DIE FREITAG-PRESSE – 7. Juli 2023

DIE FREITAG-PRESSE –7. Juli 2023

Christian Thielemann © Matthias Creutziger

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 7. Juli 2023

Bayreuth
Christian Thielemann und ein Sommer ohne Bayreuth
https://www.nmz.de/menschen/christian-thielemann-und-ein-sommer-ohne-bayreuth

Dresden
Wechsel am Pult: Daniele Gatti wird Chefdirigent an der Semperoper (Podcast)
mdr.de.nachrichten

Kritik: Festival d’Aix-en-Provence „Picture a day like this“
von Jörn Florian Fuchs
Ein fulminantes Opernerlebnis: George Benjamins „Picture a day like this“ in Aix-en-Provence. Eröffnet wurde das Festival am Dienstag mit Brechts Dreigroschenoper, für BR-KLASSIK Kritiker Jörn Florian Fuchs eine Enttäuschung… Thomas Ostermeier, seit Urzeiten Intendant der Berliner Schaubühne, hangelt sich indes zweieinhalb Stunden lang mit Kalauern und banalem Videodekor am Stück entlang und am Ende – nach sehr schütterem Applaus – wird das Publikum aufgefordert, einen antifaschistischen Choral mitzusingen. Wer raus möchte, dem werden die Türen verstellt. Als der Kritiker darauf lautstark murrte, beschimpfte ihn der gegenwärtige Wiener Staatsoperndirektor, welcher interessanterweise auch rasch zum Ausgang geeilt war. Die Zeiten – sie sind halt manchmal so.
BR-Klassik.de

Kiel
„Dieser Abend schreibt Festival-Geschichte!“ – Martha Argerich, Janine Jansen und Mischa Maisky in Kiel
Eigentlich hätten Martha Argerich, Janine Jansen und Mischa Maisky auch eine zeitgenössische Vertonung des Kieler Telefonbuches präsentieren können – die treue und seit Jahrzehnten begeisterte Fangemeinde wäre ohnehin gekommen. Zu der gesellte sich am Abend eines sommerstürmischen Tages die Zahl derer, die sich von solch glanzvollen Namen in die Kieler Petrus-Kirche locken ließen.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

Berlin
Festival zwischen Lausitz und Spreewald
Das Musiker-Ehepaar Martin Helmchen und Marie-Elisabeth Hecker haben im Land Brandenburg das Kammermusikfestival „Fliessen“ gegründet.
BerlinerMorgenpost.de

München/Bayerische Staatsoper
München: Auch in Sachen Neue Musik spielt dieses Haus ganz an der Spitze mit
Eigentlich kommen die Toten beim Hamlet erst am Ende. Doch lässt der australische Komponist Brett Dean schon zu Beginn solch einen bitterkalten Wind durch das Orchester wehen, dass diese Musik nur nach Rache schreit. Musikalisch schmückt sich die Staatsoper mal wieder mit einer einzigartigen Meisterleistung, im Graben wie auf der Bühne.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

„Boris Godunow“ im Nationaltheater
Der kremlnahe Ildar Abdrazakov singt nun doch nicht die Titelpartie
Muenchner Abendzeitung.de

Österreich/Kulturpolitik
Reform der Absetzbarkeit von Kulturspenden hilft kleinen Kulturvereinen
Durch die neue Regelung sollen mehr private Mittel in den Bereich Kunst und Kultur fließen
DerStandard.at.story

Salzburg
Electric Love auf dem Salzburgring: 5000 Mitarbeiter kümmern sich um reibungslosen Festivalablauf
Die ersten Zelte stehen auf dem Campingplatz des Electric Love Festivals. Am Mittwoch kamen die ersten Besucherinnen und Besucher beim Salzburgring noch bei Sonnenschein an – am frühen Nachmittag reichte der Stau bis zur Kreuzung Gaisbergstraße zurück. Am Mittwochabend wurden die Gäste heuer zum ersten Mal nass – das angekündigte Gewitter…
SalzburgerNachrichten

Blu Ray-Rezension
Anne Sophie Mutter: Schwäche scheint diese Frau nicht zu kennen
Den Anlass für dieses Filmporträt der berühmten deutschen Geigerin Anne Sophie Mutter gab wohl der 60. Geburtstag der Geigenvirtuosin im Juni dieses Jahres. Sigrid Faltin folgt bei ihrem Konzept zwar dem für solche Filme typischen Muster, dank Mutters überschäumendem Temperament und ihrer Offenheit dem Aufnahmeteam gegenüber gelingt am Ende aber doch ein außergewöhnliches Porträt einer außergewöhnlichen Frau.
Von Peter Sommeregger
Klassik.begeistert.de

