DIE FREITAG-PRESSE – 15. SEPTEMBER 2023

DIE FREITAG-PRESSE – 15. SEPTEMBER 2023
Anna Netrebko 2018 als Lady Macbeth an der Staatsoper Unter den Linden Foto: Bernd Uhlig/Staatsoper


Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 15. SEPTEMBER 2023 

Berlin
Ukrainischer Botschafter: Anna Netrebko für den Krieg mitverantwortlich
Am Freitag (15. September 2023) steht Anna Netrebko erstmals seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wieder auf der Bühne der Staatsoper. Jetzt äußert sich der ukrainische Botschafter scharf zu dem Auftritt. Die Kritik reißt nicht ab. Nach Kultursenator Joe Chialo und dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner hat sich nun der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev scharf zu Anna Netrebkos geplanten Auftritt in „Macbeth“ an der Staatsoper geäußert. Die Sopran-Diva war in die Kritik geraten, weil sie als Unterstützerin Putins galt und sich zu spät und nicht eindeutig genug von dem Angriffskrieg distanziert habe.
bz.berlin.de

„Met Opera live im Kino“ 2023/2024: Opern-Highlights und Top-Stars
Zum ersten Mal erklingt in der preisgekrönten Veranstaltungsreihe MET LIVE IM KINO ein spanisch gesungenes Werk, denn die Saison 2023/2024 startet am 9. Dezember mit der Oper FLORENCIA EN EL AMAZONAS des mexikanischen Komponisten Daniel Catán. Dieses Werk aus dem Jahr 1996 erzählt die bezaubernde Geschichte einer brasilianischen Operndiva, die in ihre Heimat zurückkehrt, um im legendären Opernhaus von Manaus aufzutreten – und nach ihrem Geliebten zu suchen, der im Dschungel verschollen ist. Das Libretto verwendet unter anderem Motive aus Gabriel García Márquez’ Roman Die Liebe in den Zeiten der Cholera; die Musik ist melodisch und üppig orchestriert. Die international renommierte und im deutschen Sprachraum wohlbekannte amerikanische Sopranistin Ailyn Pérez, Tochter mexikanischer Immigranten, übernimmt die Titelpartie.
Musik-heute

Kommentar
Wenn einem die Themen um die Ohren fliegen
Eine Woche der Grenzbereiche von Kunst und Leben. Meine Leser diskutierten die Causa Teichtmeister, das Volkstheater hat seinen Mythos vergeigt. Und im Rathaus wurden zwei Große der Operngeschichte geehrt
https://www.news.at/a/spitzentoene-wenn-themen-ohren-13154373

Critics’ Choice 2023: Wer sind die zehn besten Dirigenten und Orchester der Welt?
bachtrack.com.de

Wien
Wiener Staaatsoper: „Aschenbrödel“ Daphne ist wieder zurück
https://www.krone.at/3111910

Daphne, oder: So schwer ist es, ein Baum zu werden (Bezahlartikel)
DiePresse.com.

Eisenstadt
Feierliche Eröffnung des Herbstgold-Festivals
MeinBezirk.at.eisenstadt

Bayreuth
Bayreuth Baroque: Rolando Villazón überzeugt als Orfeo
BR-Klassik.de

Wien/Konzerthaus
Ein Herbst pianistischer Glücksmomente im Wiener Konzerthaus
Von Rudolf Buchbinder bis Daniil Trifonov, von Víkingur Ólafsson bis Rafał Blechacz – es gastieren die besten Pianisten der Welt. Auch junge Talente sind dabei
DerStandard.at.story

Berlin
Erste Oper Namibias in Berlin
„In Deutschland wird der Kolonialismus unter den Teppich gekehrt“ Im RBB-Sendesaal feiert am Freitag die erste Oper Namibias Berliner Premiere. „Chief Hijangua“ verhandelt die deutsche Kolonialbesetzung im Süden Afrikas – mit schillernden klassischen Klängen.
Tagesspiegel.de

Hör’ auf zu beben!
Mirga Gražinitė-Tyla dirigiert Mahler beim Musikfest Berlin
Tagesspiegel.de

Tradi­tion im Lichte der Zukunft
Im Oktober diesen Jahres feiert das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin seinen 100. Geburtstag – Ein Ausblick auf das Jubiläum mit Chefdirigent Vladimir Jurowski.
https://crescendo.de/jurowski-100-jahre-berliner-rundfunk-sinfoniorchester/

