DIE SAMSTAG-PRESSE – 29. MÄRZ 2025

DIE SAMSTAG-PRESSE – 29. MÄRZ 2025

Gezim Myshketa, Barno Ismatullaeva © Brinkhoff-Mögenburg

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 29. MÄRZ 2025

Hamburg
Karin Beier kann auch Oper: Hamburg feiert Donizettis Maria Stuarda
Paukenschlag am Gänsemarkt: Mit einer großartigen Maria Stuarda feiert die Hamburgische Staatsoper erstmals Donizettis gesangliches Meisterwerk in all seiner stimmlichen Pracht! Auch die verständliche, vielseitige Regie der Schauspielhaus-Intendantin Karin Beier überzeugte.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

Hamburg/Trovatore
Marco Bertis Manrico fegt die Premierenbesetzung vom Platz!
Nach einer musikalisch mäßigen Premierenbesetzung vor einem Jahr stemmt eine bärenstarke Gesangsbesetzung den Hamburger Trovatore auf die Spitze des Verdi-Podiums. Vor allem Marco Bertis siegessicherer Manrico brachte das Repertoirepublikum aus dem Häuschen.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

Wien
Der Wiener Musikverein hat seinen Spielplan 2025/26 veröffentlicht
Für Stimmenfreunde gibt es folgende Auflistung, die sich ganz auf die Gesangsdarbietungen konzentriert: Benjamin Bernheim, Günther Groissböck, Camilla Nylund, Eleonora Buratto, Elīna Garanča & Aigul Akhmetshina Lead Musikverein Wien’s 2025-26 Season
musikverein.at/spielplan

Berlin
Auch die Berliner Staatsoper Unter den Linden hat ihren Spielplan 2025/26 bekanntgegeben und zaubert einige der ganz großen Namen der Opernszene aus dem Hut
. Darunter Wagners Der Ring des Nibelungen mit Christian Thielemann am Dirigentenpult, Marina Rebeka sowohl in La traviata als auch in Aida, Sonya Yoncheva ebenfalls im Doppelpack als Tosca sowie als Norma, Simon Keenlyside als Wozzeck, Roberto Alagna und Aigul Akhmetshina als Samson und Dalila, Benjamin Bernheim in Les contes d’Hoffmann oder Anna Netrebko, die nächste Saison erstmals die Amelia in Verdis Un ballo in maschera singen wird. Der komplette Spielplan der Lindenoper:
staatsoper-berlin.de

Wien/Arnold Schönberg-Center
Philharmonischer Streicherklang begeistert im Arnold Schönberg Center
Das ASC hat eine Kooperation mit den Wiener Philharmonikern begonnen. Der erste Abend mit Quartetten von Schönberg und Beethoven war sehr gelungen und lässt auf weitere Konzerte mit exquisiter Kammermusik hoffen.
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de

Wien
„Die Verlobung im Kloster“ als verwirrende Opernfusion der Herzen
DerStandard.at

Johann Strauss 2025 in Wien: Franui fetzt durch gereinigte Meister-Operette (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung/nmz.de

Das unaufhaltsame Verschwinden der Programmhefte am Theater
DeStandard.at

Florenz
Italiens Kulturministerium fordert zehn Millionen Euro Entschädigung von Pereira

Die Staatsanwaltschaft fordert wegen wegen Veruntreuung und Unterschlagung vier Jahre und vier Monate Haft für den österreichischen Kulturmanager
DerStandard.at

Salzburg
Salzburger Landestheater stellt 2025/26 Fragen zu Mensch und Maschine
Viele junge Regiestimmen in der nächsten Spielzeit, die vorige Saison brachte eine stabile Auslastung von rund 85 Prozent
DerStandard.at

Graz
Ein Tor zur internationalen Musikwelt in Graz (Bezahlartikel)
Jubiläen, internationale Stars und wiederentdeckte Komponistinnen: Das Programm der Spielzeit 2025/26 im Musikverein Graz ist auch für Wiener Klassikinteressierte verlockend.
DiePresse.com

Klagenfurt
Wer ist die Schönste im ganzen Land? –
La Cenerentola! Rossinis „Aschenputtel“ als Casting Show am Stadttheater Klagenfurt
opernmagazin.de

Berlin
Die Spielzeit 2025/26 der Berliner Staatsoper unter den Linden
kulturfreak.de

Die Pläne der Staatsoper Unter den Linden: Das wird ja sowas von herrlich  (Bezahlartikel)
Intendantin Elisabeth Sobotka und Generalmusikdirektor Christian Thielemann stellen die Saison 20256/27 der Berliner Staatsoper vor. Zu den Sparvorgaben des Senats würden sie am liebsten schweigen.
Tagesspiegel.de

Der Gesang des Glases: Das Rundfunk-Sinfonieorchester spielt Mozart und Widmann (Bezahlartikel)
Tagesspiegel.de

München
Janine Jansen mit dem BRSO: „Bernsteins Serenade wird oft unterschätzt
BR-Klassik.de

Dortmund
„O, göttliche Not!“ Wagners „Walküre“ in Dortmund begeistert auf ganzer Linie
opernmagazin.de

Schwerin
Vorschau: Ballett-Oper „Dido an Aeneas“ ist „wie ein Eisberg“
ndr.de

Tonträger
Album der Woche – Vincenzo Bellini: I Puritani
BR-Klassik.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

News
Elīna Garanča Receives Prize from Association Austria – Nordic & Baltic Countries
operawire.com

Wien
Prokofiev: Betrothal in a Monastery at MusikTheater an der Wien |
Live Review Damiano Michieletto has a lot of fun with his subject, bolstered by a largely Russian cast who milk it with style
gramophone.co.uk