Göttweig
Elīna Garanča lockte hochkarätige Gäste zu „Klassik unter Sternen“
Einen lauen Sommerabend gab’s am Mittwochabend zwar nicht, dennoch wollte man „Klassik unter Sternen“ in Stift Göttweig unter freiem Himmel über die Bühne gehen lassen. Beholfen hat man sich dabei mit Regenponchos für das Publikum. Die lettische Mezzosopranistin Elīna Garanča feierte mit ihrem Konzert übrigens das 15-jährige Jubiläum. „15 Jahre Göttweig – das ist unglaublich!…“
Kurier.at.stars

Graz
Barock in Lack und Leder bei der Styriarte
bachtrack.com.de

St. Michaelis
Paavo Järvis Debüt in St. Michaelis
Beim Gastpiel im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festival glänzte die Deutschen Kammerphilharmonie Bremen im Michel unter Leitung von Paavo Järvi mit drei Londoner Haydn-Sinfonien in D-Dur und einer beseelten Zugabe.
DieWelt.de.regionales

Baden-Baden
Metropolitan Opera New York: Kraftvoller Neustart nach schweren Krisen
Erst wurde der Chefdirigent gefeuert, dann wegen Corona das Orchester entlassen. Jetzt muss die Metropolitan Opera New York sich neu erfinden. Ihr Gastspiel in Baden-Baden zeigt: Sie kann es auch.
FrankfurterAllgemeine.net

Frankfurt
Frankfurt: Rossini-Express rollt an
Die Kammeroper Frankfurt führt im Palmengarten die komische Oper „Die seidene Leiter“ in deutscher Sprache auf. Premiere ist am Samstag.
FrankfurterRundschau.de

Festival d’Aix-en-Provence 2023: ARTE überträgt „Wozzeck“, „L’Opéra de quat’sous“ und „Picture a Day Like This“
theaterkompass.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Kissinger Sommer
Sergey ‘Spallenmann’ Malov and his violoncello da spalla triumph at Kissinger Sommer
seenandheard.international.com

Bologna
Ekaterina Semenchuk, Danielle De Niese, Olga Peretyatko & Gregory Kunde Lead Teatro Comunale di Bologna’s 2024 Season
operwire.com.ekaterina.semenchuk

Aix-en-Provence
Lessons in grief: Benjamin and Crimp’s Picture a day like this triumphs in Aix
bachtrack.com.de

London
Beside the Sea review – a musical evocation of family love
TheGuardian.com.music

Harborough
Featherweight fun: La Cenerentola, at Nevill Holt Opera, reviewed
Plus: Royal Opera does justice to Nicholas Hytner’s grand, gloomy, sublime Don Carlo
spectator.co.uk.

Bristol
The Flying Dutchman review – Wagner updated to England’s dystopian present
With a people-smuggling mariner, vigilant volunteers helping those seeking asylum and a setting evoking prison hulks, Lucy Bradley’s reworking is a sharp reflection of our island nation
TheGuardian.com

Glyndebourne
Five stars for a magical Midsummer Night’s Dream at Glyndebourne — review (Registration required)
Plus: Lise Davidsen is back to her glorious best in the Royal Opera’s revival of Don Carlo
https://www.ft.com/content/02f0f297-232c-42b9-a30f-0081977ee496

Los Angeles
Gustavo Dudamel’s Long Goodbye
The 42-year-old conductor of the Los Angeles Philharmonic is New York-bound, leaving behind a lot of memorable music – and an uncertain legacy
lamag.com.article

Feuilleton/ Interview
Q & A: Vincenzo Milletarì on Conducting Puccini’s ‘La Bohème’ & ‘Tosca’
operawire.com.vincenzo

Yasuhisa Toyota, acoustician of the world’s great concert halls
bachtrack.com.de

Recordings
CD Review: Lawrence Brownlee’s ‘Rising’
https://operawire.com/cd-review-lawrence-brownlees-rising/

Javier Camarena, Ramón Vinay & Ian Bostridge Lead New CD/DVD Releases
operawire.com.yavier.camarena

