Foto: Michael Linsbauer, Künstlerischer Leiter der Haydnregion NÖ.
© Nicole Heiling
von Herbert Hiess
In Rohrau bei Bruck an der Leitha (Bundesland Niederösterreich) steht das Geburtshaus von Joseph Haydn, das übrigens 2017 nach einer gründlichen Renovierung wiedereröffnet wurde. Rohrau liegt an der Grenze zum Burgenland, fast an der slowakischen Grenze. Mit dem Charme der pannonischen Landschaft und der Ebene des Marchfeldes hat die Gegend östlich von Wien einen gewissen Reiz; vor allem für jene, die das Flachland sehr schätzen. Außerdem sind in der Gegend viele Landgüter und Schlösser zu finden, die vielfach Schauplätze der beachtenswerten Veranstaltungen der „Haydnregion-Niederösterreich“ sind. Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, das musikalische Schaffen der Komponistenbrüder Joseph und Michael Haydn in Festkonzerten vorzuführen.
Und Komponisten wie diesen Brüdern kann man sicher nicht besser huldigen als mit Musik. Joseph als Komponist von Weltrang und Wegbereiter der Wiener Klassik ist sowieso ein Begriff und muss Musikkennern sicher nicht so vorgeführt werden; aber das Werk Michael Haydns hat es auch verdient, in die Öffentlichkeit getragen zu werden.
In der „Haydn-Region“ hat man die Gelegenheit, an den schönsten Schauplätzen dieser Region, die an der ungarisch-slowakischen Grenze liegt, großartige Werke zu hören.
So beispielsweise am 12. September 2020 die Joseph Haydn-Symphonie „Lamentatione“ und von Michael Haydn die Pantomime „Der Traum“ als einer der Höhepunkte dieses Festivals – dieses Konzert findet im Rahmen des wunderschönen Schlosses Petronell-Carnuntum statt. Der Festivalrahmen streckt sich bis in die Vorweihnachtszeit; sodass auch interessante Adventskonzerte stattfinden.
Auch sogenanntes Crossover wird geboten; da hört man am 30. August 2020 in Höflein in einem Weingut ein Konzert mit dem Titel „Haydn meets Piazzola“. Beim Klavierabend kann man feststellen, wie die russisch-österreichische Pianistin Anastasia Huppmann den Bogen zu dem Österreicher Joseph Haydn spannt. Dabei ist interessant, dass hier das Haydn-Klavierkonzert nicht von einem konventionellen Orchester begleitet wird, sondern von einem Tango-Ensemble.
Auch in Zeiten der Corona-Beschränkungen ist diese Gegend eine Reise wert; da kommt zu dem visuellen Genuss vor allem noch der akustische dazu.
Das gesamte Programm gibt es unter www.haydnregion-noe.at.
Herbert Hiess, 30. Juli 2020, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at
Ensemble Phoenix Munich, Joel Frederiksen, St. Johannes München, 26. Juli 2020