Berlin
Anna Netrebko, Sonya Yoncheva, Magdalena Kožená, Michael Volle, Anja Kampe, Serena Sáenz, Lisette Oropesa & Ludovic Tézier Lead Staatsoper Unter den Linden’s 2025-26 Season
operawire.com

Paris
Théâtre des Champs-Elysées 2024-25 Review: Werther
Contemporary Production Gives Massenet’s Opera New Splendor
operawire.com

Toulouse
Caesar’s Gallic Wars at home: Norma at the Théâtre du Capitole de Toulouse
bachtrack.com/de

London
Britten Sinfonia/Berman review – haunting premiere about memories of the Holocaust
Michael Zev Gordon’s new piece about his Polish Jewish ancestors, for two narrators, a baritone and string orchestra, was performed with nuance, solemnity and intensity
TheGuardian.com

New York
Slatkin returns to Philharmonic with American music and Shostakovich
newyorkclassicalreview.com

Washington
Five premieres, Puccini’s “Il Trittico” on tap in NSO’s 2025-26 season
washingtonclassicalreview.com

Under Trump, Kennedy Center’s Classical Offerings Will (Mostly) Go On (Subscription required)
The center’s opera company and orchestra are planning typical seasons. But one opera was withdrawn from the lineup by the artists who created it, who objected to the president’s takeover.
NewYorkTimes.com

Melbourne
Highly polished Mozart from Stagg, Bezuidenhout and Freiburg Baroque in Melbourne
bachtrack.com/de

Sydney
Schubert’s Winterreise: Trifonov & Goerne in Recital (Sydney Symphony Orchestra)
The magic of Goerne and Trifonov take us to another world with Schubert’s bleak winter journey.
limelight-arts.com.au

Recordings
The five unmissable new classical recordings this week, featuring
Kate Lindsey and Jonathan Tetelman New recordings this week of Puccini’s Tosca, Wallen’s orchestral works and piano quintets by Dvořák and Price
gramophone.co.uk

Sally Matthews, Iván Ayón-Rivas, Serena Sáenz & Véronique Gens Lead New CD/DVD Release
operawire.com

Dvořák and Price String Quintets album review – a pairing of passion and sparkle
TheGuardian.com

Ballett / Tanz

Wien
„Modus Vivendi“ des Serapionstheaters als unendlicher Spaß

DerStandard.at

„Modus Vivendi“ des Serapion Theaters: Magie der Bilderwelten aus dem Alltag
Überwältigender Zauber mit wenigen Mitteln: „Modus vivendi“ im Odeon Theater.
Kurier.at

Ausstellungen

Parkresidenz Hamburg / Alser Poppenbüttel
Frauenklang 14: Salome tanzt in Grün-, Blau- und Goldtönen
Man sieht die Bilder voller Energie und Dynamik. Obwohl die Gesichtszüge der dargestellten Frau nicht sichtbar sind, ist ihre Bewegung extrem lebendig. So fasse ich kurz, wie Freja Sandkamm den „Tanz der sieben Schleier“ von Salome in ihren Gemälden präsentiert. Ich habe nur zwei Gemälde des Zyklus fotografiert, die anderen soll man lieber mit eigenen Augen zu sehen – insbesondere das letzte, auf dem Salome ihren letzten Schleier ablegt.
Von Jolanta Łada-Zielke
Klassik-begeistert.de

Buch/Literatur

Leipzig
Kristine Bilkau gewinnt Preis der Leipziger Buchmesse
Kristine Bilkau hat den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik gewonnen. Sie wurde für ihren Roman „Halbinsel“ ausgezeichnet. Die in Hamburg lebende Bilkau, die 2022 mit ihrem Roman „Nebenan“ auf der Shortlist des Deutschen Buchpreise stand, erzählt in „Halbinsel“ von der Auseinandersetzung der Endvierzigerin und Alleinerzieherin Annett mit ihrer Tochter Linn auf einer Halbinsel im nordfriesischen Wattenmeer. Nach einem körperlichen Zusammenbruch findet die politisch stark engagierte Tochter Zuflucht bei der Mutter – und Zeit für eine intensive Auseinandersetzung über die großen gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit.
Kurier.at

Medien

Österreich
Steigende Preise

Schon wieder! Handy und Internet ab April teurer
Ab April müssen sich viele Handy- und Internetkunden erneut auf steigende Preise einstellen. Ein Tarifwechsel kann oft bares Geld sparen.
Heute.at

ORF/Dancing Stars
Dancing Stars“-Exit: Heilwig Pfanzelter dankt ihrem Knie beim Show-Aus
Die Entscheidung ist gefallen: Heilwig Pfanzelter und Florian Gschaider müssen das „Dancing Star“-Parkett verlassen. Die charmante Fernsehsprecherin zeigte sich nicht enttäuscht, sondern erklärte: „Ich bedanke mich bei meinem rechten Knie. Das hat im November, Dezember so Schwierigkeiten gemacht. Das Tanzen hat das alles wiedergutgemacht.“
krone.at

Politik

Österreich
Falschaussage-Prozess: Nächste Etappe in der Berufung von Ex-Kanzler Kurz
Die WKStA hat vor drei Wochen ihre Stellungnahme zu den Rechtsmitteln der Verteidiger abgegeben. Das OLG könnte noch vor dem Sommer eine Entscheidung treffen, wird spekuliert.
Kurier.at

Wien
Umfrage: Wer am Sonntag die Wien-Wahl gewinnen würde
Ein Monat vor der Wien-Wahl zeigt eine aktuelle Umfrage, wie es um die Parteien und ihre Spitzenkandidaten steht.
oe24.at

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 29. MÄRZ 2025)

