Foto: Christian Thielemann© SF / Marco Borrelli
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 3. NOVEMBER 2021
Salzburger Oster-„Lohengrin“ kommt an die Wiener Staatsoper
Christian Thielemann dirigiert in der Spielzeit 2023/24 auch die Wiener Premierenserie
Der Standard.at
Salzburg
Osterfestspiele 2022 wieder „pünktlich“ zu Ostern
Die Osterfestspiele bilanzieren heuer mit einer Auslastung von 85 Prozent. Wegen der CoV-Infektionslage im Frühjahr wurde das Kulturfestival auf das Allerheiligenwochenende verschoben. 2022 sollen die Osterfestspiele dann wieder „pünktlich“ stattfinden.
https://salzburg.orf.at/stories/3128248/
Salzburg
Thielemanns Heldenleben
Osterfestspiele im Herbst
DrehpunktKultur
Die vorletzten Salzburger Osterfestspiele mit Christian Thielemann: Im Auge des Tsunamis
Münchner Merkur
Stuttgart
Prost, Jenseits: „Die Verurteilung des Lukullus“ in Stuttgart
Abrechnung im Jenseits: Bertolt Brecht und Paul Dessau lehren die Mächtigen das Gruseln und verurteilen sie zum Nichts – doch diesmal kann sich der raffgierige römische Gourmet und Feldherr im Ufo ins Weltall absetzen. Eine anstrengende Bilderflut.
BR-Klassik.de
Nachtkritik: „Lukullus“ in der Stuttgarter Oper – „Lukullus“ als opulentes Musiktheater
Stuttgarter Nachrichten
Ladas Klassikwelt 84: Im Haus, in dem Richard Wagner NICHTS komponierte…
In der Nähe des Festspielparks ist jede Straße nach einer von Wagners Opern oder einigen seiner HeldInnen benannt. Die Siegfried-Allee führt direkt zum Theater. Am Zaun eines der Häuser am Rand des Festspielparks hängt ein Schild, an dem die eingravierte Inschrift verkündet: „IN DIESEM HAUSE KOMPONIERTE RICHARD WAGNER… nichts“. Das Wort „NICHTS“ steht in der letzten Zeile, so klein geschrieben, dass man es leicht übersehen kann.
Klassik-begeistert.de
Köln
Große Gefühle – in der Kölner Philharmonie jagt ein Spektakel das nächste
Diesmal wartet das WDR Sinfonieorchester mit einem abwechslungsreichen Programm auf. Vom barocken Komponistenmeister Bach persönlich, über Werke der Spätromantik bis hin zur Moderne – an diesem Samstag präsentiert das Orchester unter seinem Chefdirigenten Christian Măcelaru eine durch die Epochen gehende Gala mit einzelnen Schlaglichtern, bewegenden Kompositionen und viel Leidenschaft.
von Daniel Janz
Klassik-begeistert.de
Nürnberg
Ausweichstätte für Nürnberger Oper. Ein Opernhaus im Nazi-Bau?
DeutschlandfunkKultur.de
Dresden
„Alles andere ist Konservativismus“. Erinnerungen an Giuseppe Sinopoli
https://www.musik-in-dresden.de/2021/11/02/giuseppe-sinopoli-75/
Die Sopranistin Olga Peretyatko Wenn eine Diva zur Mutter wird
Olga Peretyatko singt auf ihrem neuen Album Wiegenlieder für ihre Tochter – und debütiert in Baden-Baden und Berlin live in Tschaikowskys „Mazeppa“
Tagesspiegel.de
Wien / Volksoper
„Der Rosenkavalier“: Ein Taschentuch an der Volksoper
„Der Rosenkavalier“ gelingt musikalisch respektabel. Regisseur Köpplinger schafft Poetisches im Ambiente der Zwanzigerjahre, verzichtet aber nicht auf Brachialhumor.
Die Presse.com
32 Kandidaten haben sich beworben
WienerZeitung.at
Salzburg
Salzburger Festspiele: 32 Bewerber für Präsidentschaft
Bewerbungsfrist endete mit 1. November – Helga Rabl-Stadler tritt Ende Dezember nach 27 Jahren ab
Der Standard.at
Tracks & Traces. Ein Song, sein Sound und seine Geschichte
Was geht in den Köpfen der Menschen vor, die Songs schreiben? Wie entsteht ein Songtext, eine Melodie, ein Arrangement oder ein bestimmter Sound? In Tracks & Traces nehmen Musiker*innen ihre Songs Spur für Spur auseinander und erzählen, wie sie entstanden sind. Der Podcast von detektor.fm-Musikchef Gregor Schenk gibt nicht nur exklusive Einblicke in diesen kreativen Schaffensprozess, er macht ihn auch hörbar.
