Orfeo ed Euridice 2023: Cecilia Bartoli (Orfeo), Dancers © SF/Monika Rittershaus
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 28. Mai 2023
Salzburg/Pfingstfestspiele:
Geschlossene Gesellschaft
Farbige Klänge, blasse Bilder: Glucks „Orfeo“ bei den Salzburger Pfingstfestspielen.
WienerZeitung.at
Nur selten springt Emotionalität auf mich über
In Haus für Mozart in Salzburg wird an diesem Abend Orfeo ed Euridice von Christoph Willibald Gluck in der Fassung von 1769 auf die Bühne gebracht. Im Unterschied zur ersten Fassung von 1762 strich Gluck das Schlussballett und schrieb die Orpheus Rolle von Alt auf Sopran um. Ein in der Barockzeit vergleichsweise normaler Vorgang. Es war schlicht so, dass ihm in Wien 1762 ein Alt Kastrat und in Parma 1769 ein Sopran Kastrat zur Verfügung stand.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de
Salzburg tanzt in den Tod: Glucks „Orfeo ed Euridice“ mit Cecilia Bartoli
Christof Loy schraubt bei den Salzburger Pfingstfestspielen an Glucks „Orfeo ed Euridice“ und lässt das Stück im totalen Nihilismus verebben. Ein intensive Aufführung, auch dank der Chefin Cecilia Bartoli.
MuenchnerMerkur.de
Berlin/Staatsoper
Szenischer Liederabend an der Berliner Staatsoper: Ich klage, ach, mein Leid dem Bach
Der Bariton Florian Boesch, der Puppenspieler Nikolaus Habjan und die Musicbanda Franui stellen an der Staatsoper ihre Sicht auf Schuberts Liederzyklus von der „Schönen Müllerin“ vor.
Tagesspiegel.de
„Konzertgänger in Berlin“
Blaumüllernd: Musiktheater nach Schubert in der Staatsoper Unter den Linden
Alles Müllerin oder was? Franz Schuberts Zyklus Die schöne M. ist ja in seiner Monomanie auch die Untergangsgeschichte eines Psychoten oder zumindest wahnwitzigen Solipsisten, ihrer partiellen Vervolksliedung zum Trotz. Die Tiroler Musicbanda Franui folklorisiert seit dreißig Jahren das Kunstvolle und verkunstet das Folkloristische. Also könnten sie genau die Richtigen für Schubert sein.
Albrecht Selge/Konzertgänger in Berlin
Berlin
Letzte Premiere im Stammhaus der Komischen Oper: Held wider Willen
Hilfe, die Leute mögen meinen Nachfolger lieber: Axel Ranisch inszeniert Händels „Saul“ an der Komischen Oper Berlin Tagesspiegel.de
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Feuer und Eis in Bestform:
Der israelische Dirigent Lahav Shani serviert mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin im Konzerthaus am Gendarmenmarkt drei populäre Schmachtfetzen der Moderne.
Tagesspiegel.de.Kultur
Göttingen
Händel in Göttingen: Die unbewusste Poesie tanzender Kinder
Leidenschaftliche Frauenfiguren wie Dejanira und Semele dominieren die Internationalen Händelfestspiele in Göttingen, doch den stärksten Eindruck hinterlassen Grundschüler beim Nachdenken über Unsterblichkeit.
FrankfurterAllgemeine.net
Bremen
„Die Vergangenheit bedauern, auf die Zukunft hoffen …“
Peter Tschaikowskis „Pique Dame“ am Theater Bremen
NeueMusikzeitung/nmz.de
Hamburg
Serebrennikow in Hamburg : Die Ästhetik des getanzten Widerstands
Schrei nach Freiheit und Gerechtigkeit: „Barocco. Ein Musikalisches Manifest“ von Kirill Serebrennikow am Hamburger Thalia Theater.
Frankfurter Allgemeine.net
Düsseldorf
Kontrapunkt: „Kein Neubau der Düsseldorfer Oper“ dank GRÜNE
Das hätte Oberbürgermeister Kellner von der CDU ja nun ahnen können (oder nicht?), sagen jetzt viele Düsseldorfer, als er ein Bündnis mit den Grünen einging. Opern-Neubau ade! – egal was man vereinbart hatte. Dummerweise hatte man das wohl so konkret gar nicht vereinbar. Ist jetzt aber doof, nachdem man sich in jahrelanger aufwendiger Diskussion wenigstens darauf geeinigt hatte – so schien es zumindest. Vielleicht hätte er sich mal etwas ernsthafter mit den Stichworten Grüne und Kultur beschäftigen sollen – Stichwort u.v.a. Claudia Roth...