Songs of nostalgic love from Marie-Laure Garnier, Célia Oneto Bensaid and the Hanson Quartet
operatoday.com2023.07

The Complete Beethoven Piano Concertos (Garrick Ohlsson, Grand Tetons Festival Orchestra, Sir Donald Runnicles)
This cycle hits the highs – both geographically and musically.
limelightmagazine.com.au

Ballett / Tanz

Sasha Waltz choreographiert Johann Sebastian Bachs »Johannes-Passion« für die Opéra de Dijon
/ Uraufführung im Rahmen der Osterfestspiele Salzburg 2024
livepress.de.inaktiv

Sprechtheater

Reichenau
„Tartuffe“ bei den Festspielen Reichenau: Szenisch etwas unentschlossen (Bezahlartikel)
Molière steht erstmals auf dem Spielplan. Stefan Jürgens legt den Hochstapler als eine Art Erlöserfigur an.
Kurier.at

Ausstellungen/Kunst

Morgenglosse
Sehr solide, die Herrn Generaldirektoren!
Schauen wir einmal, wie lange die beiden neuen Museumsdirektoren von Kunsthistorischem und Albertina Wiens eitlem Werben widerstehen.
Die Presse.com

Wien/Albertina
Der neue Albertina-Chef wird nicht zum Frühstück verspeist werden
Trenklers Tratsch: Ralph Gleis hat zumindest die Chance, nicht neben und nach Direktor Klaus Albrecht Schröder unterzugehen.
Kurier.at

Film/TV

Filmkritik Alma & Oskar: Opulente Dekors und Kostüme reichen für ein umfassendes Künstlerinnenporträt ebenso wenig aus wie für eine packende Liebesgeschichte
Nach einer Orchesterprobe liest Alma ihrem Mann Gustav Mahler die Leviten: Seinen grenzenlosen Egoismus könne sie nicht mehr ertragen, sie werde ihn für einen anderen, jüngeren Mann verlassen, droht sie ihm an. Er bekniet sie, bei ihm zu bleiben, aber das Schicksal erzwingt die Trennung auf andere Weise: Mahler stirbt kurz nach dem Disput, Alma wird Witwe…
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

Medien

Österreich
Harte Kritik an Reform
Jetzt fix: Jeder Haushalt muss für ORF zahlen. Mit den Stimmen von ÖVP und Grünen ist am Mittwoch das neue ORF-Gesetz und damit der Ersatz der GIS durch eine neue Haushaltsabgabe beschlossen worden. Zuvor hat das Vorhaben zu einer hitzigen Debatte geführt. Während die Koalition den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zukunftsfit gemacht sah, hagelte es seitens der Opposition scharfe Kritik.
KronenZeitung,at

Chris Lohner wird 80: Die Ansagerin der Nation
Die Stimme der ÖBB wird Chris Lohner noch lange bleiben. Auch sonst ist die Schauspielerin, Kabarettistin, Moderatorin und Buchautorin viel beschäftigt.
Die Presse.com

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Unter’m Strich

Das war der Palast des Wagner-Warlords Prigoschin
Im Zuge des gescheiterten Putschversuchs gegen die russische Militärführung haben russische Spezialeinheiten auch die Villa des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin durchsucht. Russische Medien veröffentlichten nun Bilder des Einsatzes – und geben damit Einblick in das skurrile Luxusleben des ehemaligen Vertrauten Putins.
KronenZeitung.at

Österreich
Möglicher Pride-Anschlag: 14-jähriger Verdächtiger attackiert Soldaten
14-Jähriger, der im Fokus der Ermittlungen rund um die Pride steht, ging am Samstag offenbar auf Soldat los.
Kurier.at

INFOS DES TAGES (FREITAG, 7. JULI 2023)

INFOS DES TAGES (FREITAG, 7. JULI 2023)

Quelle: onlinemerker.com

operklosterneuburg: SAMSTAG PREMIERE „DON CARLO“

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Karina Flores (Elisabetta), Günther Groissböck (Filippo II) © operklosterneuburg / Lukas Beck

