DIE MONTAG-PRESSE – 5. AUGUST 2024

DIE MONTAG-PRESSE – 5. AUGUST 2024

Der Holländer, Bayreuth 2024 © Enrico Nawrath

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 5. AUGUST 2024

Starke Frauen geben auf dem Hügel den Ton an – „Der fliegende Holländer“ in Bayreuth 2024
Frauenpower im „Tempel“ auf und unterhalb der Bühne des Festspielhauses! Bayreuth 2024 mit drei Dirigentinnen bietet endlich die nötige Portion Gegengift zur Testosteron-Überdosis der vergangenen Jahrhunderte. Zu der am 1. August 2024 von Oksana Lyniv meisterhaft dirigierten Aufführung von Wagners „Der fliegende Holländer“ kamen noch zwei in der Inszenierung von Dmitri Tcherniakov besonders starke Frauenfiguren, jenseits von (wenn auch im Falle Sentas freiwilliger) Opfer- und Muttchenrolle.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

Bayreuth
Ende und Neubeginn: Mit der „Götterdämmerung“ endet der erste Ringzyklus 2024 mit einer hoffnungsvollen Botschaft
Analog zum Beginn des Rheingolds sieht man wieder ein Zwillingspärchen im Mutterleib. Diesmal zart lächelnd und sich umarmend. Ein tröstlicher Blick in die Zukunft. Wir sind es, die mit unseren Kindern die Zukunft gestalten. Diese Möglichkeit sollten wir nutzen. Wie es nicht sein sollte und was passiert, wenn wir Kinder für unseren Willen und unser Streben instrumentalisieren, zeigt Valentin Schwarz mit seiner insgesamt packenden Inszenierung sehr deutlich.
Lautstarker Jubel für die Sängerinnen, Sänger und die Dirigentin. Das von Bravorufen durchbrochene Buhkonzert wirkt, bei so einer stringent durchgearbeiteten und durchdachten Inszenierung, befremdlich.
Von Axel Wuttke
Klassik-begeistert.de

Ein Heldentenor im Gespräch – Andreas Schager
Zum Interview mit Andreas Schager/ Heldentenor
Andreas Schager
… ich solle mir „keinen Gesangslehrer nehmen“. Für mich war es ein guter Ratschlag. … immer an verschiedenen Seiten orientiert und nie … „Das ist der eine richtige Weg“. … ich habe mich so durchgewurstelt, immer mit der Frage „Tut mir das gut?“. Letztendlich … aber wahrscheinlich Emotion, Bauchgefühl und selbst den eigenen Weg zu gehen, … Heldentenor: Ein bisschen nach dem Motto „Wenn du’s überlebst, bist du’s!“ (lacht). Training: … interne Muskulatur rund um die Stimmbänder besteht aus ganz feinen Muskeln, die natürlich trainiert werden wie jeder andere Muskel auch. Das ist das eine – das zweite ist die richtige Technik. Durch Schreien wird man heiser, das weiß jeder, … Nach 20 Minuten geht da nichts mehr. Emotion: … ich denke nicht nach, wie ich den Ton produzieren muss, sondern den Ton aus einer Emotion heraus …. Das sind die Urinstinkte des Menschen, da muss man beim Singen wieder hinkommen. Man darf sich nicht abschrecken lassen von Wagner.
https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Schager

Alles rast vor meinen Augen
In der Oper „Der Idiot“ von Mieczysław Weinberg findet Regisseur Krzysztof Warlikowski bei den Salzburger Festspielen zwar Worte, aber keine Bilder für den spirituellen Imperialismus Dostojewskis.
FrankfurterAllgemeine.net

Weinbergs „Idiot“: So geht große Festspiel-Oper!
krone.at

Salzburger Festspiele: „Der Idiot“ als Opernsensation (Bezahlartikel)
Salzburger Wechselbad: Opern-Triumph für Mieczysław Weinbergs „Der Idiot“ und ein müder Mythen-Mix mit Schauspiel bei der „Orestie“
Tagesspiegel.de