Der Opernfreund.de
Wien
Alban Bergs „Lulu“ bei den Festwochen als Manege der Menschenpuppen
DerStandard.at.story
„Lulu“ bei den Festwochen: Langeweile in der Turnhalle (Bezahlartikel)
Koproduktion MusikTheater an der Wien mit den Festwochen weiß nichts von Liebe und Tod zu erzählen.
Kurier.at
Mühselig: „Lulu“ entzaubert wieder einmal die Männerwelt (Bezahlartikel)
KleineZeitung.at
Jubiläum
„Mr. Bach“ Helmuth Rilling wird 90: Thrilling Rilling
BR-Klassik.de
Streik in Neapels Opernhaus San Carlo – Aufführung abgesagt
Das Theater San Carlo in Neapel hat eine für heute Abend geplante Aufführung von Giovanni Paisiellos Werk „Don Chisciotte“ wegen eines Streiks der Beschäftigten abgesagt. Die Gewerkschaften erklärten, dass sich der Protest gegen die Ungewissheit um die Nachfolge des französischen Intendanten Stephane Lissner richte, der am 1. Juni in den Ruhestand gehen soll, ohne dass bisher geklärt wurde, wer auf ihn folgen soll. Der Fall sorgt für Aufsehen in Italiens Kulturwelt. Der Ministerrat in Rom hatte Anfang Mai ein Dekret verabschiedet, laut dem Intendanten von Opernhäusern mit Vollendung des 70. Lebensjahres aus dem Amt ausscheiden müssen. Die derzeit amtierenden Intendanten, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Neuregelung das 70. Lebensjahr vollendet hatten, werden am 10. Juni aus dem Amt scheiden. Diese Neuregelung hat sofortige Auswirkungen für Lissner, der am 23. Jänner seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte.
https://orf.at/#/stories/3318354/
Link zu englischsprachigen Artikeln
Luzern
Lucerne Festival Announces New Executive & Artistic Director
operawire.com
Dijon
Lea Desandre, Sinead Campbell Wallace, Catherine Foster & Jean-François Borras Lead Opéra de Dijon’s 2023-24 Season
operawire.com
London
Musical Everests: Britten Sinfonia’s spectacular celebration of British music new and not-so-new
seenandheard.international.com
Birmingham
First Person: composer Russell Hepplewhite on setting John Burningham’s ‚Borka‘ to music
The goose with no feathers embarks on an operatic tour
theartsdesk.com.opera
Aldeburgh
Roderick Williams embraces Aldeburgh’s sense of adventure (Registration required)
The baritone and composer remembers performing on a coffin at the 2002 festival and is keen to push more boundaries this summer
https://www.ft.com/content/e7028989-81d4-4dc4-8848-d046c7ef5adb
New York
Gustavo Dudamel in New York: Selfies, Hugs and Mahler
Our photographer followed the maestro when he came to town to conduct Mahler’s Ninth — his first time leading the New York Philharmonic since being named its next music director.
TheNewYork.Times.com
Pavel Kolesnikov defines a Celestial Navigation of his own at Park Avenue Armory
bachtrack.com.de
Chicago
A concerto for a rare instrument and a sonic spectacular from Muti and CSO
chicago.classical.review.com
Recordings
Cavalieri: Rappresentatione di Anima et di Corpo (Il Giardino Armonico, Arnold Schoenberg Chor, Giovanni Antonini)
In world’s first opera, moral debates and souls in torment have seldom felt such fun.
Limelightmagazine.com
Classical CDs: Innocence, experience and time travel
Box sets of symphonies, exciting contemporary music and a lovable French composer gets his due
thearts.desk.com.clasical
Ballett/Tanz
Salzburg/Pfingstfetspiele
Happy End für Orpheus: Klassisches Ballett mit modernen Formen
Choreograf John Neumeier präsentiert bei den Pfingstfestspielen seine ganz eigene Version des Mythos.
https://www.krone.at/3018516
Sprechtheater
Wiener Festwochen
Susanna Kennedy: „Wir leben alle in einer entzündeten Zeit“
Beklemmende Situationen, Zeitschleifen und ein Ringen um eine neue, oft technologiebasierte Ästhetik des Theaters: Dafür kennt man die Regisseurin Susanne Kennedy. Um die Verwundbarkeit des weiblichen Körpers und dunkle Momente im Leben dreht sich ihr neuestes Stück „Angela – A Strange Loop“, das ab 28. Mai bei den Wiener Festwochen gezeigt wird
DiePresse.com
Wien/Komödie am Kai
Ungehemmtes Glücksgefühl
Die Komödie am Kai zeigt Daniel Glattauers „Alle sieben Wellen“ mit Anna Sophie Krenn und Anatol Rieger.