„Ein Weltstar – ein Intendanzjubiläum – eine Rückkehr nach 20 Jahren in Doppelfunktion! Die mit Spannung erwartete Premiere von Verdis „Don Carlo“ in der Regie von Starbass Günther Groissböck, der auch in der Rolle des König Philipp II live zu erleben sein wird, feiert Samstag, 8. Juli 2023 Premiere. Die Endproben laufen auf Hochtouren… Freuen Sie sich auf DAS Opernhighlight des NÖ Kultursommers. Ein Sängerfest in Starbesetzung!“

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Günther Groissböck (Filippo II), Karine Flores (Elisabetta) © operklosterneuburg / Lukas Beck

BESETZUNG
Musikalische Leitung  Christoph Campestrini
Regie  Günther Groissböck
Co-Regie  Monica I. Rusu-Radman
Bühne  Hans Kudlich
Kostüme  Andrea Hölzl
Chorleitung  Michael Schneider
Maske  Marlies Tamara
Licht  Lukas Siman Philipp II  Günther Groissböck
Don Carlo  Arthur Espiritu
Marquis von Posa Thomas Weinhappel
Großinquisitor  Matheus França
Mönch/Karl V  Beniamin Pop
Elisabeth  Karina Flores
Prinzessin Eboli  Margarita Gritskova
Tebaldo/Stimme vom Himmel  Florina Ilie

Beethoven Philharmonie
Chor operklosterneuburg
Statisterie operklosterneuburg

Vorstellungen bis 4. August, jeweils 20.00 Uhr.

Nähere Infos www.operklosterneuburg.at

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Günther Groissböck (Filippo II), Thomas Weinhappl (Rodrigo Posa) © operklosterneuburg / Lukas Beck

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Matheus Franca (Il grande Inquisitore) © operklosterneuburg / Lukas Beck

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HEUTE PREMIERE IM STADTTHEATER BADEN: „CABARET“

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Ann Mandrella. Foto: Christian Husar

Heute feiert der weltberühmte Musical-Hit CABARET von John Kander/Joe Masteroff/Fred Ebb in der Regie von Leonard Prinsloo Premiere im Stadttheater Baden. Michael Lakner ist es gelungen, eine Traumbesetzung zu casten: Drew Sarich gibt den Master of Ceremonies, Ann Mandrella die Sally Bowles, den jungen Amerikaner spielt Alexander Donesch, Fräulein Schneider gibt Maya Hakvoort, ihr zur Seite steht Artur Ortens als Herr Schultz, und Fräulein Kost wird von Iva Schell dargestellt.

Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Andjelko Igrec.

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Ian Walter, Alexander Donesch, Vladimir Polovinchik, Russi Nikoff. Foto: Christian Husar

Gespielt wird von 7. Juli bis 25. August im Stadttheater.

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Festival Retz/NÖ

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Das Festival Retz „Offene Grenzen“ 2023 startet heute mit dem Eröffnungskonzert der Bläserformation FEDERSPIEL und einer Festrede der österreichischen Philosophin LISZ HIRN. Die Kirchenoper „ELIAS“ von Felix Mendelssohn Bartholdy feiert am Fr. 07.07. Premiere in der Stadtpfarrkirche St. Stephan / Retz.

Das Festival Retz widmet sich in diesem Sommer den Themen Schöpfung und Natur. Reflexionen dazu werden sowohl in der Kirchenoper als auch im Literatur- und Konzertprogramm zu finden sein!

So wird in der überarbeiteten Inszenierung der Kirchenoper „ELIAS“ von Felix Mendelssohn Bartholdy der Ursprung des Konfliktes deutlich herausgearbeitet: Die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen, die in Hass, Demagogie und letzlich in gewalttätige Auseinandersetzungen mündet.

Die adaptierte Wiederaufnahme feiert am 7. Juli Premiere.

Weitere Vorstellungen: 09., 14., 21. und 23. Juli jeweils 19:30 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Stephan / Retz.

Infos zum gesamten Festivalprogrmm sowie Karten für alle Veranstaltungen unter: www.festivalretz.at

Das Programm der ersten Woche im Überblick:

Fr. 07.07. um 19:30 Uhr
ELIAS – szenisches Oratorium
Stadtpfarrkirche St. Stephan / Retz

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Sa. 08.07. um 9:30 Uhr Radtour von Retz nach Platt
um 11:00 Uhr: ALBIN PAULUS – „UNESCO BEAT“
Nusswald Kellergasse / Platt

Sa. 08.07. um 19:30 Uhr

ERNST GELEGS & FERDINAND TRAUTTMANSDORFF
„Geschichten aus Prag“
Kulturhaus Schüttkasten / Retz
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So. 09.07. um 11:00 Uhr
Sinfonisches Blasorchester – SBO
Schloß Gatterburg / Retz

So. 09.07. um 19:30 Uhr
ELIAS – szenisches Oratorium
Stadtpfarrkirche St. Stephan / Retz

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MONACO / FUSSBALL: Rot-weiß-rote Hoffnung für das Fürstentum am Mittelmeer.

