DIE MONTAG-PRESSE – 11. SEPTEMBER 2023

DIE MONTAG-PRESSE – 11. SEPTEMBER 2023

Foto: LIVA/Reinhard Winkler

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 11. SEPTEMBER 2023 

Fulminantes Schauspiel: Die Linzer Klangwolke 2023 in Bildern
Eine farbenprächtige und strahlende Klangwolke begeisterte Samstagabend im Donaupark Linz mehr als 100.000 Menschen. Sie begaben sich auf eine hoffnungsvolle Reise auf dem Fluss des Lebens. „Odyssey – A Journey Through Worlds“, unter diesem Titel wurde das hoffnungsgebende Spektakel von Francesca Zambello inszeniert. Die Musik, vom Walzer bis zum Gospel, brachte die Zuschauer zum Schwingen. Spektakulär war der Einsatz von Video-, Light- und Sound-Design, Aerial Performance, Akrobatik, Stepptanz und vielem mehr. 400 Personen, Artisten, Tänzer, Musiker, Schauspieler, Sänger, Designer und vielfach ausgezeichnete Preisträger aus vielen Teilen der Welt, sowie die gesamte Technik-Crew waren heuer beteiligt!
OberösterreichischeNachrichten/Tipps

Linz
Meisterhaft Weiblich (Bezahlartikel)
Komponistinnen werden beim heurigen Brucknerfest vor den Vorhang geholt.
https://www.diepresse.com/14925890/meisterhaft-weiblich

Kultur.Sommer.Semmering mit Rekordbesuch
Der Kultur.Sommer.Semmering meldet einen Rekordbesuch. „Es erfüllt mich mit großer Freude und vor allem mit Dankbarkeit, dass wir dieses Jahr mit knapp 15.000 Gästen einen neuerlichen Besucherrekord erzielen konnten“, so Intendant Florian Krumpöck am Freitag.
Noe.ORF.at

ARD-Musikwettbewerb 2023:  Preisgekrönte Ensembles im Fach Klaviertrio
Drei Ensembles spielten am Samstag im Münchner Prinzregententheater im Fach Klaviertrio um die begehrten Preise beim 72. Musikwettbewerb der ARD. Gewinner ist das in Nordrhein-Westfalen beheimatete Trio Orelon. Der zweite Preis ging an das Trio Amelio aus Deutschland, der dritte an das Trio Pantoum aus Frankreich.
BR.Klassik.de

Blu-ray-Rezension
Der ganze Bruckner soll es sein!
Die Musikwelt kann am 4. September des nächsten Jahres den 200. Geburtstag des Komponisten Anton Bruckner feiern. Das führt bereits im Vorfeld zu Veröffentlichungen neuer, oder wieder aufgelegter Aufnahmen seiner Kompositionen, wobei die neun Symphonien einen zentralen Platz einnehmen. Es ist bekannt, dass Bruckner seine beiden ersten Symphonien nicht in die Zählung aufnehmen wollte, da er mit diesen Kompositionen nicht zufrieden war.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Blu-ray-Rezension
Bei dieser „Götterdämmerung“ sieht man buchstäblich Schwarz
Die für den Festspielsommer 2020 geplante Ring-Neuinszenierung durch den jungen österreichischen Regisseur Valentin Schwarz stand unter keinem günstigen Stern. Bedingt durch die Corona-Pandemie mussten die Festspiele im Sommer 2020 abgesagt werden, vertragstechnisch konnte die Ring-Inszenierung erst im Sommer 2022 realisiert werden. Die Kritik und auch das Publikum nahmen die Regiearbeit in seltener Einmütigkeit eher negativ wahr. Die Deutsche Grammophon hat nun einen Mitschnitt des letzten Tages der Tetralogie auf zwei Blu-ray-Discs vorgelegt. Es bleibt offen, ob geplant ist, den gesamten Schwarz-Ring in dieser Form zu veröffentlichen, ein großes Interesse daran scheint nicht zu bestehen.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Gars
Gars setzt 2024 auf den „Liebestrank“
https://noe.orf.at/stories/3223408/

Dreifache Premiere bei der Oper Burg Gars 2024
NiederösterreichischeNachrichten.at

Magdeburg
„Blume von Hawaii“ – Oper Magdeburg startet Spielzeit mit Inszenierung des Intendanten Julian Chavaz                                                                      NeueMusikzeitung/nmz.de

Luzern
Video zeigt, wie Klima-Kleber Orchester stürmen – Dirigent reagiert gelassen: „Habe es ihnen versprochen“ MuenchnerMerkur.de

Weiteres Video vom Klimaprotest beim Lucerne Festival
https://twitter.com/Renovate_CH/status/1700240785852039609

Berlin
Fordernd, mit kurzweiliger Dissonanz: Payare dirigiert Chin und Mahler
Rafael Payare überzeugt auf ganzer Linie beim ersten Abonnementkonzert der Saison in der Philharmonie Berlin Tagesspiegel.de

London
ARD Radiofestival 2023 – Konzert
Stargäste waren diesmal die norwegische Sopranistin Lise Davidsen und der britische Cellist Sheku Kanneh-Mason. Nach 2013 und 2015 dirigierte die US-Amerikanerin Marin Alsop zum dritten Mal die Last Night. Ein Saison-Finale, das schwungvoller nicht hätte sein können.
NDR.de

Jubiläum
Michael Schønwandt wird 70 : Grazie und Geheimnis
Er ist belesen, schlagtechnisch gewandt, im Umgang liebenswürdig, und er hat viel für die Musik Dänemarks getan. Jetzt wird der Dirigent Michael Schønwandt siebzig Jahre alt.
FrankfurterAllgemeine.net

Links zu englischsprachigen Artikeln

Luzern
Lucerne Festival Releases Statement Regarding Climate Change Protest
operawire.com

London
Giants, valkyries and Nazi links – Wagner’s Ring remains both toxic and irresistible (Subscription required)
The epic cycle, by Hitler’s favourite composer, is daunting, complex – and one of the most profound achievements of western civilisation
TheTelegraph.co.uk.

