Andris Nelsons © Marco Borggreve
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 31. Mai 2025
Leipzig
Mit Nelsons fegt auch die Babi-Jar-Sinfonie durch Leipzig
Mit einer fulminanten, weltmächtigen Babi-Jar-Sinfonie fegten Andris Nelsons und das Gewandhausorchester das Leipziger Gewandhaus auch am 9. Sinfoniekonzert des Schostakowitsch-Festivals völlig vom Hocker. Baiba Skride spielte das zweite Violinkonzert nicht weniger souverän.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de
Kommentar
Spitzentöne: Die unheilvollen Konsequenzen des Siegerlieds von Johannes „JJ“ Pietsch
So. Da sitze ich über dem Thema der Woche und weiß nicht, womit ich beginne, so wenig und so viel ist dazu zu bemerken. Gewiss: Das Gezwitscher des Schlagersängers Johannes „JJ“ Pietsch ist prinzipiell diesseits und jenseits der Rampe nicht die Aufregung wert. Ebenso gut könnte sich Simone Lugner in die Debatte um die Harvard University einbringen. Aber leider ist der Eurovision Song Contest nicht Dancing Stars, weshalb der Sängerknabe als Repräsentant eines Täterlandes zur Unzeit alles aufgerührt hat, was selbst intellektuellen Kalibern bei der Einordnung Qual bereitet: einerseits den schändlichen, als Israel-Kritik kostümierten Antisemitismus rechter und linker Mindestbelichteter in Kumpanei mit arabischen Importnazis. Andererseits die verwerfliche Denunziationsindustrie, die Künstlern ständig politische Bekenntnisse abverlangt, um im Fall inopportuner Antworten gut monetarisierbare digitale Lynchkommandos in Bewegung setzen zu können.
news.at
Hamburg/Staatsoper
Tristan und Isolde finden im Weltraum nicht zueinander
Catherine Foster beeindruckte als Isolde mit immer noch schönem Stimmklang und enormer Schallstärke. Und Katja Pieweck sang eine wunderbare Brangäne, ihr Habet acht! Habet acht! Schon weicht dem Tag die Nacht im zweiten Aufzug gelang ihr zum Niederknien schön.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de
»Er riecht nach frischem Moos, vielleicht«
Bodyshaming in einer Online-Kritik und unverhülltes Groupietum in der ZEIT. Die Musikkritik steckt in der Krise – und reagiert mit Stilblüten.
backstageclassical.com
Wiener Festwochen
Was Sie schon immer über Erdbeben wissen wollten (Bezahlartikel)
Feine Anspielungen auf die israelische Politik in Zeiten der Erschütterung: Itay Tiran inszeniert „Richard III.“ und Christopher Rüping „All about Earthquakes“ bei den Wiener Festwochen.
FrankfurterAllgemeine.net
Florenz
Kulturmanager Pereira in Florenz wegen Veruntreuung verurteilt
Der ehemalige Intendant der Salzburger Festspiele wurde zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt
DerStandard.at
Graz
Musikverein der Graz Linien lud zu Konzertabend am Schlossberg
Der Musikverein der Graz Linien lud zu einem echten musikalischen „Leckerbissen“ in die Kasematten am Schloßberg – und wurde dabei von zwei Top-Stars unterstützt.
5Minuten.at
CD-Besprechung
Lullys „Atys“ wird mit tanzenden Sängern zu einer intensiv körperlichen Interpretation
Eine insgesamt großartig gelungene Aufführung. Opulent abermals die Ausstattung, neben einer DVD und Blu-ray Disc enthält die Box auch noch die Tonaufnahme auf CD sowie ein üppig ausgestattetes Booklet. Chapeau!