Gefunden von TTT
https://detektor.fm/serien/tracks-and-traces
Wien / Theater Akzent
So innovativ kann Oper heute sein – mit Text von Goethe (Bezahlartikel)
Wolfgang Rihms Monodram „Proserpina“ im Theater Akzent.
Die Presse.com
Furiose One-Woman-Show: „Proserpina“ der Neuen Oper Wien
Rebecca Nelsen singt im Theater Akzent– in den Orchestergraben verbannt – souverän die von Wolfgang Rihm komponierte „Proserpina“
Der Standard.at
Graz
Eine Diva, eine Revolution und ein tapferer Tenor
https://www.krone.at/2545350
Glitzer, Glamour, Putschversuch: Clivia an der Oper Graz
bachtrack.com
Innsbruck
Die Zauberflöte im Neonfarbenrausch der 1980er
https://www.krone.at/2545262
Was, wenn Ihre Inszenierung verrissen wird, Stefan Herheim?(Podcast)
inforadio
Kontrollierte Ekstase und Wahnsinn: Kirill Petrenko dirigiert Schostakowitsch
bachtrack.com
Zürich
Eine Direktorin für das Opernhaus Zürich?
Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass bald eine Frau den Schweizer Kulturleuchtturm leitet (Bezahlartikel)
Tagblatt.ch
CD
Top auf dem Klavier, Beinahe-Flop aus der Staatsoper
Während Kit Armstrong begeistert, lässt die Mishima-Oper Hans Wener Henzes ratlos zurück.
Wienerzeitung.at
Todesfall
Pianist Nelson Freire in Brasilien gestorben
WienerZeitung.de
Brasilianischer Meisterpianist Nelson Freire ist tot
Er galt als einer der großen Interpreten von Beethoven und Chopin – und weigerte sich doch über Jahre, deren Werke auch im Studio aufzunehmen. Jetzt ist Nelson Freire im Alter von 77 Jahren gestorben.
Spiegel.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
Mailand
Cavalli’s La Calisto arrives at La Scala for the first time and triumphs
bachtrack.com
London
HMS Pinafore, London Coliseum, review
Cal McCrystal’s silly spectacle is colourful and distinctly naughty
inews.uk.culture
Glyndebourne
Glyndebourne Announces New Streaming Platform
https://operawire.com/glyndebourne-announces-new-streaming-platform/
New York
Review: “Porgy and Bess” Returns to a New Opera Landscape
The Metropolitan Opera’s revival boasts strong performances but raises difficult questions about race and American music.
https://www.nytimes.com/2021/11/01/arts/music/porgy-bess-gershwin-met-opera.html
Metropolitan Opera 2021-22 Review: Porgy and Bess
https://operawire.com/metropolitan-opera-2021-review-porgy-and-bess/
Met’s triumphant “Porgy and Bess” returns, deeper and even more compelling
newyorkclassicalreview
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG at the Metropolitan Opera
For the first time in almost seven years, the Metropolitan Opera has revived Wagner’s DIE MEISTERSINGER VON NURNBERG.
broadwayworld.com
Barbican Centre 2021-22 Review: Joyce DiDonato in Recital
https://operawire.com/barbican-centre-2021-22-review-joyce-didonato-in-recital/
Washington
Pisaroni goes beyond opera in streamed recital for Vocal Arts DC
washingtonclassicalreview
Obituary
Australian Baritone Malcolm Donnelly Dies at 78
https://operawire.com/obituary-australian-baritone-malcolm-donnelly-dies-at-78/
Ballett/ Tanz
Linz
Das Leben beginnt in einem Garten
Jubelnder Beifall für Tanzproduktion „The Garden“ im Musiktheater
https://volksblatt.at/das-leben-beginnt-in-einem-garten/
Berlin
Prozess vor dem Bühnenschiedsgericht
Staatsballett-Skandal: Ballettmeisterin weist Rassismus-Vorwürfe zurück
Berliner Zeitung
New York: Pioneering spirit: Martha Graham Dance Company’s triumphant return
bachtrack.com
Zurich: A slippery end for Sacre in Zurich double bil
bachtrack.com
Straßburg
Bruno Bouché choreografiert Wim Wenders’ „Himmel über Berlin“ mit dem Ballet du Rhin als Seelenlandschaft
https://www.sueddeutsche.de/kultur/tanz-wim-wenders-bruno-bouche-1.5454359
Sprechtheater
Wien / Werk X
Sartres Amokläufer wirkt in Wien deplatziert
Im Werk X wird „Herostrat“ recht dürftig auf die Bühne gebracht.
