Don Carlo © Bernd Uhlig
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 18. SEPTEMBER 2023
Berlin/Staatsoper
Wer sich mit der Macht zu Tisch setzt, dem vergeht der Appetit – Verdis „Don Carlo“ an der Berliner Staatsoper
Seit es Ideologien und Religionen gibt, werden andere unterdrückt. Seit es Imperien gibt, leiden die besiegten Völker. Und seit es Familien gibt, herrschen dort immer wieder Sprachlosigkeit und Unverständnis bis zur völligen Zerrüttung. Philipp Himmelmanns Inszenierung von Verdis „Don Carlo“ an der Berliner Lindenoper ist nun schon fast 20 Jahre alt, aber sie ist so zeitlos-modern, dass diese Produktion auch noch in den kommenden Jahrzehnten aktuell und verständlich sein wird.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de
Berlin/Komische Oper
Spektakuläre Aufführung mit Abstrichen – Die Komische Oper Berlin startet mit Hans Werner Henzes „Das Floß der Medusa“ in die neue Spielzeit
NeueMusikzeitung/nmz.de
„Kämpfen lohnt sich“: Polit-Oper „Floß der Medusa“ begeistert
BR-Klassik.de
Alles riesig: Die Komische Oper eröffnet ihre Exil-Spielzeit im Flugzeughangar
Mit dem aufwändigen Henze-Oratorium „Das Floß der Medusa“ feiert die Komische Oper ihre Möglichkeiten.
BerlinerZeitung.de
Frank Castorf, Kent Nagano und Alexander Tsymbalyuk führen Mussorgskys Oper Boris Godunow auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper zum ungetrübten Erfolg
Castorf verzichtete weitestgehend auf proletarisch-sozialistische Optik. Diese spiegelte sich eher im Dekorativen der Bühnenaufbauten wider. So ersetzte er im vorletzten Bild das Kirchlein durch eine recht monströse sozialistische Heldenplastik, die im abschließenden Bild, nach dem Tod des Zaren Boris, einer überdimensionierten Coca-Cola Flasche mit buntem Strohalm wich.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de
Premiere von Boris Godunow in der Hamburger Staatsoper (Podcast)
ndr.de.kultur
Köln
„Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss. Premiere 17.9.
Zwei Paare stehen sich in dieser großen, märchenhaften Handlung gegenüber: Kaiser und Kaiserin auf der einen Seite – er ein entrückter Mensch, sie die Tochter eines Geisterfürsten, die sich ihr Menschsein erst verdienen muss; Färber und Färberin auf der anderen Seite, die sich an allen Höhen und Tiefen des Lebens abarbeiten. Als titelgebende Frau ohne Schatten ist die Kaiserin ein Geisterwesen, die der Färberin den irdischen Schatten abhandeln muss, um ein Mensch zu werden.
Theaterkompass
„Salome“, Volksoper, „Familienaufstellung“
Die erste Saisonpremiere an der Volksoper galt der „Salome“ von Richard Strauss. Der Rückgriff auf eine Inszenierung des 2015 verstorbenen Regisseurs Luc Bondy hat sich gelohnt: Dem Haus am Währinger Gürtel gelang ein dichter Premierenabend.
http://www.operinwien.at/werkverz/strauss/asalome17.htm
Luc Bondys Familiendrama-„Salome“ gerät in der Volksoper überhitzt
DerStandard.com.story
Strauss’ Salome nach Bondy an der Volksoper Wien – ein zeitloses Meisterwerk?
mehr.licht.keuk.de
Alte Salzburger Salome – tüchtig wiederbelebt
https://www.krone.at/3114604
„Salome“ an der Volksoper: Gelungene Verneigung vor Luc Bondy (Bezahlartikel)
Kurier.at.salome
Die Salome in der Volksoper ist mehr Elfe als Vamp (Bezahlartikel)
Volksoper. Das Haus am Gürtel spielt wieder Strauss’ „Salome“, diesmal in Luc Bondys Inszenierung von 1992. Das kann sich sehen lassen und wird auch bejubelt. Musikalisch freilich stößt man unter Omer Meir Wellber an erwartbare Grenzen.
DiePresse.com
Wien/Musikverein
Groissböck als Liedersänger: So lieblich kann ein voller Bass sein
Kleinodien von Robert Schumann bis Richard Strauss präsentierte der österreichische Sänger mit dem wohl gefragtesten Begleiter der Branche, Malcolm Martineau. Am Freitag den Peneios in „Daphne“ und am Sonntag den König Marke in „Tristan und Isolde“ an der Staatsoper, dazwischen zum „Drüberstreuen“ einen Liederabend im Musikverein: Das war ein geballtes Wochenende für Günther Groissböck.