Adi Hütter und der AS Monaco

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Pressekonferenz/Trainer-Vorstellung. Foto: Erwin Messer/Ulrike Messer-Krol

Ein Fussballjournalist muß zuerst einmal lange stehen, wenn er beim Training zuschauen darf. Wie die Opernenthusiasten, wenn sie sich für begehrte Tickets anstellen. Beim AS Monaco, dessen luxuriöses Trainingszentrum, 5 Hectar groß, drei Trainingsplätze, im französischen La Turbie liegt, kommt noch die mittägliche Hitze dazu. Die hohe ziemlich beeindruckende Felswand, an die es angebaut ist, gibt nur wenig Schatten. Es ließe sich dort  auch sehr gut ein Festival klassischer Musik begründen.

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Dr. Ulrike Messer-Krol besuchte Adi Hütter bei seinem ersten Training in Monaco. Foto: Selfie Adi Hütter

Um den neuen österreichische Trainer Adi Hütter bei der Arbeit zu sehen, haben sich vor allem Menschen mit Kameras und Fotoapparaten, darunter ein Vertreter der APA, eingefunden. Die schreibende Zunft kommt erst am Nachmittag zur Pressekonferenz. Österreich ist dabei einzig mit dem Online Merker vertreten, mit dem Trainertrio also ein Austria Quartett. Das fühlt sich aber nicht so wenig an, den die Farben Monacos und damit des Fussballclubs sind  rot weiss und damit sehr heimatlich. Bis auf den eher moralisierende Wahlspruch RISE RISK REPEAT. Obwohl, mit dem Aufstehen hat der Fußballfan Erfahrung, was die Hoffnung auf eine strahlende Zukunft – WM oder EM- betrifft, auch die wiederholt sich bei jedem Qualifikationsspiel. Was den Trainer betrifft, hat hier zuletzt Autriche – Belgique 1:0 gespielt.

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Adi Hütter. Foto: Erwin Messer/Ulrike Messer-Krol

Damit sitzt jetzt in der weiten Fußballwelt nach Andi Herzog als Cotrainer von Jürgen Klinsmann in Südkorea ein Vorarlberger in den Stadien der französischen Ligue 1 auf der Trainerbank. Das Ziel nächste Saison: den 6. Platz weit hinter sich zu lassen oder zumindest wieder international zu werden. Also hoffentlich erfolgreicher und mit mehr Publikumszuspruch als sein Landsmann Valentin Schwarz im Regiesessel auf dem Grünen Hügel. Denn ausgetauscht wird im Sport ganz schnell. Das Stadion auf einem dem Meer abgerungenen kostbaren Grund mit 18523 Plätzen sollte sich füllen, auch wenn das heimische Publikum eher zurückhaltend ist. Die Pressekonferenz war jedenfalls so gut besucht wie schon lange nicht, dabei gab es gar nichts zu essen. Der Neuigkeitswert war überschaubar, im Gegensatz zum Jahresspielplan in Oper und Theater kennt man hier zwar die Orte der Aufführung, aber das Ende ist jedes Mal offen. Zumindest in dieser Hinsicht spannender als die 650. Aufführung der Wiener Tosca- Iszenierung, deren Regisseurin Margarete Wallmann vor vielen Jahren auch in Monaco sehr berühmt war.

Das Starensemble ist auf der Bühne und im Stadion bekannt, auch Verletzungen führen immer wieder zu Umbesetzungen, kurzfristig muss aber niemand eingeflogen werden, da er sich auf der Ersatzbank bereit hält . Das Honorar wird zumindest auf dem Platz weiter ausbezahlt.