Kiel
Kiel: Ein anderer Versuch, „La Bohème“ als Mimìs Leidenspassion zu inszenieren (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung.nmz.de

Brüssel
Klimaoper in Brüssel: Bach ist ein Eisberg
Wenn eine Polkappenforscherin als Comedian auftreten muss, um gehört zu werden, dann sind wir mitten in der Gegenwart – so zeigt es die Klima-Oper „Cassandra“ von Bernard Foccroulle, uraufgeführt in Brüssel
FrankfurterAllgemeine.net

Jubiläum
Dirigent Manfred Honeck vor 65. Geburtstag
https://www.vienna.at/dirigent-manfred-honeck-vor-65-geburtstag/8294161

Gastspiel in Augsburg:  Gemma New und die Bamberger Symphoniker
Gershwin, Rossini, Beethoven: Nach einem turbulenten Musik-Sommer dirigiert die junge neuseeländische Dirigentin Gemma New in Augsburg die Bamberger Symphoniker. Mit absoluten Klassik-Hits. Die 36-Jährige ist von den Proben mit den Bambergern begeistert. 2021 wurde sie mit dem „Sir Georg Solti Conducting Award“ geehrt.
BR.Klassik.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Budapest
Budapest pulls out all the stops: the new season at Hungarian State Opera
bachtrack.com.de.hungarian

Rom
Lisette Oropesa Hints at Future Roles
Lisette Oropesa is hinting at some future roles including “Norma.”
https://operawire.com/lisette-oropesa-hints-at-future-roles/

Neapel
Teatro San Carlo Responds to Stéphane Lissner’s Reinstatement
operwire.com.teatro

London
Strikingly impressive Das Rheingold from the Royal Opera House
operatoday.com.2023.09

All that glitters is ‘Rhinegoo’ in Barrie Kosky’s very, very mixed new Das Rheingold at the Royal Opera House
seenanheard.intenational.com

Das Rheingold, Royal Opera review — Wagner’s epic drama of greed and fate flies by  (Subscription required) Director Barrie Kosky and conductor Antonio Pappano have produced a vivid, compelling show on the London stage
ft.com.ezp

This was Asmik Grigorian’s Wigmore Hall debut, and what a fine one it was
seenandheard.international.com

‘I threw my pop records in the bin’: George Benjamin on his defining moments – and his latest opera TheGuardian.com.music

New York
Above and Beyond the Big Bang
Győrgy Ligeti: Etudes, Taka Kigawa (Pianist)
http://www.concertonet.com/scripts/review.php?ID_review=15843

Chicago
Lyric Opera of Chicago General Director Steps Down
https://operawire.com/lyric-opera-of-chicago-general-director-steps-down/

Französischsprachiger Artikel
Interview – Jonas Kaufmann : „L’opéra a toujours survécu“
Le ténor sort ce vendredi „The Sound of Movies“, un disque où il revisite les plus grandes mélodies du cinéma. Ses projets, son année compliquée, un éventuel retour à Paris, sa vision de l’opéra, ses reproches… Il se confie en exclusivité à France Musique.
radiofrance.fr

Ballet / Dance

Striking a perfect balance in Prague: Filip Barankiewicz
bachtrack.com.de

Douglas Dunn + Dancers: a joyous reprise of Garden Party
bachtrack.com.de

Sprechtheater

Augsburg: Tech-Experimente im Theater (Video)
Mit Virtual-Reality-Brille tief eintauchen in eine Oper: Das ist möglich mit den VR-Produktionen des Staatstheaters Augsburg. Und Augmented Reality kommt dort zum Einsatz, damit jeder Ort zur Theaterbühne werden kann.
https://www.dw.com/de/tech-experimente-im-theater/video-66757908

Film/TV

„Projekt Ballhausplatz“: Kurz-Film mit Längen
Regisseur Kurt Langbein arbeitete sich dokumentarisch an Aufstieg und Fall des Ex-Kanzlers ab. Sebastian Kurz ist schwer zu fassen. Schon viele haben sich am Aufstieg und Fall des einst jüngsten Regierungschefs Europas dokumentarisch abgearbeitet, nun schießt Regisseur Kurt Langbein mit seinem Kinofilm „Projekt Ballhausplatz“ nach. Die rund 100-minütige Collage aus Archivmaterial und Interviews mit Beobachtern, die am 21. September in die Kinos kommt, wird dabei zur moralischen Dekonstruktion des Phänomens Kurz mit Längen. Und auch ein „Geilomobil“ wird zerlegt.
Kurier.at