Aus der Zeit der Abschiede
Festspiele / Zeit mit Schönberg
drehpunktkultur.at

Aufwachen mit Mozart, was gibt’s Schöneres? (Bezahlartikel)
Der Chor stand im Mittelpunkt der zweiten Mozart-Matinee bei den Salzburger Festspielen, die den Samstag mit Elan einläutete.
DiePresse.com

Mozart-Matinee mit Ivor Bolton: Pflicht und Kür sind bei Mozart kein Widerspruch (Bezahlartikel)
SalzburgerNachrichten.at

Greinburg
„Die wüste Insel“ auf Schloss Greinburg – ein Riesenerfolg
Seltenes Vergnügen einer Haydn-Oper bei den donauFESTWOCHEN
volksblatt.at

Graz
La Strada in Graz: Ganz schön viel Gegenwart zum Festival-Finale
krone.at

Nachruf
Nachruf auf Alfred Kuhn: Natürliche Bühnenpräsenz (Bezahlartikel)
Drei Jahrzehnte lang war der Sänger Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper und wurde vom Publikum in den unterschiedlichsten Rollen geliebt: Zum Tod von Alfred Kuhn.
SueddeutscheZeitung.de

Berlin
Darüber spricht man nicht
Die Sommerbühne vom ATZE Musiktheater – In einer behutsam aktualisierten Fassung des Klassikers vom Theater Rote Grütze geht es in der Inszenierung um Mädchen und Jungs, ums Liebhaben und Lusthaben, um Schamgefühle und darum, wie Kinder in den Bauch und von dort wieder heraus kommen. Psst, darüber spricht man nicht!
berlinmitkind.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Rom
Ukrainian Head of President Calls for Teatro dell’Opera di Roma to Not Hire Anna Netrebko
operawire.com

Longborough
Longborough Festival Opera completes a wonderful season with an intriguing La bohème
seenandheard-international.com

Edinburgh
Edinburgh Festivals – Fringe musicals & opera reviews: Stumped, Meet me in Buenos Aires and more
scotsman.com

La Pasión Según San Marcos review
Golijov’s riot of rhythm and colour gets Edinburgh off to a thrilling start
TheGuardian.com

New York
An Unusual Bel Canto Revival in New York: Catarina Uccelli, Anna di Resburgo (1835)
operatoday.com

Carnegie’s WOW! festival off to strong start with NYO2, Barnes premiere
newyorkclassicalreview.com

Dudamel, Venezuelan youth orchestra tear the roof off at Carnegie Hall
newyorkclassicalreview.com

Chicago
Kalmar returns, serves up season highlight with stirring Bruckner, kaleidoscopic Janáček
chicagoclassicalreview.com

Annandale-on-Hudson
Meyerbeer’s ‚Le Prophète‘ from 1849 sounds like it’s ripped-from-the-headlines at Bard SummerScape
abcnews.go.com

Lenox
Tanglewood 2024 Review: ‘Götterdämmerung — Act Three’
A Moving and Theatrical Performance of the Finale to Wagner’s Epic Ring Cycle
operawire.com

Santa Fe
Santa Fe Righteous, Roiling and Rueful
A new operatic work with an original story is a joy to anticipate, and Santa Fe Opera’s World Premiere of The Righteous is to be applauded for its bountiful creativity and aspirations.
operatoday.com

Sprechtheater

Bühnenblut und Theater-Herzblut
Festspiele / Pernerinsel / Orestie I-IV
DrehpunktKultur.at

„Orestie“ in Salzburg: Antike Dramen mit Farbdrucker und Waschmaschine (Bezahlartikel)
Kurier.at

Die Orestie wird zur platten Parodie (Bezahlartikel)
Nicolas Stemann hat auf der Perner-Insel in Hallein mehrere Stücke attischer Tragiker bearbeitet und teils ins Heutige umgedichtet. Seine Hybris, aus den alten Griechen ein Ragout zu bereiten, ist offenbar groß genug.
DiePresse.com

Müder Mythen-Mix – Aischylos, Sophokles, Euripides, Nicolas Stemann: Orestie I-IV
DieDeutscheBühne.de

Die Endlosschleife der Rache stoppen: „Orestie I–IV“ in Salzburg
DerStandard.at/story

