© Gregor Hohenberg Sony Classical, Jonas Kaufmann Palais Garnier, Paris
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 3. DEZEMBER 2023
Letzte Fragen
Jonas Kaufmann: »Ich mache mich doch nicht verrückt«
»Wenn man Blut und Wasser schwitzt, weil man nicht weiß, ob man den Abend zu Ende bringen kann, ist das nicht der richtige Beruf«, sagt der Tenor Jonas Kaufmann. Der Sänger hat gesundheitlich ein sehr schweres Jahr hinter sich. Nun steht er wieder auf der Bühne der Wiener Staatsoper und singt in „Turandot“.
DiePresse.com
Graz
Sänger Andè Schuen:
„Bei Liedern reize ich gerne meine Grenzen aus“ – Bariton Andrè Schuen ist nicht nur ein gefragter Opernstar, er liebt auch Liederabende. Am 14. Dezember gastiert er mit Mahler und Schubert im Grazer Musikverein. Der „Krone“ erzählte er, was er am Lied schätzt und warum er so selten in Graz singt.
https://www.krone.at/3183375
100. Geburtstag
Maria Callas, Star der Opernwelt und Klatschspalten
Die „Diva assoluta“ ist mit ihrer Virtuosität und Expressivität nach wie vor ein Vorbild, wenn es um glaubwürdige Intensität geht. Am Samstag würde sie 100 Jahre alt
DerStandard.at.story
Die Met im Kino
Zum Auftakt geht’s an den Amazonas
Zum Start in die neue Live-Opernsaison bringen die Kinos am Samstag, 9. Dezember, um 19 Uhr Ailyn Pérez in „Florencia en el Amazonas“ live und direkt aus New York auf die Kinoleinwand. Ab Dezember bis in den Mai des kommenden Jahres hinein präsentieren ausgewählte Kinos Star Movie sieben Aufführungen aus der New Yorker Metropolitan Opera. Auf Musikfreunde mit höchsten Ansprüchen wartet ein Opern-Erlebnis mit beeindruckenden Bildern, perfektem Ton und höchstem Komfort.
NiederösterreichischeNachrichten.at
Berlin/Philharmonie
Über jeden Zweifel erhaben: Ein Countertenor als Superstar
Multitalent Jakub Józef Orliński und das Alte-Musik Ensemble „Il pomo d’oro“ euphorisieren die ausverkaufte Philharmonie. Ihr Programm „Beyond“ ist mehr als Konzert, mehr als Show.
Tagesspiegel.de
Sol Gabetta und Bertrand Chamayou: Schwelgen und wärmen
Ein Kammermusikabend mit dem argentinischen Cello-Superstar und dem französischen Pianisten in der Berliner Philharmonie.
Tagesspiegel.de
Bad Ischl
Intendantin zur Kulturhauptstadt 2024: „Salzkammergut ist exemplarisch“
DerStandard.at.story
Berlin
Jakub Józef Orliński: Magier der knallharten Berechnung
Der polnische Countertenor Jakub Józef Orliński singt in Berlin und versetzt die TikTok-Oldies in Ekstase.
BerlinerZeitung.de.kultur
Schwetzingen
Barocke Seifenoper – Reinhard Keiser: Nebucadnezar
Das Theater Heidelberg gräbt für die Wintersaison in Schwetzingen eine Oper aus dem Jahr 1704 aus. „Nebucadnezar“ erzählt jedoch keine Geschichte aus der Bibel, sondern eine Geschichte voller Intrigen und Liebesrivalitäten – die dem heutigen Fernsehen in Nichts nachsteht.
DeutscheBühne.de.kritiken
Frankfurt
Oper in Frankfurt: Zeit für eine neue „Aida“ (Bezahlartikel)
Das Trauma muss tief gesessen haben: Nachdem 1981 Hans Neuenfels das Publikum mit seiner Inszenierung schockiert hat, gibt es erst jetzt in Frankfurt Verdis Spätwerk wieder zu sehen.