Die Presse.com
Wien/Staatsoper
Richard Wagner, Tristan und Isolde am 17.9.
In der aktuellen Wiener „Tristan“-Produktion scheint Andreas Schager den Tristan gepachtet zu haben, was gerne so bleiben kann, weil ein besserer Interpret dieser so herausfordernden Rolle wohl nicht gefunden werden kann.
Forumcombrio.com
Österreich
Mailath-Pokorny: Öffentliche Debatte über Kultur „findet nicht mehr statt“
Der Rektor der einzigen Universität der Stadt Wien, Andreas Mailath-Pokorny, über die Zukunft der Kulturstadt.
Kurier.at
Warum Anna Netrebko den Putin-Makel nicht los wird
Sie ist derzeit wohl die einzige „Primadonna Assoluta“ weltweit – Anna Netrebko, seit Jahrzehnten für ihr Stimmvolumen gefeierte Sopranistin, die in Opernhäusern und Konzertsälen quer über den Globus auch die allerletzte Reihe im Parkett noch verzückte. So sicher und souverän die 51-jährige Diva sich in den hohen Stimmlagen bewegt, so sehr tritt sie aus Sicht vieler Kritiker als russischer Superstar daneben. Auch anderthalb Jahre nach Beginn des Großangriffs russischer Truppen auf die Ukraine fehlt von Netrebko eine klare Distanzierung von demjenigen, der diese Armee in die Spur geschickt hat: Staatspräsident Wladimir Putin. Dazu hatte die New Yorker Metropolitan Opera sie 2022 explizit aufgefordert, um keine Auftritte der Diva absagen zu müssen.
NTV.de.politik
Schammis Klassikwelt 19: Eileen Farrell: Ihre dramatische Stimme war der “Niagarafall” unter den Sopranen
Eigentlich bräuchte es mehr als einen Artikel, um die Gesangskunst der amerikanischen Sopranistin Eileen Farrell gebührend zu würdigen. Sie war nicht nur eine der größten dramatischen Opernsängerinnen ihrer Zeit, auch in der Unterhaltungsmusik und im Jazz stach sie hervor und feierte große Erfolge. Im Gegensatz zu späteren und heutigen Opernstars, benutzte sie dabei nicht ihre ausgebildete Opernstimme, um die verschiedenen Genres zu einem einheitlichen stimmlichen Brei zu vermischen. Nein, sie besaß die Gabe und den Gusto, jeder Musik ihre ganz eigenen Stimm- und Klangfarben zu vermitteln. Das “Life Magazine” nannte sie “das perfekte Musikinstrument” (“The perfect musical instrument”)!
Von Jean-Nico Schambourg
Klassik-begeistert.de
Frankenthal
Im Kinosessel in die Oper: „Klassik im Lux“ startet in die neue Saison
Mit acht Terminen startet die Reihe „Klassik im Lux“ ab kommender Woche in eine neue Saison. Das Frankenthaler Kino zeigt dann wieder Liveübertragungen aus dem Royal Opera House in London. Neben Opern von Wagner, Puccini, George Bizet und Umberto Giordano sind gleich vier Ballettaufführungen zu sehen.
Rheinland-Pfalz.de
Berlin/Staatsoper
Viel Applaus, ein paar Buhrufe und harsche Kritik: Die russische Opernsängerin Anna Netrebko wird in Berlin mit Protest empfangen und vom Publikum gefeiert (Bezahlartikel)
NeueZürcherZeitung.ch
Hamburg
Boris Godunow – Hamburgische Staatsoper Coca Colas Rückzug
Nachtkritik.de
Meiningen
Unrettbar: Richard Wagners „Die Feen“ am Staatstheater Meiningen
NeueMusikzeitung.nmz.de
Wiesbaden
„Lohengrin“ in Wiesbaden : Exotischer Demokrat (Bezahlartikel)
Henriette Hörnigks Inszenierung pflastert alles und auch die Musik mit übermäßig vielen eigenen Bildern zu. Die Grundidee aber, Lohengrin als Boten demokratischer Freiheit zu zeigen, ist gut.