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de
Salzburg
Poesie der Verwandlung
Die Proben zur diesjährigen Opernproduktion der Salzburger Pfingstfestspiele laufen. Keine „fertige“ Oper diesmal, sondern ein Pasticcio schönster Nummern von Antonio Vivaldi zu Geschichten von Ovid. Das Leitungsteam über Hotel Metamorphosis
DrehpunktKultur.at
Schildkröte und Mandoline
Mozarteumorchester / Saison 2025/26
Drehpunktkultur.at
Wolfsthal
Wolfsthaler Sommerspiele starteten mit der Oper „Marco Visconti“
NiederösterreichischeNachrichten.at
München
Sir Simon Rattle im Interview: „Ein Live-Konzert ist das wunderbarste Ritual“
Beim BRSO dirigiert Simon Rattle einen rein französischen Abend – mit Werken von Pierre Boulez, Francis Poulenc und Maurice Ravel. Musik, in der viel Rituelles steckt. Und auch privat pflegt Rattle einige Rituale, besonders vor Konzerten. Welche das sind, verrät er im Interview mit BR-KLASSIK.
BR-Klassik.de
Hamburg / Köln
Bechers Bilanz – Mai 2025: Brücken abreißen in Köln
Von allen Websites tönen Warnungen über die an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführte große Oper von Unsuk Chin: zu lang, zu viel Text. Stimmt.
nmz.de
Karlsruhe
Eine haarige Angelegenheit – Tschaikowskys „Eugen Onegin“ kommt in Karlsruhe allmählich in Fahrt
Dass Tschaikowskys „Eugen Onegin“ eigentlich „Tatjana“ heißen müsse, wurde verschiedentlich moniert. Denn das reiche Gefühlsleben der verträumten Gutsbesitzertochter, deren Liebe enttäuscht wird und die zu fürstlichen Ehren aufsteigt, ist viel interessanter als die Kaltschnäuzigkeit des blasierten Dandys, der ihr das Herz bricht. Tschaikowsky bedenkt sie mit einigen seiner schönsten musikalischen Einfälle und einer umfangreichen, sehr schwer zu singenden Partie.
NeueMusikzeitung/nmz.de
Berlin
„Zusammenarbeit hat es in diesem Sinne nie gegeben“
Sarah Wedl-Wilson, die neue parteilose Kultursenatorin, distanziert sich deutlich vom politischen Stil ihres Vorgängers und Ex-Chefs Joe Chialo.
taz.de
Frankfurt
Frankfurt: Starke Frauen auf Abwegen
Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bringt in Frankfurt zwei besondere Opern auf die Bühne.
FrankfurterRundschau.de
Basel
LiedBasel: Rezital Christoph Prégardien / Michael Gees
opernmagazin.de
Glyndebourne
„Der Barbier von Sevilla“ in Glyndebourne als zündender und frischer Rossini
Zum ersten Mal war ich in Glyndebourne in der immerhin schon 91. Saison, seit John Christie das Opernfestival, nach einem Beginn im berühmten Organ Room mit seiner Frau, die als bekannte Sopranistin daran nicht unbeteiligt war, gegründet hat.
Opernmagazin.de
Feuilleton
Sopranist Bruno de Sá im Interview: Die Magie der hohen Stimme
Bruno de Sá ist einer der wenigen männlichen Soprane weltweit. Im BR-KLASSIK-Interview erklärt der Brasilianer mit der einzigartigen Stimme den Unterschied zu Countertenören. Heute ist er in Bayreuth zu erleben.
BR-Klassik.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
Longborough
Vaudeville comes to Longborough in a UK premiere of Wahnfried: the birth of the Wagner cult
seenandheard-international.com
Wahnfried: The Birth of the Wagner Cult review –
Longborough Festival Opera’s 2025 season opens with a UK premiere
musicomh.com
Wormsley
Donizetti: Elixir of Love at Garsington Opera | Live Review
A terrific evening which could not have been better received by an enthusiastic audience A wonderful augury for the season as a whol
gramophone.co.uk
Dr Feelgood wins the day: Richard Burkhard lights up Garsington Opera’s L’elisir d’amore
bachtrack.com/de
New York
Metropolitan Opera 2024-25 Review: The Queen of Spades
The Stars Align for a Riveting Revival of a Tchaikovsky Classic
operawire.com
Kissin and friends explore Shostakovich sonatas at Carnegie
newyorkclassicalreview.com
Williamsburg, Virginia
Madama Butterfly in Williamsburg
operatoday.com
Béla Bartók: Complete Piano Concertos album review – Tomáš Vrána rises to the challenge
TheGuardian.com
Chopin: Piano Sonatas Nos. 2 & 3 (Benjamin Grosvenor)
Grosvenor displays his chops in a kaleidoscopic Chopin album.