Medien/TV

Neue Vorwürfe gegen ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz
Die Ukraine hat die Akkreditierung für den Journalisten bisher nicht verlängert. Es geht dabei aber um etwas anderes als den Beitrag mit den falschen Videos in einer „ZiB“. Wehrschütz zeigte ukrainisches Abwehrfeuer. Die Arbeit eines einzelnen Journalisten ruft selten so viel Interesse hervor wie im Fall von Christian Wehrschütz. Was daran liegt, dass es dabei auch um große Fragen geht. Zum Beispiel die, wie es um die Glaubwürdigkeit des ORF bestellt ist. Oder die, wie es die Ukraine mit der Medienfreiheit hält. Und nicht zuletzt geht es auch um die nach dem Mann selbst: Wie korrekt arbeitet der Korrespondent?
Die Presse.com

ORF: Schwere Vorwürfe im Stiftungsrat
Im ORF-Stiftungsrat fliegen die Fetzen. Der Hintergrund: Eine „Anti-Kurz-Show“ mit Scheuba und Filzmaier im ORF-Kulturmontag – was Stiftungsrat den ORF-Chefs vorwirft und wer jetzt zur Kopfwäsche muss. „Kritisierende Vorwürfe dürften nicht unkommentiert stehen gelassen werden“, gelobt die ORF-Spitze. ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz werde den Kulturchef zum Rapport zitieren.
Oe24.at

Nach ORF-Schwurbelsendung müssen Chefs zum Rapport
Vor 291.000 Zusehern durfte „Staatskünstler“ Florian Scheuba im ORF Fake News verbreiten. Jetzt gibt es ORF-intern heftige Konsequenzen.
Heute.at

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Unter’m Strich

Rumänien macht über Russland-Sanktionen Druck auf Österreich
Die rumänischen EU-Parlamentarier Eugen Tomac und Vlad Botos haben die Europäische Kommission in einem Brief an den für die EU-Sanktionen gegen Russland zuständigen Beauftragten David O’Sullivan aufgefordert, eine Untersuchung zur Einhaltung der Sanktionen durch Österreich einzuleiten. „Bloße Kritik an Österreich reicht nicht mehr aus. Die Politik Wiens wirft einen Schatten auf die Fähigkeit der EU, mit Konflikten und Krisen koordiniert umzugehen. Die mangelnde Solidarität Österreichs mit der europäischen Sache zeugt von der Loyalität seiner politischen Entscheidungsträger und Unternehmen“, heißt es in dem Brief der beiden rumänischen Abgeordneten mit deutlichen Worten.
https://orf.at/stories/3331176/

Kreml: Putin nimmt Einladung Kims an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Einladung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un nach Nordkorea angenommen. Putin habe während Kims derzeitigem Besuch in Russland „mit Freude“ dessen Einladung zu einem Gegenbesuch angenommen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute vor Journalistinnen und Journalisten.
https://orf.at/stories/3331178/

Einkommensrechner:  Mit diesem Einkommen sind Sie Topverdiener in Deutschland
Wie viel Geld muss man in Deutschland verdienen, um ein Topverdiener zu sein? Wer gehört zur Mittelschicht? Und ab wann gilt man als arm? Ein Online-Rechner bietet anschauliche Erkenntnisse.
Wirtschaftswoche.de

Eisenstadt/Bgld.
Wiederholungstäter – Keine Haft! Pädophiler (48) bekommt dritte Chance
Prozess in Eisenstadt: Videos mit Kleinkindern dienten unbelehrbarem Nordburgenländer zur sexuellen Erregung. Vor dem Landesgericht sagte der Mann: „Es ist halt so. Ich hab es eh nur angeschaut.“
KronenZeitung.at

Rote Liste der UNESCO: Wien feilscht bei Heumarkt um jeden Zentimeter
Wien bleibt wegen des Heumarkt-Bauprojekts auf der Roten Liste der UNESCO. Die Stadt bietet nun um 6,7 Meter geschrumpfte Pläne an. Wieder einmal. Das ist aber noch immer deutlich höher als die Vorgaben der Welterbe-Kommission.
KronenZeitung

INFOS DES TAGES (FREITAG, 15. SEPTEMBER 2023)

