DIE DONNERSTAG-PRESSE – 8. AUGUST 2024

DIE DONNERSTAG-PRESSE – 8. AUGUST 2024

Tristan, Bayreuther Festspiele 2024 © Enrico Nawrath

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 8. AUGUST 2024

Quelle: onlinemerker.com

Bayreuth: Andreas Schager musste am 6.8. aus dem dritten Akt „Tristan und Isolde“ aussteigen und sagt auch „Parsifal“ ab

Message from Andreas Schager:

Leider muss ich aufgrund einer Infektion der oberen Atemwege die heutige Vorstellung „Parsifal“ absagen. Ich möchte mich bei allen, die sich meinetwegen Karten dafür gekauft hatten, aufrichtig entschuldigen.
Diese Entzündung machte mir auch gestern, während der Tristan Vorstellung, mein Sängerleben schwer und so musste ich im 3. Akt leider vorzeitig die Segel streichen.
Ich bedanke mich herzlich bei meinen Kollegen Tilman Unger, der mir für den Rest des Aktes seine Stimme geliehen hat, sowie bei Klaus Florian Vogt, der für mich die heutige Vorstellung Parsifal übernehmen wird.
Mein herzliches Dankeschön gilt auch den Bayreuther Festspielen, namentlich Katharina Wagner, für die elegante, rasche und zielführende Hilfe.
Nach gründlicher Untersuchung durch den HNO Arzt der Festspiele gebe ich vorsichtige Entwarnung

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Salzburg/Festspiele
Jordi Savall in Salzburg: Beethoven mit herausgestreckter Zunge
Großer Jubel bei den Salzburger Festspielen für Beethovens Symphonien 1, 2 und 4 mit dem Gastorchester Le Concert des Nations unter Jordi Savall.
DiePresse.com

Hintergrund / Festspiele / „Der Spieler“
07/08/24 „Es geht es um einen wütenden jungen Charakter, der eine Generation repräsentiert, die sich gegen das vorherrschende Establishment auflehnt, die ein System in Frage stellt, in dem Regierung und Kapitalismus alles zerstören.“ Geschwindigkeit und Direktheit von Prokofjews Musik seien „allenfalls mit Mozarts Le nozze di Figaro vergleichbar“, sagt Peter Sellars.
DrehpunktKultur.at

Vor der Premiere von „Der Spieler“: Eine Oper schöpft Kraft aus jungem Widerstand
Asmik Grigorian und Sean Panikkar verkörpern das zentrale Paar in der Salzburger Festspiel-Neuproduktion von Prokofjews “Der Spieler“.
SalzburgerNachrichten.at

Bayreuth
Weshalb funktioniert Kratzers „Tannhäuser“ so gut? – „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ in Bayreuth 2024
Zum Abschluss einer satten Hügelwoche sei an dieser Stelle ein herzlicher Dank an alle blauen Mädchen und Buben gerichtet, die geduldig und freundlich ihre Arbeit tun – Verzeihung! – Tempeldienst leisten! Und nochmal ein Appell an die Verantwortlichen, die zuweilen etwas zwanghaften Kartenkontrollen zuliebe einer rigiden Handy-Politik zu überdenken. Das Festspielhaus ist kein Hochsicherheitstrakt, aber (wie fast alle Opern- und Konzerthäuser) mittlerweile ein Hort von Ignoranten. Das dringt aus dem Zuschauerraum von denjenigen, die Kunst und Mitmenschen respektieren, aber auch Mitwirkende äußern sich bereits hochgenervt. Hier muss etwas geschehen!
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

Schweitzers Klassikwelt 120: Die Rheintöchter, deren Gesang uns immer bezaubert
Am Anfang waren es die Sophie (Wilma Lipp), die Cio-Cio-San (Sena Jurinac) und die Brangäne (Hilde Rössel-Majdan), die als Woglinde, Wellgunde und Flosshilde in die Wellen des Rheins in die mythologische Welt abtauchten. Die Flosshilde avancierte in dem ersten Rheingold-Erlebnis im vierten Bild zur warnenden Erdgöttin und Urmutter.
Von Lothar und Sylvia Schweitzer
Klassik-begeistert.at

Hamburg/Elbphilharmonie
Antonin Dvořák: „Besser spät, als nie“ – Teil I
Es gibt Themen, die sind so groß, dass man sie nicht kleinkriegt. Und so trage ich seit drei Wochen eine Rezension unter dem bewegten Herzen, dergestalt, dass ich, werte Leser und Leserinnen, auch bei dem Glanzorchester unserer Stadt, zum Patrioten werde, nach dieser Wiedergabe der Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 »Aus der Neuen Welt«, deren Bedeutung für mich persönlich – so werde ich des Abends gewahr, der nun soweit zurückliegt schon, noch einmal Verzeihung, ich bin zu spät – für mich so im Sinne des Wortes schicksalshaft ist.
Von Harald Nicolas Stazol
Klassik-begeistert.de