FrankfurterAllgemeine.net
Stuttgart
Komödiantischer Falstaff an der Staatsoper Stuttgart
bachtrack.com.de
München
Joseph Bastian dirigiert die Münchner Symphoniker
Die Konzerte unter dem neuen Chefdirigenten sollte man derzeit nicht verpassen
MuenchnerAbendzeitung.de
Mailand
Vor der berüchtigten Saisoneröffnung sagt der Direktor der Scala: «Ich mag diese Buhspiele nicht, die hat kein Sänger für einen falschen Ton verdient» (Bezahlartikel)
Tagblatt.ch
Links zu englischsprachigen Artikeln
Berlin
Opera’s Murderin’ Medea slays Berlin Twice!
https://observer.com/2023/12/opera-maria-callas-centenary-medea/
Barcelona Turandot is back at the Liceu in an updated version of the Nuria Espert production
seenandheard.international.com
London
Cavalleria Rusticana/Pagliacci review – compelling and compassionate theatre
Damiano Michieletto’s 2015 pairing of the two short operas returns for its third revival with a superb cast including Roberto Alagna, and carefully if sometimes solidly paced by Daniel Oren
TheGuardian.com.music
Review: CAVALLERIA RUSTICANA / PAGLIACCI, Royal Opera House
Two crowdpleasers do not disappoint in this popular revival
broadwayworld.westend
Cav and Pag: Michieletto’s splendid production at Covent Garden is revived once again
seenandheard.international.com
Royal Opera’s ‘Cav and Pag’ is compelling
https://www.thearticle.com/royal-operas-cav-and-pag-is-compelling
Cavalleria rusticana/Pagliacci review — murder, lust and fiery singing (Subscription required)
TheTimes.co&uk.article
The week in classical: The Barber of Seville; Apartment House – review
TheGuardian.com.music
New York
Metropolitan Opera 2023-24 Review: Tannhäuser
Andreas Schager & Christian Gerhaher Shine Amidst Chaos From Climate Change Protestors
https://operawire.com/metropolitan-opera-2023-24-review-tannhauser/
Review: Met’s First TANNHÄUSER of the Season Interrupted by Demonstrators
“The Show Must Go On,” Determined General Manager Gelb, with First-Rate Cast and Orchestra Under Runnicles’s Baton
broadwayworld.com.bww
Old school and better for it
As far as I know, Juan Diego Flórez last appeared in New York City (not totally to his advantage) as Alfredo in the Met’s garish new production of La Traviata back in December 2018, nearly five years ago.
https://parterre.com/2023/12/01/old-school-and-better-for-it/
Review: Daniel Barenboim Misses His American Swan Song
The ailing conductor was to have led the Staatskapelle Berlin in Brahms’s symphonies at Carnegie Hall. Yannick Nézet-Séguin jumped in.
TheNewYorkTimes.com
Washington
Q & A: Lawrence Brownlee on Rossini, Bel Canto & His Grammy-Nominated ‘Rising’
https://operawire.com/q-a-lawrence-brownlee-on-rossini-bel-canto-his-grammy-nominated-rising/
Opera Review: ‘The Promised End’ at Source Theatre
https://mdtheatreguide.com/2023/12/opera-review-the-promised-end-at-source-theatre/
Los Angeles
Framing Frida Kahlo and Diego Rivera: Mexico’s great revolutionary painters in opera
peoplesworld.com.article
Brisbane
Das Rheingold (Opera Australia)
Chen Shi-Zheng’s finely crafted Ring Cycle heralds a return to Neue Bayreuth, but with a human touch.
https://limelight-arts.com.au/reviews/das-rheingold-opera-australia/
Wagner on big screens: Opera Australia’s digital Rheingold is a mixed bag
bachtrack.com.de
Obituary
Opera star Mildred Miller, founder of Pittsburgh Festival Opera, dies at age 98
Miller debuted at the Met on Nov. 17, 1951, as Cherubino in „The Marriage of Figaro,“ which she performed a record 61 times. During her 23 years at the Met, she sang 338 performances, singing 21 different roles.
cbsnews.com.pittsburgh
Jazz
Berlin
Till Brönner: „Es macht Spaß, nicht vorhersehbar zu sein“
Im Interview spricht Jazz-Musiker Till Brönner über Weihnachtslieder, musikalische Einflüsse und seinen nächsten Auftritt in Berlin.
