DIE SAMSTAG-PRESSE – 15. Juli 2023

DIE SAMSTAG-PRESSE – 15. Juli 2023

Jonas Kaufmann, Instagram ©

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 15. Juli 2023

München
Nach Konzertabsagen von Jonas Kaufmann: Ursache für Krankheit gefunden
Jonas Kaufmann hat in letzter Zeit immer wieder Auftritte krankheitsbedingt abgesagt. Jetzt hat sich der Startenor dazu zu Wort gemeldet und gab bekannt, dass wohl die Ursache für seine Hustenanfälle gefunden wurde: ein multiresistenter Keim.
BR-Klassik.de

Bayreuth
Generalproben in diesem Jahr nicht öffentlich
Um den eingesprungenen Künstlern eine entsprechende Einarbeitungszeit zu ermöglichen, werden die Generalproben, bis auf „Rheingold“ (16.07.) und „Siegfried“ (19.07.), für die Öffentlichkeit gesperrt. Dass die Neuproduktion des „Parsifal“ bis zur Premiere ohne Zuschauer bleiben soll, ist nachvollziehbar, zumal der Einsatz der 3D-Brillen mit Spannung erwartet wird – ein solches Ereignis wird dem Premierenpublikum vorbehalten. Verständnis für die Absage von Generalprobenbesuchen der anderen Opern werden diejenigen, die auf eine kostenfreie Karte gehofft haben, nicht aufbringen. Zumal die „Ersatzleute“ erfahrene, berühmte Künstler sind, die auch bereits auf der Bayreuther Bühne standen.
Bayreuth.de

München
Plácido Domingo bei Münchner Opernfestspielen: Schwelgen in Nostalgie
Ein besonderes Highlight bei den Münchner Opernfestspielen sind stets die Liederabende. Die Riege der Stars hat gestern Abend im Münchner Nationaltheater Plácido Domingo eröffnet, eingesprungen für Anja Harteros. Das Image des 82-jährigen Sängers wirkte zuletzt infolge von MeToo-Vorwürfen angekratzt – eine lebende Legende oder ein Künstler im Herbst seiner Karriere?
BR-Klassik.de

Plácido Domingo singt im Münchner Nationaltheater
Bei einem Arienabend im Münchner Nationaltheater präsentiert sich der 82-jährige Opernsänger Plácido Domingo mit erstaunlich frischer Stimme.
MünchnerAbendzeitung

München
Händels „Semele“ – Reise ins Unterbewusste
Bei den Opernfestspielen in München steht noch eine große Premiere an: Am Samstag kommt im Prinzregententheater „Semele“ von Georg Friedrich Händel auf die Bühne. Regisseur Claus Guth zeigt Semele als emanzipierte junge Frau, die ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen will. Bei der Inszenierung setzt Guth auf scharfe Kontraste in schwarz-weiß – und auf Breakdance.
BR-Klassik.de

Zwischen Tenor und Bariton: Michael Spyres singt in Händels „Semele“ im Prinzregententheater
Der Opernsänger Michael Spyres spricht über seine Grenzgänge zwischen den Fächern und Händels „Semele“ im Münchner Prinzregententheater.
Münchner Abendzeitung

München/Opernfestspiele
Opernfestspiele: „Salome“ im Nationaltheater
François-Xavier Roth dirigiert die Oper von Richard Strauss. Es waren die Holzbläser, die Hörner und die Streicher, die sich beim offiziellen Jubiläumskonzert des Bayerischen Staatsorchesters neulich von ihrer Schokoladenseite zeigen konnten; das schwere Blech und das Schlagzeug hatten Pause. Doch nun steht die „Salome“ von Richard Strauss auf dem Spielplan, und Trompeten, Posaunen, Tuba, Pauken, Xylophon, Tamburin und Kastagnetten holen ihre Party umso ausgelassener nach: schon toll, was da an sattem Blech und buntesten Akzenten aus dem Graben der Staatsoper tönt.
MuenchnerAbendzeitung