Salzburg
«Der Idiot» bei den Salzburger Festspielen: Ein Triumph für alle Beteiligten – und für das Werk selbst
NeueMusikzeitung/nmz.de

Pierre-Laurent Aimard in Salzburg: Ungewöhnlicher Klavierabend
BR-Klassik.de

Wenn auch die Disteln blühen
Festspiele / Pierre-Laurent Aimard
drehpunktkultur.at

Salzburger Festspiele: Lyrische Lockrufe auf die dunkle Seite Kunst verhilft dem Ungelebten zu intensiver Gegenwart:
Beim Liederabend von Matthias Goerne und Markus Hinterhäuser und beim Konzert des Leonkoro Quartetts kann man es in Salzburg hören.
FrankfurterAllgemeine.net

Bayreuth
Premieren-Bilanz Bayreuth 2024 Müde, aber glücklich
BR-Klassik.de

Australischer Opernnachwuchs in Bayreuth
InBayreuth.de

Stuttgart                                                                  Unruhe im SWR Orchester: Musiker gegen François-Xavier Roth
Akzeptieren, aber nicht unterstützen. So kommentiert ein Teil der Musiker des SWR-Symphonieorchesters die Entscheidung, an François-Xavier Roth als künftigem Chefdirigenten festzuhalten. Roth wird sexuelle Belästigung vorgeworfen.
BR-Klassik.de

Baden-Baden
Yannick Nézet-Seguin: Musikdirektor in New York und jährlicher Sommergast in Baden-Baden
kulturfreak.de

Dresden
Hightech am Taktstock: Roboter dirigiert Dresdner Sinfoniker
klassikradio.de

Wormsley                                                                Garsington Opera: Da platzt ein Playboy aus allen Wolken
Die Garsington Opera in Wormsley Park entwickelt sich zur ehrgeizigen Konkurrenz für Glyndebourne. Dieses Jahr gibt es mit Britten und Rameau hintergründigen Zauber und mit frühem Verdi einen Ulk auf Dick-und-Doof-Niveau.
FrankfurterAllgemeine.net

Links zu englischsprachigen Artikeln

Bayreuth
Tonight’s Parsifal cancels at Bayreuth
slippedisc.com

München                                                              Munich Tosca & La Fanciulla del West: Puccini Through A Director’s Lens
ludwigvan.com.toronto

Ballett / Tanz

Die Grimassen des Krieges bei Impulstanz
Trajal Harrell zeigt im Mumok eine kunsthistorische Fiktion, Zoë Demoustier verarbeitet im Wuk Kriegsreportagen
DerStandard.at/story

Rock/Pop

Taylor Swifts Fadesse ist ihre Formel zum Welterfolg
Sie ist der größte Popstar unserer Zeit, dabei ist Taylor Swift in vielerlei Hinsicht mittelmäßig. Ein Marketingmärchen vom Popstar auf Augenhöhe.
DiePresse.com

Wien
„1, 2, 3 – Let’s Go, B*tch!“: Diese Mitsing-Regeln sollte man bei Taylor Swift kennen
Das Universum des Fan-Kultes rund um den US-Popstar scheint unendlich. Wer bei den Konzerten in Wien dabei ist, sollte diese Regeln zum Mitsingen kennen.
Kurier.at

Sprechtheater

Antikentheater in Carnuntum: „Nicht nur mit Schock aufrütteln“
Constantina Bordin, Intendantin des Festivals Art Carnuntum, will dieses ausbauen. Zum 35-Jahr-Jubiläum laufen Gastspiele aus Mailand und London
DerStandard.at/story

Buch

Liza Minnelli schreibt Memoiren: Will „eigene verdammte Geschichte“ erzählen
Sie sei wütend über Falschdarstellungen, unter anderem in einem Film und einer Miniserie, gibt der Show-Star als Grund an.
DiePresse.com

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Unter’m Strich

Wien
Anschlag auf Taylor-Swift-Konzert in Wien geplant
Wie die Polizei mitteilte, wurden nach einem Anti-Terror-Einsatz zwei radikalisierte Personen festgenommen, die Anschlagspläne gewälzt haben sollen.
Heute.at