The week in classical: Prom 64: Les Troyens; Prom 65: Bruckner’s Eighth Symphony; Proms 62 & 63:
The Rite by Heart– review
TheGuardian.music.com

Prom 70: RLPO/Hindoyan/Tsujii review – eclectic stylish programme of snaps and sparks
TheGuardian.com.music

Pichon and Pygmalion’s theatrical, yet deeply spiritual approach to Mozart’s Requiem
seenandheard.international.com

Glasgow
A remarkable success for the Scottish premiere of Richard Strauss’s Daphne in Glasgow
seenandheard.international.com

New York
A winning new opera grows in Brooklyn Commons
NewYorkclassical.review.com

Boston
Critic’s Choice 2023-24
https://bostonclassicalreview.com/2023/09/critics-choice-2023-24/

Sydney
Pleasures of Versailles (Pinchgut Opera)
These two tiny operas by Charpentier, created to be performed in Louis XIV’s private appartments, offer another kind of chill today.
limelightmagazine.com.au

Melbourne
Maria Stuarda (Melbourne Opera)
Sopranos Helena Dix and Eleanor Greenwood are magnificent as rival queens in Donizetti’s Tudor tragedy.
https://limelightmagazine.com.au/reviews/maria-stuarda-melbourne-opera/

Recordings
Opera Album Review: An Engaging Opera by an Eighteenth-Century
Black Composer Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges: L’Amant anonyme
The artfuse.org

Ballet / Dance

Alvin Ailey American Dance Theatre, Sadler’s Wells review
– exhilarating display of a full deck of dance styles
From stately to sexy, these fabulously physical dancers engage every emotion
TheArtsdesk.com

Sprechtheater

Wien/Kammerspiele
Kleist, postdramatisch maskiert: Ein Sündenfall in den Kammerspielen
Verfremdung durch Puppenköpfe, komödiantische Hysterie, Kommentierung durch Zeigefinger-Rap: Amélie Niermeyers Inszenierung in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt tut Kleists Lustspiel „Der zerbrochne Krug“ nicht viel Gutes.
Die Presse.com

Wien/Volkstheater
Volkstheater-Premiere: Kunterbunt in Malinas düsterem Ungargassenland

DerStandard.at.story

Wie erfolgreich ist Milo Rau mit dem theatralischen Elendstourismus? (Bezahlartikel)
Milo Rau will mit seinen Projekten die Welt verändern. Aber wo hört das Engagement auf und fängt die Ausbeutung an? Eine Spurensuche.
NeueZürcherZeitung.nzz.amSonntag

Film/Medien

Kaum Reservierungen: Neuer Kurz-Film läuft schleppend in den Kinos an
Am Freitag, 8. September, ist „Kurz – Der Film“ in Österreichs Kinos angelaufen. Das Interesse an den ersten Abendvorstellungen war überschaubar: Zumindest zeigten die Webseiten der Kinobetreiber nur wenige reservierte Karten an.
KronenZeitung

Kurz: „Jetzt kann ich das Geheimnis ja lüften“
Im „Krone“-Interview lüftet der Altkanzler nicht nur ein „Geheimnis“, sondern stellt auch bei den Comeback-Gerüchten einiges klar.
Heute.at

Wien
Die Sieger der Branchen-ROMY: Ohne sie gäbe es weder Film noch Fernsehen

Am kommenden Freitag stehen bei einer ROMY-Verleihung jene Menschen im Rampenlicht, die sonst hinter der Kamera Film und Fernsehen erst möglich machen.
Kurier.at

Philosophie

10 weitere Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen
Wie gibt man eine gute Party? Warum schieben wir Entscheidungen auf? Und was ist das Problem mit Touristen? In unserem Format Q&A zeigen unter anderem Nietzsche, Huch und Schopenhauer, dass Philosophie keineswegs weltfremd sein muss.
philomag.de.artikel

———

Unter’m Strich

Rolex: Dahin fließen die Milliarden des verschwiegenen Uhrenkonzerns
Die Genfer Stiftung Hans Wilsdorf hält sämtliche Rolex-Aktien. Ist sie die freundliche Fassade des Imperiums, das soeben den Uhrenhändler Bucherer gekauft hat? Wegen der Grosszügigkeit sprechen Insider vom «Staat im Staat» – und Politiker vom Joker in der Hinterhand.
Neue Zürcher Zeitung

Forscher vor Rätsel
Mysteriöses „goldenes Ei“ vom Meeresgrund geborgen
Vor Alaska haben Forscher auf dem Meeresgrund ein mysteriöses rundes Objekt entdeckt, von dem niemand weiß, was es ist. Das goldglänzende Objekt hat einen Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern und einen Riss an seiner Basis.
Kronen Zeitung.at

Fußball
Es ist offiziell: Flick nicht mehr Deutschlands Teamchef
Hansi Flick muss nach dem 1:4 gegen Japan gehen. Am Dienstag gegen Frankreich werden Rudi Völler, Hannes Wolf und Sandro Wagner auf der Bank sitzen.
Kurier.at

INFOS DES TAGES (MONTAG, 11. SEPTEMBER 2023)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 11. SEPTEMBER 2023)