Mainz
Herodes’ Horror Picture Show – Richard Strauss’ “Salome” tanzt nicht in Mainz
Nichts Gutes schwant einem, wenn Hitchcocks „Psycho“-Haus nach Edward Hoppers berühmtem Gemälde „Haus am Bahndamm“ eine verdunkelte Bühne mit schummerigem Rotlicht im Hintergrund dominiert. Wenn dann noch eine dämonische Figur mit Mädchenkleid und Riff Raff-Frisur in der von Wolfgang Menardi entworfenen Szenerie wild umherspringt und eine Mini-Parallel-Salome wie ein Mädchen aus „Shining“ scheinbar unbekümmert spielt, dann weiß man, dass hier ein Grusical präsentiert wird, mit vielen Anleihen aus dem Horror-Genre mit allen möglichen modernen Brechungen. Das Layout des Programmhefts erinnert, dazu passend, an die finstere Ästhetik eines Tim Burton mit seinem typischen Hang zur Kombination von Spuk und Naivität.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

München/Opernfestspiele
Interview mit Vasily Petrenko: „Nur im Moment des Aussterbens protestieren sie“
Im Rahmen der Münchner Opernfestspiele ist Vasily Petrenko mit Boris Godunov an die Bayerische Staatsoper zurückgekehrt. Im Interview mit Willi Patzelt erörtert der Chef des Royal Philharmonic Orchestra, des Jugendorchesters der Europäischen Union und Ehrendirigent des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra die Aktualität von Modest Mussorgskys russischer Nationaloper. Die Fragen nach Rolle von Macht und Volk stellen sich im heutigen Russland mehr denn je.
Von Willi Patzelt
Klassik-begeistert.de

Von Wagner verführt: Wie ein junger Mann zum Opernfan wurde
Ausgerechnet Richard Wagners monumentaler „Ring des Nibelungen“ hat ihn zum Opernfan gemacht: Der 19-jährige Berliner Student Arthur Bertelsmann begeistert sich fürs Musiktheater. Er schaut aber auch kritisch auf die Klassik-Institutionen.
Tagesspiegel.de

Sommereggers Klassikwelt 193: Auch Ruhm und Orden retteten Ottilie Metzger nicht vor der Gaskammer
Die am 15. Juli 1878 in Frankfurt/Main geborene Ottilie Metzger erhielt ihre Gesangsausbildung zum Mezzosopran am Stern’schen Konservatorium in Berlin bei Selma Nicklass-Kempner. Bereits im letzten Jahr ihrer Ausbildung wurde sie an das Theater in Halle engagiert. Nach zwei Jahren wechselt sie an das Opernhaus von Köln, wo sie drei Jahre im Engagement bleibt. Ihre anschließende Verpflichtung an das Stadttheater von Hamburg markiert den Beginn ihrer großen Karriere.                        Klassik-begeistert.de

Usedom
Usedomer Musikfestival: Zum 30-jährigen Jubiläum kommen Hochkaräter auf die Insel
Liebhaber klassischer Musik kommen auch dieses Jahr auf Usedom auf ihre Kosten.
Ostseezeitung.de

Hamburg/Elbphilharmonie
Die TONALI-Gala mit Preisverleihung
Unerhört!!! Die rumänischen Tänze!! Von Béla Bartók! Da freut sich der Sohn eines Ungarn. Und: Heute, an diesem heißen Abend in der Philharmonie überrascht einen gar nichts mehr.
Von Harald Nicolas Stazol
Klassik-begeistert.de

Salzburg/Festspiele
Salzburger Festspielintendant Markus Hinterhäuser im SN-Saal: Die Geografie des Daseins vermessen
Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspiele, über Lachen und Horror und Respekt vor dem Publikum.
Salzburger Nachrichten

Mörbisch
Keimfreie „Mamma Mia!“ bei Seefestspielen Mörbisch
DerStandard.at.story

„Mamma Mia“-Premiere: Die Gäste und Promis
https://burgenland.orf.at/stories/3215784/

„Mamma Mia!“ in Mörbisch: Schweden-Schlager im griechischen Burgenland
Das volle Mörbisch-Programm: Gute Choreografien, bekannte Melodien, energiegeladenes (und großes) Ensemble. „Mamma Mia!“ ist musikalisch solide Unterhaltung, doch die Szenen bleiben etwas hölzern. Ausverkauft sind die 30 Shows aber ohnehin bereits (fast).
DiePresse.com

Bayreuth
Bayreuther Festspiele: Das Personalkarussell dreht sich                        Gar nicht so einfach, diesen Sommer den Überblick zu behalten. In Bayreuth ist kaum jemand in der Rolle zu sehen und zu hören, wofür er oder sie eingekauft wurde. Alle singen alles, so scheint es. Warum auch nicht!
BR-klassik.de

Berlin
Vorverkauf hat begonnen
Konzerthaus-Saison mit Joana Mallwitz startet Ende August
BZ.Berlin.de