Politik

Österreich
Grüne wollen weitermachen. Maurer-Machtwort: „Unser Platz ist in der Regierung“
In knapp zwei Monaten wählt Österreich ein neues Parlament. Die Grünen wollen danach erneut auf die Regierungsbank, betont Sigi Maurer.
Heute.at

Österreich
ÖVP-Ministerin Edtstadler: „In der Politik und beim Golf ist Ehrgeiz oft hinderlich“
Die ÖVP-Ministerin über Christian Pilnacek, ihr Image der „Königsmörderin“ des Kanzlers, den Wahlkampf der ÖVP und warum sie nicht Justizministerin werden will.
Kurier.at

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Unter’m Strich

Harry und Meghan: Deutliche Hinweise auf Änderung in ihrer Beziehung
Prinz Harry und Meghan haben ein Fernsehinterview gegeben, das laut einer Expertin eine neue Seite ihrer Beziehung zeigt.
Kurier.at

Olympische Spiele
Boxerin Khelif und die Flut an Falschinformationen
46 Sekunden dauert der Boxkampf bei den Olympischen Spielen lediglich, dann zieht Imane Khelif in die zweite Runde ein. Doch die Aufregung ist riesig, das Geschlecht der Algerierin wird infrage gestellt. Viele Unwahrheiten machen die Runde – auch Regina Halmich mischt mit.
NTV.de

Sensationell: Österreichs 470er-Duo segelt auf Gold-Kurs
Lara Vadlau und Lukas Mähr liegen nach sechs von zehn Wettfahrten überraschend in Führung.
Kurier.at

Olympia-Gold! Djokovic macht sich unsterblich
Novak Djokovic hat seine Karriere mit dem „Golden Slam“ gekrönt! Der serbische Tennisstar schlug im Finale des olympischen Turniers von Paris Carlos Alcaraz 7:6 (4), 7:6 (2) und eroberte damit den letzten ihm noch fehlenden TItel. Danach nahmen seine Emotionen freien Lauf. Er fiel auf die Knie, dankte Gott und feierte mit seiner Familie.
krone.at

INFOS DES TAGES (MONTAG, 5. AUGUST 2024)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 5. AUGUST 2024)

Quelle: onlinemerker.com

SALZBURGER FESTSPIELE: NÄCHSTE OPERNPREMIERE „DER SPIELER“ von Sergej Prokofjew (1891 – 1953) am Montag, 12. August

Der Spieler
Oper in vier Akten op. 24 (1915—1917 / 1927—28, uraufgeführt 1929)

Libretto von Sergej Prokofjew nach dem Roman von Fjodor Dostojewski
Neuinszenierung
Mo. 12. August – Mi. 28. August
6 Vorstellungen

sell

ZUM INTERVIEW mit Peter Sellars (etwas runterscrollen)

Timur Zangiev  Musikalische Leitung
Peter Sellars  Regie
George Tsypin  Bühne
Camille Assaf  Kostüme
James F. Ingalls  Licht
Antonio Cuenca Ruiz  Dramaturgie

Peixin Chen (Der General a. D.)
Asmik Grigorian (Polina, Stieftochter des Generals)
Sean Panikkar (Alexej Iwanowitsch, Hauslehrer der Kinder des Generals)
Violeta Urmana (Antonida Wassiljewna Tarassewitschewa, genannt Babulenka)
Juan Francisco Gatell (Der Marquis)
Michael Arivony (Mr. Astley, ein reicher Engländer)
Nicole Chirka (Blanche, eine Halbweltdame)
Zhengyi Bai (Fürst Nilski)
Ilia Kazakov (Baron Wurmerhelm)
Joseph Parrish (Potapytsch, Babulenkas Haushofmeister)
Armand Rabot (Direktor)
Samuel Stopford (Erster Croupier)
Michael Dimovski (Zweiter Croupier)
Jasurbek Khaydarov (Dicker Engländer)
Vladyslav Buialskyi (Langer Engländer)
Elizaveta Kulagina (Bunte Dame)
Lilit Davtyan (Blasse Dame)
Seray Pinar (Eine Dame comme ci comme ça)
Cassandra Doyle (Verehrungswürdige Dame)
Zoie Reams ( Verdächtige Alte)
Santiago Sanchez (Hitziger Spieler)
Tae Hwan Yun (Kränklicher Spieler)
Aaron-Casey Gould (Buckeliger Spieler)
Navasard Hakobyan (Erfolgloser Spieler)
Amin Ahangaran (Alter Spieler)