Quelle: onlinemerker.com

Wiener Staatsoper: Pretty Yende singt nun die Amina in LA SONNAMBULA

Zum Bericht von Walter Nowotny

Zum Bericht von Dominik Troger/www.operinwien.at

Nachdem Pretty Yende die erste Vorstellung der „Sonnambula“ krankheitsbedingt absagen musste (durch die eigens aus den USA eingeflogene Brenda Rae vertreten wurde), steht sie nun für die zweite und dritte Vorstellung zur Verfügung:

Die zweite Vorstellung – aus der die Fotos stammen- war vorgestern (9.9.), die dritte Vorstellung ist übermorgen, am 13.9.

pret2
Pretty Yende. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

pret1
Pretty Yende, Javier Camarena. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

_______________________________________________________________________________

ARENA DI VERONA: 100. SAISON BEENDET. Letzte Vorstellung „LA TRAVIATA“ war am Samstag

tzhj

ZU INSTAGRAM mit Video und weiteren Fotos

________________________________________________________________________________________

CLEMENS UNTERREINER zeigt 2024 erstmals Donizettis „L’elisir d’amore“ – „Der Liebestrank“ in der Oper BURG GARS

Unter dem Motto „Let’s OPERA!“ gab der neue Intendant Einblick in das Programm seiner Premierensaison, die Leidenschaft, Humor und Italo-Charme pur garantiert.

unter
Intendant Clemens Unterreiner. Foto: NoLimits/Hammerschmid

Gars am Kamp (OTS) – Aller guten Dinge sind drei! Denn die Oper BURG GARS hat 2024 gleich dreifachen Grund zum Feiern: Zum 35. Geburtstag des renommierten Opernfestivals im Herzen des Kamptals serviert Neo-Intendant Clemens Unterreiner seine erste Premiere, den in Gars noch nie gespielten Opernhit „Der Liebestrank“ von Gaetano Donizetti.

Die vor italienischer Lebenslust nur so sprühende Oper verspricht ab 13. Juli 2024 Unterhaltung pur mit einer „Melange zum Genießen“.

Am 1. September trat Kammersänger Clemens Unterreiner seine erste Intendanz als künstlerischer Leiter der Oper BURG GARS an. Heute lud der Bariton und Publikumsliebling der Wiener Staatsoper zu seinem ersten Presse-Gespräch in der Burg Gars am Kamp, gab dabei Einblick in seine künstlerischen Ziele und präsentierte das Stück seiner Premierensaison. Zentrales Anliegen des neuen Intendanten ist es, Garser Opernfans noch nicht dagewesene Werke inmitten der historischen Burgmauern zu zeigen. Deshalb setzt Unterreiner 2024 auf die Opern-Sommerromanze schlechthin, „L’elisir d’amore“ – „Der Liebestrank“ von Gaetano Donizetti, „eine Oper, die geradezu ideal zum einzigartigen Garser Sommeropern-Ambiente passt“, wie der Intendant betont.

 „Der Liebestrank“ als Sommeroper par excellence

Von 13. Juli bis 3. August erwartet Opernfreunde in Gars eine unwiderstehliche Liebesgeschichte voller Leidenschaft, Humor und italienischem Flair, perfekt verwoben mit Gaetano Donizettis zauberhaften Belcanto-Melodien. Leichtfüßige Sommeropernabende voll „Sentimento pur“ sind im Opernhaus des Waldviertels damit garantiert, wenn sich der junge Bauer Nemorino unnachgiebig darum bemüht, das Herz seiner geliebten Adina zu erobern. Ob mit Hilfe eines vermeintlichen Liebestranks oder von wahren Gefühlen geleitet, ein Happy End darf im 1832 uraufgeführten Klassiker der italienischen Oper natürlich nicht fehlen!

„Donizettis heitere Romanze ist geradezu prädestiniert für die romantische Naturkulisse der Burg Gars und das von Sommerfrische geprägte Lebensgefühl des Luftkurorts Gars am Kamp“, ist Intendant Clemens Unterreiner überzeugt. „Obgleich kurzweilig und unterhaltsam, geizt ‚Der Liebestrank‘ keineswegs mit Tiefgang und großen Gefühlen.

Der bezaubernde italienische Charme und die unsterbliche Kraft dieser Musik werden unser Opernpublikum garantiert in ihren Bann ziehen“, so Clemens Unterreiner.

„Let´s OPERA!“ – Opernerlebnis für ALLE

Unter dem Motto „Let´s OPERA!“ ist es das erklärte Ziel des neuen Intendanten, seine Leidenschaft für klassische Musik in der Oper BURG GARS ganzheitlich weiterzugeben und ein Klassikerlebnis für ALLE zuschaffen: „Von eingefleischten Musiktheaterfreunden über interessierte Klassikneulinge bis hin zu verliebten Pärchen und Familien mit den jungen Opernfans der Zukunft – alle werden bei unserem ‚Liebestrank‘ 2024 voll auf ihre Kosten kommen“, verspricht Unterreiner.

Im Sinne seines Credos – „Wo Unterreiner drauf steht, ist auch Unterreiner drin“ – ist es der Anspruch des Intendanten, höchste künstlerische Qualität, ein hochkarätiges Ensemble ebenso wie eine publikumswirksame Inszenierung des erstmals in Gars gezeigten Werks zu schaffen. „Die Arbeit ist bereits voll im Gange und die lange vorbereitenden Verträge mit dem Ensemble werden in Kürze abgeschlossen. Es darf ein Feuerwerk an national und international renommierten Stars, großartigen Neuentdeckungen und Publikumslieblingen der Opernbühnen – von der Staatsoper über die Volksoper bis zur Mailänder Scala – erwartet werden, angeführt von einem Top-Regieteam von internationaler Strahlkraft!“ Im Oktober freut sich der Intendant bereits darauf, das Leading-Team und die herausragenden Solistinnen und Solisten seiner Premierenproduktion vorstellen zu dürfen.