Frankfurt
„Chornobyldorf“ bei Theater der Welt: Hört euch das an
Das Festival Theater der Welt in Frankfurt zeigt das Musiktheaterstück „Chornobyldorf“ aus der Ukraine.
FrankfurterRundschau.de

Zürich
Opernhaus Zürich: 3,7 Millionen Franken für Zwischenlösung
baublatt.ch.bauprojekte

Jubiläum
Komponistin Violeta Dinescu : Wie man das Leben in Töne fasst
Die Kinderoper „Der 35. Mai“ nach Erich Kästner ist ihr größter Hit. Jetzt wird die Komponistin Violeta Dinescu siebzig Jahre alt.
FrankfurterAllgemeine.net

Links zu englischsprachigen Artikeln

These offensive operas require audience warnings
Slippedisc.com

Verbier
Q & A: Verbier Festival’s Founder Martin Engstroem on 30th Anniversary
operawire.com

Modena
Gregory Kunde, Carmela Remigio, Ernesto Petti Lead Teatro Comunale Pavarotti-Freni’s 2023-24 Season operawire.com.gregory

Paris
Jonas Kaufmann Cancels Paris & Festival Aix-en-Provence Concerts
operawire.com.jonask.

Aix-en-Provence
Aix Festival review: The Faggots and Their Friends Between Revolutions — smiley and simplistic (Subscription required)
Plus: recitals from soprano Asmik Grigorian and saxophonist Lakecia Benjamin
https://www.ft.com/content/a9d78605-1abc-42c1-a79b-d65ed4d6d52a

Madrid
Teatro Real 2022-23 Review: Turandot
Teatro Real’s Revival of ‘Turandot’ Gets Mixed Reception with Standout Performances from Anna Pirozzi, Michael Fabiano, and Miren Urbieta-Vega.
https://operawire.com/teatro-real-2022-23-review-turandot/

London
Byrd at the Tower review – austere beauty in dark times as Tudor music and modern poetry unite TheGuardian.com.music

Tête à Tête: The Opera Festival 2023
Running from 29 August to 12 September
https://operatoday.com/2023/07/tete-a-tete-the-opera-festival-2023/

Chciago
Chicago Symphony Orchestra’s Summer Residency kicks off with unforgettable performances
chicagocrusader.com

Sydney
‘Hoffmann’ opera goes off on a bender
OPERA Australia’s new production of Jacques Offenbach’s opéra fantastique, “Tales of Hoffmann”, will not go down in history as one of its more memorable productions, but it is certainly one of its more expensive.
https://citynews.com.au/2023/hoffmann-opera-goes-off-on-a-bender/

Recordings
Hindemith: Cardillac review – fine performance of a hard opera to love
This 2013 Munich rendition of the 1926 work, conducted by the late Stefan Soltész, might be held together by slender narrative threads, but it is still an important historical curiosity
TheGuardian.com.music

Mahler: Symphony No. 2 (Czech Philharmonic Orchestra, Prague Philharmonic Choir, Semyon Bychkov)
Bychkov’s dramatic instincts craft a Resurrection full of light and shade.
limelightmagazine.com.au

Ballett/Tanz

Hamburg
Mit der 48. Nijinsky Gala endet eine großartige, weltweit wohl einmalige Leistungsschau des Hamburger Balletts
Die große Patricia Friza tanzte ihr letztes Solo auf der Hamburger Opernbühne. Diese Tänzerin hätte mit ihrem spezifischen, fast expressionistisch wirkenden, an Beatrice Cordua erinnernden Auftreten einen großen Bühnenabschied verdient. Sie war zwar keine Erste, sie tanzte aber wie eine Erste Solistin und sprang mit ihren 43 Jahren immer noch beeindruckend weit und hoch.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeisert.de

The powerful presence of a star performer: Olga Pericet in La Leona
bachtrack.com.de

Sprechtheater

Gutenstein
Wie Peter Turrini auszog, die Ehre der Revolution von 1848 zu retten

Bei den Raimundspielen in Gutenstein ergötzt das Turrini-Auftragswerk „Es muss geschieden sein“ – und desillusioniert zugleich
DerStandard.at.story

Nach Fristende: Streikempfehlung in US-Schauspielbranche
Ein Streik wäre ein weiterer harter Schlag für die Unterhaltungsindustrie in den USA, denn seit dem 2. Mai haben bereits die Drehbuchautoren ihre Arbeit niedergelegt. Wie geht es jetzt weiter?
MuenchnerMerkur.de