BerlinerMorgenpost.de
Sprechtheater
Wien/Kammerspiele
Kein Safe Space für Nazis! „Der Himbeerpflücker“ in den Kammerspielen
DerStandard.at.story
In St. Pölten beweist sich die Bühnentauglichkeit Ilse Aichingers
Sara Ostertag triumphiert im Landestheater Niederösterreich mit der Uraufführung des Romans „Die größere Hoffnung“
DerStandard.at.story
Film
Feuilleton
Schauspieler Christoph Waltz: «Der Antisemitismus ist eine ganz tiefe Krankheitsstelle in einer Gesellschaft.
Aber keine Tatsache, die man einfach hinzunehmen hat» In einem exklusiven Interview mit der «NZZ am Sonntag» spricht der Österreicher über die Oper, den Antisemitismus in seiner Kindheit und Neurosen als Familienerbe.
NeueZürcherZeitung.ch
Ausstellungen/Kunst
Österreich
Wolfgang Hollegha: Er war der stille Gigant der abstrakten Malerei
Nachruf. Einer der bedeutendsten Künstler Österreichs, kompromisslos auf seinem Weg, ist mit 94 Jahren verstorben
Kurier.at
Politik
Israel holt zur Zerstörung der Hamas aus
Nach der Feuerpause herrscht wieder Krieg im Gazastreifen. Israels Armee hat Hunderte Ziele der Terrororganisation Hamas im Süden ins Visier genommen. Zuerst schnellt ein Feuerstoß aus einem Tunnelschaft, dann ist schwarzer Rauch zu sehen. Kurz darauf erbebt das gesamte Gebiet, und riesige, graue Wolken steigen in den Himmel.
DiePresse.com
Österreich
Untersuchungen zur Causa Pilnacek: „Es gibt viele Wege, um eine Behörde lahmzulegen“
Was ist dran an den Vorwürfen gegen die ÖVP, die der mittlerweile verstorbene Justiz-Sektionschef in privater Runde geäußert hat? Korruptionsexperte Kreutner will dem mit einer Untersuchungskommission auf den Grund gehen.
Kurier.at
Praktische Tipps
Typische Fehler: Fünf Winter-Todsünden mit dem Auto
Der Winter ist für Autofahrer jedes Jahr wieder eine Herausforderung. Die Unfallgefahr ist deutlich erhöht und es gilt, Vorkehrungen für den Wagen zu treffen. Der Tüv Süd informiert über klassische Fehler, die viele dabei begehen.
Web.de.magazin
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Unter’m Strich
Fußball-EM: Österreich muss sich nicht mit der Favoritenrolle quälen
Frankreich, Niederlande und Polen/Wales/Finnland: ein leichtes Los sieht bei einer EM-Endrunde anders aus, aber Österreich hat damit den Vorteil, sich nicht mit der Favoritenrolle belasten zu müssen. Frei aufspielen ist die Prognose, Ralf Rangnick sucht das Rezept.
DiePresse.com
Österreich
Ski-Legende wird 70: „Der Klammer ist ein unschuldiges Bergbauernkind“
Sporthistoriker Rudolf Müllner begibt sich auf die Spuren von Franz Klammer und erklärt, warum der Kärntner der beliebteste heimische Skistar wurde.
Kurier.at
Wien
Handel: Shopping-Laune hielt sich am ersten Einkaufssamstag in Grenzen
Auf der Wiener Mariahilfer Straße herrschte gähnende Leere, in den Einkaufszentren war es nur wenig besser.