Hudson nach Aus: „Ich bin ordentlich angefressen“
Bitterer Kurzauftritt von Victoria Hudson bei den Olympischen Spiele in Paris. Die 28-jährige Speerwerferin muss bereits nach der Qualifikation die Koffer packen – eine Weite von 59,69 Metern reicht nicht für das Finale. „Ich bin ordentlich angefressen, aber ich kann’s halt nicht mehr ändern“, sagte Hudson niedergeschlagen im ORF-Interview.
krone.at

USA
Tim Walz verschärft Attacke auf Trump
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ist erstmals gemeinsam mit ihrem Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz aufgetreten. Walz griff dabei den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, an und warf ihm bei der Wahlkampfveranstaltung am Dienstag (Ortszeit) vor, „Chaos und Spaltung“ zu säen. Und er ließ mehrere pointierte Spitzen gegen Trump und dessen Vizekandidaten JD Vance vom Stapel, die für Jubel und Gelächter sorgten.
orf.at

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 8. AUGUST 2024)

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 8. AUGUST 2024)

Quelle: onlinemerker.com

Bayreuth: Andreas Schager musste am 6.8. aus dem dritten Akt „Tristan und Isolde“ aussteigen und sagt auch „Parsifal“ ab

Message from Andreas Schager:

Leider muss ich aufgrund einer Infektion der oberen Atemwege die heutige Vorstellung „Parsifal“ absagen. Ich möchte mich bei allen, die sich meinetwegen Karten dafür gekauft hatten, aufrichtig entschuldigen.
Diese Entzündung machte mir auch gestern, während der Tristan Vorstellung, mein Sängerleben schwer und so musste ich im 3. Akt leider vorzeitig die Segel streichen.
Ich bedanke mich herzlich bei meinen Kollegen Tilman Unger, der mir für den Rest des Aktes seine Stimme geliehen hat, sowie bei Klaus Florian Vogt, der für mich die heutige Vorstellung Parsifal übernehmen wird.
Mein herzliches Dankeschön gilt auch den Bayreuther Festspielen, namentlich Katharina Wagner, für die elegante, rasche und zielführende Hilfe.
Nach gründlicher Untersuchung durch den HNO Arzt der Festspiele gebe ich vorsichtige Entwarnung.
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Kultur.Sommer.Semmering – 6. Festivalwoche 08. – 11. August 2024

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Auch am sechsten Festival-Wochenende wird beim Kultur.Sommer.Semmering wieder ein literarisches Feuerwerk par excellence entfacht, wenn etwa der große Klaus Maria Brandauer Stefan Zweigs „Brennendes Geheimnis“ ebendort präsentiert, wo es angesiedelt, geschrieben und letztlich auch mit dem grandiosen Mimen Brandauer verfilmt wurde. Joseph Lorenz bringt mit Roths „Radetzkymarsch“ einen der richtungsweisendsten Romane der untergehenden Donaumonarchie auf den Semmering, während Dörte Lyssewski und Helmut Jasbar ihr literarisch-musikalisches Potpourri ebendort im Jahre 1912 verwurzeln. Gezielte Angriffe auf die Lachmuskulatur werden von Wolfram Berger gestartet, der in sämtliche Rollen von Herzmanovsky-Orlandos „Kaiser Joseph II. und die Bahnwärterstochter“ schlüpft, ungeahnte Sternstunden versprechen weiters Marion Mitterhammer alias Kaiserin Sisi und Cornelius Obonya, der Platon gemeinsam mit dem Schnabeltier in eine Bar entführt! Virtuos und hochkarätig geht es auch rein musikalisch mit der Sommerfrische weiter, wenn das Muthspiel Chamber Trio oder „Da Blechhauf’n“ aufspielen. Zum krönenden Abschluss schlüpft kein Geringerer als Star-Reporter Armin Wolf in die Rolle des jungen Billy Wilder, der vor genau 100 Jahren in Wien maturierte und als junger Journalist bereits regelrechte Drehbücher schrieb, bevor er in Hollywood Weltkarriere machte. Passend zur kulturellen Sommerfrische heißt es also auch inmitten der einzigartigen Bergkulisse am Semmering: Some like it hot!

Mit dem Menü „Die Goldenen Zwanziger à la Carte“ darf man darüber hinaus in historischer Kulisse dem Zeitgeist einer vergangenen Epoche nachfühlen und im mondänen Grandhotel Panhans ebendort dinieren, wo Stefan Zweig oder Arthur Schnitzler selbst einst zu Tische gebeten wurden.