https://www.diepresse.com/6054170/sartres-amoklaufer-wirkt-in-wien-deplatziert
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INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 3. NOVEMBER 2021)
INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 3. NOVEMBER 2021)
Quelle: onlinemerker.com
WIENER STAATSOPER UND OSTERFESTSPIELE SALZBURG: KOPRODUKTION »LOHENGRIN«
Die Wiener Staatsoper und die Osterfestspiele Salzburg freuen sich, mit Wagners Lohengrin eine Koproduktion bekannt zu geben. Die Inszenierung feiert im April 2022 Premiere bei den Osterfestspielen Salzburg, in Wien folgt die Premierenserie in der Saison 2023/24. Beide Aufführungsserien wird Christian Thielemann dirigieren.
Am Regiepult sitzt ein vielfach preisgekröntes Team mit Jossi Wieler und Sergio Morabito (Inszenierung) sowie Anna Viebrock (Bühne und Kostüme), das an der Wiener Staatsoper in der vergangenen Spielzeit mit großem Erfolg Henzes Das verratene Meer herausgebracht hat.
»Es war mir wichtig, meine erste Salzburger Opernpremiere mit einem starken Partner zu planen, den wir mit dem Haus am Ring und Direktor Bogdan Roščić gefunden haben«, so Nikolaus Bachler. »Schon seit der Phase der Ideenfindung und Konzeption waren unsere beiden Häuser in engem Kontakt, es freut mich, dass diese außergewöhnliche Produktion sowohl in Salzburg als auch in Wien zu sehen sein wird.«
Bogdan Roščić, Direktor der Wiener Staatsoper: »Es war ein Vergnügen, diese Produktion gemeinsam mit Christian Thielemann, der sie auch in Wien dirigieren wird, und Nikolaus Bachler zu entwickeln. Ein großer Schwerpunkt der Staatsoper ist es, Jahr für Jahr neue Produktionen der zentralen Wagner-Werke herauszubringen, und dieses Projekt ist ein wichtiger Beitrag dazu.«
www.osterfestspiele-salzburg.at
www.wiener-staatsoper.at
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WIENER STAATSOPER: FOTOS AUS DER ERSTEN VORSTELLUNG DER SERIE „NABUCCO“ am 1.11.
Amartuvshin Enkhbat (Nabucco). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Amartuvshin Enkhbat (Nabucco), María José Siri (Abigaille). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Massimo Giordano (Ismaele). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Roberto Tagliavini (Zaccaria), Aurora Marthens (Anna), Massimo Giordano (Ismaele). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Roberto Tagliavini (Zaccaria)
María José Siri (Abigaille). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
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OPER FRANKFURT: Zweite Wiederaufnahme KÖNIGSKINDER
Märchenoper in drei Aufzügen von Engelbert Humperdinck
Text vom Komponisten
nach dem Märchendrama (1893) von Ernst Rosmer (Pseudonym für Elsa Bernstein-Porges)
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Copyright: Barbara Aumüller
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Inszenierung: David Bösch
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Hans Walter Richter
Bühnenbild: Patrick Bannwart
Kostüme: Meentje Nielsen
Licht: Frank Keller
Chor: Tilman Michael
Kinderchor: Álvaro Corral Matute
Kinderchorcoaching und Stimmbildung: Anna Ryberg
„Königskinder Kronberg“: Wolfam Gaigl
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Der Königssohn: Gerard Schneider Der Ratsälteste: Franz Mayer
Die Gänsemagd: Heather Engebretson Der Wirt: Božidar Smiljanić
Der Spielmann: Iain MacNeil Die Wirtstochter: Kelsey Lauritano
Die Hexe: Katharina Magiera Die Stallmagd: Judita Nagyová
Der Holzhacker: Magnús Baldvinsson Der Schneider: Carlos Andrés Cárdenas
Der Besenbinder: Jonathan Abernethy u.a.