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Beim ersten Training. Photo credit: AS Monaco / S. Senaux

Der neue Trainer wurde mit Lob überhäuft, vor allem als Teamplayer gerühmt, die instabilen Zeiten sollen vorüber sein. Er will die Vergangenheit vergessen und nur in die Zukunft schauen, wie alle Neuen. Nur sagen das nicht alle so offen. Sein Englisch ist recht passabel, zumindest besser als das des neuen Sportdirektors Thiago Scuro, erst kürzlich aus Brasilien eingeflogen. Der hat aber mit Portugiesisch einen Startvorteil beim Französich lernen. Nach einer guten Stunde ging es noch zum Fototermin, aber nicht einmal die Skyline von Monte Carlo kam ins Bild. Auch der beeindruckende Rocher ist nicht der Felsen mit dem Fürstenschloß. Dafür mit Kameras, die auch die kürzeste Trainingseinheit aufzeichnen könnten.

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Sportdirektor Thiago Scuro, Trainer Adi Hütter. Photo credit: AS Monaco / S. Senaux

Jetzt gilt es, ein paar Wochen zu warten. Aber es gibt keine langen Theaterferien, am 13. August ist das erste Auswärtsspiel gegen den Clermont Foot.

Es war fast rührend, wie erwartungsvoll die Presse von dem österreichisch-brasilianischen Duo eine glänzende Fußballzukunft erhofft. Sportfreunde sind eindeutig optimistischer als Opernfreunde!

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Die Spieler, die der neue Trainer zu Höchstleistungenb treiben muss! Foto: Erwin Messer/Ulrike Messer-Krol

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Interview mit Paolo Petrocelli, Young Global Leader und Generaldirektor der Dubai Opera

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Paolo Petrocelli © Dubai Opera

Der Italiener Paolo Petrocelli, 1984 in Rom geboren, ist wohl der Opernintendant der Szene, der sich am besten mit der Oper in MEA (Middle East and North Africa) auskennt, also im Operngeschehen des Mittleren Ostens und Nordafrikas, im Wesentlichen also der islamischen Welt. Zu diesem Thema hat er 2019 ein hochinteressantes, informatives Buch geschrieben mit dem Titel: „The Evolution of Opera Theatre in the Middle East and North Africa“.

Es gibt aber noch eine weitere Singularität im Leben von Paolo Petrocelli, der bis Februar 2023 Generaldirektor des Stauffer Center for Strings in Cremona war, dem ersten internationalen Musikzentrum für höhere Bildung, Forschung, Komposition, Produktion, Management und Innovation in Bezug auf Streichinstrumente. Er wurde in diesem Jahr vom World Economic Forum – WEF, mit dem er schon länger kooperiert, zum Young Global Leader in the Cultural Sphere ernannt, als einziger Italiener unter nur wenigen Kandidaten. Diese Ernennung basiert auf einem über 15jährigem Weg intensiver Arbeit in und mit internationalen Gremien und Institutionen im Kulturbereich. So arbeitet er mit den Vereinten Nationen, insbesondere mit der UNESCO in Paris, mit der Europäischen Kommission und dem WEF zusammen. Als kultureller Botschafter und Musikexperte versucht Paolo Petrocelli in institutionellem Rahmen Verbindungen durch Kunst und Kultur in Europa, dem Mittleren Osten, Afrika, Asien und den USA aufzubauen. Im Jahre 2022 nannte ihn das Fortune Magazine unter den 40 einflussreichsten Persönlichkeiten in Italien.

Paolo Petrocelli ist Gründer und Präsident von EMMA for Peace (Euro-Mediterranean Music Academy für Peace), einer internationalen non-profit Organisation für die Förderung einer Friedenskultur durch Musik-Diplomatie. Er ist weiterhin Mit-Begründer von Opera for Peace, der weltweit größten Organisation für junge Opern-Professionals.

Als Musikexperte liest Petrocelli an führenden Universitäten wie an der New York University, an der Université Paris-Sorbonne und an der Bocconi University Italien zum Thema Kultur-Management und Kultur-Diplomatie. Er ist auch Research Affiliate an der Harvard University, Visiting Fellow an der Yale University und Visiting Researcher am MIT Media Lab in Cambridge, Massachusetts. Zudem hält Petrocelli einen PhD in Cultural Economics der IULM University Mailand, einen Executive MBA der SDA Bocconi School of Management in Mailand und ein Diplom in Violine (MA) des Konservatoriums Santa Cecilia Rom.

Er ist auch journalistisch tätig und Mitglied der Italian Order of Journalists. Er schreibt u.a. für Forbes, Arabian Business, Huffington Post und ist im Advisory Council der Harvard Business Review.