Opernzauber traditionsbewusst und unterhaltsam

Der Name Unterreiner steht auch für gelebten Respekt gegenüber der Kunst, wie der Kammersänger erklärt: „Ich verehre die Komponisten und Librettisten, die uns jene Schätze der Musikgeschichte, wie den ‚Liebestrank‘, vertrauensvoll überlassen haben. Im Bewusstsein dieser Verantwortung möchte ich Musiktheater stets traditionsbewusst und unterhaltsam, aber niemals altmodisch, verstaubt oder gar oberflächlich auf die Bühne bringen.“ In Bezug auf die einmaligen Garser Aufführungsbedingungen kommt Unterreiner ins Schwärmen:  „Unser großes Plus ist die außergewöhnliche Naturakustik der Oper BURG GARS, die den Genuss der Kunstform Oper noch gänzlich unverstärkt und in Reinkultur möglich macht. Ein wahrhaft analoges Hörerlebnis in Zeiten der totalen Reizüberflutung!“

KulturBURG und EventBURG von Frühling bis Herbst

Zusätzlich zu Donizettis „Liebestrank“, bringt Intendant Unterreiner im kommenden Jahr eine hochkarätige Auswahl an einmaligen Kultur-Erlebnissen in die Burg Gars. Die KulturBURG, das erlesene Rahmenprogramm der Oper BURG GARS, spannt zwischen Mai und September 2024 einen weiten Bogen von Liederabenden über Lesungen, Kammermusik, Ausstellungen und Konzerten bis hin zu Künstlergesprächen. Absolute Highlights und Raritäten österreichischer und internationaler Stars sowie Nachwuchstalente sind dabei garantiert. Im Rahmen der KulturBURG wird der Kammersänger auch selbst seine Stimme in der Burg Gars erklingen lassen – u.a. beim großen Benefiz-Konzert „Unterreiner & Friends“ für Menschen in Not. Mitreissende Open Air – Events von Partnerveranstaltern der Oper BURG GARS runden das Programm 2024 ab.

Den detaillierten Saisonspielplan wird Clemens Unterreiner im November vorstellen.

Über Intendant Clemens Unterreiner

Die bemerkenswerte Lebensgeschichte vom blinden Kind zum österreichischen Kammersänger, Solisten der Wiener Staatsoper, Buchautor, Gesangslehrer und Intendant ist eine wahrlich außergewöhnliche österreichische Karriere. Clemens Unterreiner wuchs in seiner Heimatstadt Wien sowie in Graz und Budapest auf und absolvierte bei namhaften Lehrern eine private Gesangsausbildung.

Seit 2005 ist er Solist der Wiener Staatsoper, wo er sich in bereits über 900 Vorstellungen, 25 Premieren und mehr als 91 verschiedenen Rollen zum gefeierten Publikumsliebling etablieren konnte. Als international gefragter Gastsolist und Konzertsänger in London, Paris, New York, Tokio, Baden-Baden, Dresden, Budapest, Nizza, Muskat, Kopenhagen, Helsinki und auf vielen weiteren Opern- und Konzertbühnen tätig. Dabei arbeitet er regelmäßig mit allen großen Kollegen, Regisseuren und Dirigenten der Klassikbranche zusammen.

Seine umfassende Bühnenerfahrung und profunde Kenntnis im internationalen Musiktheatergeschäft, seine langjährige Erfahrung in Pressearbeit und Fundraising, sein karitatives und gesellschaftspolitisches Engagement, die Förderung junger Nachwuchskünstler, seine Jurytätigkeit bei Gesangswettbewerben sowie seine Lehrtätigkeit bei internationalen Meisterkursen runden die künstlerische Tätigkeit ab.

______________________________________________________________________

DIE „JUBILÄEN SEPTEMBER 2023“ SIND NUN ONLINE!

ZU DEN JUBILÄEN September 2023)
_________________________________________________________________________

DER NEUE MERKER“ – Inhaltsverzeichnis Heft September 2023

Inhaltsverzeichnis

inf

_________________________________________________________________________

BUCH: Pál Ábrahám: Zwischen Filmmusik und Jazzoperette [Print Replica] Kindle Ausgabe
von Karin Meesmann (Autor)  Format: Kindle Ausgabe

Pál Ábrahám: Zwischen Filmmusik und Jazzoperette von [Karin Meesmann]

Kindle
67,99 € Lies mit kostenfreier App
Gebundenes Buch
68,00 €
24 Neu ab 68,00 €

Neu entdeckte Korrespondenz zum Komponisten Pál Ábrahám (1892–1960) ermöglicht es erstmals, Ábraháms Werk aus Sicht seiner Verleger und Agenten darzustellen. Die Analyse seines musikalischen Werdegangs zeigt, wie er Traditionslinien der Klassik, des Jazz und des ungarischen Verbunkos der Roma vereinte. Als Kapellmeister am Budapester Operettentheater dirigierte Ábrahám 1928 die Uraufführung seiner Jazzoperette Zenebona. Weitere Jazzoperetten am Metropoltheater Berlin führten 1930 zum internationalen Durchbruch. Ábrahám überwand Stummfilmmusik »nach Schablone« und schrieb avantgardistische, durchkomponierte
Filmmusik. Er genoss glamouröse Erfolge und Luxus, bis er 1933 vor der NS-Diktatur aus Berlin flüchtete. Sein Weg ins Exil endete 1941 in New York. Zehn Jahre war er Patient der Psychiatrie auf Long Island. Seine Rückführung im „Flugzeug der Verdammten“ begleitete 1956 ein breites Medieninteresse. Er starb 1960 in Hamburg.
__________________________________________________________________