WienerZeitung.at
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Unter’m Strich
Debatte um Arbeitszeit: Österreich hat die meisten freien Tage in Europa
Im Ranking mit anderen Ländern in Europa hat Österreich die meisten freien Tage. Ökonomen sehen daher die Forderung nach einer 32-Stunden-Woche skeptisch.
Kronen Zeitung.at
Paris/Tennis
Eklat in Paris: Ukrainerin verweigert Handschlag und wird ausgebuht
Marta Kostjuk verzichtete nach ihrer Auftakt-Pleite darauf, Belarus-Star Sabalenka die Hand zu geben. „Die Leute sollten sich schämen“, sagt sie zu den Buh-Rufen.
Kurier.at
Monaco/Formel 1
Klarer Start-Ziel-Sieg: „Super-Max“ Verstappen triumphiert in Monaco!
Weltmeister Max Verstappen hat auch ein kurzer, aber heftiger Regenschauer beim Großen Preis von Monaco nichts anhaben können! Der Red-Bull-Pilot gewann am Sonntag zum zweiten Mal nach 2021 den prestigeträchtigen Grand Prix und holte damit seinen 39. Formel-1-Sieg!
Kronen Zeitung
Deutschland/Fußball
HSV-Drama! Fans feiern schon, dann platzt der Aufstieg
Der 1. FC Heidenheim ist nach einem völlig verrückten Zweitliga-Finale erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufgestiegen. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt nutzte ihren Matchball am letzten Spieltag der Zweitligasaison durch ein hoch dramatisches 3:2 (0:0) bei Jahn Regensburg. Der Heidenheimer Siegtreffer durch Tim Kleindienst fiel in der neunten Minute der Nachspielzeit, nachdem schon der FCH-Ausgleich durch Jan-Niklas Beste (90.+3, Foulelfmeter) erst nach Ablauf der regulären Spielzeit gefallen war. Der HSV muss damit wie schon in der vergangenen Saison in die Relegation. Das 1:0 (1:0) der Norddeutschen beim Absteiger SV Sandhausen fiel nicht mehr ins Gewicht, der direkte Aufstieg wurde auch im fünften Anlauf seit dem Bundesliga-Abstieg 2018 verpasst. Gegner des HSV in der Relegation ist der VfB Stuttgart.
Heute.at
Österreich-Fußball
Finale im Ländle sorgt beim GAK für Gänsehaut
Dornbirn bereitet sich auf einen Ansturm der GAK-Fans kommenden Sonntag vor. Die Vorfreude auf den großen Showdown um den Zweitliga-Titel ist bei Rückkehrer Paul Koller und Co. enorm. Ein Sieg und die Grazer fixieren im Ländle ihre Rückkehr in die Bundesliga.
Kronen Zeitung.at
INFOS DES TAGES (MONTAG, 29. MAI 2023 – Pfingstmontag)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 29. MAI 2023 – Pfingstmontag)
Quelle: onlinemerker.com
Streik in Neapels Opernhaus San Carlo – Aufführung abgesagt
Das Theater San Carlo in Neapel hat eine für heute Abend geplante Aufführung von Giovanni Paisiellos Werk „Don Chisciotte“ wegen eines Streiks der Beschäftigten abgesagt. Die Gewerkschaften erklärten, dass sich der Protest gegen die Ungewissheit um die Nachfolge des französischen Intendanten Stephane Lissner richte, der am 1. Juni in den Ruhestand gehen soll, ohne dass bisher geklärt wurde, wer auf ihn folgen soll. Der Fall sorgt für Aufsehen in Italiens Kulturwelt. Der Ministerrat in Rom hatte Anfang Mai ein Dekret verabschiedet, laut dem Intendanten von Opernhäusern mit Vollendung des 70. Lebensjahres aus dem Amt ausscheiden müssen. Die derzeit amtierenden Intendanten, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Neuregelung das 70. Lebensjahr vollendet hatten, werden am 10. Juni aus dem Amt scheiden. Diese Neuregelung hat sofortige Auswirkungen für Lissner, der am 23. Jänner seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte.
https://orf.at/#/stories/3318354/
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Wien Staatsoperndirektor Roščić bewirbt für Tomasz Konieczny dessen BALTIC OPERA FESTIVAL (14. – 17. JULI IN GDANSK-SOPOT)
Danke Herr Direktor Bohdan Roščić für die inspirierenden Worte über Baltic Opera Festival, Waldbühne Sopot (Opera Leśna) und die Dämonen der Vergangenheit die schon längst begraben werden sollten. Danke für die Teilnahme in dem Ehrenkomitee des Festivals!