Im März 2023 hat Paolo Petrocelli die Funktion des Generaldirektors der Dubai Opera übernommen.

Wie es zum Interview kam und seine Schwerpunkte

Auf meiner Reise nach Saudi Arabien, Qatar und Bahrain im Februar 2023 besuchte ich in Riad auch das dort von König Fahd in den 1970er Jahren erbaute Opernhaus mit etwa 3.000 Plätzen, das King Fahd Cultural Center, welches bis heute wie in einem Dornröschenschlaf aufgrund verschiedener kultureller, vor allem klerikaler Vorbehalte, keinerlei Opern aufführt und im Prinzip nicht in Betrieb ist. Aufgrund des Lifecast dazu in meinem YouTube-Kanal regte die Assistentin von Paolo Petrocelli im Mai dieses Interview an, welches per Telefon auf Englisch (deshalb wegen des besseren inhaltlichen Verständnisses auch einige Ausdrücke auf Englisch) stattfand.

Ich vereinbarte mit Paolo Petrocelli drei Schwerpunkte für das Gespräch:

  1. Wie sieht er seine Rolle als Young Global Leader im Kulturbereich
  2. Sein Buch „The Evolution of Opera Theatre in the Middle East and North Africa“
  3. Kooperation im Rahmen der Vereinten Nationen

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Paolo Petrocelli © Dubai Opera

  1. Wie sieht er seine Rolle als Young Global Leader im Kulturbereich

Paolo Petrocelli hat schon viele Jahre vor seiner Ernennung mit dem WEF zusammen gearbeitet, und zwar ging es ihm dabei immer darum, junge Menschen zusammen zu bringen und zu einem active citizenship zu motivieren und dabei zu unterstützen. Dazu gehört seiner Auffassung nach das Management, Kreativität, aber auch ein direkter Beitrag zur Gesellschaft und bestimmten communities. Diese Programmatik eröffnete die Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, inter alia, mit dem WEF, bei dem er insbesondere an einem Programm für eine Young Leaders Platform für Young Leaders teilnahm. Dabei geht es ihm besonders um die Berücksichtigung der Bedeutung von Kultur und Kunst, welche vielfach keinen direkten Eingang in local society associations finden. Insbesondere wird nicht von einem leadership in arts gesprochen. Dabei hat die Kultur eine große Bedeutung in unserer Gesellschaft, indem sie ihre harmonische Entwicklung und auch das Wirtschaftswachstum fördert. Wichtig ist auch die leadership innerhalb der Kultur, um vor allem die junge Generation für die Kultur zu sensibilisieren und zu führen. Dabei ist Kultur natürlich immer direkt auch mit der Politik verbunden. Es ist also eine intergenerational collaboration vonnöten. Man sollte auch die Frage des kulturellen Ökosystems in Angriff nehmen, welches im Kulturbereich noch weitgehend fehlt.

Paolo Petrocelli meint, dass die neue Funktion als Young Global Leader im Kulturbereich ihm nun die Möglichkeit geben wird, die Bedeutung des Kultur-Managements auf der internationalen Ebene hervorzuheben und es signifikant zu fördern. Dabei setzt er große Hoffnung auf die junge Generation, deren junge Manager viele eigene Ideen haben, Lösungen für die Probleme der schönen Künste und der klassischen Musik insbesondere präsentieren können, die aber auch über die entsprechenden Herausforderungen reden und sie angehen. „Und wir brauchen eine Menge kreativer Lösungen“ sagt Petrocelli mit dem Brustton voller Überzeugung – Kreativität und die Fähigkeiten, diese Lösungen in die global community einzubringen, also konkret umzusetzen.

  1. Sein Buch „The Evolution of Opera Theatre in the Middle East and North Africa“

Schon während der Arbeit an seiner Dissertation entschied sich Paolo Petrocelli für ein näheres Studium der Oper in der MEA-Region, also im Mittleren Osten und Nordafrika. Darüber gab es zu der Zeit – und wohl auch heute noch – sehr wenig Literatur und nur sehr fragmentierte Informationen. Es handelt sich ja auch um eine weite Region mit unterschiedlicher Geschichte, kultureller Organisation und verschiedenen Religionen, aber Petrocelli findet es umso faszinierender! Natürlich ist vieles auch mit der Kolonisierung verbunden, aber es gibt nur wenige Studien auch dazu.

