DIE FREITAG-PRESSE – 21. Juli 2023

DIE FREITAG-PRESSE – 21. Juli 2023

Foto: Salzburger Festspiele © Luigi Caputo

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 21. Juli 2023

Salzburger Festspiele eröffnen Horror, Spaß und Erkenntnis
Am 20. Juli beginnen die Salzburger Festspiele 2023 – und haben sich die Hamlet-Diagnose „Die Zeit ist aus den Fugen“ zum Motto erkoren. Verdis erste und seine letzte Shakespeare-Oper, also „Macbeth“ und „Falstaff“, geben einen Rahmen ab, dazwischen wird Mozarts „Figaro“ neu erkundet und Martinůs „Griechische Passion“ von 1961 als erschreckend zeitgemäß dargelegt. Jahrhundertkomponist György Ligeti und Festspiel-Gründungsvater Max Reinhardt werden gefeiert, und in der Ouverture spirituelle zunächst das „Lux aeterna“ beschworen. Ein Ausblick. Ein ausführliches Dossier zu den Salzburger Festspielen 2023 mit allen Infos zu den Übertragungen von BR-KLASSIK im Radio und im Stream finden Sie hier.
BR-Klassik.de

Peter Sellars eröffnet die Salzburger Festspiele mit „Sonnengesang“
Von Jörn Florian Fuchs
Deutschlandfunk.de.podcast

München
Kritik – Benjamin Bernheim bei den Münchner Opernfestspielen Charaktervoller Wundertenor
Er ist der neue Tenor-Star aus Frankreich, mittlerweile feiert Bernheim an den besten Opernhäusern der Welt Riesenerfolge – mit lyrischen Partien des französischen und italienischen Fachs. Auch seine Alben bieten bislang ausschließlich Opernarien. Doch wie schlägt sich Benjamin Bernheim in der intimen Gattung des Lieds? Am 19. Juli hat er bei den Münchner Opernfestspielen einen Liederabend im Prinzregententheater gegeben – mit Schumanns „Dichterliebe“ und französischen Kunstliedern der Romantik.
BR-Klassik.de.news

Jonas Kaufmann sagt Konzert ab: Multiresistenter Keim
Der Startenor Jonas Kaufmann (54) hat erneut ein Konzert abgesagt – und nennt nun auf seiner Homepage einen Grund: Er leide an einem multiresistenten Keim. Dies sei kürzlich festgestellt worden. Die für Freitag geplante festliche Operngala der Thurn und Taxis Schlossfestspiele mit Kaufmann in Regensburg wurde deshalb abgesagt. Das Konzert müsse ersatzlos ausfallen, teilten die Veranstalter mit.
MuenchnerAbendzeitung.de

Verona
Arena di Verona glänzt mit Anna Netrebko als hervorragende Aida und einer fulminanten Neuinszenierung
… Während der Wiederaufnahme nach Covid wurde aus Sicherheitsgründen erstmals auf Kulissen verzichtet und stattdessen spielte sich das ägyptische Königsdrama ausschließlich vor hervorragenden Projektionen mit modernster Technik ab. Doch zum 100. Jubiläum der Festspiele und somit auch der „Aida“ in der Arena wurde eine Neuinszenierung (Stefano Poda) präsentiert, die alles bisherige buchstäblich in den Schatten stellte.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

Aix-en-Provence
Mozart in Aix-en-Provence: Freie Liebe und starke Gefühle
In Aix-en-Provence gibt man Mozarts „Così fan tutte“ in einer provokanten Tcherniakov-Inszenierung, Simon McBurney zeigt Bergs „Wozzeck“ klassisch-modern.
DiePresse.com

Bayreuth
Bayreuther Festspiele: Ein Ladenhüter namens Wagner
Für die Bayreuther Festspiele gibt es noch Karten – und hinter den Kulissen Streit, wer daran Schuld hat. Ein Besuch auf dem Hügel, zur Frage: Ist das noch ein professionell geführtes Festival?
Sueddeutsche Zeitung.de

Der Unterschied zwischen Virtual Reality und Augmented Reality
Virtual Reality und Augmented Reality werden häufig in einem Atemzug genannt – doch warum eigentlich? Worin unterscheiden sich die beiden Technologien und was haben sie miteinander gemeinsam?
omnia360.blog

Ist das Kunst oder kann das weg? – Virtual- und Augmented-Reality im Museum. Agieren statt Konsumieren –  Trendsetter interaktives Museum
Doch welche Möglichkeiten und Vorteile kann Virtual-Reality gegenüber analogem Kunstgenuss denn eigentlich bieten und wie können Künstler virtuelle Technologien als Vermittlungsmedium und Darstellungsmittel nutzen?
aspekteins.

Sommereggers Klassikwelt 194: Der Dirigent Hans Rosbaud ist heute zu Unrecht fast vergessen
Der am 22. Juli 1895 in Graz geborene Hans Rosbaud erhielt den ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, die eine ausgebildete Konzertpianistin war. Die Mutter, die den Namen des Vaters ihren insgesamt vier Kindern lebenslang verschwieg, musste allein für sie sorgen. Hans zeigte großes musikalisches Talent und studierte am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt/Main, wo er u.a. den Komponisten Paul Hindemith kennenlernte, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.
Klassik-begeistert.de