limelight-arts.com.au
Ballett/Tanz
Hamburg
Demis Volpi zieht sein Ballett Demian zurück – zumindest für diese Spielzeit
Die politische Führung wird Demis Volpi wohl halten, zum einen, um nicht mit einer hohen Abfindung die Bürgerschaft aufzuschrecken, zum zweiten, um das fatale Versagen bei der Entscheidung der Neumeier-Nachfolge zu kaschieren und zum dritten, und das ist das Furchtbare, weil es offenbar von Seiten der Kulturpolitik genauso gewollt war.
Meinungsbeitrag von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de
Ballet / Dance
New York City Ballet: Midsummer comes early, uneven yet thrilling
bachtrack.com/de
The Ballet Kids of ‘Midsummer’ Bring Magic to the Bugs (Subscription required)
It could be that the youngest dancers are the real stars of “A Midsummer Night’s Dream” at New York City Ballet.
NewYorkTimes.com
Kabarett
Wien
Kabarett-Comeback von Michael Niavarani: Reise durch die Kulturgeschichte der Idioten (Bezahlartikel)
Kurier.at
Politik
Österreich
„Kein Schnitzel“ mehr – VP-Minister macht klare Ansage
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) betont in einem Video nun, dass jetzt alle in Österreich die „Ärmel aufkrempeln“ müssen. Die zahlreichen Sparmaßnahmen und Kürzungen der Regierung reichen nicht aus, um das marode Budget zu sanieren, heißt es jetzt. Denn sollte sich der Standort nicht erholen und die heimische Wirtschaft angekurbelt werden, könnte der Schuldenberg sogar noch weiter wachsen.
Heute.at
„Selbstdarstellungstrip der Neos“ Schellhorn, Sonderbüro: Nun neuer 20-Millionen-Aufreger
Blau-pinker Schlagabtausch um die Kandidatur für einen nicht-ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat! Dieser belastet das Budget mit 20 Millionen Euro. Wir NEOS drängen die Privilegien der Parteien und ihrer Netzwerke zurück“ – das versprachen die Pinken noch im Wahlkampf zur Nationalratswahl 2024. Nun, in Regierungsverantwortung, hat sich der Zugang offenbar gewandelt.
Heute.at
Österreich
KURIER-OGM-Umfrage: Mehrheit will noch mehr im System sparen
Das Aus für den Klimabonus trifft Mehrheit der Befragten. Wer für neue Steuern, staatliche Privatisierungen und den geplanten U-Ausschuss ist.
Kurier.at
USA
Elon Musk beendet Tätigkeit für US-Regierung
Seine geplante Zeit als „besonderer Regierungsmitarbeiter“ gehe zu Ende, er werde seinen Posten in der Regierung von Präsident Donald Trump aufgeben, erklärte Musk am Mittwoch in seinem Onlinedienst X mit Blick auf seine Tätigkeit bei der Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge). Der Status des „besonderen Regierungsmitarbeiters“ ist auf 130 Tage begrenzt.
Vol.at
Musk zerlegt Trumps „schönstes Gesetz“ – vor Millionen TV-Zuschauern
Der reichste Mann der Welt torpediert den Präsidenten. Musk hat das Herzstück der zweiten Präsidentschaft kritisiert, ins Lächerliche gezogen und Trump indirekt Versagen vorgeworfen.