So versuchte er, die Entwicklungen auf dem Gebiete der Oper in dieser Region mit Hilfe der wenigen Studien und heutigem Informationsmaterial neu zu definieren und begann mit Algerien und Ägypten. Denn die erste Oper in der MEA-Region stand in Algerien (Das Théâtre Impérial à Alger von 1853, Anm. d. Verf.). Er versuchte daraufhin, die Rolle der Oper in jedem einzelnen Land zu analysieren und fand es faszinierend, auf Wahrheiten in diesem Gebiet zu stoßen. Besonders in der Golf-Region sind in den vergangenen 15 Jahren wesentliche neue Entwicklungen zu vermerken, besonders im Oman, in Kuwait, Dubai und bis zu einem gewissen Grade auch in Saudi Arabien, wo es besonders aufregend war, diese neuen Entwicklungen zu studieren. Das Land plant weitere performing arts center zu bauen.

(Bei meinem Besuch in Jeddah konnte ich das Jeddah Central Project der Jeddah Central Development Company am Strand des Roten Meeres in seinen ersten Anfängen besuchen. Das Projekt beinhaltet auch ein „world-class opera house“, wie es  Ahmed Al-Khatib, Chairman der General Entertainment Authority der Saudi General Culture Authority im Rahmen eines 64 Milliarden US$ schweren Kulturprogramms für das Land in den nächsten 10 Jahren ankündigte. Und, wie schon oben erwähnt, schlummert am Stadtrand von Riad ein Opernhaus mit etwa 3.000 Plätzen, das morgen in Betrieb gehen könnte, wenn es gewollt wäre; angesichts der neuen Kulturpolitik scheint das nicht ganz unmöglich, Anm. d. Verf.). Marokko plant derzeit zwei neue performing arts center und Ägypten ebenfalls eines. Es tut sich also einiges in der Region.

  1. Kooperation im Rahmen der Vereinten Nationen

Paolo Petrocelli sieht sich als „global active citizen“, und es kommt während des Gesprächs kein Zweifel auf, dass diese Auffassung authentisch ist und auf Fakten basiert. Er ist Mit-Begründer und mittlerweile Ehrenpräsident der italienischen Jungendorganisation der UNESCO, ihrer größten Jugendorganisation weltweit, die er auch als Präsident von 2015-19 führte. Weit über 100 junge Menschen fördern in diesem Rahmen die Mission der UNESCO in Italien. Es geht Petrocelli bei dieser Aktivität auch darum zu zeigen, was es bedeutet, eine Jugendorganisation im Kulturbereich zu fördern. Mit so vielen jungen Leuten sollte ein impact möglich sein, der auch die Gesellschaft betrifft, wobei 360 Grad des Kulturbereichs gemeint sind, also auch Journalisten. So können viele Vorschläge und Projekte auf nationaler Ebene entwickelt und dann durch die UNESCO auf die internationale Ebene gehoben werden und Wege zu ihrer Implementierung zeigen.

Paolo Petrocelli ist also voll davon überzeugt, dass Kultur und Kunst, und hier wiederum insbesondere die klassische Musik und die Kunstform Oper, die Attribute haben, auf gesellschaftlicher Ebene viel zu bewirken und die Welt besser zu machen. Dabei kommen ihm nun seine neue Funktion als Young Global Leader in the Cultural Sphere, seine Erfahrung mit der Opernszene in der MEA-Region, sowie seine neue Aufgabe als Generaldirektor der Dubai Opera sehr zu statten. Wir wünschen ihm dabei den größtmöglichen Erfolg!

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Buchhinweis: CHICAGO-PIZZA von Jan Turovski. edition andiamo

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Es sind 41 Geschichten aus Amerika, fern von Vegas, Rockefeller und dem Üblichen. Es zeigt ein zurückliegendes, ein Jetziges und Bezüge zu einem kommenden Amerika – und außer Turovski gibt es keinen deutschen Autor, der amerikanische Kurzgeschichten in diesem Umfang geschrieben hat!

Chicago-Pizza

Geschichten aus Amerika

Jan Turovski

Romane & Erzählungen

Paperback
320 Seiten*
ISBN-13: 9783757898878*
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 20.06.2023
Sprache: Deutsch
Farbe: Ja

Buch: 15,90 Euro
E-Book 9,99 Euro
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