Unsere kommenden Veranstaltungen in der 6. Festivalwoche:

Donnerstag, 08. August 2024 | 15:00 Uhr | Grandhotel Panhans

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Fritz von Herzmanovsky Orlando – Kaiser Joseph II. und die Bahnwärterstochter | Wolfram Berger & Christian Bakanic

Ein Spiel der lustvollen Gemeinheiten und kafkaesken Verwirrungen, ein Irrsinn in allerlei Menschengestalten, eine Persiflage auf die ungeheure Dimension der menschlichen Verblödung – ein so aberwitziges Stück kann nur aus der Feder von Fritz von Hermanovsky-Orlando stammen.

Donnerstag, 08. August 2024 | 19:00 Uhr | Kulturpavillon

Well Done | Da Blechhauf’n

Der Name lässt es bereits vermuten – der „Blechhauf’n“ ist nichts für zarte Gemüter! Die siebenköpfige burgenländische Brassband ist für ihre mitreißende Musik bekannt geworden: Laut, stark und pfiffig sind die musikalisch gewitzten Darbietungen dieser Band, 100% Musik, 100% Brass, 100% Power.

Freitag, 09. August 2024 | 15:00 Uhr | Kulturpavillon

Platon und Schnabeltier gehen in eine Bar | Cornelius Obonya
Herkömmlicherweise sind Witze eine Sache, Philosophie eine ganz andere. Thomas Cathcart und Daniel Klein studierten in Harvard Philosophie und schrieben am Ende ihres Berufslebens mit „Platon und Schnabeltier gehen in eine Bar“ einen Bestseller. Anhand zahlreicher Witze demonstrieren sie gleichermaßen amüsant und intelligent die Welt philosophischer Konzepte und bringen mit Leichtigkeit auf den Punkt, worüber sich die großen Denker den Kopf zerbrochen haben.

Freitag, 09. August 2024 | 18:00 Uhr | Grandhotel Panhans

Samstag, 10. August 2024 | 18:00 Uhr | Grandhotel Panhans

Galadîner anno 1908: Im Séparée bei Clara Panhans | Marie Luise Müller als Clara Panhans
Beim Gala-Dîner „Im Séparée bei Clara Panhans – Menüfolge anno 1908“ lassen sich nicht nur auserwählte Köstlichkeiten aus dem originalen Kochbuch der früheren Hausherrin just an jenem mondänen Ort genießen, an dem einst Stefan Zweig oder Arthur Schnitzler dinierten. Die grandiose Gastgeberin und einstige Hotelbesitzerin stellt den Tafelnden auch ihre illustren Ehrengäste vor: Lina Loos, Olga Waissnix und Eugenie Schwarzwald treten aus dem Schatten berühmter Männer hervor und erzählen in historischer Kulisse bisher kaum Gehörtes über eine vergangene Epoche.

Freitag, 09. August 2024 | 19:00 Uhr | Kulturpavillon

Muthspiel Chamber Trio
Wolfgang Muthspiel gilt als einer der einflussreichsten Gitarristen seiner Generation. Mit seinem legendären Muthspiel Chamber Trio beehrt der Ausnahemusiker heuer erstmalig den Höhenluftkurort Semmering.

Samstag, 10. August 2024 | 11:00 Uhr | Grandhotel Panhans

Jetzt spricht die Kaiserin! Aus dem poetischen Tagebuch von Sisi  | Marion Mitterhammer & Artanis Trio
Kaum jemand wusste davon, dass Kaiserin Elisabeth von Österreich vier Jahre lang, von 1885 bis 1888, ein Tagebuch in Form von Gedichten schrieb. Die fünfzigjährige unter Einsamkeit leidende Sisi schrieb sich so ihren Kummer von der Seele. Doch erwies sie sich in diesen Zeilen auch als scharfe Beobachterin ihrer Zeit. Die ironischen, höchst kritischen Kommentare zum Leben am Wiener Hofe und zur aristokratischen Gesellschaft im Allgemeinen berühren, lassen staunen und bestechen trotz einer stets spürbaren Traurigkeit mit erstaunlich hohem Unterhaltungswert.

Samstag, 10. August 2024 | 15:00 Uhr | Kulturpavillon
Stefan Zweig – Brennendes Geheimnis | Klaus Maria Brandauer

Klaus Maria Brandauer prägte als einer der legendärsten Schauspieler unserer Zeit wie kaum ein anderer die deutschsprachige Film- und Theaterlandschaft. Nun kehrt der Kammerschauspieler erneut an den Semmering zurück und widmet sich einer Novelle Stefan Zweigs, deren Hauptrolle er einst selbst an der Seite von Faye Dunaway verkörperte.