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 29. MÄRZ 2025)

Quelle: onlinemerker.com

BARCELONA/Gran Teatre del Liceu: LOHENGRIN Rezension mit Exkurs – Premiere 

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Foto: Klaus Billand

Eine absurde “Überschreibung”

Der lange in Barcelona erwartete neue „Lohengrin“ in der Regie von Katharina Wagner war einmal mehr ein bisweilen krampfhaft wirkender Versuch, das Regisseurstheater (statt des bekannten „Regietheaters“) in den Exzess zu treiben. Ihre Inszenierung war ursprünglich als Koproduktion gedacht mit Premieren im März 2020 in Barcelona und im November 2020 in Leipzig. „Die klischeehaften Schablonen von Gut und Böse werden in unserer Inszenierung in Frage gestellt“, so Katharina Wagner damals. Wegen der Corona-Pandemie wurde Barcelona abgesagt ebenso wie Leipzig wegen nicht zu realisierender Anforderungen an das Bühnenbild. So konnte Katharina Wagners Inszenierung beim Festival Wagner 2022 in Leipzig nicht gezeigt werden, und der damals künstlerische Produktionsleiter der Oper Leipzig, Patrick Bialdyga, übernahm die Inszenierung 2020 in einer gekürzten Fassung. Sie wurde in gestreckter Form auch im Festival 2022 gezeigt. Erinnerungen an die unerfreulichen Umstände bei der von Katharina Wagner zunächst verantworteten, „spannenden“, und dann kurzfristig fallen gelassenen Inszenierung einer 7,5-stündigen Kurzversion des „Ring“ in Buenos Aires 2012 wurden wach… Damals übernahm eine argentinische Regisseurin ad hoc.

Ähnlich wie bei Jossi Wieler, Sergio Morabito und Anna Viebrock bei ihrem Salzburger „Lohengrin“, den der Wiener Staatsoperndirektor trotz seiner Überzeugung, dass im Musiktheater das, was man in hässlichem Neudeutsch als Neulesung oder gar Überschreibung bezeichnet, nicht gehe, an das Haus am Ring holte, wird hier die Geschichte auf den Kopf gestellt. Während des musikalisch so herrlich – man denke nur an Nietzsches Charakterisierung der sphärischen Klänge des Vorspiels mit „Blau, von opiatischer, narkotischer Wirkung“ – zur Einstimmung auf das Stück komponierten Vorspiels wird gleich eine ganz neue Geschichte hinzugefügt. Es zeigt zunächst Elsa und Gottfried im Wald in geschwisterlicher Eintracht. Da taucht Lohengrin in Jeans auf, fängt mit dem ahnungslosen Gottfried an zu spielen und ertränkt ihn langsam, aber sicher, in einem dunklen Teich.

Diesmal ist also anders als in Salzburg und Wien nicht Elsa sondern sogar Lohengrin der Mörder – man kann es kaum fassen! Ein schwarzer (mechanischer) Schwan beobachtet die Mordtat und ist im weiteren Verlauf immer wieder zu sehen, ein von Lohengrin logischerweise verhasster Zeuge seiner Tat. Das bringt dem Schwan zunächst einen boshaften Tritt von Lohengrin ins Aus, was einen Lacher im Publikum hervorruft. Später steckt er ihn in eine große Kiste, von denen 40-50 immer wieder vom Chor rumpelnd auf der Bühne hin und her manövriert werden, zum Abwinken! Das Bühnenbild, ein dunkler Wald mit einem Hügel hinter dem Teich, stammt von Marc Löhrer, die weitgehend ansehnlichen Kostüme entwarf Thomas Kaiser und die mit vielen Dunkeltönen arbeitende Beleuchtung steuerte Peter E. Younes bei.

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© David Duano

Auf Geheiß des Königs werden parallel zu Elsas Ruf an ihren Retter gleichzeitig diese großen Kisten aufgestapelt, um ihr den bereits von Telramund mitgebrachten Strang, den er zuvor über einen Ast geworfen hatte, anlegen zu können, was der stoisch agierende Heerrufer während ihres letzten verzweifelten Rufs auch tatsächlich tut! Später steht Lohengrin bei seinem Auftritt neben dem Strang und schließlich Telramund, der ihn sich im 2. Akt selbst anlegen will. Allein, der Ast bricht banal ab und macht ihn, der von seiner Frau auch mehrmals getreten wird und somit fast wie ein von den Rheintöchtern gepiesackter Alberich wirkt, einmal mehr zur Lachnummer. Unterdessen fischt Ortrud im Teich herum, um nach Gottfried zu suchen, während der oben sitzende Schwan mit dem Schnabel auf die Stelle deutet, wo Lohengrin ihn ertränkt hatte. Sie schmeißt einen Wasserpflanzenhaufen nach dem anderen klatschend an Land. Immerhin findet Telramund Gottfrieds Krone, die Lohengrin in der Nähe verbuddelt hatte. Ein Beweis gegen den vermeintlichen „Schwanenritter“!