Chor und Kinderchor der Oper Frankfurt; Kinderchor „Königskinder Kronberg“
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Copyright: Barbara Aumüller
Die aktuelle Frankfurter Inszenierung der Märchenoper Königskinder von Engelbert Humperdinck (1854-1921)
feierte am 30. September 2012 Premiere im Opernhaus und lenkte damit den Blick auf ein weniger bekanntes Werk des vor hundert Jahren verstorbenen Schöpfers der ungleich populäreren Vertonung von Hänsel und Gretel. So konnte man nach der Premiere in der Kritik der Stuttgarter Nachrichten lesen:
„Kindlich, fast naiv wirkt David Böschs Zugriff, ausgesprochen präzise seine Personenführung; klar und einfach sind die Bildideen, die der Regisseur für die Bühne erdachte.“ Nun wird die Produktion aus der Spielzeit 2012/13 zum zweiten Mal in fast vollständig neuer Besetzung wiederaufgenommen.
Wiederaufnahme: Samstag, 6. November 2021, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 11., 14. (18.00 Uhr), 19., 21. (15.30 Uhr) November 2021
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.
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MuTh – Konzertsaal im Augarten: SINGERS NÄHMASCHINE IST DIE BESTE – Kammeropern-Pasticcio mit ZWIEBEL von Otto M. Zykan und Michael Mautner im MuTh:
DO, 11. NOV 2021, 19:30 Uhr
Ensemble REIHE Zykan+
Anna Hauf & Johanna Falkinger 2 singende Darstellerinnen
Tore Denys, Gernot Heinrich, Bartolo Musil 3 darstellende Sänger
Albert Sassmann Klavier, Irene Manolova Schlagwerk, Joanna Lewis Violine
Anne Harvey-Nagl Violine, Marta Potulska Viola, Mara Achleitner Cello, Matthijs de Ridder Rezitation Flämisch-Deutsch, Michael Mautner Musikalische Leitung, Irene Suchy Dramaturgie
Konzertante Installation der „Singer-Oper“ von OTTO M. ZYKAN auf Basis der 1921 entstandenen „Ode an Singer“ des belgischen Surrealisten PAUL VAN OSTAIJEN.
Weitere Texte von PAUL VAN OSTAIJEN, OTTO M. ZYKAN und KURT SCHWITTERS. Ergänzt und aktualisiert von MICHAEL MAUTNER.
„Etwas mit Humor zu betrachten heißt noch lange nicht, dieses etwas nicht ernst zu nehmen.“
1966 erregte die Singer-Oper über eine Nähmaschine Lachstürme. Ein neues Genre, „das zwischen Komischem und Logischem“ die Balance hält, war geboren: die Oper oder Ode oder Opernode. Scharfsinn, noch dazu wenn er gesungen wird, ist zeitlos. Auch ohne Anregungen der Tagespolitik wusste Zykan: „Wer zu lang einen Standort behält verliert seinen Platz in der sich drehenden Welt“.
Die Vereinigung der rekonstruierten Opern-Ode an ein Must-Have, eine Singer-Nähmaschine, mit der erstmaligen Vertonung von Kurt Schwitters „grobschlächtigem“ Märchen „Die Zwiebel“ lässt die Verwandtschaft des flämischen Dichters Paul van Ostaijen mit dem Hannoveraner Kurt Schwitters und den Wienern Otto M. Zykan und Michael Mautner drastisch erkennen. Zykans Werk ist nur bruchstückhaft überliefert. Michael Mautner hat, mit Unterstützung von Irene Suchy, die Bruchstücke neu zusammengefasst, ergänzt und aktualisiert.
Ostaijens Freund, der Maler Floris Jespers (1889–1965), kauft sich 1921 eine Singer Nähmaschine: „Wozu? Was will er?… jedermann hat ein Recht auf eine Singer!… vor Singer sind alle Menschen gleich!…“Anhand des schon von Paul van Ostaijen postuliertem Dogma des „Must-Have“ entsteht ein szenisch angedeuteter absurd-komischer Bilderreigen zum Thema Konsumgesellschaft, Werbeindustrie, Kunst, Künstlichkeit, und die Politik dahinter. Äußerst humorvoll, aber mit sehr ernstem und engagiertem Subtext. Mit der Werbeindustrie hat sich Zykan auch später künstlerisch beschäftigt und die berühmten „Franz!“ Werbespots für die Firma Humanic gestaltet.