FrankfurterAllgemeine.net
Frankfurt
Antrittskonzert von Thomas Guggeis: Frischer Wind
FrankfurterRundschau-de
Biel
Zwei Alpen-Opern als szenischer Jux und musikalischer Hochgenuss
https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/213694/
Links zu englischsprachigen Artikeln
Wien
Revival of Daphne – Apollo vs. Dionysius
https://www.concertonet.com/scripts/review.php?ID_review=15852
Berlin
Persian music takes centre stage at Musikfest Berlin 2023
seenandheard.international.com
London
King Stakh’s Wild Hunt: ambitious, provocative, probing music theatre from Belarus Free Theatre operatoday.com2023.090
Denk, Danish String Quartet, Wigmore Hall review – metaphysical strings, the piano as chameleon Theartsdesk.com
New York
OperaAmerica 2023 Review: Reminiscence – Alison Saporta & Felix Jarrar in Recital
operawire.com
Buenos Aires
An excellent Il turco in Italia at Teatro Colón
seenandheard.international.com
Cape Town
Review: Cape Town Opera’s TOSCA is Lush and Transportive
Broadwayworld.com
Recordings
Just Arrived on the Shelve
“Robert Craft: The Complete Columbia Album Collection,” a handsomely produced set of 44 CDs issued by Sony Classical
https://www.classical-scene.com/2023/09/16/just-arrived-on-the-shelves/
Ballet / Tanz
A Homage to Nureyev – Revival of Don Quixote
https://www.concertonet.com/scripts/review.php?ID_review=15851
Wien/Portrait
„Zu ,Schwanensee‘ konnte ich nicht schlafen“
Als 15-Jährige kam Natalya Butchko allein aus den USA nach Wien an die Staatsopern-Ballettschule. Mittlerweile ist sie Halbsolistin, hat eben einen Preis gewonnen und tanzt zum Saisonauftakt in „Don Quixote“ an der Staatsoper.
Die Presse.com
Film
Bei Sidney Lumet standen alle unter Druck
Der 2011 verstorbene Regisseur schuf nicht nur die perfekt geölte Verfilmung von „Mord im Orient-Express“. Er zeigte in seinen Filmen auch virtuos, wie die Gesellschaft mit Schuld umgeht. Zu sehen aktuell im Filmmuseum.
DiePresse.com
Wissenschaft
Österreich
Plagiatsjäger Stefan Weber: „Ich hasse die Unis“
Für manche ist er nur ein Vernaderer, für andere der Held im Kampf gegen den Titelbetrug: Stefan Weber und seine Plagiatsvorwürfe polarisieren. Ein Gespräch über seine Motive, seine Medienarbeit und studierunfähige Studenten.
Die Presse.com
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Unter’m Strich
Österreich
Sigrid Maurer: die Schatten-Parteichefin
Die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer zieht im letzten Regierungsjahr bei allen wichtigen Verhandlungspunkten die Fäden.
Kurier.at
INFOS DES TAGES (MONTAG, 18. SEPTEMBER 2023)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 18. SEPTEMBER 2023)
Quelle: onlinemerker.com
NEU EINGELANGTE BERICHTE:
BAYREUTH BAROQUE / Markgräfliches Opernhaus FLAVIO, 15.9.2023
Rémy Brés-Feuillet, Yuriy Mynenko © Clemens Manser
Gefährliche Liebschaften und angepatzte Hermelinehre
„Wir wollen die ganze Verkommenheit der damaligen Zustände zeigen. Mord, Korruption, Machtgier, Dekadenz und Ausschweifungen aller Art. Mit ist es wichtig hervorzuheben, dass Händels Opern nicht nur dem Amüsement der höheren Gesellschaftsschichten dienten, sondern dass Händel explizit politische Werke schuf – und sei es auch nur, um sich selbst die Hände rein zu waschen.“ Max Emanuel Cenčić
Die Festwochen alter Musik in Innsbruck 1989 taten es, das Festival „Bayreuth Baroque“ will dem 2023 in der ersten nachpandemischen Saison um nichts nachstehen: Händels selten gespielte tragikomische Politsatire „Flavio“ wird szenisch zur Diskussion gestellt, und das im voll geöffneten und ausverkauften Haus. Erstmals standen 2023 mit „Flavio“ und einer bearbeiteten Version von Monteverdis „L’Orfeo“ zwei szenische Produktionen auf dem Spielplan des noch jungen, von Max Cenčić 2020 ins Leben gerufenen „Bayreuth Baroque“. Es hat seine Wurzeln in der Serie „Bayreuther Barock“, die in den Jahren 2000 bis 2009 stattfand…
Zum Bericht von Dr. Ingobert Waltenberger
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Innsbruck: „SING ME NOT A BALLAD“ – 16.9. – Ein beeindruckender Saisonauftakt mit Birgit Minichmayr
Birgit Minichmayr und Martin Siewert © Amir Kaufmann
Mit dem Liederabend „Sing Me Not a Ballad – Birgit Minichmayr gibt Lotte Lenya“ gelang dem Tiroler Landestheater unter seine neuen Intendantin Irene Girkinger ein beeindruckender Saisonauftakt. Die Produktion, die von der stimmgewaltigen Schauspielerin und Sängerin Birgit Minichmayr, dem Musiker Martin Siewert und dem Videokünstler Herwig Weiser gestaltet wird, erfolgt in Zusammenarbeit mit den „Klangspuren Schwaz“ und ist bis 17.11. noch sieben Mal in den Kammerspielen zu sehen.