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© David Duano

Der dramaturgisch so bedeutende Dialog zwischen Ortrud und Telramund im 2. Akt verpuffte damit stimmlich und natürlich auch musikalisch wie das Vorspiel, Elsas verzweifelter Ruf an ihren Retter und manch anderer musikdramatisch bedeutende Moment den ganzen Abend über. Krimihafte, „Tatort“-ähnliche Aufklärungs-Banalität mit Unterhaltungspotential war offenbar gewünscht in der dem Regisseurstheater ureigenen Weise, bloß keine dem Stück immanente Bedeutungsschwere aufkommen zu lassen. Auch wenn diese vom Komponisten musikalisch und – gerade bei Richard Wagner – musikdramatisch auch szenisch angezeigt ist. Er war bei seinem „Lohengrin“ ja durchaus schon auf dem Weg zu seinem „Kunstwerk der Zukunft“ 1849/50, dem Gesamtkunstwerk. Aber man weiß es ja schließlich besser! Oder glaubt es jedenfalls zu wissen…

Die drei in das Wald-Einheitsbühnenbild von oben hineinfahrenden schneeweißen Boxen auf Stelzen als sterile Schlafzimmer lassen nun alle mögliche Spielchen zu, um direkten Auseinandersetzungen zu entgehen, sind aber für die Sänger anders als das hinten nicht geschlossene Wald-Bühnenbild akustisch ideal. Offenbar ist ein Zimmer das von Ortrud, die sich hier ständig umzieht. Das mittlere gehört der traurigen Elsa, die ständig mit der türkisgrünen Schärpe ihres Bruders Gottfried beschäftigt ist, die er bei seinem ungeklärten Verschwinden während des Vorspiels zurückgelassen hatte. Und das dritte ist das von Lohengrin, dessen blaue Jacke am Schrank hängt und abwechselnd von Ortrud, Telramund und den vier „Edlen“ nach möglichen Beweisen durchsucht wird. Eines findet man, Lohengrins Wappen, und hält es Elsa im weiteren Verlauf als vermeintlichen Beweis für seine Mordtat ständig vor die Nase. Im 3. Akt geht Elsa zum großen Dialog mit Lohengrin jedoch in ihres! Man hört sich also eigentlich nicht zu, singt aber dennoch so, als wäre es – wie eigentlich vorgesehen – Tête-à-Tête. Sollte damit einmal wieder der oberlehrerhafte Vorwurf kultiviert werden, dass sich heute ja ohnehin immer weniger zugehört wird, was ja auch in gewissem Maße richtig ist? Aber gerade die Dialogintensität der Kunstform Oper könnte doch dokumentieren, dass sich einander Zuhören schon lohnt und Sinn macht! Das ist in dieser Regiekonzept-Ideologie aber wohl nicht möglich, bzw. man kommt gar nicht auf die Idee, ganz abgesehen davon, dass es dem jeweiligen Stück entspräche. Das wäre im Regisseurstheater ja das wohl da Letzte!

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© David Duano

Manches in dieser Inszenierung wirkte gar schon wie Slapstick, wenn nicht Lohengrin während der Gralserzählung erst den Schwan liebkoste, der anstelle Telramunds unter dem Leichentuch hervorkommt, ihn dann aber noch während der Erzählung mit drei Messerstichen tötet. Nur ein weiteres Beispiel für viele Momente und „Ideen“, wie massiv gegen das Stück und den Text inszeniert wird, und last but – weiß Gott – not least, noch heftiger gegen die Musik. Apart wirkt auch, dass Ortrud mit dem Messer, mit dem Telramund Lohengrin in dessen Schlafzimmer äußerst ungeschickt zu verletzen suchte, den Schützer von Brabant bis in die Finalszene bedroht. Als Lohengrin erkennt, dass er die Macht in Brabant nicht übernehmen kann, entleibt er sich, während Ortrud wie in Salzburg und Wien die Plastik-Leiche Gottfrieds aus dem Tümpel zieht. Ein Déjà-vu also.

Katharina Wagner macht hier mit ihrem Dramaturgen Daniel Weber eigentlich ein Theaterstück namens „Lohengrin“ und blendet selbst als Urenkelin Richard Wagners aus, dass es sich um die Kunstgattung Musiktheater handelt, bei einem insgesamt letztlich auch nicht wasserdichten Regiekonzept. Im Vordergrund stand wohl wieder einmal der Versuch, etwas ganz „Neues“, oder wie man vom Grünen Hügel oft hört, „Spannendes“ zu machen. Allein, es wirkte bisweilen gar langwellig! Ein Buhorkan selbst des ansonsten nicht so sehr dafür bekannten Publikums von Barcelona war die Folge, den Katharina Wagner mit dem leading team lachend entgegennahm. In Deutschland wäre das sicher noch viel mehr gewesen, aber hier war die Ablehnung selbst bei dieser Regie und Ästhetik wirklich überraschend.

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© David Duano

Das Sängerensemble war im Prinzip und naheliegenderweise eine Bayreuth-Auslese. Exzellent in der Titelrolle wie immer Klaus Florian Vogt mit dem für den in der Tonart A-Dur auftretenden Lohengrin passenden Timbre; sehr gut Miina-Liisa Värelä als Premieren-Ortrud mit glanzvollen Spitzentönen und intensivem rachedurstigem Spiel; eindrucksvoll und souverän Günther Groissböck als König Heinrich; gut, aber nicht überragend Elisabeth Teige als Elsa mit abgedunkeltem Sopran; und stimmlich mehr Alberich als Telramund Ólafur Sigurdarson, der auch wie Alberich behandelt wurde und dessen Stimme ins Charakterfach weist. Roman Trekel als Heerufer sang über seinen früheren Möglichkeiten. Ein sehr gut singender, aber einerseits oft uneindeutig und andererseits militärisch komissartig geführter Chor unter Pablo Assante. Immer wieder verschwand der Chor an Stellen, an denen er eigentlich auf der Bühne sein müsste, so beispielsweise bei der Gralserzählung. Andererseits fanden, während Monologe gesungen wurden, ständig banale und oft geräuschvolle Nebenaktionen statt.