HEUTE ORF „kulturMontag“ am 11. September: Kurz-Filme im Kino, Bachmanns „Malina“ am Volkstheater, neuer Haderlap-Roman

 Danach: Doku „Die Linzer Klangwolke – Eine Reise für alle Sinne“ und Porträt in memoriam Walter Arlen – ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ am 11. September 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2 beleuchtet die beiden in den Kinos startenden, sehr unterschiedlichen Dokumentarfilme über Sebastian Kurz. Außerdem befasst sich die Sendung u.a. mit der Dramatisierung von Ingeborg Bachmanns einzigem Roman „Malina“ am Wiener Volkstheater, den die preisgekrönte Regisseurin Claudia Bauer auf die Bühne bringt, und stellt den neuen Roman von Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap vor. Anschließend an das Magazin gibt die Neuproduktion „Die Linzer Klangwolke – Eine Reise für alle Sinne“ (23.30 Uhr) einen Ausblick auf das diesjährige spektakuläre Multimedia-Ereignis und spiegelt die beeindruckende Geschichte des Kunstevents in Oberösterreichs Landeshauptstadt wider. Danach erinnert das Porträt „Das Jahrhundert des Walter Arlen“ (0.00 Uhr) an den kürzlich verstorbenen Komponisten und Musikkritiker.

Kino-Duell: Der doppelte Sebastian Kurz

Ein Mann, zwei Filme, zwei unterschiedliche Sichtweisen: Anlässlich zweier neuer Kinoprojekte über Sebastian Kurz diskutiert die Öffentlichkeit über ein mögliches politisches Comeback des einst jüngsten Bundeskanzlers der Zweiten Republik, der sich Mitte Oktober wegen des Vorwurfs der Falschaussage im Ibiza-Untersuchungsausschuss vor Gericht verantworten muss. Jene von Regisseur Sascha Köllnreitner, die als Lobgesang mit wenig kritischen Untertönen angelegt ist – was Regisseur und der Hauptprotagonist kategorisch zurückweisen –, feierte bereits ihre Kinopremiere. In dem filmischen Porträt blickt der heutige Jungunternehmer Sebastian Kurz gemeinsam mit zahlreichen Unterstützer:innen und ÖVP-Wegbegleiter:innen auf die eigene Polit-Karriere zurück. Viele aus diesem Umfeld haben die Teilnahme an einem weiteren Film über den Ex-Kanzler abgelehnt. Die vergleichsweise klassische Dokumentation „Projekt Ballhausplatz“ von Regisseur Kurt Langbein widmet sich der gleichen Zeitspanne wie „Kurz – Der Film“, aber in völlig anderer Herangehensweise – mit Unmengen von Archivmaterial, kommentiert von zahleichen kritischen Stimmen aus u.a. Politik und Medien. Im „kulturMontag“-Studio analysieren Kabarettist und Autor Florian Scheuba sowie Politologe Peter Filzmaier die beiden Filme und das Phänomen Kurz.

Kult-Figur: Ingeborg Bachmanns „Malina“ im Volkstheater

Mit ihrer Ernst-Jandl-Inszenierung „humanistää!“ am Wiener Volkstheater ist der deutschen Regisseurin Claudia Bauer im Vorjahr ein Sensationserfolg gelungen: nicht nur wurde die Arbeit zum 59. Berliner Theatertreffen eingeladen, sie gewann gleich drei Nestroys für die beste Aufführung im deutschen Sprachraum, für die beste Regie und den besten Schauspieler. Jetzt nimmt sich Bauer erneut das Werk einer Ikone der österreichischen Nachkriegsliteratur vor: Ingeborg Bachmanns einzigen Roman „Malina“, den die vor 50 Jahren verstorbene tragische Lyrikerin ausdrücklich als ihre geistige Autobiografie bezeichnete. Die 1971 entstandene Geschichte einer dramatischen Ménage-à-trois wurde vielfach als Aufarbeitung von Bachmanns Beziehung zum Schriftsteller Max Frisch verstanden. Mit Spannung wird erwartet, wie die preisgekrönte Theatermacherin Claudia Bauer das facettenreiche Werk, das sowohl Liebesgeschichte, Kriminalroman als auch großes Gesellschaftsdrama ist, auf die Bühne des Wiener Volkstheater bringen wird.

Generationen-Roman: „Nachtfrauen“ von Maja Haderlap

Auch die 2011 mit dem renommierten Bachmann-Preis ausgezeichnete Maja Haderlap zählt zu den Galionsfiguren der österreichischen Literatur. Ihr wenig später erschienener Debütroman „Engel des Vergessens“ über den Freiheitskampf der slowenischen Partisanen in Kärnten zur Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde zum Bestseller und die Autorin in der Folge zu einer Art kulturpolitischen Sprecherin der Kärntner Slowenen gemacht. Nun liegt ihr neuer Roman „Nachtfrauen“ vor. Darin dreht sich alles um drei Südkärntner Frauen unterschiedlicher Generationen, die eines eint: die Herkunft aus prekär-bäuerlichen, patriarchal geprägten Verhältnissen, in denen für Frauen nichts als harte Arbeit und Schweigen vorgesehen ist. Ein Text über das Unterliegen und Aufbegehren, die Möglichkeiten von Scheitern und Gelingen in Anbetracht zerstörerischer Geschichtsläufe. Vor allem aber auch ein Roman darüber, dass jede Vorstellung von homogener Identität letztlich eine ideologische Zwangsjacke ist, an der auch die Zukunft erstickt. Dem „kulturMontag“ hat Maja Haderlap eines ihrer raren Interviews gewährt.