„Sing Me Not a Ballad“ ist ein Hit von Lotte Lenya aus Kurt Weills Broadway-Musical „The Firebrand of Florence“ und könnte mit „Quatsch mir keine Opern!“ bzw. „Komm mal zur Sache!“ übersetzt werden. Wenn Birgit Minichmayr Lieder aus Kurt Weills Œuvre vorträgt, die dessen Ehefrau, die schillernde Sängerin Lotte Lenya, in zahlreichen Schallplattenaufnahmen unsterblich machte, so kommt sie fernab jeglicher Brecht-Weill-Nostalgie wahrlich zur Sache. Denn Minichmayr sucht gemeinsam mit dem Jazz- und Improvisationsmusiker Martin Siewert neue Wege zum Repertoire und es gelingt ihr, Lieder, die ursprünglich Lotte Lenya auf den Leib geschneidert waren, neu auszuloten…
Zum Bericht von Thomas Nußbaumer
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Wien/ Volksoper: „SALOME“, „Familienaufstellung“
Wolfgang Ablinger Sperrhacke, Astrid Kessler, Ursula Pfitzner. Foto: Volksoper/Barbara Palffy
Die erste Saisonpremiere an der Volksoper galt der „Salome“ von Richard Strauss. Der Rückgriff auf eine Inszenierung des 2015 verstorbenen Regisseurs Luc Bondy hat sich gelohnt: Dem Haus am Währinger Gürtel gelang ein dichter Premierenabend….
Zum Bericht von Dominik Troger
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Wiesbaden: LOHENGRIN – Bruchlandung mit blauem Schwan. Premiere am 16.9.2023
Foto: Monika und Karl Forster
Die diesjährige Spielzeit am Hessischen Staatstheater Wiesbaden wurde mit einer Neuproduktion von Richard Wagners „Lohengrin“ eröffnet, und es ist bedauerlich zu konstatieren, dass diese Wahl keinen neuen Glanz in die Wagnersche Opernwelt brachte. Bereits 2015 wurde „Lohengrin“ in der Intendanz von Uwe-Eric Laufenberg als aufgefrischte Wiederaufnahme präsentiert, und angesichts des reichen Repertoires von Richard Wagner wäre es wünschenswert gewesen, eine weniger frequentierte Oper, wie etwa „Parsifal“, auf die Bühne zu bringen. Umso verwunderlicher ist es, dass Wagners letztes Werk in Wiesbaden zuletzt in den 1960er Jahren aufgeführt wurde!…
…Insgesamt war die Premiere von „Lohengrin“ am Staatstheater Wiesbaden eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Während die musikalische Darbietung ansprechend geriet, blieb die Inszenierung von Henriette Hörnigk weit hinter den Erwartungen zurück und wurde von vielen als völlig missglückt empfunden. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Produktionen am Staatstheater Wiesbaden eine bessere Balance zwischen Musik und Inszenierung finden werden.
Zum Bericht von Dirk Schauß
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FANO/Pesaro/Corte Malatestiana: I NOSTRI PER ROSSINI
am 24.8.2023 (im Rahmen des neuen Festivals Il Belcanto ritrovato)
Foto: Luigi Angelucci
Die Idee ist so watscheneinfach, dass man sich wundert, dass noch niemand vorher drauf gekommen ist.
Es ist ja allgemein bekannt, dass Gioachino Rossini, wenn er einen Abgabetermin einzuhalten hatte und ihn „die zehnte Muse“ (= die Eile) auch noch nicht ausgiebig genug geküsst hatte, die Komposition einiger fehlender Neben-Arien delegierte, „outsourcete“, an ihm nahestehende Mitarbeiter und Kollegen (die alle hochstehende Musiker waren !) als Sub-Unternehmer in Auftrag gab.