Literatur

Römisches Reich: Die Metamorphosen des Ovid
Ovid kommt aus wohlhabendem Hause. Einer Karriere als einflussreichem Mann in einem wichtigen Amt steht somit nichts im Wege. Einzig, dass er leidenschaftlich gerne schreibt. Er wird zu einem der bedeutendsten Dichter der Antike. Zu Lebzeiten des römischen Dichters Publius Ovidius Naso, kurz Ovid, ist viel los im Römischen Reich: Caesar hat sich gerade zum Diktator auf Lebenszeit ernennen lassen, zwei Jahre später wird er von römischen Senatoren ermordet.
Deutschlandfunk.nova.de

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Unter’m Strich

Österreich
SPÖ-Rebell Nikolaus Kowall: „Ich bin kein Marxist“
Der Kurzzeit-Kandidat kümmert sich um die 10.000 neuen Parteimitglieder und erklärt, warum ein Ausländerwahlrecht eine Integrationsmaßnahme wäre.
Kurier.at

Mostar/Bosnien
Mann wird wegen kurzer Hose abgewiesen – kommt im Kleid
Der Bosnier Goran Livančić wollte seine Rente abholen, doch der Portier ließ ihn wegen seiner kurzen Hose nicht durch. Dann wurde der Mann kreativ.
Heute.at

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 15. JULI 2023)

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 15. JULI 2023)

Quelle: onlinemerker.com

BARCELONA: DUOABEND SONDRA RADVANOVSKY/ PIOTR BECZAŁA / Sarah Tysman (13. Juli 2023), auch noch am 16.7. – Kurzvideo

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ZU FACEBOOK – Kurzvideo

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Bayerische Staatsoper: Umbesetzung bei „TRISTAN UND ISOLDE“

Hiermit möchten wir Sie über folgende Umbesetzung informieren:
In den Vorstellungen Tristan und Isolde am 21., 24. und 29. Juli 2023 übernimmt Lothar Koenigs das Dirigat anstelle von Juraj Valčuha.

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Lothar Koenigs

Lothar Koenigs, geboren in Aachen, studierte Klavier und Dirigieren an der Musikhochschule in Köln. Von 1999 bis 2003 war er Musikdirektor in Osnabrück, gastierte danach u. a. an den Opernhäusern in Wien, New York, Dresden, Mailand, Hamburg, Venedig, Rom und Lyon. Von 2009 bis 2016 war er Music Director an der Welsh National Opera, wo er u.a. Chowanschtschina, Fidelio, Tristan und Isolde, Die Meistersinger von Nürnberg und Lohengrin dirigierte. Gastdirigate führten ihn u.a. zu den BBC Proms und zum Edinburgh Festival. Zu seinem Repertoire zählen Werke wie Jenůfa, Elektra, Salome, Wozzeck, Hänsel und Gretel, Le nozze di Figaro, Lohengrin, Die Königskinder und Pelléas et Mélisande. In Symphoniekonzerten war er u.a. mit Orchestern wie den Wiener und den Dresdner Philharmonikern, dem Beethoven Orchester Bonn und dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia zu erleben. An der Bayerischen Staatsoper dirigierte er 2021/22 Der Freischütz und Tristan und Isolde und hatte 2022 die Musikalische Leitung bei der Neuproduktion Capriccio inne. In der Spielzeit 2022/23 übernahm er bislang die Musikalische Leitung der Neuproduktion von Hanjo und dirigierte Die Zauberflöte, Ariadne auf Naxos und Der Freischütz.

ZU DEN VORSTELLUNGEN
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CARMEN VON GEORGES BIZET IM STEINBRUCH ST. MARGARETHEN
12. JULI – 20. AUGUST 2023

„Carmen“ im Steinbruch St. Margarethen – Premiere nach zweitem Akt aufgrund von Unwetter abgesagt

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Foto: Oper im Steinbruch/ Jerzy Bin