Die Linzer Klangwolke – Eine Reise für alle Sinne“ (23.30 Uhr)

Wenn sich die Linzer Klangwolke am 9. September 2023 wieder erhebt, wird der Himmel über Oberösterreichs Landeshauptstadt erneut zur Leinwand für ein audiovisuelles Meisterwerk, das heuer den Titel „ODYSSEY. A Journey Through Worlds“ trägt. Die neue, von Isabella Minniberger-Lehner gestaltete Kulturdokumentation „Die Linzer Klangwolke – Eine Reise für alle Sinne“ des ORF Oberösterreich in Zusammenarbeit mit der ORF-Hauptabteilung TV-Kultur nimmt das Publikum mit auf eine besondere Reise.

Seit ihren Anfängen in den 1980er Jahren hat sich die Linzer Klangwolke zu einem Kunstphänomen entwickelt, das Jahr für Jahr Tausende von Menschen aus der ganzen Welt in ihren Bann zieht. Ursprünglich als Mischung aus Klang und Feuerwerk ins Leben gerufen, hat sich die Klangwolke im Laufe der Jahrzehnte zu einer atemberaubenden Multimedia-Fusion aus Klang, Licht, Technologie und kreativer Vision entwickelt.

Der heurige Event „ODYSSEY. A Journey Through Worlds“ feiert ein Fest des Lebens und begibt sich auf eine Reise zur Quelle der Inspiration und Erneuerung – mit den Mitteln der Kunst. Im Zentrum steht ein kleines Mädchen, das als Einzige eine apokalyptische Katastrophe überlebt. Weil Flüsse in nahezu allen Kulturen als Quellen des Lebens und der Erneuerung gelten, wandert die Protagonistin auf der Donau entlang, in der Hoffnung, diese würde ihr Tor zu neuen Welten sein. Ein einzigartiges Abenteuer wartet auf sie. Sie lernt neue Kulturen kennen, durchquert ferne Länder, entdeckt neue musikalische Stile und faszinierende Tanzperformances auf ihrem Weg durch die Kontinente der Erde, auf ihrer Flusswanderung durch fantastische Welten.

Intendantin und Ideengeberin Francesca Zambello nimmt die Klangwolke-Besucherinnen und -Besucher mit zu einer erstaunlichen Inszenierung unter spektakulärem Einsatz von Video-, Light- und Sound-Design, Aerial Performance, Stepptanz und Acrobatic-Showdance – ausgeführt von „The Freaks“ aus St. Valentin. Die Musik stammt von Komponistin Laura Karpman, die die Grenzen des Geschichtenerzählens bei der Linzer Klangwolke erweitert und damit eine spezielle Atmosphäre im Donaupark schafft. Die Linzer Klangwolke 23 verschmilzt zu einem Gesamtkunstwerk auf schwimmenden Bühnenschauplätzen. Kreiert wurde dieses Ereignis von renommierten Vertreterinnen und Vertretern der Klangkunst und visuellen Gestaltung, die ihre einzigartigen Fähigkeiten einsetzen, um eine eindrucksvolle Symphonie aus Klängen und Bildern zu erschaffen. Der Film bietet exklusive Einblicke in die Entstehung der heurigen Klangwolke.
_________________________________________________________________________

Gendern: Die Macht einer Minderheit beim Genderzwang – Entlarvende Innenansichten

Von Tim Schröder

Ein Argument der Befürworter „geschlechtergerechter Sprache“ lautet, niemand müsse gendern. Die Realität sieht für Mitarbeiter von Universitäten, Unternehmen und Organisationen anders aus. Für sie wird Genderzwang angeordnet. Viele kritisieren das. Aber nur anonym. Dann sprechen sie von ihrer Angst.

Meine Zusammenarbeit mit einem norddeutschen Meeresforschungsinstitut endete im vergangenen Jahr, als mich die neue Pressesprecherin dazu aufforderte, in Texten künftig den Gender-Doppelpunkt bei Begriffen wie „Wissenschaftler:innen“ zu verwenden. Meinen Hinweis, dass ich Texte grundsätzlich nicht gendere, parierte sie mit einer knappen E-Mail: „Bei uns wird das von der Zentrale entschieden. Daher ist das jetzt einfach unsere formale Vorgabe.“ Mit dieser E-Mail ging für mich eine fast fünfzehnjährige freundschaftliche Kooperation zu Ende, in der ich für das Institut etliche Pressemitteilungen und Fachtexte geschrieben und Workshops zum Thema „Wissenschaftskommunikation“ gehalten hatte.

Wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die vom Gendern überzeugt sind, dann höre ich oft, dass man tolerant sein müsse. Jeder habe die Freiheit zu gendern oder eben nicht. Für das Private mag das noch gelten. Im Arbeitsalltag sieht es anders aus, denn wie das Beispiel oben zeigt, ist das Gendern für Mitarbeiter vielerorts zur Pflicht geworden.

Als Wissenschaftsjournalist schreibe und arbeite ich für etwa 40 verschiedene Auftraggeber, nicht nur Zeitungen und Magazine, sondern auch Behörden, Firmen, Forschungsinstitute und Universitäten. Fast überall gibt es inzwischen verbindliche Vorgaben oder Genderleitfäden, in denen vorgeschrieben wird, wie man zu gendern hat, ohne dass die Mitarbeiter jemals gefragt worden wären. Einige Auftraggeber verlangen Doppelpunkt oder Genderstern, andere bevorzugen Partizipialkonstruktionen wie „Dozierende“ und „Forschende“ oder Beidnennungen wie „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“. Das klassische „generische Maskulinum“ wie zum Beispiel „Experten“ oder „Bürger“, das eigentlich alle Menschen einschließt, ist im Sinne „der Geschlechtergerechtigkeit“ fortan verpönt.