Was läge also näher, als alle diese zwar eindeutig nicht vom Meister selbst stammenden, teilweise aber noch immer nicht einem Komponisten zuordenbaren Arien einmal an einem Abend aufzuführen?
Das dachte sich auch das Leading Team des noch jungen Festivals Il Belcanto Ritrovato und startete seine zweite Saison in der wunderschönen und wunderschön renovierten „Corte Malatestiana“ in Pesaros Nachbarstadt Fano…
Zum Bericht von Robert Quitta
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STAATSTHEATER COTTBUS; PREMIERENVORSCHAU „DER ROSENKAVALIER“
Premiere am Samstag, 14. Oktober 2023, 19.00 Uhr, Großes Haus
DER ROSENKAVALIER
Komödie für Musik von Richard Strauss
Libretto von Hugo von Hofmannsthal
Musikalische Leitung: GMD Alexander Merzyn
Regie: Tomo Sugao
Bühne: Frank Philipp Schlößmann
Kostüm: Judith Adam
Lichtdesign: Diego Leetz
Choreinstudierung: Christian Möbius
Dramaturgie: Corinna Jarosch
Als erste Musiktheaterproduktion in der neuen Spielzeit feiert am 14. Oktober 2023 Richard Strauss’ opulentes Werk „Der Rosenkavalier“ im Großen Haus Premiere. Das Staatstheater Cottbus bietet eine junge Sängerriege aus den eigenen Ensemblereihen auf, ergänzt durch Lea-ann Dunbar, die ebenfalls ihr Rollendebüt als Marschallin gibt. Die Sängerin war in den vergangenen Jahren in Bayreuth und an der Semperoper mit Wagnerund Strauss-Partien zu erleben.
Rahel Brede, seit 2018 am Haus in Cottbus beschäftigt und zuletzt auch als Cherubino in Mozarts LE NOZZE DI FIGARO zu erleben, singt ihren ersten Octavian.
Den Baron Ochs auf Lerchenau verkörpert der österreichische Bass Philipp Mayer, der ein sprachliches Lokalkolorit einbringt und als ungewohnt junger Baron ein Rollenbild zwischen Brutalität und Machismo entwirft. Anne Martha Schuitemaker verkörpert Sophie, deren Vater (Andreas Jäpel) sie prestigebringend an den Baron verheiraten möchte.
Hausregisseur Tomo Sugao verlegt die Handlung in die Entstehungszeit der Oper um 1911. Der renommierte Bühnenbildner Frank Schlößmann, der u.a. bekannt ist für seine Ausstattung der Bayreuther Festspielproduktionen „Ring des Nibelungen“ (2006-2010) und „Tristan und Isolde“ (2015-19), entwirft ein Bühnenbild, das einerseits die verspielte Leichtigkeit des Stücks aufgreift, jedoch mit klaren Formen einer alten, aber überkommenen Welt kombiniert. Für die nötige Eleganz der Figuren sorgt Kostümbildnerin Judith Adam, die zuletzt an der Semperoper Erfolge feierte mit ihrer Ausstattung der „Pique Dame“ im Juli 2023.
Nach der erfolgreichen Produktion „Tristan und Isolde“ in der letzten Spielzeit, die auch überregional für Aufsehen sorgte, nimmt sich GMD Alexander Merzyn mit dem „Rosenkavalier“ erneut ein Werk von üppigem, die Sinne berauschenden Orchesterklang vor.
Weitere Informationen und Besetzung:
https://www.staatstheater-cottbus.de/programm/der-rosenkavalier/
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Auf den Spuren eines Superstars – „kulTOUR“ beim „Liszt Festival Raiding“ – „kulTOUR mit Holender“ am Do., 19.10., ab 23:00 Uhr
Der Klavier-Virtuose, Komponist und „Superstar seiner Zeit“ Franz Liszt kam im burgenländischen Raiding zur Welt. In dem beschaulichen Ort erinnern heute ein Museum, ein exzellenter Konzertsaal und ein Festival an das große Vermächtnis des Jahrhundert-Musikers. Ioan Holender auf den Spuren von Franz Liszts Genie.