„…man muss außerordentlich auf der Hut sein, denn gut sein, heißt unten bleiben! Herde schafft Vorherrschaft“. („Hutszene“ aus der Singer-Oper)
Das MuTh – Konzertsaal, Bühne & Programm
Am Augartenspitz 1, 1020 Wien
KARTEN- & INFO-HOTLINE
Tel.: +43 1 347 80 80
E-Mail:
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DUISBURG/Rheinoper: TRISTAN UND ISOLDE – Premiere am 31. Oktober 2021
Ein musikalischer Sonderfall
Foto: Klaus Billand
Am letzten Oktobertag feierte Richard Wagners „Handlung in drei Aufzügen“, sein legendäres Musikdrama „Tristan und Isolde“, an der Rheinoper Duisburg Premiere. Es war in gewissem Sinne eine Premiere, denn die Entstehungsgeschichte dieser Produktion ist eine ganze Besondere. Man hatte aufgrund der Corona-bedingten Abstandsregeln, die im Mai 2020 auch für den Orchestergraben galten, der nun mal gerade bei Wagner-Werken sehr dicht besetzt ist, in Düsseldorf, dem Haupthaus der Rheinoper, nach einer Lösung gesucht, wie man das Orchester entflechten und dennoch eine ungekürzte Fassung spielen kann. Denn das war der Wunsch des Intendanten Christoph Meyer und von GMD Axel Kober: ein ungekürzter „Tristan“ sollte es sein, nicht wie die ebenfalls 2020 entstandene, massiv gekürzte Version an der Staatsoper Hannover.
Während Florian Dreher als Regisseur engagiert wurde, wandte man sich an den „erfahrenen und geschätzten Dirigenten, Komponisten, Arrangeur und Projektmacher Eberhard Kloke“, einen „etablierten Spezialisten für musikalische Bearbeitungen“, wie er in einem Interview mit der Dramaturgin Carmen Kovacs im zu den Besonderheiten des Projekts und der resultierenden Inszenierung ausführlich Stellung nehmenden Programmheft bezeichnet wird. Kloke, zur Zeit des Mauerfalls Chefdirigent der Bochumer Symphoniker, für die er schon einmal den 1. Aufzug des „Tristan“ „einrichtete“, hat schon etliche Opern-Fassungen und Arrangements gemacht und dabei Erfahrung mit verschiedenen Aufführungskonzepten mit Raum und Klang gewonnen. Es galt also offenbar, und das ist angesichts der damaligen Situation durchaus verständlich und nachvollziehbar, aus der (Corona-)Not eine Tugend zu machen, eine Fassung des „Tristan“ für kleines Orchester, eine ganz spezielle für die Rheinoper Düsseldorf/Duisburg – ein „Tristan“, „den die Welt so noch nie gehört hat“, wie ebenfalls dort zu lesen ist, was aber nicht automatisch ein Beleg für ein Gelingen ist.
Und damit ist das entsprechende Keyword gefallen – „gehört“. Denn das ist es, was diese Produktion in erster Linie verfolgt, und nicht immer zu ihrem Heil. Durch verschiedene Eingriffe in das musikalische Geflecht und vor allem die Instrumentierung sollte eine neue musikdramatische Sicht im Sinne einer Verdichtung, eine „komponierte Interpretation“ angestrebt werden. Diese sollte gleichzeitig immer wieder Bezug nehmen auf die Vorgeschichte, wobei man diese ja wie fast immer bei Wagner durch die Erzählung der Protagonisten im Stück selbst geliefert bekommt, wie hier von Isolde im Dialog mit Brangäne. Als weitere Beispiele mögen diesbezüglich dienen der Wotan-Monolog in der „Walküre“, der Prolog und die Waltraute-Erzählung in der „Götterdämmerung“, aber auch der „Holländer“-Monolog etc. So ist also auch im „Tristan“ nicht wirklich eine wie immer musikalisch besonders akzentuierte Vorgeschichte des Stücks zu erzählen, das ist bei Wagner alles in Wort (Isolde) und Musik schon enthalten und bezaubert jeden Wagner-Liebhaber bei einer guten Aufführung. Bei der ganzen Idee, eine spezielle Fassung zu entwickeln, spielte auch eine nicht unerhebliche Rolle, dass man – wiederum Corona-bedingt – in Düsseldorf im Juni/Juli 2020 nur jeweils immer einen Aufzug aufführen konnte, niemals das ganze Stück an einem Abend, weil es eben zu lang ist, was aber nun in Duisburg erstmalig möglich wurde.
