Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. fordert die Berliner Staatsoper auf, die Kaninchen im zweiten RING in Ruhe zu lassen und von der Bühne zu verbannen. // klassik-begeistert.de startet Aufruf.
Protestieren Sie gegen das Leid der Tiere in der Berliner Staatsoper!
Foto: Monika Rittershaus © – offizielles Pressefoto der Staatsoper Unter den Linden, Berlin
Liebe Leserinnen und Leser von Klassik begeistert!
Morgen, am Samstag, 15. Oktober 2022, beginnt an der Berliner Staatsoper der zweite Zyklus von Wagners „Ring des Nibelungen“.
Wir haben uns über den unsäglichen Missbrauch an Kaninchen und Meerschweinchen im Premierenzyklus empört, viele von Ihnen haben uns zugestimmt und ihr Entsetzen zum Ausdruck gebracht.
Auch die Tierschutzorganisation PETA hat in dieser Angelegenheit Engagement gezeigt, leider aber nur einen Teilerfolg errungen: die Meerschweinchen dürfen ab Morgen von der Bühne, von den 30 Kaninchen aber nur 10.
Dankbar sind wir auf alle Fälle für jedes Tier, dem die unzumutbaren Qualen in den Käfigen bei gleißendem Licht und lauter Musik erspart werden. Aber das reicht nicht aus!!! Vielmehr entlarvt ja dieser „Kompromiss“ die Absurdität des Unterfangens: Wenn 10 Kaninchen und die Meerschweinchen erlöst werden und damit der Handlungsbedarf ganz klar wird: Warum müssen dann 20 Kaninchen weiter leiden?? Das fragen sich zurecht Tierschützer in Berlin und erhalten darauf von niemandem eine Antwort, denn die Verantwortlichen sitzen das in unerhörter Frechheit einfach aus!!!
So nicht nur die Berliner Staatsoper an vorderster Stelle, sondern auch Dr. Kathrin Herrmann, Tierschutzbeauftragte des Landes Berlin, mit der wir über mehrere Tage ohne ein Ergebnis korrespondiert haben, und vor allem die verantwortungslose Tierärztin Dr. Rempel, die der Staatsoper die Tiere zum Missbrauch freigegeben hat.
Eine Schande!!!
Auch von PETA und Tierschutzorganisationen hören wir nichts mehr.
Deshalb wenden wir uns nun an Sie, liebe Leserinnen und Leser, ihrem Protest bei den Verantwortlichen in aller Lautstärke kundzutun, die die Kaninchen auf ihrem Gewissen haben:
- Staatsoper Unter den Linden, Berlin ()
- S. Rempel (Tierärztin, )
- Kathrin Herrmann, Tierschutzbeauftragte des Landes Berlin () in Kenntnis: PETA ()
Gemeinsam sind wir stark! Je mehr von Ihnen mitmachen, desto mehr können wir erreichen!!
Andreas Schmidt Kirsten Liese
Herausgeber Autorin, Kulturjournalistin
Berlin, 13. Oktober 2022 – Verwendung von lebenden Kaninchen als Bühnenkulisse
Sehr geehrter Herr Intendant Schulz,
wie den Medien zu entnehmen ist, werden in der Berliner Staatsoper im Rahmen der laufenden Wagner-Inszenierungen lebende Meerschweinchen und Kaninchen, die in Käfigen untergebracht sind, auf der Bühne als Bühnendekoration eingesetzt. Von Seiten des Tierschutzes wurden Sie dafür kritisiert.
Wir begrüßen es ausdrücklich, dass Sie sich nun entschieden haben, für die weiteren Aufführungen im Oktober zumindest keine Meerschweinchen mehr einzusetzen und die Anzahl der Kaninchen zu reduzieren.
Gleichwohl appellieren wir an Sie, zukünftig auf die Verwendung von lebenden Wirbeltieren bei Bühneninszenierungen zu verzichten.
Denn für jedes verwendete Tier bedeuten die zeitweise laute Beschallung und grelle Lichteffekte eine sehr ungewohnte und damit eine stressbedingte Situation. Gerade Kaninchen reagieren auf neue Haltungssituationen sensibel und leiden darunter. Lebende Kaninchen gehören aus unserer Sicht auch nicht in kleine Käfige, auch nicht zeitweise zu künstlerischen Zwecken. Uns erscheint ein genereller Verzicht auf die Verwendung von lebenden Tieren auch unter tierschutzethischen Aspekten geboten, erst recht, da eine entsprechende tierfreie Bühnendekoration mit gleicher Symbolkraft auch in den aktuellen Vorführungen möglich wäre.
Ein solcher genereller Verzicht auf die Verwendung lebender Tiere wäre unbestritten ein wichtiges Signal Ihres Hauses für mehr Tierschutz und würde, so lässt sich zumindest vermuten, dem Anliegen von Richard Wagner entgegen kommen, der in vielerlei Hinsicht seine besondere Zuneigung zu Tieren offenbarte.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Kohnen (Leiter der Berliner Geschäftsstelle des „Bund gegen Missbrauch der der Tiere e.V.“)
Über den „Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.“:
„Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V. (bmt) gehört zu den ältesten und größten Tierschutzorganisationen in Deutschland. Seine historischen Wurzeln reichen bis 1922 zurück. Der Bund gegen den Missbrauch der Tiere e.V. wurde 1952 (neu) gegründet. Ziel unserer Arbeit ist es, Tieren eine Stimme zu geben und ihren Schutz in unserer Gesellschaft zu verbessern.
Der bmt ist Mitglied im Berliner Tierschutzbeirat.“
—
Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
Geschäftsstelle Berlin
Rolf Kohnen
Schulzendorfer Str. 87
13467 Berlin
0176-20998830
Wenn man schon das Publikum dazu nötigt, schwachsinnige Regieideen zu erdulden, möge man bitte wenigstens die Tiere damit verschonen!
Dr. Lorenz Kerscher
Guten Abend !
Ich habe Verständnis für ein solches Engagement, halte aber es in dieser Form für deutlich übertrieben. Ich vermute unter den Protestierenden wieder etliche Menschen, die es nicht schaffen, ihren eigenen Haustieren ein Tier gerechtes Zuhause bieten zu können und etliche Menschen, die ihren (reichlichen) Fleischkonsum mit Aldi Fleisch und ähnliches befriedigen.
Jürgen Schemetat