Ioan Holender und die Brüder Kutrowatz. Foto: Servus TV
Gefeiert wird das musikalische Erbe alljährig beim „Liszt Festival Raiding“. Die beiden Burgenländer Pianisten Eduard und Johannes Kutrowatz leiten das Festival ungewöhnlicherweise als Brüderpaar. Seit 2009 hat das Intendantenduo die Besucherzahlen verdreifacht. Man wolle, so Eduard Kutrowatz, „die Strahlkraft von Franz Liszt für ganz Europa“ aufzeigen. In Raiding wird also vornehmlich Liszt gespielt – von den Orchesterwerken bis zur virtuosen Klavierliteratur. Auch heute noch ist ein Klavierstudium ohne Werke von Franz Liszt undenkbar für eine moderne Pianisten-Karriere.
Franz Liszt wurde am 22. Oktober 1811 geboren. Raiding gehörte damals zum Königreich Ungarn, im Hause Liszt wurde jedoch Deutsch, damals auch Amtssprache, gesprochen. 1822 übersiedelte die Familie nach Wien, wo Liszt bei Carl Czerny das Klavierspiel und bei Antonio Salieri das Komponieren erlernte. Später entwickelte sich Liszt zu einem echten Weltbürger, der am liebsten auf Französisch korrespondierte. Erst spät in seinem Leben erlernte er auch Ungarisch. Die Musik der Roma, die der junge Liszt in seinem Geburtsort Raiding hörte, wie auch die tiefe, kindliche Religiosität sind Einflüsse, die den Musiker ein Leben lang prägten.
» Zur Medienmitteilung
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DONNERSTAG, 21.9. um 20 h (Einlass 19,30 h) BENEFIZKONZERT IN DER WIENER KARLSKIRCHE
Karten von 32 Euro bis 74 Euro
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BAYREUTH/SONNENTEMPEL: „DINNER-KONZERT“ mit MAAYAN LICHT am 11.9. 2023 (im Rahmen des Bayreuth Baroque Festivals)
Der Sonnentempel © Bayreuth Baroque
Wer das Glück hatte, Maayan Licht als jeglichem Geschlecht zugeneigten Amor in Martín y Solers „L’arbore di Diana“ an der Wiener Kammeroper zu erleben, wird sich zwangsläufig Hals über Kopf in ihn verknallt haben müssen. Seine bravouröse Gestaltung der Titelrolle in Leonardo Vincis „Alessandro nell’Indie“ (immer noch auf YouTube abrufbar) bewies endgültig, dass mit diesem jungen Israeli (mit österreichischen Wurzeln und österreichischer Staatsbürgerschaft) ein neuer Superstar am Countertenorhimmel geboren worden war.
Insofern war man voll freudiger Erwartung, als das Bayreuth Baroque Festival einen Abend mit ihm ankündigte, noch dazu als „Dinner-Konzert mit Kerzenlicht“, noch dazu im „Sonnentempel der Orangerie in der Eremitage“ und noch dazu mit Arien der göttlichen Maestri Vivaldi und Händel.
Was konnte dabei schon schiefgehen ? Leider Gottes so gut wie alles…
Das Dinner (zur Auswahl: ein Wild-, ein Fisch- und ein vegetarisches Menü) war ja ganz nett, fand aber nicht während des Konzerts, sondern v o r h e r statt, und das nicht bei Kerzenlicht, sondern in dem sehr hell und dadurch sehr nüchtern ausgeleuchteten Großen Saal der Orangerie – und stand auch in keinem wie immer gearteten Zusammenhang mit dem danach künstlerisch Dargebotenen.
Und das war dann die eigentliche Katastrophe.
Nicht dass Händel und Vivaldi nicht wunderschöne Arien geschrieben hätten… nicht dass Maayan Licht nicht virtuos singen könnte… nicht dass sein Cembalist Guy Maori nicht sein Handwerk beherrschte… wenn man nur etwas gehört hätte…!
Denn der als „Sonnentempel“ bezeichnete Mittelteil des Neuen Schlosses in der Eremitage mag zwar ein bezauberndes Bauwerk sein, ist aber für musikalische Darbietungen v o l l k o m m e n ungeeignet. Der Mega-Hall ist so lang und stark, dass etliche Zuschauer das Weite suchten und sich das halbstündige Konzerterl lieber von draußen als von drinnen anhörten.
Und Kerzenlicht mag ja an und für sich romantisch sein, aber wenn es dazu führt, dass man den auch gestalterisch genialen Maayan kaum sieht und von seinem wieder einmal extravaganten „farbenprächtig – fluiden“ Bühnenkostüm nur noch Grautöne wahrnimmt, dann hat irgendwer bei der Inszenierung nicht aufgepasst.