Alexandra Petersamer, Daniel Frank. Foto: Hans-Jörg Michel
Die Tugend, die Kloke also im Wesentlichen aus der (Corona-)Not zog, war die Etablierung einer „räumlich abgesetzten Klangebene“, die mit der Vorgeschichte verbunden wird und dementsprechend die innere Handlung, das Unausgesprochene erzählt. Das Hauptorchester im Graben erzählt hingegen die „Handlungs-Gegenwart, die äußere Handlung“. Das sieht dann so aus, dass ein Streichquartett als „kleinste orchestrale Basis“, zusammen mit dem berühmten Englischhorn aus dem 3. Aufzug auf der Bühne sitzt, einmal mehr im Vordergrund wie im 1. Aufzug, dann mehr im Hintergrund wie im 2., und manchmal ganz allein spielt, meist aber auch mit dem Orchester. Dass Vorspiel beginnt, ganz und gar ungewohnterweise, um es diplomatisch auszudrücken, mit dem Englischhorn und seiner Melodie aus dem 3. Aufzug. Diesem Instrument schreibt Kloke quasi eine „Tristan-Biographie“ zu, und deshalb ist es oft gemeinsam mit ihm auf der Bühne. Dann kommt das Streichquartett, im 1. Aufzug meines Empfindens mit seiner Solo-Rolle eher störend und die große Linie von Wagners so perfektem Klangfluss irritierend, der ohnehin alles an Gefühlen eingebaut hat, was hier denkbar wäre und ist. Im 2. Aufzug war es meist gar nicht zu hören und somit, de facto, integraler Teil des gesamten Orchesters. Kloke will dem Klang aber durch das Streichquartett auf der Bühne eine räumliche Dimension geben, die bis in den Zuschauerraum hineinreicht.
Das ist praktisch eine Inszenierung der Musik bzw. des Orchesters! Wer Bayreuth kennt, weiß, dass Wagner alles andere als genau das wollte und so das „unsichtbare Orchester“ schuf. Kloke hält aber in dem Interview den „verdeckten Bayreuther Orchesterklang spätestens seit der Erfindung der Mikrophonie und Lautsprecherklänge für obsolet“! Das Orchester dürfe nicht versteckt werden und man wolle es jetzt zeigen. Man muss sich angesichts solchen Kommentares schon fragen, ob Kloke jemals den legendären und durch keine Mikrophonie der Welt, die ohnehin nicht in die Opernhäuser gehört, ersetzbaren Bayreuther Mischklang selbst erlebt hat. Er ist ein wesentlicher Grund, warum immer noch so viele Wagner-Liebhaber alljährlich nach Bayreuth reisen, um den Begriff „pilgern“ zu vermeiden. Indem hier von einem permanenten Wechselbezug zwischen Vorgeschichte und gegenwärtiger Geschichte, also der Handlung stattfindet, will man durch die musikalische Optik auf der Bühne „diese Latenz nach außen kehren“ und so erst zwischenmenschliche Bezüge sichtbar machen. (Wer im Juli „Tristan und Isolde“ mit Anja Harteros und Jonas Kaufmann unter Kirill Petrenko an der Bayerischen Staatsoper erlebte, der kam mit der von Wagner vorgeschriebenen Orchestrierung im Graben diesbezüglich voll auf seine Kosten). In Duisburg hebt Axel Kober dagegen den Taktstock für die Musiker im Graben erst beim Tristan-Akkord des Vorspiels, nachdem zuvor außer der melancholischen retrospektiven Weise des Englischhorns und dem Spiel des stoisch dreinblickenden Streichquartetts noch ein Entrée geboten wurde, ein gesprochener Monolog aus der Orestie von Aischylos. Mir stellte sich das Ganze eher als Verzögerung dessen dar, was man erwartete, denn das war immer gut, weil Wagner genau wusste, was er komponierte und warum… Und statt einer Verdichtung wirkte es auf mich wie eine Entflechtung.
