Bild: Ilse Abka-Prandstetter: „Symphonie in vier Sätzen“, Tempera auf Leinwand, inspiriert von „Sirenenklang“ aus „Die lebendige Mitte“
Sirenenklang
Das ausklingende Jahr – war es ein schönes Jahr? War es ein gutes? Ein hilfreiches? Was hat es uns geschenkt? Hat es was zu sagen gehabt? Was gibt es dem neuen Jahr mit auf den Weg?
„Ich wünsche dir nicht, dass alle deine Träume in Erfüllung gehen, das wäre nicht weise, aber ich wünsche dir, dass dein Leben zu einer großen Symphonie wird.“
Gilt dieser einmal ausgesprochene Wunsch nicht auch unserem Leben? Unser Leben – eine Symphonie, nicht ein Divertimento, nicht ein Walzertraum. Das Scherzo darin ein kurzer Satz.
„Warum soll ich dieses Thema so aufbauen, ich fühle es in andrer Weise.“, hat Tschaikowsky seinem Lehrer geantwortet. Ein Thema beginnt, bricht ab. Baut sich mühevoll wieder auf. Helle Streicher setzen ein, und auf einmal ein dunkles Fagott, warum plötzlich der Sirenenklang der Oboe? Und immer wieder diese Flöte! Was hat sie mit den Bratschen zu tun? Unser Leben eine Symphonie. Welche Be-Deutung. Unsre Existenz ein Übergang. Sind wir uns dessen wirklich bewusst? Unsre Träume, unser Sehnen. Warum jetzt die Flöte? Was hat sie mit den Bratschen zu tun? Heller Klang der Streicher. Unser Leben ein Zusammentönen. Gedanken am Jahresende. Gedanken über ein Jahr. Gedanken für das nächste Jahr. Gedanken …
Lothar Schweitzer, 29. Dezember 2020, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at
Aus der Briefsammlung „Die lebendige Mitte“, entnommen einem Brief mit dem nachträglich gewählten Titel „Sirenenklang“
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Lothar Schweitzer ist Apotheker im Ruhestand. Gemeinsam mit seiner Frau Sylvia schreibt er seit 2019 für klassik-begeistert.de: „Wir wohnen im 18. Wiener Gemeindebezirk im ehemaligen Vorort Weinhaus. Sylvia ist am 12. September 1946 und ich am 9. April 1943 geboren. Sylvia hörte schon als Kind mit Freude ihrem sehr musikalischen Vater beim Klavierspiel zu und besuchte mit ihren Eltern die nahe gelegene Volksoper. Im Zuge ihrer Schauspielausbildung statierte sie in der Wiener Staatsoper und erhielt auch Gesangsunterricht (Mezzosopran). Aus familiären Rücksichten konnte sie leider einen ihr angebotenen Fixvertrag am Volkstheater nicht annehmen und übernahm später das Musikinstrumentengeschäft ihres Vaters. Ich war von Beruf Apotheker und wurde durch Crossover zum Opernnarren. Als nur für Schlager Interessierter bekam ich zu Weihnachten 1957 endlich einen Plattenspieler und auch eine Single meines Lieblingsliedes „Granada“ mit einem mir nichts sagenden Interpreten. Die Stimme fesselte mich. Am ersten Werktag nach den Feiertagen besuchte ich schon am Vormittag ein Schallplattengeschäft, um von dem Sänger Mario Lanza mehr zu hören, und kehrte mit einer LP mit Opernarien nach Hause zurück.“