Foto: Wiener Staatsoper, M. Pöhn ©
von Jürgen Pathy
Endlich ist es soweit: Am 19. Mai können in Österreich wieder Veranstaltungen stattfinden. Das gab die Regierung am Freitagnachmittag in einer Pressekonferenz bekannt. Das heißt, nicht nur Gastronomie, Sport und Tourismus sollen wieder öffnen, sondern auch die Theater, Opernhäuser und Konzertsäle des Landes. Erstmal mit beschränkter Zuschauerzahl, aber egal:
Endlich wieder das Orchester der Wiener Staatsoper live hören. Endlich wieder die weltbesten Sänger und Sängerinnen hautnah spüren und fühlen. Zumindest, wenn die Ankündigungen umgesetzt werden, die Bundeskanzler Sebastian Kurz und sein Regierungsteam am Freitag veröffentlicht haben. „Das Licht am Ende des Tunnels wird heller“, sagte Kurz zu Beginn der Pressekonferenz im Wiener Weltmuseum.
Kultur und Veranstaltungen
„Vorhang auf, die Bühnenlichter gehen an“, sagte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Tatsächlich ist im Kulturbereich nun auch wieder vieles erlaubt. „Ich freue mich wirklich“, sagte Kogler. Wie in vielen anderen Bereichen gelten auch in der Kultur bestimmte Restriktionen. Konkret sehen die Maßnahmen wie folgt aus:
- FFP2-Maskenpflicht
- Sperrstunde um 22 Uhr
- Negatives Testergebnis, Impfzertifikat oder eine Bestätigung über eine überstandene Covid-Erkrankung
- Registrierung mit Namen und Kontaktdaten
Wer kein Testergebnis hat, soll ähnlich wie in der Gastronomie vor Ort getestet werden. Grundsätzlich muss ein Abstand von zwei Metern eingehalten werden – zumindest außerhalb eines zugewiesenen Sitzplatzes. Zwischen Besuchergruppen muss mindestens ein freier Sitzplatz sein.
Zuschauerzahlen sind beschränkt. Bei behördlich genehmigten Veranstaltungen, die ein Präventionskonzept vorweisen, sind Outdoor maximal 3.000 Personen erlaubt. Im Indoor-Bereich liegt die maximale Zuschauerzahl bei 1.500 Personen. Damit sind auch Messen und Kongresse wieder möglich. Bei Veranstaltungen, die keine zugewiesenen Sitzplätze aufweisen, liegt die maximale Zuschauerzahl bei 50 Personen (Indoor und Outdoor). Ab 51 Personen braucht es eine Bewilligung durch die Gesundheitsbehörde. Veranstaltungen ab elf Personen sind anzeigepflichtig.
Die Reaktionen der Branche
Nach fast einem halben Jahr der Schließung freut sich Staatsoperndirektor Bogdan Roščić endlich wieder vor Livepublikum spielen zu dürfen. Auch wenn man zahlreiche Vorstellungen für TV, Streaming und Radio erfolgreich zur Aufführung gebracht habe, sei es dennoch nicht mit einem vollen Haus zu vergleichen. Die Freude der ganzen Belegschaft sei groß, lies er auf der Homepage der Wiener Staatsoper wissen.
Um den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können, arbeite man bereits auf Hochtouren. Über Termine, Vorstellungen und Kartenverkaufsmöglichkeiten soll bald berichtet werden. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, kann auch den Newsletter der Wiener Staatsoper abonnieren: https://fal.cn/Newsletter_Anmeldung
Andere Kulturinstitutionen zeigen sich ebenso erfreut. „Ohne Worte, einfach nur Freude und Vorfreude auf ein kultur- und kunstreiches Aufleben!“, ist auf der Facebookseite des Theaters an der Wien zu lesen. Der Musikverein Wien lässt verlautbaren, mit großer Freude habe man die heutige Entscheidung der Bundesregierung verfolgt. Und das Team des Wiener Konzerthauses verkündet ebenfalls via Facebook: „Heute dürfen wir uns über einen Lichtblick nach Monaten des Ausharrens freuen!!!“
Bleibt nur zu hoffen, dass alles nach Plan läuft. Erst, wenn es wirklich so weit ist, werden es die meisten vermutlich auch glauben können…
Jürgen Pathy (klassikpunk.de), 23. April 2021, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at