Josep Pons sorgte mit dem Orquestra Simfònica del Gran Teatre del Liceu für einen weitgehend guten bis sehr guten „Lohengrin“-Sound. Leider kam dieser nicht immer zu der Wirkung, die man in den großen Momenten der „Lohengrin“-Partitur, wie den Vorspielen zum 1. und 2. Akt und den großen Monologen von Elsa und Lohengrin gewohnt ist. Nahezu zwanghaft störten die meist entbehrlichen Nebenaktionen auf der Bühne den musikalischen Hörgenuss und natürlich die Konzentration auf die Musik. Im stürmischen Vorspiel zum 3. Akt mit einem dann endlich einmal sinnvollerweise aus dem Off singenden Chor konnte das Orchester voll zeigen, was an Dramatik und Prägnanz in ihm steckt. Das Orquestra Simfònica del Gran Teatre del Liceu verfügt über ein hervorragendes Streicherensemble, und auch die Bläser, spezielel auch die Fanfaren aus den Proszeniumslogen im 3. Akt trugen signifikant zum musikalischen Gelingen bei, welches Josep Pons mit ruhiger Hand und großer Rücksicht auf die Sänger bestens zu steuern wusste. So entstand also ein sehr gemischter szenisch-musikalischer Eindruck dieser „Lohengrin“-Premiere in der Regie von Katharina Wagner am Gran Teatre del Liceu – mit entsprechender Publikums-„Würdigung“.

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© David Duano

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© David Duano

Exkurs, aber vielleicht gar nicht so „ex“

Angesichts der beiden selbst im Rahmen der Ideologie des Regisseurstheater – eigentlich Regietheater genannt, aber im Prinzip sinnfrei, da jedes Theaterstück eine Regie hat – „Lohengrin“-Inszenierungen von Wieler/Morabito/Viebrock in Salzburg und Wien einerseits und nun Katharina Wagner in Barcelona andererseits sehe ich mich veranlasst, einmal ein paar Gedanken zu solch entfremdenden, ja Werk-konterkarierenden Interpretationen dieses großen Universalwerks von Richard Wagner und anderen Opern zu thematisieren.