Kurier.at
INFOS DES TAGES (SONNTAG, 3. DEZEMBER 2023)
INFOS DES TAGES (SONNTAG, 3. DEZEMBER 2023)
Quelle: onlinemerker.com
MAILAND: DON CARLO – ein Videoclip
L’agitazione nei camerini prima della Prima alla Scala. In attesa che si aprano le porte sul foyer del @teatroallascala, facciamo un giro dietro le quinte del “Don Carlo”. L’evento sarà in diretta giovedì #7dicembre dalle 17.45 su @rai1official, per la prima volta in 4K, ma si potrà seguire anche su @raiplay_official e @radio3_rai.
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OPER FRANKFURT: HEUTE Premiere von Giuseppe Verdis Aida am Sonntag, dem 3. Dezember 2023, um 18 Uhr im Opernhaus
Inszenierung: Lydia Steier
Dirigent: Erik Nielsen
Guangun Yu (Aida) © Barbara Aumüller
© Barbara Aumüller
Stefano La Colla (Radamès), Guangun Yu (Aida), Nicholas Brownlee (Amonasro, im Hintergrund) © Barbara Aumüller
Guangun Yu (Aida), Claudia Mahnke (Amneris), Ensemble © Barbara Aumüller
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Brisbane/Australien: DAS RHEINGOLD – Premiere am 1. Dezember 2023
Totale Digitalisierung und ihre Grenzen…
Daniel Sumegi (Wotan) © Wallis Media / Opera Australia
Nun hat er also endlich begonnen, der schon für 2020 angekündigte neue „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner, ein Projekt der OPERA AUSTRALIA in der Inszenierung des Chinesen Chen Shi-Zheng am Lyric Theatre des Queensland Performing Arts Center im ostaustralischen Brisbane an der Pazifikküste. Wegen der Covid 19-Pandemie wurde die Neuinszenierung von Jahr zu Jahr verschoben, sodass man sie erst in diesem Jahr spielt, und zwar im Dezember gleich drei komplette Zyklen. Und als wollte Petrus noch im letzten Moment einen Strich durch die Rechnung der aus allen großen Städten Australiens angereisten Wagner-Freunde machen, denn auch hier gibt es viele, offensichtlich vor allem ältere, ließ er knapp eine Stunde vor Beginn des „Rheingold“ ein Gewitter mit Blitz, Donner und Starkregen über der Stadt niedergehen. Im Nu waren alle Taxis weg! Ich konnte mich wie 2011 in Shanghai (damals mit einem netterweise daherkommenden Mofa) nur noch mit einem privaten Autofahrer einigen, der an der Ampel stand, Erbarmen für mein Ansinnen und Leiden nach 35 Stunden Anreise und jet lag hatte und mich also hinbrachte, obwohl es in seine Gegenrichtung ging. Sonst hätte ich „Das Rheingold“ glatt verpasst. Die „Aussis“ sind wirklich sehr nett und gastfreundlich. Oh mein Gott, welcher Stress!
Chen Shi-Zheng, der in Shanghai und New York City lebt, wollte das Publikum mit dem ersten total digitalen „Ring“-Zyklus überraschen, mit 24 massiven, sieben Meter hohen LED Paneelen, die mit einem automatischen System choreografiert werden und dabei Räume öffnen und schließen, hin- und herfliegen, sowie ein digital gesteuertes Lichtsystem (Matthew Marshall) offenbaren. Opera Australia, und wir lassen es hier mal beim O-Ton, schreibt dazu: „This production will use the latest in video content creation techniques, audio-visual and lighting equipment to create an immersive awe-inspiring world, closer to ‘The Lord of the Rings’ films than a traditional theatre production”. Shi-Zheng ist ein erfolgreicher Film-, Theater- und Musikdirektor und ein Experte auf dem Gebiet der Technologie für Opern-Inszenierungen. Zum ersten Mal ist also hier zu erleben, wie chinesische Mythologie, Design und Technologie in eine Opern-Produktion eingewoben werden. Ein starker Anspruch! Beim Bühnenbild unterstützte ihn Associate Set Designer Maruti Evans.