Sonntag, 11. August 2024 | 11:00 Uhr | Kulturpavillon

Joseph Roth – Radetzkymarsch | Joseph Lorenz & Simeon Goshev
Mit der Geschichte von Aufstieg und Fall der Familie Trotta entwarf Joseph Roth einen sprachgewaltigen und unvergleichlichen Abgesang auf das Habsburgerreich. Kammerschauspieler Joseph Lorenz bringt Roths monumentales Werk in einer eigens erstellten Adaption auf die Bühne des Semmerings, dessen pittoreske Landschaft mit ihren monumentalen Jahrhundertwendebauten als stille Zeitzeugen an jene längst vergangenen Tage erinnern.

Sonntag, 11. August 2024 | 15:00 Uhr | Grandhotel Panhans

Semmering 1912 | Dörte Lyssewski & Helmut Jasbar
Die eleganten Hotels am Semmering, dem bevorzugten Rückzugsort der Wiener Gesellschaft unweit der kakanischen Metropole – sie dienten Peter Altenberg als Ausgangspunkt für seine Prosa, in der er mit beinahe fotografischem Blick Skizzen der Belle Époque zeichnet. Ausgehend von Altenbergs Geschichtensammlung „Semmering 1912“ nimmt Schauspielerin und Autorin Dörte Lyssewski das Publikum nun mit in die Erzählungen aus einer längst versunkenen Welt: Es eröffnet sich eine spannende und vergnügliche Reise durch die Wirren der Zeiten und die Kalamitäten des damaligen Lebens.

Sonntag, 11. August 2024 | 19:00 Uhr | Kulturpavillon

Billie – Reporter der Stunde – Jugendjahre einer Hollywood-Legende | Armin Wolf, Tobias Faulhammer, Gregor Aufmesser & Jakob Kammerer
Vor genau hundert Jahren, im Sommer 1924, maturiert Hollywood-Legende Billy Wilder in Wien und versucht, als Reporter Fuß zu fassen. In den Publikationen des umstrittenen Verlegers Imre Bekessy findet er die Chance, sich zu verwirklichen. Und er nutzt sie. In knapp zwei Jahren entsteht so ein bemerkenswertes Oeuvre, in dem seine Talente deutlich aufblitzen: schnelle Dialoge, scharfzüngiger Witz, grandiose Beobachtungsgabe; wer sich nicht wehrt, wird interviewt und beschrieben: Berühmtheiten auf Wien-Besuch wie die Tiller Girls, Asta Nielsen oder Henri Barbusse, Wiener Werktätige vom Würstelverkäufer bis zum Herrenschneider, aber auch die kleinen Leute. So sind Wilders Zeitungsartikel auch der Spiegel einer illustren Zeit, manchmal brüllend komisch, manchmal berührend, aber immer höchst unterhaltsam.

Weiterführende Links:

www.kultursommer-semmering.at
www.floriankrumpoeck.com

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Burgenlands Open Air-Spektakel: „Aida“ pompös und eine auffrisierte „My Fair Lady“ – ein Schritt vor oder einer zurück ?

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Ist dies geistig wie kulturell ein Schritt vor oder einer zurück? Weder so noch so. Als die Seespiele Mörbisch 1956 ins Leben gerufen wurden, ist das hauptsächliche Anliegen gewesen, dem Tourismus im Burgenland eine Attraktion zu bieten, welche das Publikum anzuziehen vermag. Mit heimischen Künstlern und auf die Pflege bodenständiger Werte bedacht – dies ist anno dazumal nun einmal die glorreiche Wiener Operette gewesen. Harald Serafin hatte als Intendant von 1993 bis 2012 lockend dann noch das ‚Mekka der Operette‘ dazu geholt. Als höchst erfolgreicher Vermarkter – ohne jedoch dass ihm Wiens Islam-geprägte-Gemeinde hierher gefolgt wäre.

Nach Serafin haben Burgenlands politische Macher eher ahnungslos ihre Troubles gehabt. Entertainer Gerald Pichowetz als Intendant: Gleich wieder abgesetzt, populär gedacht doch finanziell zu riskant geplant. Der exzellente Opernsänger Peter Edelmann folgte von 2018 bis 2022: Auf die gute alte Operettentradition setzte er. Bereits zu farblos? Denn Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bestellte 2021 Alfons Haider als Generalintendant für Burgenlands diverse Sommerspektakel (Güssing etc.)… und Edelmanns Abgang ist nicht der edelste gewesen.