INFOS DES TAGES (FREITAG, 15. SEPTEMBER 2023)

Quelle: onlinemerker.com

HERBSTGOLD – Festival in Eisenstadt – Zeit der „Sehnsucht“

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Foto: Andreas Tischler

Eisenstadt (OTS) – Vorgestern Abend fand die feierliche Eröffnung des siebten HERBSTGOLD – Festivals im Schloss Esterházy statt. Bereits zum dritten Mal unter der Leitung von Julian Rachlin behandelt das Festival vom 9. bis 24. September 2023 das Thema „Sehnsucht“. In den Augen des Intendanten ist Musik die unmittelbare Manifestation der menschlichen Sehnsucht. „Was liegt also näher, als in die Welt der Musik einzutauchen, die nur durch Bewegung der Gefühle uns sehnsüchtige Schwingungen der Seele entsteht? Dieses Eintauchen in alle Varianten der Sehnsucht möchte ich hier bei HERBSTGOLD mit meinem Publikum teilen,“ erklärt er weiter.

Als Prélude wurde am 9. September die Oper „Acide“ von Joseph Haydn gezeigt, präsentiert vom Originalklangensemble Barucco unter der Leitung von Heinz Ferlesch in der Inszenierung des Regieteams Carolin Pienkos und Cornelius Obonya mit einem hervorragenden jungen Sänger*innensemble rund um Tenor Jan Petryka und Sopranistin Elisabeth Wimmer. Das nur fragmentarisch erhaltene Frühwerk Haydns basiert auf der griechischen Sage von Acis und Galathea. Darin erschlägt der sehnsüchtig-eifersüchtige Zyklop Polyphem seinen Rivalen Acis, der auf die Bitte der trauernden Galathea in einen Fluss verwandelt wird und sich fortan in jenes Meer ergießt, in dem sie ihn als Nymphe liebend empfängt. Uraufgeführt wurde Haydns erste Oper anlässlich der Hochzeit von Paul Anton Graf Eszterházy und Maria Therese Gräfin Erdödy in Eisenstadt im Jänner 1763. Kulturkritiker wie auch Publikum zeigten sich von der nunmehrigen Inszenierung begeistert.

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Sarah McElravy und Julian Rachlin. Foto: Andreas Tischler

Mit Julian Rachlin in der Doppelrolle als Solist und Dirigent standen beim Eröffnungskonzert am 13. September mit dem Residenzorchester Chamber Orchestra of Europe Sergei Prokofjews Violinkonzert Nr. 2, Michael Glinkas Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmilla“ sowie Tschaikowskis Sinfonie Nr. 5 am Programm.

Stefan Ottrubay, Vorsitzender der Esterhazy Privatstiftungen, und Intendant Julian Rachlin luden vor Konzertbeginn zum Empfang.

Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der Musikwelt wie Bürgermeister Thomas Steiner, Unternehmerin Elisabeth Gürtler, Herausgeberin Eva Dichand, Generalmanager des COE Simon Fletcher, die Vorstände der Esterhazy Stiftungen Matthias Grün und Michael Gröschl folgten der Einladung in die prunkvollen Räumlichkeiten von Schloss Esterházy.

Konzerte aus den Bereichen der Klassik, des Jazz oder Weltmusik können noch bis zum 24. September während des HERBSTGOLD – Festivals besucht werden. Zu erleben sind dabei Weltstars wie u.a.

Schauspiel-Legende George Hamilton, Dirigenten Jungstar Maxim Emelyanychev, Violinistin Vilde Frang, der Pianist Kirill Gerstein, Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager sowie das Isidore String Quartet.

Bereichert und ergänzt wird das HERBSTGOLD – Festival von der kulinarischen Entdeckungstour Pan O’Gusto. An ausgewählten Tagen bieten das Restaurant Henrici, die Selektion Vinothek Burgenland und das Restaurant PAULGARTEN kulinarische Highlights. Nähere Informationen: www.panogusto.com

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Der große Heltau lebe!

90 und kein bisschen alt. Michael Heltau nahm im Burgtheater das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich entgegen

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Großer, sehr großer Andrang im Burgtheater für die Ehrung von Michael Heltau, dem ganz besonderen Schauspieler mit den vielen Karrieren. 90 ist er gewordene, ds Goldene Ehrenzeichen war längst fällig.