Das sieht in der Tat erstmal bestechend und aufregend aus, wenngleich der Regisseur sich hier auf das klassische storytelling konzentriert. So sieht man also im 1. Bild drei Doubles der auf einem marmorartigen Riff singenden Rheintöchter an fast unsichtbaren Seilen mal hoch, mal tief im Rhein schweben, dessen wogende Wellen sich grünlich auf den Screens abbilden. Immer sind aber nur drei auf einmal zu sehen. Richard Wagner hätte 1876 in Bayreuth seine wahre Freude gehabt, als die Damen sich noch auf beengenden Holzkonstruktionen abquälen mussten… Später färbt sich das Wasser golden, nachdem Alberich bisweilen etwas zu unbedarft seine Überredungskunst an den Mädchen ausgereizt hat und ein Stück Marmor aus dem Riff rupft, das dann auch hell aufglüht. Schadenfroh lachend taumelt er mit seinem Riesenbuckel davon. Ganz wie Wagner es vorschrieb…
Die Chef-Götter, also Wotan und Fricka, kommen im 2. Bild im Lotussitz hereingefahren, eine Referenz an die asiatische Kultur, auch immer begleitet von asiatisch knapp, aber schick gekleideten jungen Statisten, die auch die Bühnenaufbauten verschieben und am Ende in einen großen fast hypnotischen Tanz verfallen werden. Man legt aber vor allem Wert auf göttliche Eleganz. Die göttlichen Kostüme bestehen aus modisch geschnittenen weißen Mänteln. Nur für die Rheintöchter, recht bunt britisch gemütlich wie zum Kaffeeklatsch, für Alberich und Mime mit braunen handwerklichen Lederoutfits, sowie für Erda mit meterlang verfilztem Haar hat sich Kostümbildnerin Anita Yavich etwas anderes einfallen lassen.
Finale 4. Szene © Wallis Media / Opera Australia
Es sollte alles perfekt und fast aseptisch aufeinander abgestimmt sein, die Ästhetik der Kostüme, die moderaten Bewegungen und das stets variierende Licht sollten mit den wechselnden Inhalten der Digital Content Designer (so heißt das nun) Leigh Sachwitz und flora&faunavisions, die auch für das Interactive Content Design and Programming zuständig waren, Hand in Hand gehen. Das gelang auch meist recht gut und überzeugend. Die Aufführung geriet damit sehr unterhaltsam wie auch einem Guss. Das hatte alles auch nichts mit dem Regietheater zu tun, wie es gerade beim Symposium „Regietheater in der der Oper – ein Irrweg?“ im Wiener Ehrbar-Saal diskutiert wurde, obwohl der Regisseur auch hier in der Gesamt-Produktion klar im Vordergrund steht. Er bewegt sich jedoch eng am Plot und folgt in großen Teilen sogar Wagners Regieanweisungen, nur mit den völlig von traditioneller Opernregie abweichenden stilistischen Mitteln modernster Digitaltechnik im Theaterbetrieb – eine andere Darstellungsform also, bei der die Werkaussage des Stücks klar erkennbar bleibt und im Prinzip auch im Vordergrund steht. Trotz aller Technik bleibt das Stück mit seinem Gehalt auch für den „Ring-Neuling“ klar erkennbar, und die Aktionen sind auch weitgehend im Zusammenhang mit der Musik nachvollziehbar.
Im 3. Bild, Nibelheim, sieht man ein wildes unterirdisches Felsengebirge und allerhand Feuer, mit dem die Nibelungen, deren große Qual unter Alberich plastisch dargestellt wird, das Gold produzieren. Unverständlich bleibt, warum nun ausgerechnet bei der Bildersprache dieser Digitalisierung die Drachenverwandlung Alberichs zum Slapstick gerät, denn einige Statisten tragen lediglich eine leicht bewegliche mittelgroße Schlange vor sich her. Was hätte man da auf den Paneelen alles darstellen können?! Die Kröte wird zur Unterhaltung des Publikums besonders albern gezeigt. So wird der Fang des Alben kinderleicht. Hier wie an manchen anderen, aber signifikanten Stellen des Abends fehlte es einfach an zupackender Personenregie, an einer auch optisch-dramaturgischen Zuspitzung des Geschehens im Hinblick auf die jeweilige Aktion. Manches plätscherte einfach zu belanglos daher.