  1. Auf der Alten Oper Frankfurt, und sicher auf einer Reihe weiterer deutscher Opern- und Konzerthäuser, steht die Trias „Dem Wahren Schönen Guten“. Es ist ein klassisches Ideal, das über lange Zeit das kulturelle und künstlerische Leitbild unserer westlichen Kultur entscheidend geprägt hat. Es geht auf die alten Griechen zurück, genauer auf Sokrates, für den vor allem das Gute im Mittelpunkt stand. Gut ist für ihn, was 1. das richtige Maß hat, 2. schön ist und 3. wahr ist. Sind alle drei Aspekte im Leben vereint, ist es ein gutes Leben. Das Wahre, Schöne und Gute sind bei Sokrates also eng miteinander verknüpft. Auch wenn diese Trias über die Renaissance und Aufklärung bis in die Moderne an Intensität und Akzeptanz verloren hat, auch unter dem Einfluss der Philosophie Nietzsches, der der Auffassung war, dass das Schöne und Gute eins sei und die Hinzunahme des Wahren unstatthaft, ist sie sicher, auch wenn nur unbewusst, ein Teil der Motivation, in die Oper zu gehen. Auch wenn Nietzsche meinte: „Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zu Grunde gehen. (In Nietzsches „Wille zur Macht“).
  2. Angesichts dieser beiden „Lohengrin“-Interpretationen, in denen eine „Befragung der Rollenbilder“und eine „Befreiung der Figuren aus einer szenischen Schockstarre“ (Morabito) erfolgen soll, bzw. „klischeehafte Schablonen von Gut und Böse in Frage gestellt werden“ (K. Wagner) sollen, aber, de facto, das Böse in das Gute und das Gute in das Böse verkehrt wird, muss man sich wie bei einigen anderen der Regisseurstheater-Apologeten ernsthaft fragen, ob hier überhaupt noch von der einstigen, aber auch heute bei der großen Mehrzahl der Opernbesucher immer noch als relevant und wünschenswert empfundenen Suche nach dem Wahren, Schönen, Guten bei einem Opernbesuch Notiz genommen wird.
  3. Bei der Überlegung, wie es zu einer solchen Verkehrung des Guten in das Böse und umgekehrt gegen wie Dramaturgie des Stücks – und nebenbei, aber weiß Gott nicht nur nebenbei, total gegen die Partitur des Komponisten – was besonders bei Richard Wagner sofort dem auffällt, der das Stück auch musikalisch kennt, kommt, ist wohl auch die Autobiografie der jeweiligen Regisseure in Betracht zu ziehen. Wer da in seiner Kindheit und Jugend, vielleicht auch noch später, die Bedeutung und Relevanz für das menschliche Zusammenleben von Schönem und Gutem, durchaus in Nietzsches Fassung einerseits und der Wahrheit andererseits nicht vermittelt bekommen oder selbst erlebt hat, mag sich mit einigen Stoffen der Opernliteratur, die gerade diesem Ideal huldigen, schwer tun. Und dazu gehört ganz eindeutig Wagners „Lohengrin“.
  4. Es spielt aber auch die Konkurrenz unter den vermeintlich avantgardistischen Regisseuren des Regisseurstheater eine Rolle. Die Oper ist nun einmal eine museale Kunst, wie es schon Marcel Prawy ausdrückte, denn die etwa 45 großen Werke des Kanons und etwa weitere 80-100 sind einmalig und auch aus ihrer Zeit heraus zu verstehen. Es kam seit etwa 1950 kaum noch etwas Vergleichbares nach. Da sie aber alle künstlerische Universalwerke darstellen, sind sie auf vielfältige Weise, auch unter Hinzunahme aktueller und zeitgenössischer Gegebenheiten, interpretierbar, ohne sie dabei in ihrer Grundaussage verfälschen zu müssen, nur um vermeintlich aktuell und „spannend“ zu sein. Es gibt mit den neuen Technologien der Oper, und damit ist nicht eine parallele Kinoübertragung gemeint, mit Phantasie und Ehrfurcht vor dem Stück sowie der Intentionen des Komponisten etliche Formen der Interpretation bei guter Werkkenntnis und -analyse. Der kürzlich verstorbene Regisseur Hans-Peter Lehmann, Mitarbeiter Wieland Wagners in Neu-Bayreuth ab 1951 und langjähriger Intendant der Oper Hannover, sagte auf der Premierenfeier seines „Ring“ in der Hala Ludowa in Wroclaw 2006: „Der ‚Ring‘  ist auf 1000 verschiedene Weisen zu inszenieren“.
  5. Man stelle sich nun einmal einen spanischen Besucher der „Lohengrin“-Premiere am Gran Teatre del Liceu in Barcelona vor, der in diesem Stagione-Theater nicht alle Stücke kennt, die er im Abo hat, auch nicht den „Lohengrin“. Er hat aber ein feines Gehör für die Musik einer Oper und ihre Bedeutung in Bezug auf das Theatralische. Was muss ein solcher Opernfreund, der zudem noch 300 Euro für einen Parkettplatz bezahlt haben mag, bei den himmlischen A-Dur-Klängen des Vorspiels denken, zu denen ein Mord auf offener Bühne geschieht und das, wo er doch weiß, dass gerade Wagner stets um die Einheit von Musik und Handlung bedacht war?! Ein Programmheft, in dem vielleicht ein Interview des Dramaturgen mit der Regisseurin zu lesen gewesen wäre, gab es nicht, nur einen Besetzungszettel. Zu einer geplanten Pressekonferenz bzw. einem Interview im Vorfeld der Premiere erschien die Regisseurin auch nicht.
  6. Und das bringt mich zur Frage der Einbeziehung oder zumindest zur Beachtung des Publikums. Natürlich ist Kunst, die nach dem Geschmack des Publikums gemacht wird, keine Kunst, allenfalls Kunsthandwerk. Die extremste Variante dieser Auffassung war auf grässliche Art und Weise in der Nazi-Zeit zu erleben. Aber im anderen Extrem überhaupt nicht auf die Publikums-Motivation, in die Oper zu gehen, auf dessen mögliche Kenntnis der Materie, aber auch auf seine Erwartungshaltung für einen Opernabend zumindest bis zu einem gewissen Grade einzugehen, ist ebenfalls bedenklich.
  7. Am Ende des Tages wird Oper und Theater überhaupt für ein Publikum gemacht, wie der Journalist für eine Leserschaft schreibt, die er oft nicht einmal kennt. Wenn kein Publikum mehr da ist und keine Leserschaft, verlieren Regisseur und Journalist ihren Job, und dann ist Feierabend! Auch mit der Oper! Wird, und da sind auch die Intendanzen gemeint, überhaupt einmal darüber nachgedacht, warum bei überzogenen Regisseurstheater-Produktionen die Reihen nach der Premiere zu signifikanten Teilen leer bleiben und auch die Abos zurückgegeben werden?! Dass den Einnahmenausfall der Steuerzahler trägt und zum größten Teil der, der gar nicht in die Oper geht, sollte nicht beruhigen. Also, das Publikum gehört viel mehr in den Fokus bei solch extremen Regie-Konzepten, was man mit Publikums-Diskussionen und dergleichen bewirken kann, wo dann Argumente und Zweifel vorgebacht sowie Fragen gestellt werden können. Ein Opernregisseur hat sich bestimmt noch nie Gedanken gemacht, ob die Akzeptanz seiner Inszenierung Auswirkung auf die finanzielle Situation des jeweiligen Hauses hat…
  8. Zum Schluss sei die berühmte (nicht nur) Wagner-Sängerin Anja Silja erwähnt, die in der aktuellen Ausgabe des ORPHEUS – Oper und mehr ein sehr interessantes Interview zum Regietheater gegeben hat, mit dem Titel “Dieses Regietheater hat mit Regie nichts mehr zu tun“. Sie unterstellt den heutigen Regisseuren, mit ihren Erfindungen die Jugend für die Oper zu interessieren. Das gelingt aber ganz und gar nicht, wie übrigens auch eine etwa 2018 in den USA gemachte Studie bewiesen hat. Auch postuliert Silja völlig zu Recht, dass in einer Oper Dirigent und Regisseur zusammenwirken müssen, was bekanntlich nur selten passiert. Oper sei eine Gemeinschaftsarbeit. Sogar Asmik Grigorian habe unlängst sinngemäß gesagt, dass das – Regietheater – die Oper kaputtmache. Bei wirklich interessanter Regie wäre das anders. Und das erlebe ich immer wieder auf den Bühnen in Südeuropa. Ein Lösungsansatz für diese Fehlentwicklungen sei die Ensemblepflege, wo gemeinsam die Rollen und das Werk erarbeitet werden und Dirigenten wie Regisseure auch die Entwicklung der Sänger fördern können. Siljas finales Placet: „Die Oper ins Heute zu transferieren, ist sicher nicht der richtige Weg“. Sic!

Klaus Billand

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Das Stuttgarter Ballett trauert um Ray Barra

Addio a Ray Barra, uno degli ultimi miti dell'epoca Cranko
Ray Barra © giornale de la danza/Ken Bell

Ray Barra, ehemaliger Erster Solist des Stuttgarter Balletts, ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Ray Barra war, gerade in der Anfangszeit von Crankos Schaffen in Stuttgart, einer der bedeutendsten Tänzer im Ensemble. Bis zu dem frühzeitigen Aus seiner
Bühnenkarriere schuf Cranko für ihn mehrere Rollen, wie den Romeo in Romeo und Julia, oder die gleichnamige Titelrolle in Onegin.