Die Anordnung kam „direkt von Dr. M.“

Mit der Toleranz ist es ganz schnell vorbei, wenn ich darauf bestehe, das generische Maskulinum aus Gründen der Sprachlogik und des Sprachgefühls wie gewohnt weiterzuverwenden. Im schlimmsten Fall verliere ich meinen Auftraggeber. Meist aber läuft es auf ein zähes Ringen um die Frage hinaus, was „geschlechtergerecht“ ist und was nicht. Das Ergebnis sind meist Kompromisslösungen, die weder konsistent noch sinnvoll sind.

Für einen Industrieverband habe ich vor einigen Monaten einen mehrseitigen Fachtext geschrieben. Mit den Kollegen hatte ich vereinbart, dass ich den Text nicht gendern müsse. Als er fertig war, erhielt ich diese E-Mail: „Wir müssen die permanente männliche Ausdrucksweise nochmal anpassen, und da, wo es geht, wenigstens beide Geschlechter nennen. Das kam direkt von Dr. M. Es gibt folgende Begriffe in der genannten Anzahl, wo wir intern klären müssen, wo eine zusätzliche weibliche Benennung angebracht ist: 59x Experten, 6x Verbraucher, 25x Kunden, 18x Teilnehmer, 2x Teilnehmern, 9x Konsumenten, 62x Befragten. Viele Grüße“.

Tim Schröder hat Biologie studiert, schreibt seit Jahren als Wissenschaftsjournalist für renommierte Medien und Institutionen. Er hat diverse Preise gewonnen.

Man stelle sich die Situation vor: Ein mehrseitiger Forschungsbericht ist fertig, da kommt die Anweisung, mehr als 100 Beidnennungen in das Schriftstück einzufügen. Eine solche Anweisung lässt einen ratlos zurück, weil sie in mehrfacher Hinsicht unsinnig ist. Denn was bedeutet, „da wo es angebracht ist“. Wo und vor allem wie oft soll die Beidnennung eingefügt werden, um der Geschlechtergerechtigkeit gerecht zu werden? Genügt eine Beidnennung pro Textseite? Oder sollte man besser jede zweite Beidnennung einbauen, damit der Forschungsbericht nur zu 50 Prozent chauvinistisch ist. Außerdem: Baut man derart viel Beidnennungen ein, endet der Text in einem „innen“-Stakkato, das niemand mehr lesen mag.

LESEN SIE AUCH 

GENERISCHES MASKULINUM

Das Argument gegen die Gendersprache, das ihre Befürworter ignorieren 

Tatsächlich sind sich viele Kollegen in den Pressestellen bewusst, dass sich das Gendern nicht konsistent durchziehen lässt. Andererseits stehen sie unter Druck, weil sie die Gendervorgaben der Geschäftsführung erfüllen müssen oder sich einen Konflikt mit den Gleichstellungsbeauftragten einhandeln, wenn sie das generische Maskulinum verwenden. Viele Institutionen, für die ich arbeite, haben sich für das „sanfte Gendern“ als Kompromisslösung entschieden – eine Mischung aus Maskulinum, Femininum und Beidnennung.

Doch auch das sanfte Gendern führt in die Verwirrung, wie dieses Beispiel aus einem Artikel in der „Neuen Zürcher Zeitung“ verdeutlicht: „Der Theaterdirektor hatte Glück und wurde noch am Tag seiner Verschleppung vergangene Woche freigelassen. Andere hat es härter getroffen: Von Dutzenden ukrainischen Bürgermeistern, Journalistinnen, Priestern und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft in den besetzten Gebieten fehlt jede Spur. Es wird angenommen, dass sie in der Gewalt des russischen Geheimdiensts sind.“

Ein solcher Text wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet und ist deshalb für die Leser eine Zumutung. Warum wurden nur männliche Bürgermeister verschleppt und nur weibliche Journalistinnen? Was ist mit den männlichen Journalisten? Warum nur Vertreterinnen der Zivilgesellschaft? Liegt hier ein Übersetzungsfehler vor? Geht es hier jetzt ums Gendern oder nicht?

„Ich stehe unter Beobachtung unseres Gleichstellungsbüros“

Keine der vielen Gendervorgaben, die ich in den vergangenen Jahren erhalten habe, geht wirklich auf. Um nicht alle Auftraggeber zu vergraulen, muss ich mich auf Kompromisse wie die Beidnennung einlassen, obwohl dabei fast immer klappernde Silbenschleppzüge wie „Elektroingenieurinnen und Elektroingenieure“ oder „Risikomanagerinnen und Risikomanager“ herauskommen. Es ist anstrengend, sich immer wieder auf Diskussionen mit den Auftraggebern einzulassen, nicht zuletzt, weil sie am längeren Hebel sitzen – und weil ich das Gefühl habe, mit meinem Widerstand ziemlich allein zu sein.