Zahlreiche Gäste aus Kultur, Wirtschaft und Politik folgten der Premieren-Einladung in den Steinbruch St. Margarethen. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit Gattin, Außenminister Alexander Schallenberg, Harald und Ingeborg Serafin,Vorsitzender der Esterhazy Privatstiftung Dr. Stefan Ottrubay, Danielle Spera, Alfons Haider, Konstanze Breitebner, Bundesminister Martin Kocher und die beiden Vorstände der Esterhazy Privatstiftungen Matthias Grün und Michael Gröschl mit Gattinnen, Lidia Baich und viele weitere bekannte Persönlichkeiten wollten sich bei der gestrigen Premiere am 12. Juli 2023 von der zeitlich in den 1930er- und 1950er-Jahren angesiedelten, mitreißenden Inszenierung des renommierten französischen Regisseurs Arnaud Bernard in den Bann ziehen lassen. Doch aufgrund einer vorbeiziehenden Gewitterzelle wurde die Vorstellung während der Pause abgebrochen. „Der Abbruch der Premieren-Vorstellung ist uns selbstverständlich nicht leichtgefallen, aber der Schutz der Besucher und Mitwirkenden hat oberste Priorität“, so Daniel Serafin, Intendant der Oper im Steinbruch. „Bis zur Pause zeigte das gesamte Ensemble das großartige Ergebnis monatelanger Vorbereitungen und zahlreicher Proben. Insgesamt werden in diesem Sommer noch 23 Vorstellung gespielt. Es gibt also noch genug Gelegenheiten die Neuinszenierung des Opernklassikers mit einer international hochkarätigen Besetzung zu genießen“, ergänzt Daniel Serafin weiter.

Zwischen spanischem Bürgerkrieg und großem Filmstudio der 1950er Jahre
Die Handlung der Oper, eigentlich Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt, spielt in dieser Inszenierung in den 1930er-Jahren, im spanischen Bürgerkrieg. Die Bühne, entworfen von Bühnenbildner Alessandro Camera, zeigt die Hollywood-Filmstudios der 1950er-Jahre und erschafft somit einen Erzählrahmen, der eine weitere Zeitebene ins Bühnengeschehen einbezieht. Der Konflikt zwischen der freiheitsliebenden Carmen und dem obrigkeitshörigen Soldaten Don José erhält so eine zusätzliche Bedeutungsebene, die die Geschichte von pittoresken Klischees befreit. Carmen und ihre Freunde werden zu Menschen im Widerstand, die gegen ein Unrechtsregime aufbegehren. Durch diesen Zeitsprung um rund 80 Jahre vorwärts erhält Carmens Streben nach freiem Leben eine gesellschaftliche Dimension: Die Inszenierung zeigt Carmen nicht als Femme fatale, sondern stellt ihre Verführungskraft in den Dienst weiblicher Emanzipation auf dem Weg zu mehr Selbstbestimmtheit.

Auf der zweiten Ebene wird diese Geschichte in einem großen Filmstudio als melodramatischer Streifen mit viel Personalaufwand vor und hinter der Kamera gedreht. Hierdurch wird eine Verbreiterung der Erzählperspektive ermöglicht: Immer wieder werden verschiedene Szenen simultan gezeigt. Die epischen Brechungen werden zum Programm und unterstützen doch in besonderer Weise das Eintauchen in eine Traumwelt: Der Traum vom Glanz der alten Filmstudios ersteht neu im Steinbruch St. Margarethen und eröffnet der altbekannten Geschichte doch ganz neue Dimensionen.
Das Bühnenbild von Alessandro Camera kreiert eine ganz eigene Realität und das Kostümdesign von Carla Ricotti zaubert mit rund 300 Kostümen spanisches Flair und ein Hauch von Hollywood auf die Bühne.

Mit dem jungen Dirigenten Valerio Galli stand am gestrigen Abend zudem ein weiterer international renommierter Fachmann am Pult des Piedra Festivalorchesters sowie weltweite Spitzensängern, wie Joyce El-Khoury, Brian Michael Moore und Vittorio Prato. Weitere Aufführungen mit der weltweit gefeierten libanesisch-kanadische Sängerin, die in der Oper im Steinbruch ihr Carmen-Debüt gibt, sind am 15.7., 22.7. 27.7., 3.8., 5.8., 17.8. und 19.8. zu erleben. Ebenfalls als Carmen übernehmen dann Lilly Jørstad, die international als Rosina im „Barbier von Sevilla“ gefeiert wird, und Francesca Di Sauro, die bereits an der Mailänder Scala und der Arena di Verona reüssiert hat. Den unglücklichen Liebhaber Don José verkörpern alternierend Brian Michael Moore, Matthew White und Migran Agadzhanyan. Brian Michael Moore gilt als einer der vielversprechendsten jungen Tenöre im lyrisch-dramatischen Fach. Gleiches gilt für Agadzhanyan und den US-Amerikaner Matthew White, der mit dieser Produktion sein Europa-Debüt gibt. Als treue Micaёla sind drei junge aufstrebende Sopranistinnen zu hören: Vanessa Vasquez, Yulia Suleimanova und Ana Garotič. Den draufgängerischen Stierkämpfer Escamillo interpretieren der italienische Star-Bariton Vittorio Prato und der junge Sergey Kaydalov. Prato wird international vor allem für seine geschmeidigen Belcanto-Interpretationen gefeiert, und Kaydalov verbucht als neues Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper bereits große Erfolge im Haus am Ring.