Ray Barra begann seine tänzerische Ausbildung in seinem Geburtsort San Francisco und setzte sie am American Ballet Theatre in New York und in Kopenhagen fort. Als Solist tanzte er zunächst beim San Francisco Ballet, von 1953-1959 dann beim American Ballet Theatre und von 1959-1966 als Erster Solist beim Stuttgarter Ballett. Hier arbeitete er mit vielen großen Choreographen und tanzte an der Seite vieler berühmter Partnerinnen wie Marcia Haydée, Lynn Seymour, Violette Verdy, Carla Fracci und Birgit Keil. Er war weltweit in einer Vielzahl von Hauptrollen zu sehen, von denen mehrere John Cranko eigens für ihn kreiert hatte, so etwa Romeo, Onegin sowie die Prinzen in Schwanensee und in Der Feuervogel.

Ein Riss der Achillessehne beendete schon früh Ray Barras Bühnenkarriere, woraufhin Kenneth MacMillan, den Barra bereits früher als Ballettmeister und Assistent unterstützt hatte, ihn 1966 als Ballettmeister an die Deutsche Oper Berlin holte. Später lehrte er in Frankfurt und bei John Neumeier in Hamburg, nach einer Zeit als Gastchoreograph des Madrider Ballet Nacional de España-Clásico übernahm er hier die künstlerische Leitung, von 1994 bis 1996 schließlich war er Ballettdirektor in Berlin.

Erste eigene Choreographien entstanden 1965 im Auftrag von John Cranko für Workshops des Stuttgarter Balletts. Später choreographierte Ray Barra Opern-, Operetten- und Musicalproduktionen an der Stuttgarter Oper, darunter Kiss Me Kate und Der
Zigeunerbaron. Weitere Choreografien entstanden für die Opernhäuser in Berlin, Frankfurt, München, Hamburg, Wien und die Salzburger Festspiele, für das Ballett des Nationaltheaters München und für das Ballet Nacional de España Clásico, darunter die
Ballette Der Nussknacker, Don Quijote, Schwanensee, Raymonda, Die Schneekönigin und Canto General.

Das gesamte Stuttgarter Ballett trauert um den Verlust dieser Ballettlegende. Unsere Gedanken sind mit den Freunden und der Familie von Ray Barra, er wird für immer ein wichtiger Teil in der Geschichte des Stuttgarter Balletts sein.

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HERBSTTAGE BLINDENMARKT: 36. Herbsttage Blindenmarkt: Vorverkauf startet

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Martin Mairinger als „Bumerli“, DER SCHOKOLADENSOLDAT, Herbsttage 2025. © Lukas Johann

Intendant Michael Garschall präsentiert 2025 Oscar Straus’ Schokoladensoldat“ – Max Müller gastiert zum vierten Mal in „Blima“ mit einem neuen Programm.

Ein Gustostückerl präsentiert Intendant Michael Garschall 2025 im Rahmen der 36. Auflage der Herbsttage Blindenmarkt: Vom 3. bis 26. Oktober 2025 stehen Oscar Straus und sein „Schokoladensoldat“ auf dem Programm. Bei der alljährlichen Matinee am 19. Oktober 2025 wird Publikumsliebling Max Müller wieder sein Publikum begeistern. Sowohl für die Operettenaufführungen als auch für die Matinee startet am 4. April 2025 der Kartenvorverkauf.

Wunderschöne Melodien, mitreißende Tanzeinlagen und insbesondere viel Humor sind garantiert, wenn die 36. Herbsttage Blindenmarkt am 3. Oktober 2025 mit Oscar Straus’ „Schokoladensoldat“ starten.

Das von Rudolf Bernauer und Leopold Jacobson verfasste Textbuch basiert auf George Bernhard Shaws Komödie „Helden“. Die Operette komponierte Straus 1907, unmittelbar nach seinem Erfolg mit „Ein Walzertraum“. „Der Schokoladensoldat“ (ursprünglich: „Der tapfere Soldat“) begeisterte von Anfang an das Publikum, sodass die Operette schon bald nach der Uraufführung am 14. November 1908 im Theater an der Wien auch international reüssierte, unter anderem im englischen und französischen Sprachraum.

„Komm, komm, Held meiner Träume …“ ist nur einer der vielen Ohrwürmer zum Mitsummen. Martin Mairinger wird die Rolle des „Bumerli“ übernehmen, Regie führt der Blindenmarkter Publikumsliebling Marcus Ganser, am Dirigentenpult steht der neue Musikchef Thomas Böttcher.

„Operette nach Maß – eine Liebeserklärung!“

Am 19. Oktober 2025 wird Max Müller, bekannt unter anderem durch seine Rolle als Michael „Michi“ Mohr in der Krimiserie „Die Rosenheim-Cops“, sein Publikum in die Welt der Operette mit Stationen bei Maxim, in der Puszta, auf einem Wiener Maskenball, bei Frau Luna auf dem Mond und möglicherweise auch am Wolfgangsee, in Berlin und Paris entführen. „Operette nach Maß – eine Liebeserklärung!“ heißt das Programm und ist durchaus wörtlich zu nehmen.