Doskozil schreibt sich mit seiner frisch erschienen „Hausverstand“-Biografie auch solch einen zu. Und seine Hingabe zu Alfons Haider hat sich von der geschäftlichen Seite für ein breites Publikum sehr wohl als tauglich erwiesen. Weg mit der heimischen Tradition, ein Fußtritt für Johann Strauß, nun leben wir in der Zeit des (bereits ebenfalls gealterten) Musicals. Und Haider versteht sehr intelligent die Blicke auf sich zu ziehen, gehörig die Werbetrommeln zu schlagen. Frederick Loewes „My Fair Lady“ im heurigen Angebot ist für die vielen in Autoschlangen Anreisenden natürlich auch schon ein alter, ein 68jähriger Hut. Uraufgeführt 1956 in New York. Also kein Schritt nach vorne. „Es grünt so grün“ klingt nach wie vor nicht schlecht, und die 30 Verwandlungen des Bühnenbildes – diese auffrisierte Reminiszenz kommt bei den Mörbisch-Besuchern schon ziemlich gut an. Für die kommende Saison wirbt Burgenland Tourismus bereits für eine Bühnenfassung von „Saturday Night Fever“, dem New Yorker Subkultur-Tanzfilm aus dem Jahr 1977. Also, auch wenn wohl burgenländisch aufgebügelt: Ebenfalls ein Blick zurück, locker und gut gelaunt mit den Bee Gees.

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Die Oper im Steinbruch St. Margareten ist eine Erfindung des genialen Musikmannes Marcel Prawy gewesen. 1996 hatte man dort erfolgreich mit „Nabucco“ begonnen. Sicher nicht auf allererste Klasse, doch in den Jahren der aufkommenden Regietheater-Verwurstellungen um ansprechende Werktreue bedacht. Doch damals genauso wie heute wie es sich für ein solch imposantes Gelände gehört: Alte Oper, so seriös geschaffen wie auch immer, soll als Show genossen werde. Wie damals wird jetzt spekuliert: So viele berühmte Opern gibt es nicht, welche der Masse erfolgreich verkauft werden können – somit ist ein sehr beengtes Open Air-Repertoire gegeben. Ein breites, alles andere als ein spezielles Opernpublikum muss nach St. Margarethen gelockt werden. Somit heißt es heute unter Serafin jr.: Künstlerisch weder ein Blick zurück noch ein Schritt nach vorne.

Nach „Carmen“ und den Stierkämpfern ist nun der Triumphmarsch der ägyptischen „Aida“ spektakulär zu hören. Aus einem heimischen Spektakel ist nun ein world-wide Kunterbunt geworden. Das Orchester kommt aus Ungarn, der Dirigent ist Mexikaner, die spritzigen Wassereffekte sind französischer Machart, aus fünf Nationen haben sich die tollen Stuntmen eingefunden. Das mehrfach besetze passable Sängerteam: total international. Und da die Kostümierung in Italien geschaffen wurde – St. Margarethens so üppige „Aida“ wirkt wie dem Venezianischen Karneval entlehnt. Und im nächsten Jahr wird, wie heuer auf der Bregenzer Bodensee-Bühne, der melodienselige „Freischütz“ des Karl Maria von Weber zu sehen sein. Passt sehr gut in diese imposante Naturkulisse. Und auch: „Der Freischütz“ aus romantischen Jahren, früher so beliebt und so oft gespielt, ist zur musikalischen Rarität geworden. Jedenfalls: Kulturgut der europäischen Musikgeschichte.

Meinhard Rüdenauer
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„JedermannJedefrau“ – Teil 3 des Salzburger Festspielmagazins

Am 9. August um 18.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Wien (OTS) – Zum bereits achten Mal begleitet „JedermannJedefrau – Das Salzburger Festspielmagazin“ Kulturinteressierte durch die Festspielzeit, heuer erneut mit vier Ausgaben. Die erfolgreiche TV-Produktion des ORF Salzburg moderieren auch heuer wieder Romy Seidl-Laux und Martin Ferdiny – von 26. Juli bis 16. August immer freitags um 18.30 Uhr in ORF 2 bzw. sonntags um 19.45 Uhr in ORF III – und auf ORF ON.

In der dritten Sendung des Salzburger Festspielmagazins wird gezeigt, wie die Salzburger Festspiele die Rollen in Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ besetzen. Im Gespräch mit dem Intendanten, dem kaufmännischen Direktor Lukas Crepaz, Nicole Beutler (Des Schuldknechts Weib) und Philipp Hochmair (Jedermann) wird bewusst, welche Faktoren in diese Entscheidungen einfließen. Neu beim diesjährigen „Jedermann“ und in der dritten Ausgabe des Festspielmagazins zu Gast ist Landkrimi-Kommissar Christoph Luser. Er mimt beim „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ auf dem Domplatz den Teufel und Jedermanns guten Gesell und erzählt vom Reiz und von der Herausforderung dieser Doppelrolle.