Wie schon in den letzten Jahren sorgt der Philharmonia Chor Wien unter der Leitung von Walter Zeh für einen herausragenden und bewährten Klangkörper. Auch das Piedra Festival Orchester muss nach seinen hervorragenden Leistungen in „Nabucco“, „Turandot“ und der „Zauberflöte“ in seiner nunmehr vierten Spielzeit als Residenzorchester der „Oper im Steinbruch“ niemandem mehr vorgestellt werden. Neben einem erfahrenen Team von Stunt-Performern unter der Leitung von Ran Arthur Braun, der schon für die spektakulären Stunt-Effekte in „Turandot“ verantwortlich war, agiert eine Hundertschaft von Statisten aller Altersklassen auf der riesigen Freilichtbühne des Steinbruchs.

Ausblick Saison 2024 
Steht in diesem Jahr mit „Carmen“ eine starke Frau im inszenierten Spannungsfeld zwischen Hollywood Traumfabrik und spanischem Bürgerkrieg, wird 2024 mit „Aida“ von Giuseppe Verdi der Unsterblichkeit der Liebe gehuldigt.
Mit der leidenschaftlichen Geschichte einer großen Liebe hat Verdi eine der bedeutendsten Opern über die Unsterblichkeit der Liebe geschaffen. Große und pompöse Massenszenen werden kontrastiert von leidenschaftlichen, fast kammerspielartig anmutenden Szenen, in der die Sehnsüchte und Konflikte der Figuren zum betörenden Klangerlebnis werden. Mystische Beschwörungsszenen im Tempel, nächtliche Begegnungen am Nilufer oder gleißende Triumphszene: Der Altmeister der italienischen Oper trifft für jede Stimmung genau den richtigen, mitreißenden Ton. Mit den lyrischen Arien Aidas, Radames verträumter Romanze „Holde Aida“ oder dem opulenten Triumphmarsch hat Verdi unsterbliche Ohrwürmer der Opernliteratur geschaffen, und Aidas Auseinandersetzungen mit ihrem Vater und der Pharaonentochter sind Glanzlichter musikalisch-psychologischer Gestaltung. Wie kaum eine andere Oper passt sich Verdis Meisterwerk harmonisch in die raue Felsenlandschaft des Steinbruchs St. Margarethen ein.

Tickets für Carmen im Steinbruch St. Margarethen können im Ticketbüro pan.event unter T +43 2682 65 0 65 oder per E-Mail: gebucht werden. Alle Informationen unter www.operimsteinbruch.at.

TERMINE & INFORMATIONEN
Weitere Termine:
13., 14., 15., 20., 21., 22., 23., 27., 28., 29. und 30. Juli 2023
3., 4., 5., 6., 10., 11., 12., 13., 17., 18., 19. und 20. August 2023

Beginn Juli: 20.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr
Beginn August: 20.00 Uhr, Einlass ab 18.00 Uhr

Dauer: ca. 2:45 Std.
Preise: € 49 bis € 168
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REISE : AUF DER SUCHE NACH JOHANN NEPOMUK NESTROY AUF HELGOLAND

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Der Hafen. Foto: Robert Quitta

Wenn man jemanden erzählt, dass Johann Nepomuk Nestroy auf Sommerfrische nach Helgoland reiste, und das nicht einmal, sondern mehrere Male, erntet man ungläubiges Staunen und sogar tiefes Misstrauen, als ob man jemanden einen Bären aufbinden wollte. Staunen und Misstrauen sind vollkommen berechtigt, denn es ist ja nun wirklich schwer nachvollziehbar, was der urwienerischste aller Wiener gerade auf dieser einsamen Felseninsel in der Nordsee suchte, wo er doch genauso gut Urlaub im Salzkammergut hätte machen können oder an einem Kärntner See. Was alles einfacher zu erreichen gewesen wäre: denn damals dauerte allein schon die Anreise nach Hamburg mindestens zwei Tage. Wozu dann noch die 13stündige Dampfschiffahrt nach Helgoland kam, die meistens so stürmisch war, dass es unzählige kolorierte Stiche aus dieser Zeit gibt, die zeigen, wie sich elegantest gekleidete Menschen ihres Mageninhalts auf der Überfahrt nahezu vollständig entledigen…