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Bemerkungen zu „DER IDIOT“ bei den Salzburger Festsielen (Fritz Krammer)

Wir hatten im April 2023 eine spannende 4 Stunden Produktion von dem Stück im Ausweichquartier des TaW. In Salzburg muss es wohl der Neu Effekt gewesen sein weil plötzlich Alle „Kopf stehen“?

Ich fand’s im TaW eine interessante Werkbegegnung, so waren auch die Besprechungen  – wenn jetzt jemand „gehört ins Repertoire“ schreibt, dann möchte ich an die „Leichen“ erinnern die im Repertoire der Staatsoper liegen.

onlinemerker.com

Klassik-begeistert.de

https://www.diepresse.com/6281985/theater-an-der-wien-der-idiot-im-zug-nach-nirgendwo

https://www.opera-online.com/de/columns/hmayer/theater-an-der-wien-weinbergs-der-idiot-als-faszinierende-aber-etwas-langwierige-raritat

https://k.at/news/ein-laaaaaaaaaaanger-idiot-im-theater-an-der-wien/402431033

Fritz Krammer

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Ein Heldentenor im Gespräch – Andreas Schager

Zum Interview mit Andreas Schager/ Heldentenor

Andreas Schager

… ich solle mir „keinen Gesangslehrer nehmen“. Für mich war es ein guter Ratschlag. … immer an verschiedenen Seiten orientiert und nie … „Das ist der eine richtige Weg“. … ich habe mich so durchgewurstelt, immer mit der Frage „Tut mir das gut?“. Letztendlich … aber wahrscheinlich Emotion, Bauchgefühl und selbst den eigenen Weg zu gehen, … Heldentenor: Ein bisschen nach dem Motto „Wenn du’s überlebst, bist du’s!“ (lacht). Training: … interne Muskulatur rund um die Stimmbänder besteht aus ganz feinen Muskeln, die natürlich trainiert werden wie jeder andere Muskel auch. Das ist das eine – das zweite ist die richtige Technik. Durch Schreien wird man heiser, das weiß jeder, … Nach 20 Minuten geht da nichts mehr. Emotion: … ich denke nicht nach, wie ich den Ton produzieren muss, sondern den Ton aus einer Emotion heraus …. Das sind die Urinstinkte des Menschen, da muss man beim Singen wieder hinkommen. Man darf sich nicht abschrecken lassen von Wagner.
https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Schager

https://www.kulturknistern.at/featured/interview/andreas-schager-heldentenor/

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DIENSTAG,  6. AUGUST, WIENER PETERSKIRCHE

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Verpassen Sie nicht einen besonderen klassischen Abend mit drei Musikern wie die Sopranistin Diana Schnürpel, die Mezzosopranistin Maryna Lopez und der Pianist Adolfo Lopez Gomez. Sie werden am 6. August 2024 um 19 Uhr in der Oper in der Krypta, Peterskirche Wien, Petersplatz 1, 1010 Wien, einen unvergesslichen Trio Konzertabend geben. Im Programm hören Sie Duette für Sopran und Alt vom Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms.

Eintritt frei. Spenden werden erbeten. 

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Samstag, 10. August 2024  „CEMBALISSIMO“ auf SCHLOSS  SCHRATTENTHAL  bei Retz
ROBERT POBITSCHKA interpretiert Werke Bach, Haydn & Scarlatti

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Robert Pobitschka in der Schlosskirche in Schrattenthal. Foto: Schuller

Schloss Schrattenthal | Seit der Saison 2018 erfreuen sich die „Kerzenlicht-Konzerte“ auf Schloss Schrattenthal großer Beliebtheit. Schrattenthal wurde seither zu einem ständigen Spielort der Serie. Am 10. August wird Robert Pobitschka – auch Intendant der Konzertreihe – in der Schlosskirche mit Werken von Bach, Haydn & Scarlatti auf dem Cembalo zu hören sein.