Die Platzierung der fünf Musiker auf der Bühne hatte neben einem optisch oft befremdlichen Eindruck, zumal es niemals zu einer auch noch so dezenten Interaktion in Mimik oder Blick mit den Sängern gab – um deren ganz persönliche Empfindungen es ja genau bei diesen Musikern gehen sollte – auch noch einen räumlich beengenden Effekt. Das oft auf zwei Ebenen konzipierte Bühnenbild von Heike Scheele musste erheblichen Raum an die Musiker abgeben. So kam es nur zu wenig Bewegung in der Szene, oft gar nur zu Rampensingen oder sogar Singen aus dem Sitz an einem langen Tisch im Mittelakt. Bei Markes Monolog geht der gute Hans-Peter König, ohnehin kein allzu begabter Sängerdarsteller, im Vordergrund auf und ab wie ein Eisbär im Zoo. Absurd wird es aber erst im 3. Aufzug, wenn der Hirte ein überaus geschäftiger Chefarzt ist, der bürokratisch jede Regung des Patienten Tristan im Krankenhausbett aufzeichnet und einmal sogar eine Blutkonserve einhängt und erfolgreiche Wiederbelebungsversuche macht und dann noch fragt, als Arzt, „Was hat’s mit unserm Herrn?“ Was das sollte, kann wohl nur der Regisseur erklären. Kurwenal sitzt am, de facto, leeren Krankenbett, während Tristan unten an einer langen und bestens bestückten Bartheke über sein Schicksal sinniert, vokal bekanntlich äußerst fordernd. Zu einer Verletzung durch Melot war es nicht gekommen, wie auch alle am Ende überleben und die bei Wagner eigentlich Gefallenen Tristans schwarzen Sarg hinaustragen. Isolde bekommt bei ihrer Ankunft nur noch diesen Sarg zu Gesicht – auch wenn es anders gemeint sein soll, wieder einmal eine Entemotionalisierung einer emotional so bedeutenden Szene. Tristans finales „Isolde!“ kommt nur noch aus dem fernen Off…
Interessant hingegen sind einige historische Rückblicke, die vor dem dunklen Hintergrund über der Bar kurz eingeblendet werden. Man sieht kurz Tristans junge Mutter mit seinem gleich nach Zeugung gestorbenen Vater in eben dem Bette, in dem Tristan eigentlich vermutet wird, dann seine hochschwangere Mutter, ihr Tod bei Tristans Geburt und die Übergabe des Babys an König Marke – alles szenisch sehr gute Einfälle! Von den Kostümen her waren die Männer bis auf den Arzt im weißen Kittel in schwarze Anzüge gekleidet, die Damen wechselten öfter ihre Kostüme. Nichts einzuwenden, Ronja Reinhardt. Volker Weinhardt war für das kaum variierende Licht zuständig.
Daniel Frank. Foto: Hans-Jörg Michel
Sängerisch stimmte viel mehr als szenisch und musikalisch. Daniel Frank war ein eindrucksvoller Tristan mit einem stabilen, etwas metallischen Tenor, der alle Höhen und Tiefen der so fordernden Rolle mit scheinbar großer Leichtigkeit meisterte und am Schluss noch ein wundervoll lyrisches „…Isolde! Wie schön bist du!“ singen konnte. Eine ganz große Hoffnung am immer grauer werdenden Wagner-Heldentenor-Himmel! Alexandra Petersamer gab ihr mit Spannung erwartetes Rollendebut als Isolde, und man merkte ihr beim begeisterteren Schlussapplaus an, das ihr ein großer Stein vom Herzen gefallen war. Sie hatte es auch einfach ganz großartig gemacht, sowohl durch eine intensive, offenbar auf eigenem Rollenstudium basierte Darstellung, wie auch durch einen eher tiefen Sopran – sie kommt ja vom Mezzofach – mit dem sie der Rolle die nötige Glut, Farbe und Dramatik geben konnte. Dass einige Spitzentöne leicht am Anschlag waren, fiel dabei nicht ins Gewicht, die hohen Cs hat sie alle gesungen. Petersamer gab zu jedem Zeitpunkt alles, was sie hat, und das war viel.
Hans-Peter König. Foto: Hans-Jörg Michel
Der junge slowakische Bariton Richard Šveda sang einen wunderbaren lyrisch-klangvollen Kurwenal mit guter Resonanz und Diktion. Leider wurde er wegen der komischen Situation im 3. Aufzug von der Regie arg vernachlässigt. Man sollte ihn für höhere Aufgaben vormerken. Der bewährte Hans-Peter König war wieder einmal der stimmgewaltige souveräne König Marke. Wenn er nur etwas mehr aus sich heraus kommen könnte! Katarzyna Kuncio gab eine klangvolle und engagierte Brangäne auf guter Augenhöhe mit Isolde, sodass die Dialoge der beiden im 1. und 2. Aufzug zu den spannenderen Phasen der Aufführung gerieten. Herrlich klangen auch ihre Rufe in der Liebesnacht, die stehend als „philosophisches Gespräch“, laut Regisseur, vor einem Vorhang vollzogen wurde. Andrés Sulbarán sang einen lyrischen jungen Seemann. Dmitri Vargin als schmieriger Melot, Johannes Preißinger als „Hirt“ und Luvuyu Mbundu als Steuermann rundeten das sehr gute Sängerensemble ab.
Katarzyna Kuncio. Foto: Hans-Jörg Michel
Zum musikalischen Teil ist schon viel gesagt worden. Es war eben kein „Tristan“, wie man ihn gemeinhin kennt. Es war eine Fassung für die Rheinoper, auf die die Inszenierung zugeschnitten wurde. Corona-bedingt also am Ende wohl ein Sonderfall. Aber auch unter diesen besonderen Bedingenden machte Axel Kober mit den Duisburger Philharmonikern, ohnehin sehr Wagner-erfahren, das Beste. Er konnte das Orchester im Graben stets gut mit den fünf Musikern auf der Bühne koordinieren und dirigierte, auch aufgrund des kleineren Orchesters, natürlich sehr sängerfreundlich. Der bestens von Gerhard Michalski einstudierte Herrenchor der Deutschen Oper am Rhein sang ungewöhnlich kraftvoll aus dem Hintergrund.
Alexandra Petersamer. Foto: Hans-Jörg Michel
Bei Isoldes Liebestod kommen nach und nach viele zusätzliche Musiker aller Instrumentengattungen auf die leere Bühne und spielen mit Isolde ein emotional wirklich einnehmendes Finale. Hier stimmte dann die musikalische „Einrichtung“ einmal wirklich überzeugend. Der „Tristan“ an der Rheinoper wird wohl in die Rezeptionsgeschichte als Corona-bedingtes Experiment eingehen, dem aber das große Bemühen zu bescheinigen ist, auch bei schwierigen Umständen weitgehend bei Wagners Komposition zu bleiben. Und wer weiß, wie lange das noch so bleibt?!
Klaus Billand
Schlussapplaus. Foto: Klaus Billand
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OPER ZÜRICH: KULTURBAUTEN DER ZUKUNFT
Das Opernhaus Zürich veranstaltet gemeinsam mit der Bayerischen Staatsoper, der Deutschen Oper am Rhein, der Komischen Oper Berlin und den Staatstheatern Stuttgart ab Dienstag, 16. November eine digitale Veranstaltungsreihe.
Unter dem Titel «KULTURBAUTEN DER ZUKUNFT» diskutieren an ausgewählten Dienstagen im November, Dezember und Januar Expert*innen über die Anforderungen, den Nutzen und die Herausforderungen von Kulturbauten der Zukunft und teilen Visionen für neue öffentliche Räume.
In sieben digitalen Veranstaltungen sollen wichtige Impulse und Antworten auf zentrale Zukunftsfragen erarbeitet werden.
Die Lectures werden im Anschluss an den Live-Termin zusammen mit den wesentlichen Erkenntnissen aus den Diskussionen auf der Website veröffentlicht.
Die Teilnahmen an der Veranstaltungsreihe ist kostenlos und offen für alle Interessierten.
Andreas Homoki, Intendant, Opernhaus Zürich: „Nicht nur künstlerische Fragen sind entscheidend für die Gegenwart und Zukunft eines Opernhauses. Gesamtgesellschaftliche Entwicklungen wie demografischer Wandel, Urbanisierung, Wissenskultur, Konnektivität oder Individualisierung sind Megatrends, die Verantwortliche in Kultur, Politik und Architektur künftig verstärkt berücksichtigen müssen. Sie werden die Gesellschaft und Wirtschaft mittel- und langfristig prägen. Wie ressourcenschonend, partizipativ und inspirierend könnte das Opernhaus der Zukunft sein? Welche Voraussetzungen muss das Gebäude für diese neuen Anforderungen erfüllen? Mit der Reihe «Kulturbauten der Zukunft» möchten wir uns an einem interdisziplinären und internationalen Austausch beteiligen, Fragen aufwerfen, Impulse geben und Anregungen finden.“
Weitere Informationen zu den Terminen, Themen und den Referent*innen finden Sie in der Medieninformation im Anhang oder unter www.kulturbauten.net.