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Die berühmten roten Felsen. Foto: Robert Quitta

Wieso nahm das Nestroy alles in Kauf, und nicht etwa nur einmal aus purer Neugierde? was suchte Johann Nepomuk auf Helgoland, was trieb ihn immer wieder dort hin ?Um möglicherweise so etwas wie eine Antwort auf dieses grosse Rätsel zu finden, bleibt einem (da es keine Literatur zu diesem Thema gibt) gar nichts anderes übrig, als selbst eine Reise zu diesem legendären roten Felsen mitten im Meer anzutreten. Erfreulicherweise ist dieses Unterfangen heutzutage wesentlich einfacher als damals. Mit einem modernen ICE-Schnellzug ist man von Wien aus in 10 Stunden – ohne umzusteigen –  in Hamburg. Dort wartet bei den Landungsbrücken ein schnittiger Katamaran der jüngsten Generation mit dem schönen Namen Halunder (das ist der Name der helgoländischen Sprache), der den Gast nunmehr binnen dreieinhalb Stunden ans gewünschte Ziel bringt. Leichter Seekrankheit kann man mit frischem Ingwer entgegensteuern, und auch mit einem Kümmelschnaps nach der Landung.

Man wusste zwar einiges über die Geschichte Helgolands: dass es einmal zu England gehört hat, dass es dann gegen die deutsche Kolonie Zanzibar getauscht wurde, dass es im Zweiten Weltkrieg als Festung diente, dass es daraufhin bombardiert wurde – aber das wurden ja viele viele deutsche Städte auch. Was man nicht wusste ist, dass Helgoland   v o l l s t ä n d i g   zerstört wurde und man wusste auch nicht, dass es nach dem Krieg (es blieb kein alter Stein mehr auf dem anderen)   v o l l s t ä n d i g   neu aufgebaut worden war. Und zwar nach einem Masterplan des Geist des Bauhauses geprägten Architekten Georg Wellhausen.

Das kommt zuerst einmal alles als Schock, und man muss sich bei Spaziergängen durch die Ober- und Unterstadt (die hier witzigerweise Ober-und Unterland heißt) erst langsam daran gewöhnen, dass hier alles so ausschaut wie in einer mittelständischen Mustersiedlung aus den 50er Jahren in einem Vorort von XYZ. Spuren von unserem Johann Nepomuk – falls es sie je gegeben haben sollte – totale Fehlanzeige.

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Die nachgebauten Hummerbuden. Foto: Robert Quitta

Also setzt man seine Suche im neben der Therme gelegenen, sehr hübsch gestalteten Museum Helgoland fort. Dort findet man viele sehr interessante Dinge:die nachgebauten „Hummerbuden“ z.B., die vormals als Lager und Werkstätten für die Fischer dienten, jetzt aber, grellbunt gestrichen, als zusätzliche Ausstellungsflächen. Im Hauptmuseum selbst wiederum kann man Schiffsmodelle, Hummerattrappen, Goldhauben, Trachten, Fischerboote, Badekarren, Briefmarken etc. bestaunen und sich etliche charmante Zitate von Promi-Besuchern wie Oscar Wilde, Joseph von Eichendorff, Hoffmann von Fallersleben (der hier das Deutschlandlied schrieb) oder Heinrich Heine („Das Meer riecht wie Kuchen“) zu Gemüte führen.

Aber Nestroy? Nie gehört! Die sehr unhilfreiche Direktorin redet sich darauf aus, dass ja alle Archive verbrannt seien, und meint, ich sollte im Tourismusamt nachfragen. Dort ist man zwar sehr zuvorkommend, kann aber, von der Anfrage komplett überrascht, auch nicht weiterhelfen.

Aus lauter Frust  begibt man sich auf einen ausgedehnten Spaziergang (schon eher Wanderung zu nennen) durch die absolute Hauptattraktion der Insel: dem Naturschutzgebiet auf dem Oberland.

Und das ist ein echter Wahnsinn, ein außergewöhnlicher Ort, der einem einzigartige und unvergessliche Erlebnisse beschert.

Denn außer den weltberühmten roten Felsen, die zugegebenerweise sehr eindrucksvoll sind, und der fröhlichen-farbenfrohen Vegetation, die das Herz erfreut, sind es die unzähligen Vogelkolonien, die einen hier in jeder Beziehung in andere Sphären versetzen.