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Festredner Ioan Holender würdigte nicht nur, was Heltau alles in seinem Leben geleistet hat – sondern auch, wo er vernünftigerweise nein sagte. Nein, er spielte nicht in Hollywood einen Prinzen an Seite von Audrey Hepburn. Nein, er begnügte sich, Strehlers „Figaro“ sensibel zu revitalisieren und strebte nicht, wie so viele, unbedingt eine Regiekarriere an. Und wie viele Angebote er abgelehnt hat, Theaterdirektor zu werden? Ein kluger Mann.

Was der Schauspieler Heltau in Jahrzehnten geleistet hat, an der Josefstadt, am Volkstheater, am Burgtheater, das ältere Theaterpublikum wird es nie vergessen. Als Chansonnier und Entertainer kennen ihn auch noch die Jüngeren. Und im Zeitalter von Film und Fernsehen stimmt auch das Schiller-Wort nicht mehr, dass dem Mimen die Nachwelt keine Kränze flicht – vieles von ihm ist aufgezeichnet, kann überprüft werden, trägt unverrückbar das Gütesiegel.

Staatssekretärin Andrea Mayer überreichte das Dokument, Heltau dankte witzig und persönlich, und die Wiener Theatermusiker, die so viel mit ihm zusammen gearbeitet haben, lieferten ihm – in Andenken an seinen Bassa Selim für Strehler bei den Salzburger Festspielen – u.a. ein Medley mit dem Begrüßungsmarsch aus der „Entführung“. „Der große Bassa lebe…“

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In diesem Fall war es der große Heltau, den man hochleben ließ. Immer schlank, immer jung, immer schön, wie Ioan Holender sagte. Ein Prinz, wenn es je einen gab.

Renate Wagner


Dramaturg und Regisseur Attila Láng in Wien gestorben

Am 7. September ist Attila Láng, der 1947 in Ungarn geboren worden war, überraschend in Wien verstorben.
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SOFIA: PLÁCIDO DOMINGO MUSS SEIN DIRIGAT DER HEUTIGEN „LA TRAVIATA“ WEGEN SCHULTERPROBLEMEN ABSAGEN

Sofiaoperaandballet informs that due to a right shoulder tendon injury, maestro #placidodomingo will not be able to conduct the opera „La Traviata“ on 15.09.23. The performance is cancelled.

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SONNTAG IN DER WIENER KARLSKIRCHE: MESSE BRÈVE FÜR ZWEI STIMMEN OND ORGEL VON LÉO DELIBES

mit Lusine Poppel; Anna Ryan und Yuto Mitani

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„KERZENLICHT-KONZERTE“ Minguet Quartett in der Kirche St. Stephan in Gmünd (22. September)

Das Minguet-Quartett zählt momentan zu den weltweit gefragtesten Streichquartetten. Es gastiert seit 2020 bei den Salzburger Festspielen und war dort in der Saison 2023 in drei Konzerten zu hören. Die Elbphilharmonie oder die Library of Congress in Washington zählen zu seinen ständigen Aufführungsorten. Auf Einladung der „Kerzenlicht-Konzerte“ präsentiert  das Quartett am 22. September in Gmünd mit dem Streichquartett KV 465  von Wolfgang A. Mozart und dem 2. Quartett op. 31 von Joseph Suk  sowie – gemeinsam mit dem Pianisten Robert Pobitschka – dem Klavierquintett op. 44 von Robert Schumann ein anspruchsvolles Programm.
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OPER GRAZ: Eröffnungskonzert „Auftakt“ mit dem neuen Chefdirigenten Vassilis Christopoulos – 23. September

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Der stürmische Beginn von Richard Strauss’ „Don Juan“ als mitreißender Auftakt zum Eröffnungskonzert der Oper Graz, das ebenso mitreißend mit Ravels berühmtem „Boléro“ endet. Mit von der Partie: Sängerin des Jahres 2022, Vera-Lotte Boecker.

Orchestrale Feuerwerke, Klang-Kaleidoskope, träumerische Miniaturen und die wohl berühmteste und mitreißendste Instrumentalstudie – das erwartet die Besucher:innen beim Antrittskonzert des neuen Chefdirigenten der Grazer Philharmoniker, Vassilis Christopoulos!