Dieses Photo trügt total (wie der ganze Abend): von diesem geilen Outfit sah man „bei Kerzenschein“ nur graue Schemen… © Bayreuth Baroque
Dass der blutjunge Maayan noch nicht erfahren genug ist, um seine überwältigende Stimme in diesem unpassenden Rahmen etwas zurückzunehmen, mag ja noch verständlich sein. Unverständlich hingegen, dass der künstlerische Leiter des Festivals, der ja auch Lichts Agent ist, sein bestes Pferd im Stall einem solchen Himmelfahrts- bzw. Sonnentempelfahrtskommando aussetzt…
Schwer enttäuschte Bayreuth Baroque-Stammgäste murmelten vornehm etwas von „Einnahmensmaximierung“ und sogar von „zynischer Abzocke“…
Soweit wollen wir uns dann doch nicht vorwagen, aber als Ihr dem Leserwohl verpflichteter Rezensent muss ich an dieser Stelle doch eine sehr ernsthafte Produktwarnung aussprechen – für den Fall dass dieses groteske „Dinner-Konzert mit Kerzenlicht im Sonnentempel der Orangerie in der Eremitage“ nächstes Jahr wieder auf dem Programm stehen sollte…
Robert Quitta, Bayreuth
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ORF / „kulturMontag“ am 18. September: Szyszkowitz-Autobiografie, Glaubwürdigkeit von Medien, Neuer Wisser-Roman
Danach: „Wechselspiele: Philipp Lingg & Band in St. Corona“ – ab 22.30 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 18. September 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2 befasst sich anlässlich einer neuen Studie und der bevorstehenden Österreichischen Medientage mit der Rolle und Glaubwürdigkeit von Medien. Weiters stellt die Sendung das jüngste Werk des preisgekrönten Schriftstellers Daniel Wisser vor und begrüßt außerdem Schauspielerin und Neo-Autorin Aglaia Szyszkowitz mit ihrer Autobiografie live im Studio, in der sie von den Schattenseiten ihres beruflichen Daseins erzählt und sehr persönliche Einblicke in eine ihrer schwersten Lebenskrisen gibt. Anschließend an das Magazin präsentiert der „kulturMontag“ eine neue Ausgabe des intimen Konzertformats „Wechselspiele in St. Corona“ (23.25 Uhr), diesmal mit Philipp Lingg & Band.
Ungeschminkt – Aglaia Szyszkowitz’ Autobiografie
Sie zählt zu den meistbeschäftigten und erfolgreichsten Filmschauspielerinnen im deutschen Sprachraum und punktet auch beim Theaterpublikum gleichermaßen. In ihrem Beruf lebt Aglaia Szyszkowitz ihr Credo, die Menschen in ihre Seele schauen zu lassen. Fast 30 Jahre lang makellose Karriere, ein Bilderbuchleben, in dem alles in bester Ordnung scheint. Doch das ist es ganz und gar nicht, wie sie jetzt in ihrer Autobiografie „Von der Rolle. Wie ich die Liebe zum Leben neu entdeckt habe“ offenbart. Darin berichtet die gebürtige Grazerin mit Wohnsitz in München unprätentiös nicht nur von den Sonnen-, sondern auch von den Schattenseiten ihres Lebens: vom Glücksrausch des Schauspielens, von Schönheit und dem Älterwerden, von Angststörungen und Machtmissbrauch am Filmset. Die Corona-Pandemie und die damit veränderten Produktionsbedingungen bedeuteten für die Vielbeschäftigte, die bis zu sieben Filme im Jahr drehte, eine Zäsur. Die Trennung von ihrem Mann nach 30 Jahren und der Abnabelungsprozess ihrer Söhne machten ihr auch zu schaffen. Hinzu kamen enorme Rückenschmerzen, die ihr das Drehen am Filmset unmöglich machten. Wie sie ihren Lebensumbruch gemeistert und wieder in ihren geliebten Beruf zurückgefunden hat, erzählt Aglaia Szyszkowitz live im Gespräch mit Clarissa Stadler.