Gefunden vn TTT
Morgenpost.de
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Unter’m Strich
Paris
600 Quadratmeter! Karl Lagerfelds Luxusvilla in Paris kommt unter den Hammer
Die Luxusvilla des legendären Modeschöpfers kommt unter den Hammer. Startpreis: stolze 4,6 Millionen Euro! Wir haben alle Details.
oe24.at
INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 31. MAI 2025)
INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 31. MAI 2025)
Quelle: onlinemerker.com
68. WIENER OPERNBALL: VERKAUFSSTART AM 2. JUNI 2025 – ERSTMALS MIT VERLOSUNG
© Victoria Nazarova
„Figaro“ und das Geld
Dass unsereins erzürnt eine Vorstellung verlässt, hat oft mit Liebe zu tun. Eine Partitur, die einen seit der Kindheit in glückliche Erregung versetzt, dickfellig niedergeprügelt: So etwas erduldete an der Volksoper soeben „Figaros Hochzeit“, grob musiziert und von der inszenierenden Direktorin Lotte de Beer kosmetisch mit dem Vorschlaghammer behandelt. Da es in diesen Zeiten allerdings vordringlich um Geld geht, will ich Ihnen das Folgende nicht vorenthalten: Alle vier Logenränge – 32 Logen, deren teuerste Plätze 92 Euro kosten – sind gesperrt, ebenso die Galerie Seite. Wieso? Die Direktorin fand ihre Inszenierung aus Aix-en-Provence derart epochal, dass sie sich zur Übernahme entschloss, obwohl das Malheur gar nicht auf die Volksopernbühne passt und zahlreiche Besucher nichts gesehen hätten. Koste es, was es wolle! Gewiss, auch der gottlob scheidende Volkstheaterdirektor Kay Voges hat den Rang gesperrt, weil die verbliebenen Publikumsrudimente nicht einmal das Parkett gefüllt hätten. Aber „Figaro“ ist ein beliebtes, gut besuchtes Werk. Hier werden also aus bloßer Selbstüberschätzung erhebliche Summen verschleudert…
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SO 1. 6. 2025
MUSIKALISCHE REISE DURCH WIEN MIT JONAS KAUFMANN UND EINE HOMMAGE AN OTTO SCHENK!
20.15 Uhr
JONAS KAUFMANN – MEIN WIEN
Musikalische Leitung Jochen Rieder
Mit Jonas Kaufmann & Rachel Willis-Sørensen
Prager Philharmoniker
Wiener Konzerthaus 2019
Für den deutschen Startenor Jonas Kaufmann ist Wien viel mehr als nur die „Stadt der Musik.“
Nach seiner akustischen Reise durch alle Facetten der Wiener Musik, die der Sänger in seiner CD „Mein Wien“ unternommen hat, führt er in diesem Konzertfilm seine Fans an jene Orte, welche die Donaumetropole in seinen Augen wirklich einzigartig machen: Höhepunkte seines Auftrittes im Wiener Konzerthaus, bei dem er mit Rachel WillisSørensen Evergreens der Wiener Musikgeschichte zum Besten gab, werden in dieser Dokumentation von zahlreichen Geschichten und Anekdoten umrahmt, die Jonas Kaufmann mit der Stadt an der Donau verbinden.
21.30 Uhr
ZUM 95. GEBURTSTAG VON OTTO SCHENK: LUDWIG VAN BEETHOVEN: FIDELIO
Musikalische Leitung Leonard Bernstein
Regie Otto Schenk
Mit Gundula Janowitz, René Kollo u.v.m.
Wiener Staatsoper 1978
Der kürzlich verstorbene Otto Schenk hätte am 12. Juni seinen 95. Geburtstag gefeiert!
ORF III gedenkt aus diesem Anlass Schenk als Opern-Regisseur mit einem wahren Archivschatz: seiner legendären Inszenierung des Fidelio an der Wiener Staatsoper!
Am Pult stand niemand Geringerer als Leonard Bernstein, es singen Opern-Stars wie Gundula Janowitz (als Leonore) und René Kollo (als Florestan).
„Erlebnis Bühne“ zeigt diese Produktion von Beethovens Befreiungsoper aus dem Jahr 1978 exklusiv in einer neuen Bearbeitung
Das Gesamtprogramm Juni 2025 in der Ausgabe vom Montag!