Im Konzert erklingen einige der bedeutendsten Kompositionen für diese Instrument. Domenico Scarlattis virtuose Sonaten und Johann Sebastian Bachs stilvolle Französische Suite Nr. 6  schöpfen den Klangzauber des Cembalo voll aus. Aber auch Joseph Haydn schrieb viele seiner Sonaten ursprünglich am Cembalo, etwa die sechs 1774 entstandenen „Esterhazy-Sonaten“, von denen Pobitschka die Nr. 1 und 5 interpretieren und im Originalklang Feinheiten des Werkes hörbar machen wird.

Kerzenbeleuchtung – das Markenzeichen der „Kerzenlicht-Konzerte“ – und natürlich das ganz besondere Ambiente von Schloss Schrattenthal garantieren darüber hinaus für den ganz besonderen Zauber.

Vor dem Konzert besteht die Möglichkeit von der Schlossherrnfamilie Dr. Schubert in die Geschichte der Anlage eingeführt zu werden. Beginn: 19.00 Uhr. Der Vortrag ist im Kartenpreis inkludiert.

Schloss Schrattenthal

Samstag, 10. August 2024 

19.00 Uhr Vortrag im Schlosshof

20.00 Uhr Schlosskirche

„Soirée bei Kerzenlicht“

ROBERT POBITSCHKA, Cembalo
Werke von Domenico Scarlatti, Johann Sebastian Bach & Joseph Haydn

 KARTEN zu € 35.- (Studenten und Schüler  € 20.-) ab 18.30 an der Konzertkassa

RESERVIERUNGEN: 0650 – 53 29 909 oder

Zusendung der Karten und Zahlung per Überweisung spesenfrei!

Veranstalter: Verein Kerzenlicht-Konzerte

www.kerzenlicht-konzerte.at
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 ORF / „kulturMontag“ am 5. August: Phänomen Taylor Swift, 100. Geburtstag James Baldwin, „Orestie“ bei den Salzburger Festspielen

Danach: Doku „Zimmer frei – Übernachten in besonderer Architektur: Provence“ – ab 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Wien (OTS) – Von der Antike bis in die Gegenwart: Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ am 5. August 2024 um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON befasst sich u.a. anlässlich der bevorstehenden Österreich-Konzerte mit dem weltumfassenden Phänomen Taylor Swift, weiters mit dem Werk des Schriftstellers James Baldwin als Galionsfigur der US-amerikanischen Gleichberechtigung anlässlich dessen 100. Geburtstags und gibt einen Ausblick auf Nicolas Stemanns Inszenierung des antiken Stoffes „Orestie“ bei den Salzburger Festspielen. Anschließend an das Magazin besucht die von ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl gestaltete neue Ausgabe der Dokureihe „Zimmer frei – Übernachten in besonderer Architektur“ die „Provence“ (23.15 Uhr): Das Format widmet sich der Geschichte und Entwicklung von Architektur im Tourismusumfeld und zeigt ausgewählte Projekte, die Tradition und Moderne kombinieren sowie Architektur und Kunst in einen Dialog stellen.