Tomasz Konieczny
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RIO DE JANEIRO/Theatro Municipal: Berlioz-Wagner-Konzert am 26. Mai 2023
Ein bemerkenswerter Berlioz-Wagner-Abend in Rio
Anlässlich der Geburt von Hector Berlioz (1803-1869) vor 220 Jahren und des Ablebens von Richard Wagner (1813-1883) vor 140 Jahren führte das prachtvolle Theatro Municipal von Rio de Janeiro unter der Leitung des Künstlerischen Direktors und Tenores Eric Herrero ein „Grande Encontro – Homenagem a Berlioz e Wagner“ durch, also ein großes Treffen zur Ehrung von Hector Berlioz und Richard Wagner. Herrero hat das Amt im Februar 2022 übernommen, ist Sieger des VII. Brasilianischen Maria Callas-Wettbewerbs, hat auf allen bedeutenden Bühnen des Landes gesungen und ist auch Mitglied des Rates für Kulturpolitik des Bundesstaates Rio de Janeiro. Dieses „Große Treffen“ wurde nicht nur musikthematisch ein großes, sondern auch zahlenmäßig: An diesem und dem Folgeabend vereinte man nämlich zwei der traditionellsten und bedeutendsten symphonischen Institutionen des Landes auf der Bühne des Theatro Municipal, das Orquestra Sinfônica do Theatro Municipal – OSTM und das Orquestra Sinfônica Brasileira – OSB, die zudem mit einer der herausragenden brasilianischen Opernsängerinnen verbunden sind, Eliane Coelho, die „Isoldes Liebestod“ sang. Felipe Prazeres, der Chefdirigent des OSTM, stand am Pult beider Orchester, die mit einem enormen Streichersatz aufwarteten, allein zehn Kontrabässe und neun Celli, sowie einem entsprechend großen Holz- und Blechbläser- sowie Schlagwerkensemble. Es war ein wahrlich gigantisches Unternehmen vor zudem gut besetztem Haus!
Im ersten Teil spielte man also Hector Berlioz und begann mit dem „Römischen Karneval“ op. 9 Ouverture für Orchester. Das Stück, welches auf die Begegnung von Berlioz mit Felix Mendelssohn in Rom zurückgeht, sprüht nur so von den Eindrücken, die beide bei dieser Reise hatten, wie das Pferderennen auf dem Corso oder die wilde Ausgelassenheit des Volks in Saltarello mit seinem Tanz. Felipe Prazeres vermochte mit beiden Orchestern diese intensive Atmosphäre musikalisch eindrucksvoll zu vermitteln.
Daraufhin folgte der „Ungarische Marsch“ op. 24 „Rakoczy Marsch“ aus „Fausts Verdammnis“. Hier konnte Prazeres bei großer Transparenz der einzelnen Gruppen die Rhythmik des Marsches detailliert herausarbeiten und ein intensives Finale gestalten.
Der „Walzer“ aus der „Symphonie fantastique“ op. 14-2. „Un bal“ bildete den Abschluss des Berlioz-Teils vor der Pause. Hier konnten sich besonders die Streicher auszeichnen mit einem beeindruckenden Maß an Harmonie und Koordination. Mit großer Dynamik bei gleichzeitig guter Transparenz gelang das Crescendo im Finale. Bei allen drei Stücken von Hector Berlioz bewiesen beide Orchester ein hohes Maß an Kenntnis der Feinheiten der jeweiligen Partitur, was Felipe Prazeres mit exaktem Schlag aufs Beste musikalisch zu realisieren wusste.