Liane Keegan steigt mit ihrem eigenartigen Kostüm und meterlangen Filzhaaren hoch © Wallis Media / Opera Australia
Im 4. Bild findet die Abzocke Alberichs in gefesselter Form wie gewohnt statt, was aber durch einen großartig gesungenen Fluch von Warwik Fyfe aufgewogen wird. Auch der Erda-Auftritt war in einem so bildbetonten Regiekonzept schon viel intensiver zu erleben. Bei Shi-Zheng öffnet sich lediglich ein Loch in der Bühnenmitte, und die auch nicht durch besonderes Volumen und die wünschenswerte Tiefe auffallende Liane Keegan steigt mit ihrem zigeunerartigen Kostüm und meterlangen Filzhaaren hoch, um ihre Strophe zu singen. Dieser so entscheidende Momente für den Fortgang der Geschichte hätte stärkere Beachtung verdient. Dass nach dem sowohl von Alexander Sefton als dem mit einem überdimensionalen Hammer ausgestatteten Donner und dem schon in die Jahre gekommenen Froh von Dean Bassett wirkungsvoll in Sene gesetzten Gewitterzauber sich zunächst eine Art endloser Steg in eine gelaserte Wolkenlandschaft öffnet, weckt phantasievolle Erwartungen für die finale Optik.
Diese werden aber enttäuscht, da nun den Digital Content Designern offenbar die Pferde durchgehen und sie so ziemlich alles zeigen, was sie mit ihren 24 LED-Paneelen auf der Pfanne haben. Hinten zirkuliert eine regenbogenfarben-Rosette und im Vordergrund wandeln sich alle Paneele zu einer riesigen Computer-Festplatte, wie aus dem Tscherniakov-„Ring“ an der Berliner Staatsoper in Erinnerung ist. Dazu der von Akasia Ruthy Inchaustegui choreografierte finale Tanz der Opera Australia Dancers und der Dancenorth Australia, der durchaus etwas an La Fura dels baus in deren „Ring“ in Valencia erinnerte. Was im Getümmel unterging, war aber der Einzug der Götter nach Walhall! Selbst vom klagenden Gesang der Rheintöchter, die allerdings auch zu weit entfernt aus dem Off sangen, wollte der da schon fast nach Hinten verschwundene Wotan kaum noch, jedenfalls kaum wahrnehmbar, etwas wissen. Hier fehlte jede Dramatik trotz überbordender Aktivität und der dazu inszenierten Farbspiele auf der Bühne. Und damit zeigte sich auch die dramaturgische Anfälligkeit des Konzepts völliger Digitalisierung des Bühnengeschehens. Oder war es hier erstmal nur die Verliebtheit des leading teams in sein technisches Konzept im Sinne des immer wieder zu beobachtenden „they got carried away“ angesichts der Überzeugung der Qualität ihrer Ideen?!
Die Rheintöchter © Wallis Media / Opera Australia
Sängerisch stand es jedenfalls weitgehend gut bis sehr gut um dieses „Rheingold“. Die drei Rheintöchter Lorina Gore als Woglinde, Jane Ede als Wellgunde und Dominica Matthews als Flosshilde beginnen mit nicht allzu großen, aber sehr kantablen und Alberich geschickt einschmeichelnden Stimmen. Ihre Doubles schwingen sich äußert spannend durch die Lüfte/das Wasser. Warwik Fyfe bringt für den Alberich einen klangvollen, sängerisch betonten Alberich bei hervorragender Diktion mit, wirkt aber als Person zu banal aufgrund einer zu oft lächerlich wirkenden Aktion – von der Regie so gewollt, oder deren Unverständnis der Figur? Sein Bruder Mime ist der in dieser kurzen Rolle und auch hier wieder bewährte Andreas Conrad.