Kleinstadt-Girl auf Rekordkurs – Das Phänomen Taylor Swift

Popstar Taylor Swift, die 1989 von einer Kleinstadt mitten in Pennsylvania aus ihre Karriere als Country-Kinderstar begonnen hat, ist mittlerweile über die USA hinaus eine Lichtgestalt. Sie bricht nicht nur bei Musikpreisverleihungen alle Rekorde (14 Grammys!), sondern ist mit weltweit mehr als 300 Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten Popmusikerinnen der Gegenwart und ein echter Wirtschaftsfaktor geworden. Da wo sie auftritt, klingeln die Kassen. Mit ihren mehr als 280 Millionen Follower:innen auf Instagram könnte Swift aber nicht nur musikalisch, sondern auch politisch im US-amerikanischen Präsidentschafts-Wahlkampf zum Machtfaktor werden, hat sie sich doch schon in der Vergangenheit pro-demokratisch geäußert. Wie einflussreich sind solche öffentlichen Bekenntnisse von Berühmtheiten wie Taylor Swift, die in allen politischen Lagern eine große Fangemeinde hat? Damit beschäftigt sich der US-amerikanische Politologe David Jackson von der Bowling Green State University. Für viele Wähler:innen ist der 34-jährige Popstar ein Vorbild, weiß die österreichische Musikjournalistin Verena Bogner, die in ihrem aktuellen Buch „Who runs the world? Girls!“ analysiert, wie die Popkultur das Bild der arbeitenden Frau prägt. In ihrer Heimat ist Taylor Swift mittlerweile ins Fadenkreuz der Republikaner geraten, verbreitet doch der rechtskonservative Sender Fox News sogar die Behauptung, dass die Musikerin eine Agentin des US-Verteidigungsministeriums sei. Auch gefälschte pornografische Bilder mit Swift, die kürzlich im Internet kursierten, werden von manchen als Teil der rechten Kampagne gegen sie gesehen. Kurz vor ihren Österreich-Konzerten am 8., 9. und 10. August im Ernst-Happel-Stadion analysieren Musikwirtschaftsforscher Peter Tschmuck, Journalistin Verena Bogner und Politologe David Jackson das Phänomen Taylor Swift.

Prophet im eigenen Land – Hommage zum 100. Geburtstag von James Baldwin

Er war eine der prägenden Persönlichkeiten der US-amerikanischen Gleichberechtigung, Bürgerrechtsaktivist und Schriftsteller – schwarz und schwul, mutig und empfindsam: James Baldwin, dessen Texte von seltener Wucht und Klarheit zeugen, war ein Prophet der klaren Worte. Zu seinem 100. Geburtstag erlebt sein Werk, in dem er ganz ohne Hass für Veränderung kämpfte, eine Renaissance. 37 Jahre nach seinem Tod ist der Autor und Aktivist, der seinen Weg als Jugendprediger begann und als erster schwarzer Schriftsteller auf dem Titelblatt des „Time Magazine“ landete, so präsent wie seit den 1960er Jahren nicht mehr. Die „Black Lives Matter“-Bewegung kürte ihn zu ihrer Galionsfigur, kämpfte er doch gemeinsam mit seinem Freund Martin Luther King auf der Straße wie in seinen Romanen gegen Rassismus, Gewalt und Unterdrückung. „Da ist alles dabei von Wut bis zu einer seltenen Zärtlichkeit“, urteilte etwa sein Schriftstellerkollege Paul Auster. Der eindrucksvolle Dokumentarfilm „I Am Not Your Negro“ über die Biografien von Martin Luther King, Malcolm X und Medgar Evers, der auf Baldwins Fragment basiert, wurde für den Oscar nominiert, sein Roman „Beale Street Blues” – eine bewegende Hommage an die Liebe – 2018 von Hollywood verfilmt. Es ist ein Triumph mit bitterer Note. Denn nach einem halben Jahrhundert sind Baldwins Beobachtungen und Botschaften nach wie vor aktuell. Diskriminierung, Gewalt, Polizeibrutalität und Rassismus gehören bis heute zum Alltag schwarzer Amerikaner:innen. Ganz ohne Politik sei James Baldwin nicht zu haben, seine Literatur zähle zu Recht heute zu den Klassikern Amerikas, ist Kulturjournalist René Aguigah überzeugt. Über Aguigahs kürzlich erschienene Biografie „James Baldwin, Der Zeuge“ und über die Wiederentdeckung dessen Werks spricht Peter Schneeberger mit dem Autor live im Studio.