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AUF DEN SPUREN VON JOHANN SEBASTIAN BACH : ARNSTADT
Der Hauptplatz. Foto: Robert Quitta
Arnstadt ist eine entzückende kleine Stadt in der Mitte von Thüringen. Sie hatte im Laufe des 20.Jahrhunderts gleich doppeltes Glück. Zuerst wurde sie im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört, und dann lag sie bis 1989 auf dem Gebiet der DDR. Wo man Gebäude aus ideologischen Gründen zwar verfallen liess, aber kein Geld hatte, sie niederzureissen und neue zu bauen. So konnte Arnstadt nach der Wende aufgrund der erhaltenen Bausubstanz mustergültig renoviert werden und ist heute ein nahezu idealtypisches deutsches Städtchen wie wir Ausländer es gerne haben: mit Fachwerkhäusern und allem drum und dran, schon fast unwirklich an der Disneylandhaftigkeit vorbeischrammend.
Der Riedplatz. Foto: Robert Quitta
Ein Aufenthalt in Arnstadt ist ungemein idyllisch und entspannend, denn der Ort ist nicht nur pipifein renoviert, sondern auch noch sehr begrünt. Und zwar originalerweise, und nicht künstlich von der Stadtplanung verordnet. Beim Anblick der über die ganze Stadt verteilten blühenden Lindenbäume fühlt man sich wie in eine andere, schönere, unhektischere Zeit versetzt. Besonders bezaubernd ist diese Atmosphäre an den zwei weitläufigen Hauptplätzen, dem Riedplatz und dem Marktplatz zu erleben.
Der lümmelnde Bach. Foto: Robert Quitta
Arnstadt wäre an und für sich schon wegen all dieser einnehmenden Eigenschaften einen Besuch wert, die meisten Gäste kommen aber doch wegen IHM, einem der Götter der europäisch klassischen Musik: Johann Sebastian Bach.
Die Bachkirche von außen. Foto: Robert Quitta
Die Bachkirche von innen. Foto: Robert Quitta
Der 18jährige Bach hatte hier nämlich seine erste Anstellung als Organist – in der Neuen Kirche (die seither natürlich Bachkirche heisst). Der willensstarke Jungspund mit seinem ausgeprägten Charakter und feurigem Temperament geriet alsbald in Konflikt mit den Autoritäten – durch eine unbewilligte monatelange „Bildungskarenz“ bei Buxtehude in Lübeck, durch Raufhändel vor dem Rathaus etc.
Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Bildhauer Bernd Goebel in seinem (vielkritisierten) Denkmal Bach hier nicht als würdevollen Perückenträger zeigt, sondern als einen auf einer kleinen Orgel hingeflätzten rebellischen Lümmel.
Weitere mit Bach verbundenen Sehenswürdigkeiten sind das (von einer privaten Initiative gerettete und geführte) Bachhaus in der Kohlgasse und das (als Witwensitz für Fürstin Elisabeth Albertine erbaute) Neue Schloss, in dem sich ein sehr liebevoll gestaltetes interaktives Bachmuseum befindet.
Nicht zu vergessen auch die Oberkirche, in der Johann Sebastian oft auf der Orgel geübt haben soll…und die darüber äußerst ungewöhnliche alttestamentarische Fresken auf den Balustraden der Empore aufweist.
Hotel Goldene Sonne. Foto: Robert Quitta
Für eine Erholungspause, für einen Café zwischendurch empfiehlt sich die brandneue Bugenhagen Classic Lounge in der Zimmerstrasse, für die Übernachtung das traditionelle, seit 1497 bestehende Hotel Zur Goldenen Sonne.
Es besitzt auch ein Restaurant (in dem schon die Bachs gezecht haben sollen), das ausgezeichnete Thüringische Spezialitäten auf der Karte hat, wie z.B. : Mutzbraten, Wickelklösse, Rindsrouladen.
Wer Glück oder gut geplant hat, kann seinen Aufenthalt in Arnstadt mit einem Bachkonzert in der Bachkirche krönen, wie heuer z.B. mit einer raren Aufführung seiner h-Moll-Messe. Eine Sternstunde für alle Bachverehrer.
Robert Quitta, Arnstadt