Nach der Pause ging es nach einer kurzen Einführung aus dem Off weiter mit der Ouverture zu Richard Wagners romantischer Oper „Tannhäuser“, und Felipe Prazeres betonte sofort die romantische Couleur der Musik des Bayreuther Meisters. Er wählte breite Tempi, kam dann zur Mitte hin aber zu der angesagten Steigerung und ließ sodann mit beiden Orchestern viele Facetten mit starker Akzentuierung erklingen – ein sehr guter Beginn des Wagner-Teils.
Dem dann nach einer weiteren kurzen Einführung der „Tristan“-Thematik aus dem Off zunächst das Vorspiel zu „Tristan und Isolde“ und unmittelbar darauf Isoldes Liebestod folgten. Bemerkenswert harmonisch entwickelte Prazeres das Vorspiel und führte es sodann zu einer immer intensiver werdenden Dynamik, bis umso eindrucksvoller der Moment der Ruhe im Finale zurückkehrte – eine sehr gefühlvolle Interpretation!
Dann trat Eliane Coelho als Isolde mit „Isoldes Liebestod“ auf, nachdem sie schon einen großen Auftrittsaplaus gleich bei ihrem Erscheinen mit dem Dirigenten bekommen hatte. Sie ist mittlerweile so etwas wie der Inbegriff der auch international bekannten brasilianischen Operngesangskunst, die sie über viele Jahre zu großer Reife entwickelt hat, was ihr unter anderem ermöglichte, in São Paulo die Brünnhilde und in Manaus die Isolde zu singen. Auch in Wien trat sie mehrmals auf und sang zum Tode von Marcel Prawy auf der Bühne der Wiener Staatsoper Mariettas Lied zur Laute aus Wolfgang Korngolds „Die tote Stadt“. Natürlich ist in ihrem Alter die Stimme nicht mehr in der früheren Form, aber sie sang die Isolde an diesem Abend mit durchaus guter und charaktervoller Sopranstimme sowie großer Emphase. Coelhos ausgeprägtes Charisma als langverdiente und international bekannte Sängerin auf hohem Niveau ist heute ganz sicher einer der wichtigsten Aspekte ihrer gesanglichen Interpretation und damit auch von der Kritik, abgesehen von rein vokaltechnischen Überlegungen, zu würdigen. Das Publikum tat das genauso. Es sprang fast komplett von den Sitzen auf und spendete Eliane Coelho standing ovations mit vielfachen Brava-Rufen.
Ein Phänomen verdient an diesem Abend im Theatro Municipal ganz besondere Erwähnung. Weit über die Hälfte des Publikums war für die aus Europa bekannten Verhältnisse für ein Opernpublikum mit unter 35 Jahren sehr jung. Man muss sich fragen, wie das Theatro Municipal es schafft, zu einem zudem so unkonventionellen Programm so viele junge Leute ins Haus zu bekommen, auch wenn die Parkettpreise nur bei etwa 12 Euro liegen. Auch dann muss ja erst mal das Interesse zum Konzertbesuch vorhanden sein. Nach den Ursachen wird mit Eric Herrero geforscht.
Klaus Billand
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ORF : Weitere ORF-Programmänderung in memoriam Tina Turner: Aktueller TV-Doku-Hit „Tina“ am 31. Mai in ORF 1
Um 21.55 Uhr: Dokumentarfilm aus dem Jahr 2020 über das Leben des Superstars
Wien (OTS) – Für „Tina“ gewährte Tina Turner im Jahr 2020 den Regisseuren Dan Lindsay und T. J. Martin exklusive Einblicke in die persönlichsten Momente ihres Lebens – das Ergebnis ist ein mitreißender Dokumentarfilm über die außergewöhnliche Karriere der „Königin des Rock und Soul“, den ORF 1 am Mittwoch, dem 31. Mai 2023, um 21.55 Uhr zeigt.
Von ihrer frühen Karriere als Rocksängerin bis zu ihren alle Rekorde brechenden, ausverkauften Arena-Tourneen in den 1980er Jahren begeisterte Tina Turner ihr Publikum, bis sie sich 2009 von der Bühne und der Öffentlichkeit zurückzog. Der Film blickt hinter die Kulissen und zeigt die private Welt der Sängerin, ihre größten Triumphe und persönlichsten Momente. Archivaufnahmen, Konzertmitschnitte und Interviews mit Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern ergänzen das Porträt des Superstars.
ORF III gedenkt Tina Turner heute (26. Mai) in „Kultur heute“ (19.45 Uhr), um 20.15 Uhr steht die Konzertaufzeichnung „50th Anniversary Tour: Live from Arnhem“ aus dem Jahr 2008 auf dem Programm.