Unglaubwürdig? Strategien zur Wiedergewinnung des Vertrauens in Medien
Laut jüngsten Studienergebnissen ist das Vertrauen in Nachrichten in Deutschland deutlich gesunken. Ein Fünftel der Bevölkerung glaubt, dass Medien Menschen „systematisch belügen“. Auch in Österreich sieht es laut der international umfangreichsten Studie „Digital News Project“, die sich mit dem weltweiten Wandel des Nachrichten-Nutzungsverhaltens beschäftigt, nicht gerade rosig aus: Gut ein Viertel der Bevölkerung stimmt ähnlichen Aussagen zum Thema „Lügenpresse, Fake News & Co.“ zu. Anlässlich der Österreichischen Medientage in der kommenden Woche geht der „kulturMontag“ der Frage nach, was traditionelle Medien der Flut an Fake News und Desinformation entgegensetzen können und welche Rolle vor allem Agenturjournalismus in überhitzten Debatten spielen kann. So setzt sich der Geschäftsführer der Austria Presse Agentur, Clemens Pig, in seinem aktuellen Buch „Democracy Dies in Darkness“ damit auseinander und zeigt, dass wahre Nachrichten im Zeitalter von Big Tech und Künstlicher Intelligenz kein Auslaufmodell sind. Aber auch aus historischer Perspektive lässt sich der brisante Themenbereich Fakt, Fake oder Fiktion beleuchten: Die neue Ausstellung „History Tales“ in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien will unter Beweis stellen, dass die Geschichte der Menschheit ein Wechselspiel von Tatsachen und Lügengeschichten ist.
Preisverdächtig – Daniel Wissers neuer Roman „0 1 2“
Mit seinem Roman „Königin der Berge“, der um das Thema Sterbehilfe kreist, wurde Daniel Wisser 2018 mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. Auch in seinem neuen Buch, das erneut für die renommierte Auszeichnung nominiert ist, steht der Tod im Zentrum. Leichtfüßig und lakonisch erzählt der Autor in „0 1 2“ von einem Schelm, der 2021 ein zweites Mal zur Welt kommt und die Krisen unserer Zeit mit anderen Augen sieht. Wisser streift darin die großen Themen der Gegenwart, von Öko-Aktivismus und Pandemie-Bekämpfung bis zur Versorgung Geflüchteter und Problemen mit Familie und Identität. Als Daniel Wisser 2018 mit dem Buchpreis ausgezeichnet wurde, sagte er in seiner Dankesrede, er sei Schriftsteller und er sei Österreicher, aber er sei kein österreichischer Schriftsteller – denn mit literarischen Etiketten tut sich der 1971 in Klagenfurt Geborene grundsätzlich schwer. Tatsächlich hat er sich in seinem umfangreichen Werk hinsichtlich Themen und Stil als wendig erwiesen. In der Reihe „Archive des Schreibens“ gibt Daniel Wisser Einblicke in seine vielschichtigen Welten.
„Wechselspiele: Philipp Lingg & Band in St. Corona“ (23.25 Uhr)
In der bereits zwölften Ausgabe des 2020 pandemiebedingt ins Leben gerufenen und dann weitergeführten Konzert-Talk-Formats „Wechselspiele“ lädt ORF-Kulturmoderatorin Teresa Vogl den Vorarlberger Komponisten, Gitarristen und Akkordeonisten Philipp Lingg samt Band zum musikalischen Stelldichein. Größere Bekanntheit erlangte Lingg mit seinem Dialekt-Hit „Von Mello bis ge Schoppernou“ und wurde dafür 2012 mit dem Amadeus Austrian Music Award für den Song des Jahres als Komponist und Texter ausgezeichnet. Der studierte Musikpädagoge machte sich seither im In- und Ausland einen Namen und spielte mit unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern in vielfältigen Projekten. Nun präsentiert er in neuer Formation mit Christoph Mateka (Stimme und Violine) und Martin Grabher (Drums) neue Songs aus eigener Feder. In „diadenglischer“ Sprache singt er über Berge, Kater und Zöllner sowie über das Leben im und außerhalb des Vorarlberger Hinterwaldes. Dabei werden Sprachbarrieren abgerissen bzw. gar nicht zugelassen, denn das Motto der Band lautet: „Es lebe die Lust, die Liebe und die Leidenschaft zur Musik“. In der Sendung „Wechselspiele – Konzerte in St. Corona“ – benannt nach dem Drehort St. Corona am Wechsel, wo die Kellerbar eines Hotels als Schauplatz dient – geben die Musiker im Gespräch mit Teresa Vogl zwischen musikalischen Auftritten Einblick in ihre Gedankenwelt rund um die Musik.
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Ist Lampedusa eine Gefahr für Europa? Wie sieht es Gloria von Thurn und Taxis:
Kann man nicht trefflicher formulieren, dabei bin ich nun gar kein Freund des Adels😍 von Frau Thurn von Taxis nun gar nicht (Peter B. / „Der Opernfreund“)