Der Buchautor Fabian Payr hat vor einiger Zeit einen öffentlichen Aufruf von Literatur- und Sprachwissenschaftlern initiiert, in dem er die Genderpraxis des öffentlich-rechtlichen-Rundfunks kritisiert. Den Aufruf haben inzwischen fast 900 Personen mit wissenschaftlichem Hintergrund und mehr als 4000 weitere Unterstützer unterzeichnet. Angeregt durch diesen Erfolg fragte ich vor einigen Monaten bei einigen Journalisten- und Pressestellen-Kollegen an, ob sie bereit wären, einen ähnlichen Aufruf zu starten. Ihre Antworten waren ernüchternd und aufschlussreich zugleich, weil sie vor allem eines offenbarten: Angst; Angst, sich offen gegen das Gendern zu positionieren und als konservativ und rückständig gebrandmarkt zu werden.

Diese Angst ist berechtigt. So ordnet beispielsweise die Amadeu-Antonio-Stiftung, die ein „antifeministisches Meldeportal“ betreibt, Gendergegner als „demokratiefeindlich“, „frauenfeindlich“ bis „rechtsextrem“ ein. Das ist ein Schlag unter die Gürtellinie, von dem man sich erst einmal erholen muss. Vor allem, weil er ungerechtfertigt ist und komplett am Thema vorbeigeht. Bei der Kritik am Gendern dreht es sich für mich einzig und allein um korrekte Grammatik, Sprachgefühl und die Frage, was wir derzeit eigentlich mit unserer Sprache anstellen.

LESEN SIE AUCH 

SPRACHE

Gendern ist einfach, sollte eine Studie beweisen – das ging schief 

Ein Redakteur eines Technik-Magazins antwortete mir: „Ich muss sagen, dass mir das Thema ,Gendern‘ auch sehr auf die Nerven geht. Die Sprache wird beim Gendern tatsächlich völlig verhunzt. Allerdings denke ich, dass man sich bei dem Thema nur die Finger verbrennen kann. Hast du mitbekommen, was für ein Shitstorm über Heinz Rudolf Kunze hereingebrochen ist, als er sich zum Gendern äußerte?“

Der Kollege machte sofort einen Rückzieher. Zu groß war seine Angst, sich offen gegen das Gendern zu positionieren. Er befürchtete einen Konflikt mit den Genderbefürwortern in aller Öffentlichkeit.

Die Leiterin einer Uni-Pressestelle wiederum schrieb mir, dass sie einen Konflikt nach innen befürchte: „Ich schreibe Dir lieber vom privaten Account, weil ich bei dem Thema leider dienstlich nicht unbefangen argumentieren kann und leider auch ,unter Beobachtung‘ unseres Gleichstellungsbüros stehe. … Ich kann nur mitmachen, wenn ich nirgends öffentlich und auch nirgends namentlich in Erscheinung treten würde. Sonst komme ich in Teufels Küche mit unserem Gleichstellungsbüro. Ich bewege mich hier täglich auf dünnem Eis, was die ganze Thematik angeht.“

„Ich spüre, was sie denken“

Ihre Zeilen machen deutlich, unter welchem Druck mittlerweile viele Mitarbeiter stehen, die sich dem Gendern entziehen möchten – insbesondere jene, die für die Kommunikation nach außen zuständig sind. Natürlich gibt es auch Kollegen, die bereitwillig gendern, um nach ihrem Verständnis ein Zeichen für die Gleichberechtigung zu setzen. Problematisch wird es für jene, die nicht gendern wollen.

Einen Konflikt nach innen fürchtet auch dieser Kollege, der als Pressechef einer großen deutschen Hilfsorganisation arbeitet. Interessanterweise geht es in diesem Fall nicht um den Druck von oben; mein Kollege befürchtet einen Gesichtsverlust gegenüber seinen Mitarbeitern: „Ich bin grundsätzlich komplett bei Dir. … Und dennoch: Nein, ich werde mich an diesem Thema nicht weiter abarbeiten, jedenfalls nicht öffentlich. Ich habe weder die Zeit noch die Energie, und selbst in meinem jüngeren … Presseteam stehe ich im Grunde allein mit meiner Skepsis. Weil ich ihr Chef bin, werden die anderen immer ganz ruhig, wenn ich mich mal dazu äußere … aber ich spüre, was sie denken. Und wie sie mich sehen: als alter, weißer Mann, der es immer noch nicht verstanden hat.“

In diesem Fall braucht es noch nicht einmal die Öffentlichkeit. Mein Kollege geht der direkten Konfrontation mit seinen Mitarbeitern aus dem Weg. Auch hier überwiegt die Angst vor einem Imageschaden – in diesem Fall die Angst, im Kreis der Mitarbeiter als konservativer Knochen zu gelten.

Ich habe mich lange gefragt, wie es sein kann, dass das Gendern in immer mehr Institutionen Fuß fassen konnte, obwohl der Großteil der Bevölkerung laut Umfragen nichts davon hält. Seit ich diese E-Mails gelesen habe, ist mir klar warum: Wenn aus Angst vor Konflikten ausgerechnet die Sprachexperten, die Kommunikationsprofis und die Journalisten schweigen, dann ist es nicht verwunderlich, dass sich das Gendern durchsetzt. Dann fehlen die fähigsten Anwälte, die die Sprache dagegen verteidigen könnten.

LESEN SIE AUCH 

„SEMANTIK DES GUTEN“

Warum keiner richtig gendern kann – auch wenn er sich noch so sehr bemüht 

Doch es kann sich durchaus lohnen, Gendervorgaben zu widersprechen. Vor einigen Monaten teilte mir die Pressestelle eines Technikverbandes mit, dass das Verbandsmagazin künftig mit Sternchen gegendert werde. Ich protestierte. Am Ende einigten wir uns darauf, dass der offizielle Verbandsteil gegendert wird, die freien Autoren aber die Hoheit über ihre Texte behalten – und nicht gendern müssen. Es geht also auch anders.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert