“ bereichert, und Robert Holl beschwören die „Sternenfreundschaft Schubert und Mayrhofer“. Das umfassende Wissen von Schubert-Kenner Holl kann man nicht nur im Rahmen dieser starbesetzen Schubertiade genießen, auch in seiner neuen Youtube-Videoreihe spricht er über die tiefe Verbindung der beiden Künstler.

Dem Hochwasser fiel 2024 die Schubertiade mit Schriftsteller und Essayist Franz Schuh zum Opfer. Am 29. Juni wird nun nachgeholt: Unter dem Motto „MUSIK-MISUK, Bekenntnisse eines Unmusikalischen“ begegnen Wort und Klang auf höchstem Niveau: Franz Schuh unterhält bei seiner Lesung mit klugem Humor, Ildikó Raimondi (Sopran) und Andrea Linsbauer (Klavier) präsentieren ausgewählte Lieder von Franz Schubert, Hugo Wolf und Gustav Mahler.

Nach der Sommerpause warten ab September noch weitere hochkarätige Veranstaltungen im Schubert Schloss Atzenbrugg, darunter ein Serenadenkonzert des Landes Niederösterreichs mit Julian Prégardien (Tenor), Harriet Krijgh (Violoncello) und Daniel Heide (Klavier) sowie zwei Schubertiaden: Shootingstar Domenica Radlmaier (Sopran) und Stefan Birnbaum (Klavier) präsentieren am 14. September die schönsten Volkslied-Neubearbeitungen des Liederfürsten und ein Best of Brahms und Britten, am 28. September wartet mit Grammy Award-Gewinner Herbert Lippert (Tenor), dem national und international erfolgreichen JESS TRIO Wien und Komponist & Philosoph Rainer Bischof ein fantastisches Finale.

Unterhaltsame Wissensvermittlung: Das Schubert-Museum wartet

Auch abseits der Schubertiaden kann man ab 13. April 2025 tief in die Welt von Franz Schubert eintauchen: Das Herzstück des Schubert Schloss Atzenbrugg ist sein Museum, das den Sprung in die Geschichte zum Vergnügen macht. In einer interaktiven, modernen Museumsdidaktik wird auf 600 Quadratmeter der Künstler mit allen Sinnen erlebbar. Ob im großzügigen Park samt Schubert-Häuschen und den vielen interaktiven Vermittlungsstationen oder beim Lustwandeln durch die prachtvoll renovierten Innenräume samt Hör- und Video-Installationen – sein Spirit ist auf Schritt und Tritt spürbar.

NEU: WARTELISTE UND KLASSIK-PICKNICK IM SCHLOSSPARK

Für diese erste Schubertiade gibt es noch Karten zu erwerben, bei den weiteren Schubertiaden vor der Sommerpause neigt sich das Kontingent dem Ende zu. Damit möglichst viele Gästen in den Genuss der Darbietungen kommen, wurde eine Warteliste für die bereits ausverkauften Schubertiaden etabliert. Wer am 1. Juni den „Atzenbrugger Sommerklängen“ mit Ildikó Raimondi (Sopran), Günter Haumer (Bariton) und den „Philharmonia Schrammeln“ oder der „Sternenfreundschaft „Schubert und Mayrhofer“ am 15. Juni mit Günther Groissböck, Robert Holl und Stephan Matthias Lademann am Klavier beiwohnen möchte, kann sich ab sofort unter auf die Warteliste setzen lassen. Für die Schubertiade „MUSIK-MISUK, Bekenntnisse eines Unmusikalischen“ am 29. Juni mit Schriftsteller und Essayist Franz Schuh, Ildikó Raimondi (Sopran) und Andrea Linsbauer (Klavier) gibt es noch Karten, allerdings sollte man sie sich zeitnah sichern.

Weiters wird es bei Schönwetter an allen Schubertiaden-Sonntagen die Möglichkeit geben, den Konzerten im Rahmen eines „Klassik-Picknicks“ beizuwohnen. Speis und Trank – von köstlichen Kuchen, pikanten Snacks bis hin zu feinen Weinen – gibt es im Schloss zu erwerben, nur eine gemütliche Decke ist mitzubringen – oder man genießt die Musik durch die geöffneten Fenster in den bereit gestellten Liegestühlen im weitläufigen Park. Alternativ kann man im Schlossbräu Atzenbrugg unter schattigen Bäumen ein köstliches Schubert-Menü genießen.

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Deutsche Grammophon: Andrè Schuens Reise mit Mozart

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„Schon früh in meiner professionellen Laufbahn wuchs in mir der Wunsch, ein Mozart-Album aufzunehmen“, sagt Bariton Andrè Schuen. Im November 2024 wurde dieser Traum Wirklichkeit. Schuen brachte im Mozarteum Salzburg eine Auswahl von Werken des Komponisten auf die Bühne, begleitet vom Mozarteumorchester unter seinem Chefdirigenten Roberto González-Monjas, einem Freund aus Studienzeiten an der Universität Mozarteum. Der Mitschnitt erscheint nun bei Deutsche Grammophon  zusammen mit weiteren Studioaufnahmen.

Das Album „Mozart“ umfasst Auszüge aus Le nozze di FigaroDie Zauberflöte und Don Giovanni – die Sopranistin Nikola Hillebrand begleitet in je einem Duett aus jeder Oper – sowie die Konzertarie Mentre ti lascio. Schuen interpretiert außerdem drei Werke für Gesang und Klavier mit seinem langjährigen Duopartner Daniel Heide, mit dem er bereits gefeierte Einspielungen von Schuberts Die schöne MüllerinSchwanengesang und Winterreise  veröffentlicht hat. Schließlich singt er Komm, liebe Zither, begleitet von dem Mandolinisten Avi Avital, der zudem mit dem Orchester in der Canzonetta aus Don Giovanni zu hören ist.

„Mozart“ erscheint am 4. Juli 2025 auf CD und digital. Am selben Tag feiert beim Festival in Aix-en-Provence übrigens eine Neuinszenierung von Don Giovanni Premiere (Musikalische Leitung: Sir Simon Rattle; Inszenierung: Robert Icke), mit Andrè Schuen in der Titelrolle.
Das Duett Là ci darem la mano aus der Oper, mit Nikola Hillebrand als Zerlina, wird im Vorfeld zum Release am 23. Mai als Single veröffentlicht. Am 13. Juni folgt Schuens Interpretation von Abendempfindung mit Daniel Heide am Klavier.
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Obituary
Italian baritone Alberto Mastromarino, RIP
The death has been conveyed of Alberto Mastromarino, an impressive baritone who appeared in leading roles on many of the world’s great stages, including La Scala, Vienna, Beijing and the Met. He sang his last Scarpia nine months ago, in a semi-staging in Massa Marittima, directed by Katia Ricciarelli. The funeral is today.

https://slippedisc.com/2025/05/italian-baritone-rip/

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ZUM VIDEO

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Wien / „Festival Fremde Erde“: Emigrierte Komponisten – aus der Leopoldstadt in die USA 

Die barocke Kirche St. Ulrich im 7. Wiener Gemeindebezirk, Abschlusskonzert des Festivals „Fremde Erde“ mit großem Orchester und einem intensiven Klangbad unter Leitung von François-Pierre Deschamps mit zwei sehr ausgedehnte Ballett-Kompositionen von zwei jüdischen Komponisten aus der Wiener Leopoldstadt, welche rechtzeitig vor der Nazi-Diktatur in die USA flüchten konnten und auch dort gestorben sind.
 
ALEXANDER ZEMLINSKY (1871 bis 1942) und seine Suite aus „Der Triumph der Zeit“, ein Tanzpoem auf eine Libretto von Hugo von Hoffmansthal. 1902 komponiert, erst in den 1990er Jahren als Ballett in Zürich uraufgeführt. Die Musik bietet ein pompig wirkendes Eintauchen in Naturzauber, schwelgerischen Trompetenschwall, pathetische Walzertakte und eine Erfüllung in menschlicher Hochstimmung. Zemlinsky konnte in Wien und Prag ein reiches und erfolgreiches Komponisten- und Dirigentleben führen. Künstlerisch mit Gustav Mahler, verwandtschaftlich mit der Familie Schönberg verbunden. In seinen letzten Jahren in der Stadt wie im Bundesstaat New York ist er jedoch ein gebrochener und schwer gebrechlicher Mann gewesen.
 
ERICH ZEISL (1905 bis 1959, Los Angeles) konnte über Paris 1939 in die Vereinigten Staaten einreisen. In Hollywood hatte er Musik zu Filmen geschrieben, ist jedoch dann an der Westküste ein geschätzter Musikpädagoge geworden. Uraufführung stand jetzt über der konzertanten Wiedergabe seiner Ballettkomposition „Naboth’s Vineyard“ aus dem Jahr Jahr 1953. Auch hier: Diese heikle Besitzergreifungs-Geschichte aus dem Alten Testament wird mit sinnlichen Klängen, nicht gerade allzu abwechselnden, und großer Emotion illustriert. Etwa so in Richtung Edelfilmmusik. Insgesamt hat das Festival „Fremde Erde“ ein interessantes Programm mit fast nur unbekannten Kompositionen seinem aufgeschlossenen Publikum geboten – an diesem Abend mit Werken mit ihren Wurzeln in der Wiener Hochkultur vor so einiges über hundert Jahren.   
 
Meinhard Rüdenauer

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