Schlachtfeld des Grauens – Nicolas Stemanns „Orestie“ bei den Salzburger Festspielen

Schuld, Rache und Sühne stehen im Zentrum der 2.500 Jahre alten Trilogie „Orestie“ nach Aischylos, Sophokles und Euripides. Das Werk beschreibt die psychische Grundstruktur, die Menschen dazu bringt, sich in Kriege zu begeben. Alle wähnen sich im Recht, für alle verheißen Krieg und Mord das Wiederherstellen eines einstmals rechtmäßigen Zustands. Und doch funktioniert es nicht, veranschaulichen diese Texte doch minutiös, wie überfordert der Mensch inmitten von Krisen und Krieg ist. Mit unausweichlicher Gnadenlosigkeit wird aufgezeigt, wie stets neue Rache und Vergeltung erzeugt werden, nie aber eine Wiedergutmachung des erlittenen Leids stattfindet. Wie böse ist der Mensch? Wie entkommt man der Gewaltspirale? Diesen Fragen geht der deutsche Regisseur Nicolas Stemann in seiner Inszenierung des antiken Stoffs für die Salzburger Festspiele nach. Seine Neufassung entsteht vor dem Hintergrund einer Gegenwart, die täglich die Auswirkungen von Krieg vor Augen führt – in einer Zeit, in der Demokratie immer mehr infrage gestellt und wie ein Auslaufmodell gehandelt wird. Stemann geht in seiner Bearbeitung des „Orestie Komplexes“ der Frage nach einem friedlichen Zusammenleben nach. Auch eigens von ihm komponierte Musik wird im Stück zu hören sein. Denn Musik war schon in der Antike in die Darstellungen integriert. Der „kulturMontag“ berichtet von der Premiere auf der Pernerinsel in Hallein.

Dokumentation: „Zimmer frei – Übernachten in besonderer Architektur: Provence“ (23.15 Uhr)

Wie wichtig ist die Art der Unterkunft im Urlaub, wenn die Landschaft perfekt ist? Die ORF-Kultur-Sendereihe „Zimmer frei“ zeigt ausgewählte Feriendomizile, die die Baustile der Regionen aufgreifen, weiterentwickeln und prägen, das jeweilige Landschaftsbild unterstreichen und einen Brückenschlag zwischen historischer Baumaterie und zeitgenössischem Design wagen. Diesmal besucht Martin Traxl in der mittlerweile sechsten Ausgabe des Formats sehr unterschiedliche Bauten und Projekte im Südosten Frankreichs, in der Provence. Zu Wort kommen neben Architektinnen und Architekten, Bauherrinnen und -herren sowie Hoteliers auch Fachleute, die über die Bedeutung und Geschichte der Architektur in der Provence, den Wandel in der baulichen Gestaltung, sowie auch die gesellschaftlichen Aspekte von Kunst und Architektur sprechen. Genauso abwechslungsreich und vielfältig wie die Topografie und Landschaft der Region sind auch die Objekte, die rund um Marseille, Arles, Cassis und Saint Tropez – zwischen Urbanität, mediterranem Flair und ländlichem Idyll – zu finden sind: Von der ehemaligen Dorfschule, die nun als Pension fungiert, dem aufgelassenen Karmelitinnenkloster, das heutzutage den Fokus auf Wellness und Genuss statt Kontemplation setzt, dem einstigen Spital im Zentrum von Marseille, das sich zum 5-Sterne-Refugium gewandelt hat, bis hin zum aus dem Dornröschenschlaf erweckten Art-Deco-Hotel, in dem Anfang des 20. Jahrhunderts schon die Crème de la Crème der Gesellschaft geurlaubt hat. All diesen Objekten gemein ist das Feingefühl für die Revitalisierung historischer Bausubstanz, Geschick und Können in der Handwerkskunst sowie ein Verständnis dafür, dass das Alte und das Neue eine Symbiose eingehen können. Temporäres Wohnen im Architekturdenkmal von Le Corbusier ist in der Provence genauso möglich wie Erholung und Entspannung im jahrhundertealten Château – eingebettet zwischen Weingärten und Kunstinstallationen von Frank Gehry und Bob Dylan – oder ein Wochenendtrip, der einer architektonischen Zeitreise in die Sixties gleicht. Doch auch neu geschaffene Objekte zeigen, wie die Grenzen von Architektur und Natur verschwimmen, wie schlichtes Design mit opulenter Flora in Einklang gebracht wird.

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