Daniel Sumegi
Daniel Sumegi, der 2012 beim Colón-„Ring“ in Buenos Aires Hagen und Fasolt war, ist nun der Wotan und überzeugt bei einem stattlichen Auftritt mit seinem kraftvoll-prägnanten Bassbariton und sehr guter Mimik sowie beim Handling des Speeres – denn hier gibt es einen, einen silber glänzenden. Allein, Sumegis Timbre wird immer wieder von einer gaumig-kehligen Tonbildung getrübt. Das war schon damals in Argentinien so. Seine Göttergattin Fricka hingegen, die bewährte Deborah Humble, lässt mit ihrem ausdrucksvollen und wortdeutlichen Mezzo und schauspielerisch keine Wünsche offen. Mariana Hong singt als Freia tadellos und entspricht der Figur auch optisch sehr gut. David Parkin ist eine vokale Überraschung als Fasolt, den er mit viel Ausdruck und einem sehr gut geführten Bass wortdeutlich interpretiert. Er wird von seinem Buder, beide mit Irokesen-Haarschnitt, meuchlings von hinten mit dem Messer erstochen und sinkt auf den Säcken mit dem Gold nieder – ein ausdrucksstarker Moment! Andrea Silvestrelli kann als Fafner hingegen ganz und gar nicht den stimmlichen Ansprüchen der Rolle gerecht werden. Bleibt der Loge von Hubert Francis, und der wird hier bewusst als letzter genannt. Denn er ist der einzige unter allen, dem eine intensive, mimisch authentische und – was die Bewegung betrifft – Darstellung seiner Rolle gewährt wurde, oder hat er sie selbst einfach so dargestellt?! Immer wenn Francis in Aktion war, gab es direkten Bezug auf die jeweils angesprochene Problematik und was sie für die Figuren zu bedeuten hatte. Ein sehr starker und überzeugender Loge, zudem mit einem geschmeidigen Tenor ausgestattet – auch im weißen Mantel…
Der mit weit von Europa entfernten „Ring“-Dirigaten vertraute Philippe Auguin – er dirigierte auch den ersten „Ring“ in China, vor einigen Jahren eine deutsche Produktion in Beijing im Hotel Poly Plaza – wusste die weitgehend noch relativ Wagner-unkundigen Sänger gut durch das Stück zu führen und sie vom Graben her niemals akustisch zu überfordern. Er wählte eher ruhige, viel seltener dramatische Tempi, als man es aus Europa gewohnt ist. Das Queensland Symphony Orchestra folgte ihm willig und beherzt. Die etwas über 80 Musiker im Graben wurden um einige aus Europa ergänzt in Wagner-spezifischen Bereichen. Allzu weit weg und unscheinbar klangen dann aber doch die Ambosse in der Verwandlung zum 3. Bild und dann zum 4. Bild, und die eine oder andere Stelle hätte mehr Intensität vertragen. Aber das kann ja nachkommen. Es war ja erst der Vorabend. Das so komplexe Vorspiel gelang jedenfalls bestens mit einem zunächst äußerst filigran entstehenden Raunen aus den Celli und später in den anderen Streichinstrumenten. Dabei war zunächst ein interessantes Wortspiel auf dem noch geschlossenen Vorhang zu sehen. Der Titel „Ring des Nibelungen“ wanderte in vielen Sprachen wie Regen von oben nach unten über den Vorgang und ging bei dessen Hebung tatsächlich in eine Art Regen auf des Rheines Grund über. Eine großartige Idee der Internationalisierung! Es gab am Ende spontan lang anhaltenden intensiven Applaus des offenbar dankbaren Publikums.
Es wird nun spannend zu sehen, wie sich das bei der „Walküre“ weiterentwickelt, wenn es um echte Menschen mit ihren Gefühlen und Nöten geht. Morgen geht dieser „Ring“ in Down Under weiter. Spiel- und spielfreie Tage im Wechsel über die ganze Tetralogie zum Luftholen und Durchatmen – ein interessantes Zeitkonzept für den „Ring“!