Außerdem besucht das Magazin eine weit über den Pongau hinaus bekannte Instrumentenbaufirma, die viele der Blechinstrumente für die Wiener Philharmoniker und unzählige andere Orchester auf der ganzen Welt in enger Absprache mit den Musikerinnen und Musikern herstellt.

Ein besonderes Opernerlebnis dieser Festspielssaison ist Sergej Prokofjews „Der Spieler“ nach dem Roman von Fjodor Dostojewski. Asmik Grigorian singt dabei überzeugend und stimmgewaltig die Rolle der Polina. Das Salzburger Festspielmagazin „JedermannJedefrau“ fasst dieses im Originaltext 232 Seiten lange Werk in der Interpretation von Regisseur Peter Sellers in „Oper in 30 Sekunden“ zusammen. Dominik Dos-Reis, der den Tod im „Jedermann“ berührend engelsgleich im weißen Messgewand spielt, präsentiert charmant die dritte Ausgabe des „Festspiel-Kalenders“ und stellt die Highlights der kommenden Woche vor.
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Kulturhauptstadt Europas/Bad Ischl: Radical Feminine – Radikal weiblich. Eröffnung am Freitag, 9. August

Zeitgenössische Keramikkunst: Eine Ausstellung der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 über Feminismus, Radikalismus und Verletzlichkeit im Zuge des Projekts „City of Ceramics“ im Kunsthaus Blaue Butter im Kunstquartier Stadtgarten Gmunden.

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Esra Gulmen, 2024 © Michael Maritsch, courtesy Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

Starke weibliche Positionen bestimmen den Aufbruch und das Aufbrechen etablierter Konventionen in der Keramikkunst. Dies geht auf eine lange Tradition zurück: Wurden Künstlerinnen lange in der männlich dominierten Kunstwelt diskriminiert und von der Kunstausbildung ausgeschlossen, begannen sie Anfang des 20. Jahrhunderts eben jene Nischen zu besetzen, die ihnen zu dieser Zeit überlassen wurden. Diese waren zunächst „weiblich“ konnotierte Materialien und Techniken wie Textil, Grafik und Keramik. Der Rohstoff Ton inspirierte die Pionierinnen, sie experimentierten mit dem Material und Künstlerinnen führen es bis heute immer wieder an seine Grenzen und darüber hinaus. In der Ausstellung Radical Feminine – Radikal weiblich – kuratiert von Genoveva Rückert und Veronika Schreck, Kuratorinnen der OÖ Landes-Kultur GmbH und der Academy of Ceramics Gmunden – wird ein Blick auf das Weibliche in der Keramikkunst geworfen. Im Sinne der Wortwurzel – auf lateinisch Radix – Wurzel, Ursprung, Quelle, spannt sich der Bogen von der Urgeschichte bis zu radikalen Ansätzen in der aktuellen Gegenwartskunst. Von einer der ältesten bekannten Frauendarstellungen zu wichtigen Positionen des 20. Jahrhunderts bis in die Jetztzeit werden das Weibliche und Figurative von Frauen selbst, aber auch starke feministische Haltungen gezeigt. War lange die männliche Sichtweise auf den nackten Frauenkörper vorherrschend, eroberten sich die Keramikkünstlerinnen der Zeit um die Jahrhundertwende dann selbst den Blick auf das Weibliche. Die österreichischen Keramikkünstlerinnen Emilie Schleiss-Simandl (1880–1962), Susi Singer (1891–1955), Ida Schwetz-Lehmann (1883‒1971 AT), Gudrun Baudisch–Wittke (1907–1982) und später Annerose Riedl (DE/AT) zeigen ihre Sicht auf das Weibliche und Nacktheit. Mit der Arbeit von Johannes Schweiger (AT) über die Österreicherin Lucie Rie (1902–1995) ist auch die nach dem Anschluss Österreichs nach London geflüchtete jüdische Keramikerin, ebenso wie Maud Friedland (1927–1996 AT/IL) vertreten. Weiters zu sehen sind zeitgenössische Kunstpositionen von: Julia Beliaeva (UA), Alexandra Engelfriet (NL/FR), Esra Gülmen (TR/DE), Maria Kulikovska (UA), Kris Lemsalu (EE/AT), Linda Luse (LV/AT), Laura Põld (EE), und Chin Tsao (TW). Diese Zusammenschau, ergänzt durch Größen aus der jüngsten Kunstgeschichte wie Kiki Kogelnik (1935–1997 AT/US), zeigt eindrücklich die Einzigartigkeit, Kraft und Radikalität weiblichen Schaffens und das Potenzial des Werkstoffes Keramik. Nach „All About the Vessel“ ist „Radical Feminine – Radikal weiblich“ die zweite Ausstellung im Kunsthaus Blaue Butter, das Anfang Mai im Kunstquartier Stadtgarten Gmunden eröffnet wurde.