Gemeinsam mit Intendant Ulrich Lenz werden Vassilis Christopoulos und die Grazer Philharmoniker durch das Eröffnungskonzert führen, dessen schwungvolles Programm rund um die Wende zum 20. Jahrhundert angesiedelt ist. Das Publikum darf sich auf Richard Strauss’ Symphonische Dichtung „Don Juan“, Alban Bergs „Sieben frühe Lieder“ und Maurice Ravels Hit „Boléro“ freuen.

Zudem gibt es mit „Shadows“ von Peter Eötvös einen Vorgeschmack auf dessen Opernballade „Schlaflos“, die im Jänner 2024 an der Oper Graz als österreichische und zugleich deutschsprachige Erstaufführung Premiere feiern wird.

Zu Gast: Ausnahme-Sopranistin Vera-Lotte Boecker
Die vom Fachmagazin „Opernwelt“ als „Opernsängerin des Jahres 2022“ gekürte Sopranistin Vera-Lotte Boecker zählt zu den wohl vielfältigsten Sängerinnen ihrer Generation. Im vergangenen Jahr wurde sie für ihre Darstellung der Micaëla in Calixto Bieitos Inszenierung von Bizets „Carmen“ an der Wiener Staatsoper mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis ausgezeichnet. Boecker war fixes Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und der Komischen Oper Berlin. Sie verfügt über ein umfangreiches Repertoire von Mozart, Strauss über Verdi bis hin zu zeitgenössischer Musik.

„Auftakt“, Eröffnungskonzert der Saison 2023/24: 23. September 2023, 19:30 Uhr
Grazer Philharmoniker unter Vassilis Christopoulos und als Gast Vera-Lotte Boecker

Informationen und Karten


LINZ: Landestheater: DER FREISCHÜTZ. Einführung vor der Premiere (am 23.9.)

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Unsere Linzer Berichterstatter Petra und Dr. Helmut Huber versäumen die Premiere wegen eines Auslandstermines. Sie waren aber dennoch bei der Werkeinführung und schreiben:  Was wir aber nicht versäumt haben, ist die Vorstellung der Produktion im Kreis der Freunde des Musiktheaters vergangenen Sonntag mit dem Regisseur Hermann Schneider und Dirigent Markus Poschner. Schneider will die Geschichte von der Warte des Teufels, also Samiels, aus erzählen – was wir dann zwei Tage später bei einer kurzfristig zustande gekommenen Einladung der MT-Freunde zur ersten Bühnen-Orchesterprobe bzgl. des 1. Aktes „vorschmecken“ konnten. Zumindest vorerst (Schneider hat natürlich nach der Schnuppervorstellung noch über fällige Änderungen gesprochen) sind die für die Rolle eingefügten Texte von Zeitgenossen Webers und auch aus der Handlungszeit nach 1648 relativ ausladend. Es werden auch zwei (?) kurze „teuflische“ Musikstücke, jeweils von Krzysztof Penderecki, eingefügt, und zwar die von William Friedkin für den „Exorzisten“ verwendeten Teile aus dem „Kanon“ von 1962. Aber die BO1 ist natürlich noch ein extrem vorläufig Ding…

Neben den wenig überraschend vorzüglichen Erica Eloff als Agathe und  Fenja Lukas als Ännchen konnten wir beim „Sonntagsfoyer“ (mit Klavier) und zwei Tage später auf der Bühne auch den Gast Timothy Richards als Max genießen, der zum Klavier aus dem ersten Teil seiner Arie aus dem 1. Akt geradezu ein (extrem bewegendes) Schubert-Lied machte, ohne dann zu vergessen, ab „doch mich umgarnen finstre Mächte“ richtig dramatisch zu werden… Ob ihm auf der Bühne zum Orchester diese emotionelle Spreizung auch gelingt? Bei der Bühnenprobe wurde naturgemäß noch zurückhaltend agiert.

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Dominique Meyer stellt sein Mailänder Programm auch in Paris vor (auch dort in der Italienischen Botschaft)

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ZU INSTAGRAM mit mehreren Fotos

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Öffentliche Erklärung zur aktuellen Krise am Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Wir erklären hiermit öffentlich, dass wir eine Zusammenarbeit mit dem amtierenden Geschäftsführenden Direktor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Holger von Berg, nicht mehr für möglich erachten.