Informationen und Karten:

Online-Tickets (zum Originalpreis) für alle Operettenaufführungen und die Matinee mit Max Müller am 19. Oktober 2025 sowie weitere Informationen: www.herbsttage.at, Tel. 07473/666 80,

 Kartenbüro: Gemeindeamt Blindenmarkt, Hauptstraße 17, 2. Stock (Aufzug), Freitag 10.00 – 12.00 Uhr

Foto-Download: https://www.herbsttage.at/presse/

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Künstlerinformationen: Der norwegische Bass Christian Valle gibt in Bern sein Rollendebut als Hagen:

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© Simon Pauly

Wagner: Götterdämmerung Hagen

Bühnen Bern
Dirigent: Nicholas Carter
Regie: Ewelina Marciniak
Premiere: 30. März 2025

Folgevorstellungen: 5., 13., 16. April 2025
2., 11., 17 Mai 2025
1.Juni 2025

https://buehnenbern.ch/spielplan/programm/gotterdammerung/

www.artistainternational.com/bass/christian-valle

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Preisermäßigte Eintrittskarten  (über „Verbund): Wiener Volksoper

Zum Selbstbestellen

Der Aktionscode ist Frühling die Kartenbuchung bitte aus dem jeweiligen Saalplan vornehmen oder mit dem Link im Spielplan

https://tickets.volksoper.at/webshop/webticket/shop?eventlist

Besetzung, Beginnzeit und Inhalt über www.volksoper.at

Meine Empfehlungen: The Moon wears a white shirt
Lass und die Welt vergessen
Die lustigen Weiber von Windsor

Volksoper – die Karten kosten 25.-€

 04.4. The moon wears a white shirt  (Werkeinführung  18:30 im Galeriefoyer)
10.4. Follies (Vorpremiere)
16.4. Die lustigen Weiber von Windsor
19.4. Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938
20.4. Die lustigen Weiber von Windsor
26.4. 18:00 Die Csárdásfürstin (Werkeinführung um 17:15)

Freundliche Grüße
Anneliese Blauensteiner
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Stadttheater Klagenfurt: Uraufführung QUEERinthia 

Ein Projekt von Noam Brusilovsky
Auftragswerk des Stadttheaters Klagenfurt

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© Max Hilsamer

PREMIERE 10. April 2025, 19.30 Uhr

Der junge israelische Theatermacher Noam Brusilovsky und sein Team haben am Stadttheater Klagenfurt bereits mit Nicht sehen über die unfassbaren sexuell, psychisch und körperlich gewalttätigen Übergriffe auf junge Menschen in Kärnten im Namen der Medizin aufmerksam gemacht. Das Auftragswerk wurde 2022 mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet. Nun weisen sie mit ihrem aktuellen Projekt erneut auf das Unsichtbare in Kärnten hin.

Weit oben in den Karawanken verbirgt sich ein Dorf, von dem bisher noch niemand gehört hat. Selbst die Wandernden, die jede Kurve der Gebirge zu kennen meinen, würden nie erahnen, dass zwischen den steilen Bergspitzen der Karawanken eine versteckte, isolierte Gemeinde lebt: QUEERinthia. Die Legende besagt, dass sie sich vor langer Zeit dort ansiedelte, um frei und selbstbestimmt zu leben – eine queere, alpine Utopie. Dieses Jahr hat die Gemeinde beschlossen ihr Coming Out zu feiern. Sie will sich den Menschen aus dem Tal vorstellen, um ihnen die Vielfalt zurückzubringen, die sie zu verlieren drohen. Dazu wird ein großes Dorffest veranstaltet.

Ist das Tal bereit?

Ausgehend von dieser Fiktion erzählt das Stück QUEERinthia die Biografien von sechs Menschen aus Kärnten. Begleitet von dokumentarischen Filmaufnahmen und Musik erfahren wir von Zugezogenen, Weggezogenen und Heimkehrenden über das queere Leben in Kärnten.

Der Begriff »queer«, auf Deutsch »schräg«, wurde einst als Beschimpfung für schwule, lesbische und trans-Personen, sowie all diejenigen außerhalb der Kategorien Mann und Frau verwendet.  Im Laufe der Geschichte wurde sich der Begriff jedoch als stolze Selbstbezeichnung angeeignet. Queerness durchkreuzt die binäre Logik und öffnet den Blick für Zwischenräume. Es bezeichnet eine Grenzregion – wie auch Kärnten selbst eine ist.

Das Stück widmet sich den unerzählten queeren Geschichten Kärntens, berichtet von Schmerz und Hoffnung. Zwischen Fiktion und Dokumentarischem wird nicht nur die Unterdrückung geschildert, sondern auch ein Spektrum der Vielfalt der Region entworfen.

AUTOR UND REGIE Noam Brusilovsky
RECHERCHE/DRAMATURGIE/TEXTMITARBEIT Lotta Beckers
BÜHNE UND KOSTÜME Maria Magdalena Emmerig
MUSIK Tobias Purfürst
VIDEO Max Hilsamer

MIT: Brigitte Souček, Kristóf Gellén, Klara Mydia, Fabienne Velina, Enis Husic, Matthias Winkler, Mika Janez Palmisano

Weitere Vorstellungen bis 23. Mai 2025
Einführungsmatinee 30. März 2025, 11 Uhr, Bühne
Einführung vor jeder Vorstellung um 19.00 Uhr im Galeriefoyer
Schulvorstellung 20. Mai 2025

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AUSSTELLUNG GEMEINSCHAFT BILDENDER KÜNSTLER: WASSER – KRAFT IN DER ALTEN SCHIEBERKAMMER (1150 Meiselstraße 20)

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Liebe Kunstfreunde, liebe Kunstfreundinnen,

ich würde mich freuen Dich, Sie, Euch anläßlich unserer Ausstellung begrüßen zu dürfen
Charlotte Pohl

PS:  Ich bin am 3. April von 16.00 bis 18,30  in der „Alten Schieberkammer“ anwesend
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