Eröffnung Freitag 09/08/2024, 17 Uhr 
Es sprechen Stefan Krapf, Bürgermeister von Gmunden, Elisabeth Schweeger, Künstlerische Leitung Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, Genoveva Rückert und Veronika Schreck, OÖ Landes-Kultur GmbH, Kuratorinnen der Ausstellung

Laufzeit 10/08–13/10/2024
Öffnungszeiten Mi–So 13–19 Uhr
Ort Kunsthaus Blaue Butter, Kunstquartier Stadtgarten Gmunden, Johann Tagwerkerstraße 8, 4810 Gmunden
Eintritt € 6,-, Kulturcard-Besitzer*innen € 4,-, Kinder € 2,-

Feminismus, Radikalität und Verletzlichkeit
Feminismus, Radikalität und Verletzlichkeit wohnen den Werken der Künstlerinnen Annerose Riedl (AT), Kiki Kogelnik (AT/US), Kris Lemsalu (EE/AT) und Maria Kulikovska (UA) inne. Den hinterfragenden Blick auf das Menschliche werfen Laura Põld (EE) und Chin Tsao (TW). Gesellschaftspolitisch und kritisch arbeiten Esra Gülmen (TR/DE) und Julia Beliaeva (UA), während sich Linda Luse (LV/AT) mit den Wurzeln (Radix) selbst,  Johannes Schweiger (AT) mit ökonomischen Bedingungen und Lucie Rie (AT/GB) als Grande Dame mit der modernen Keramik beschäftigt. Sie hinterfragen kritisch unseren zwischenmenschlichen Umgang, den Umgang mit unserer Umgebung und der Natur. So schaffen alle Künstlerinnen mit ihren Keramiken fantastische neue Erzählungen von Weiblichkeit, Menschlichkeit und Zusammenleben. Dafür dekonstruieren sie Dogmen humorvoll und üppig und zerstören, setzen neu zusammen, überschreiten Grenzen und erfinden Vorstellungen des Femininen radikal neu.
Das Ausstellungskonzept von Genoveva Rückert und Veronika Schreck, Kuratorinnen der OÖ Landes-Kultur GmbH und der Academy of Ceramics Gmunden,basiert auf einer Auswahl von internationalen zeitgenössischen Keramiken von höchster Qualität, die im Spiegel der Sammlungen und des Kontextes des Bundeslandes Oberösterreich präsentiert werden. Dankenswerterweise wurden Leihgaben zur Verfügung gestellt aus öffentlichen und privaten Sammlungen, wie u. a. die Sammlung der Stadt Gmunden, die Archive der Gmundner Keramik Manufaktur und Laufen Austria AG, der Sammlung des Landes Oberösterreich sowie aus zahlreichen Galerien.

Mitwirkende
Kuratorinnen Genoveva Rückert und Veronika Schreck, OÖ Landes-Kultur GmbH und der Academy of Ceramics Gmunden
Künstler*innen Gudrun Baudisch-Wittke (1907–1982 AT/DE), Julia Beliaeva (UA), Alexandra Engelfriet (NL/FR), Maude Friedland (1927–1996 AT/US/IL), Esra Gülmen (TR/DE), Kiki Kogelnik (1935–1995 AT/US), Maria Kulikovska (UA), Kris Lemsalu EE/AT), Linda Luse (LV/AT), Laura Põld (EE), Lucie Rie (1902–1995 AT/GB), Annerose Riedl (DE/AT), Emilie Schleiss-Simandl (1880–1962 AT), Johannes Schweiger (AT), Ida Schwetz-Lehmann (1883–1971 AT), Susi Singer (1891–1955 AT/US) sowie Chin Tsao (TW).
Projektträger Verein zur Förderung europäischer Keramikkünstler*innen
Programmleitung Bildende Kunst Simone Barlian
Assistenz Bildende Kunst Teresa Kranawetter

Information
Verein zur Förderung europäischer Keramikkünstler*innen
Eva Fürtbauer, , T +43 7612 794 406, M +43 676 88 794 406
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