Holger von Berg hat die Grundlagen des Theaterbetriebs unserer Wahrnehmung nach in den letzten beiden Jahren durch sein Handeln nachhaltig beschädigt: Er tyrannisiert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit offenbar willkürlich sich ändernden finanziellen Ergebnisprognosen, er stellt keine ordentlichen Etats zur Verfügung, er verabsäumt zentrale Stellenbesetzungen, er hält Verträge u.a. für die frei am Haus arbeitenden Künstler zurück, zu konstruktiver Kommunikation ist er nicht bereit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reichen auf Grund seines jede Empathie vermissen lassenden Führungsstils Kündigungen ein. Wir erleben und erleiden täglich, wie die Arbeit des gesamten Betriebs auf diese Weise torpediert wird, manche Mitarbeiter können ihre Arbeitsaufgaben schon längst nicht mehr in der vertraglich festgeschriebenen Arbeitszeit erbringen, Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden werden immer deutlicher.

Der Schritt an die Öffentlichkeit erscheint uns zu diesem Zeitpunkt unumgänglich, da das zuständige Ministerium auch nach zahlreichen verzweifelten Hilferufen aus dem Haus heraus den Kurs von Holger von Berg allem Anschein nach deckt und durch kaschierende Maßnahmen zu bemänteln versucht.

Wenn Holger von Berg seinen Kurs auf die beschriebene Art fortsetzen kann, steuert das Hessische Staatstheater Wiesbaden aus unserer Sicht auf eine finanzielle und organisatorische Katastrophe zu, die sehr bald unmittelbare Auswirkungen auf den Spielbetrieb haben wird und in Teilbereichen bereits hat. Nicht zuletzt stellt Holger von Bergs Agieren unserer Auffassung nach schon jetzt eine erhebliche Belastung für die kommende Intendanz dar.

Mit dieser Erklärung sprechen wir stellvertretend für viele Mitarbeiter:innen des Hessischen Staatstheaters quer durch die Abteilungen, die aus Angst oder Sorge vor persönlichen oder arbeitswirksamen Repressalien hier nicht namentlich unterschreiben, deren Einverständnis wir jedoch vorher ausdrücklich abgefragt und erhalten haben.

Wiesbaden, 14. September 2023

Anika Bárdos, Dramaturgin

Wolfgang Behrens, Schauspieldirektor

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Das Ensemble WISE auf China–Tournee: Verlockung mit Mozart und Strauß (Sept.2023)

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Ein Monat in China unterwegs, kreuz und quer – und mit Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Strauß, Fritz Kreisler und auch mit österreichischen Zeitgenossen im Gepäck: Musikalisch, kammermusikalisch – ja, Wiener Musik ist in China nach der Pandemie wieder gefragt. Das ‘Wiener Internationale Solisten Ensemble’, als WISE in den verschiedensten Kammermusik-Formationen international arriviert, ist von der Pekinger Youbei Technology Media Agentur eingeladen worden, ganze vier Wochen lang der Reihe nach in Shanghai, Tianjin, Wuhan, im Chongquing Grand Theater  und und und zu konzertieren.

In den letzten Jahren vor der Pandemie ist es höchst interessant gewesen, mit welch Energie und auch finanziellem Einsatz chinesische Institutionen wie auch Privatpersonen Kontakte zur Wiener Musikszene gesucht und auch gefunden haben. Von den alljährlichen Chinesischen Neujahrkonzerten im Musikverein (erneut wieder im kommenden Jahr), hierher geschickten Jungtalenten (technisch perfekt ausgebildete jedenfalls) bis zur Finanzierung des weltweit beschickten Österreichischen Ballettwettbewerbes. Wie auch Auftritte von Philharmoniker Friedrich Pfeiffer als Dirigent des Chinesischen Rundfunkorchester in Peking und so einiges mehr.

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Das Wise-Quintett. © Wise

WISE-Geigenvirtuosin Andrea Nikolić ist mit einem Klavierquintett unterwegs, mit einem Arrangement der „Hochzeit des Figaro“-Ouvertüre bis… schon klar, bis zum „Schatzwalzer“ des Strauß-Schani. Muss wohl für Chinas Musikelite so sein: Wiener Charme. Dazu ist auch unterhaltsam, dass die chinesischen Gastgeber nicht die Wiener blaue Donau sondern die Budapester auf ihre Plakate gesetzt haben: Ungarns Metropole scheint entlang des Donauufers doch die weit attraktivere zu sein. Jedenfalls, das „Vienna Palace Classical Music Feast“ sollte doch neben Hallstatt ein verlockendes Österreich-Bild beschwören.

Meinhard Rüdenauer

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