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Eine Kolonie Basstölpel. Foto: Robert Quitta

In schwindelerregender Höhe (da geht es manchmal bis zu 60 m runter) in den unwahrscheinlichsten Nischchen, Höhlchen, Löchern, Felsvorsprüngen etc. hausen und nisten und brüten da gefühlte Millionen von Trottellummen, Dreizehenmöwen, Tordalken und Basstölpel.

Es ist erschreckend und berührend zugleich.

Erschreckend ist der „Soundtrack“ : ein ohrenbetäubendes, trommelfellzerfetzendes kollektives Geschrei in den allerhöchsten allerspitzesten Tönen, gegen das eine Heavy Metal Band wie Meditationsmusik wirkt.

Berührend ist, wenn man auf Armlänge vor den hunderten Nestern der Basstölpel steht, die gerade ein Ei ausbrüten oder ein eben geschlüpftes flaumiges weißes kleines Etwas mit Argusaugen bewachen. Es raubt einem den Atem und schmilzt einem das Herz.

Das findet man sonst nirgends in dieser Form, und somit ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn Ornithologen und Birdwatcher-Freaks aus der ganzen Welt mit riesigen Teleobjektiven hierher ausrücken, um dieses „größte Spektakel seit dem Big Bang“ angemessen festzuhalten.

Allein schon für diesen Anblick hätte sich die weite Reise nach Helgoland – Nepomukerl hin oder her – mehr als ausgezahlt.

Dennoch geht einem unser aller Nestroy – aus Sturheit und Bestemm – einfach nicht aus dem Kopf. Man beruhigt seine Nerven mit Kalorienzufuhr und verzehrt ein paar der ortstypischen Fischbrötchen (am besten sind die mit Tiefseekrabben, Brathering und Fischfrikadellen). Dabei fällt einem ein, dass man doch eigentlich den Heiligen Google nach „Nestroy auf Helgoland“ fragen könnte. Und siehe da, Google Books spuckt doch tatsächlich ein Exzerpt aus über (nicht mehr existierende) Hotels (aber mit den aktuellen Adressen), in denen Promigäste einst gewohnt hatten. NESTROY stieg also (so wie andere betuchte Promis ) im HOTEL LONDON ab (das später in HOTEL WIESBADEN umgenannt wurde). HALLELUJA, ENGERL ! DANKE, JOHANN NEPOMUK !

Bilder von besagtem Hotel findet man zwar wieder nirgends, aber das Erfolgserlebnis ist doch so gross, dass man sich zum Abschluss noch die typischste aller Helgoländer Spezialitäten vergönnt: einen KNIEPER (kommt von Kneifer), also die Scheren eines Taschenkrebses (mit zwei Saucen und Baguette) im wunderbaren Restaurant Aquarium. Mühsam, aber köstlich. Und sättigend.

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Die typischte aller Spezialitäten, Der „Knieper“. Foto: Robert Quitta

Am nächsten Morgen trotte ich dann zum Hafen, mache aber auf dem Weg dahin noch in der Touristeninfo Halt, um mich nach dem genauen Ablegekai zu erkundigen. Und während die nette Mitarbeiterin mir die gewünschte Information heraussucht, fällt mein Blick auf den Helgoländer Wandkalender hinter ihr… nein, das werden Sie mir nicht glauben, das wird mir niemand je glauben, das glaube ich mir ja selbst nicht… denn es ist ja auch zu unwahrscheinlich… zu mystisch… zu unheimlich… zu effekthascherisch als dramaturgische Volte für ein zwanghaftes Happy End einer hindernisreichen Recherche so kurz vor der Abfahrt… aber das Kalenderbild des Monats Juli zeigte doch tatsächlich das HOTEL WIESBADEN!

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Das vom Rezensenten auf den Spuren Nestroys gesuchte „Hotel Wiesbaden“ als Zeichnung. Foto: Robert Quitta

Was Nestroy so oft nach Helgoland trieb und was er da wollte – suchte der Menschenfeind die rauhe Menscheneinsamkeit ? (wäre denkbar, schließlich plante er kurz vor seinem Tod noch eine Island-Reise) – wird weiter im Dunkeln bleiben und wir werden es wohl nie erfahren… Aber immerhin wissen wir jetzt, wo er auf der Insel gewohnt hat…

Robert Quitta, Helgoland

Helgoland – Deutschlands einzige Hochseeinsel

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