Klaus Billand aus Brisbane/Queensland
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3 Musikveröffentlichungen in 2023. Die neuen Kompositionen von Uriel Pascucci
Der Pianist und Komponist Uriel Pascucci hat im Laufe des Jahres 2023 neue Musik in vielfältiger und eklektischer Produktion veröffentlicht. Besuchen Sie den Abschnitt Diskografie auf seiner Website www.urielpascucci.com, um diese Stücke zu hören. Seine Musik ist auf allen wichtigen digitalen Streaming-Plattformen verfügbar.
Jede Komposition beinhaltet Auftritte grossartiger Musiker. Unter diesen Musikveröffentlichungen finden wir „Salvador Antonio’s Tango“, einen surrealistischen Tango, in dem das Bandoneón, ein für diesen Musikstil charakteristischer Instrumentalklang, zu hören ist. Das Stück ist dem Grossvater von Uriel Pascucci gewidmet, einem grossen Musik- und Tango-Liebhaber.
Das ungewöhnliche zeitgenössische Fusionsstück „Annie’s Leitmotiv“ ist hauptsächlich ein Dialog zwischen Fagott und Klavier, wobei sich zahlreiche weitere Instrumente dem Zusammenspiel anschliessen. Das Stück zeigt ein Ensemble aus traditionellen Kammermusikinstrumenten neben einer elektrischen Fusion-Besetzung. Dieses Werk beschreibt musikalisch das menschliche Unbewusste durch die Erkundung eines Leitmotivs.
Uriel Pascuccis neueste Veröffentlichung heißt „Luz“, ein Gemeinschaftsprojekt, ein Lied mit Texten in spanischer Sprache. Das Stück hat Elemente des Tango und starke Wurzeln im Rock, mit orchestralen Klängen, die zu einer ausgefeilten und subtilen Melodie zusammengefügt werden.
Nachstehend finden Sie eine Liste mit dieser Kompositionen und den entsprechenden Streaming-Links:
Salvador Antonio’s Tango
Tango Fusion
Hören
Annie’s Leitmotiv
Fusion-Stück
Hören
Tango-Rock-Fusion Lied
mit spanischen Texten
Hören
www.urielpascucci.com
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HEUTE IM ORF : „IM ZENTRUM“: Armer Milliardär – Wer zahlt für Benkos Reich?
Am 3. Dezember um 22.10 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Die schillernde Persönlichkeit des Investors René Benko prägt derzeit die Schlagzeilen. Die Insolvenz der Signa Holding ist die bisher größte Pleite in Österreichs Wirtschaftsgeschichte mit Gesamtverbindlichkeiten von rund fünf Milliarden Euro. Ziel ist jetzt laut Signa Holding eine „geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs und eine Restrukturierung“. Wird dieses Ziel erreicht werden können oder drohen weitere Pleiten im weitverzweigten Firmenimperium des Tirolers? Wie schwierig wird die Abwicklung des Insolvenzverfahrens werden? Zahlreiche Handelsunternehmen und milliardenschwere Gebäudebestände gehören zum Firmengeflecht – was wird damit passieren? Werden sich Investoren finden und welche Auswirkungen hat die Pleite auf die finanzierenden Banken und auf die Steuerzahler? Darüber diskutieren am Sonntag, dem 3. Dezember 2023, um 22.10 Uhr in ORF 2 bei Claudia Reiterer „IM ZENTRUM“:
Gerrit Heinemann Handelsexperte, Hochschule Niederrhein
Christian Harisch Rechtsanwalt, Hotelier und Immobilienunternehmer
Cornelia Wesenauer Expertin für Insolvenzen, Alpenländischer Kreditorenverband
Leonhard Dobusch Wirtschaftswissenschafter, Universität Innsbruck
Kristina Gnirke Journalistin „Der Spiegel“ – aus Hamburg zugeschaltet