„… und zu brechen mit den etablierten Regeln…“
CARMINA BURANA (verlegt vom 2. Juli 2020 + 8. Juli 2021 + 30. Juni 2022)“ las man, wenn man eine Karte für diese Veranstaltung des nunmehr 34. Kölner Sommerfestivals erwerben wollte. Endlich sind große Veranstaltungen wieder möglich! Acht Termine sind angesetzt, die Premiere ist ausverkauft, und auch die anderen Termine sind gut verkauft. Zuletzt war das nicht immer bei klassischen Konzerten der Fall. Klassisches Konzert? Nicht ganz. Es ist eher eine Show. Aber Carmina zieht noch immer. Die meisten Menschen dürften wegen Orffs Musik gekommen sein, möglicherweise nicht wegen La Fura dels Baus. Oder einfach wegen des „audiovisuellen Gesamtkunstwerks“, so der PR-Text, der sich am Wagnerschen Begriff orientiert und auch sonst nicht mit Superlativen geizt. Aber es ist in der Tat ein Gesamtkunstwerk aus Text, Musik, Bühnenbild, Kostümen, Licht, Choreographie und Videoprojektionen.
Von Brian Cooper
Klassik-begeistert.de

Langenlois
Lehár neu: Lächeln dürfen die Chinesen nur im Zirkus
„Das Land des Lächelns“ in Langenlois: Florian Hurler macht den exotischen Prinzen zum Zirkusdirektor und zeichnet den Weg einer jungen Frau, die den Walzerrhythmen zum Trotz unsanft aus ihren Träumen geweckt wird, um zu lernen, wie man ein selbstbestimmtes Leben lebt.
Die Presse.com

Bregenz
Missratene Groteske – Verdis frühe Musikdramatik „Ernani“ bei den Bregenzer Festspielen
NeueMusikzeitung7nmz.de

Fulminanter Auftakt mit kaum bekannte Oper
https://www.krone.at/3064792

Mannomann: Verdis „Ernani“ bei den Bregenzer Festspielen
Verdis „Ernani“ funktioniert auch ohne Inhaltskenntnis – bei dieser zweieinhalbstündigen Schlagerparade. Wenn man die Oper aber auf die Bühne bringt, dann am besten so wie Lotte de Beer bei den Bregenzer Festspielen.
MuenchnerMerkur.de

Und Action! „Ernani“ in Bregenz exzellent als Splatteroper mit Spaßeinlagen
DerStandard.at.story

Bregenzer Festspiele starteten mit stürmischem „Ernani“
KleineZeitung.at

Sängerfest am menschlichen Abgrund
Bregenzer Festspiele / Ernani
Drehpunkt.Kultur.at

Festspiel-Eröffnung
Alle wollen sie dasselbe: eine bessere Zukunft
https://www.krone.at/3064466

Salzburg
Anrufung der Sonne. Ausbruch der Pest
Im Porträt / Peter Sellars. Peter Sellars inszeniert den Sonnengesang von Sofia Gubaidulina bei der Ouvertüre spirituelle, die heute Donnerstag (20.7.) beginnt.
DrehpunktKultur.at

Graz
Zeitreise zu Clara Schumann bei der Styriarte
bachtrack.com.de

München
Breakdance und kleine Wunder: «Semele» setzte der Staatsopern-Saison ein glänzendes Ende.
Händel entschädigte die einfallslose Eröffnungspremiere mit «Hamlet» (Bezahlartikel)
NZZ.ch.feuilleton

Links zu englischsprachigen Artikeln

München
Così fan tutte in Munich
https://operatoday.com/2023/07/cosi-fan-tutte-in-munich/

Aix-en-Provence

Festival d’Aix-en-Provence 2023 Review: Le Prophète
https://operawire.com/festival-daix-en-provence-2023-review-le-prophete/

Cosi fan tutte at the Aix Festival
https://operatoday.com/2023/07/cosi-fan-tutte-at-the-aix-festival/

Madrid
Anna Pirozzi’s Turandot and Nicola Luisotti’s conducting excel in Teatro Real’s multiple casts
seenandheard.international.com

Sofia
Triumphant Siegfried of great colour and drama marks another success for Kartaloff’s new Ring cycle in Sofia            seenandheard.international.com

London
La Bohème at Opera Holland Park review: a fresh take on a perennial favourite
standard.co.uk.

Why is this genius playing to a half-empty Royal Albert Hall?
Benjamin Grosvenor Prom reviewed
https://www.spectator.com.au/2023/07/comrades-in-arms/

Prom 4: Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Kuusisto review –
Pekka Kuusisto’s charisma shrinks the Royal Albert Hall
theartsdesk.com.classical.music

Prom 6: Hough, BBC Philharmonic, Mark Wigglesworth review – poetry and power
theartsdesk.com.classical.music

BBC Proms get under way with a concert of popular favourites — review (Subscription required)
Sibelius and Britten were among the season-opening composers. Plus: pianist Benjamin Grosvenor is the real deal
https://www.ft.com/content/c8a874d0-420c-472a-b502-495855ff3468

New York
Review: Splendid Donizetti Rarity POLIUTO Arrives via Crutchfield’s Teatro Nuovo
broadwayworld.com.bww.opera

Young stars shine in Teatro Nuovo’s Poliuto
bachtrack.com.de

Sydney
Opera Australia 2023 Review: The Tales of Hoffmann
operawire.com.opera

Astana
Astana Opera: Bravo, Operaliya!
The grand Operaliya International Festival, held with the support of the Ministry of Culture and Sports of the Republic of Kazakhstan, completed the Astana Opera’s 10th anniversary season on July 16.
https://www.inform.kz/en/astana-opera-bravo-operaliya_a4091930

Ballet / Dance

American Ballet Theatre Reveals Exciting 2023 Fall Season with Three Programs and Seven Ballets
broadwayworld.com.article

Translating Traditional Korean Movement to ‘a Language for Our Time’
“One Dance”, part of Korean Arts Week at Lincoln Center, puts a contemporary spin on rituals and ceremonies.
theNewYorkTimes.com

Rock/Pop/Schlager

Lindemann-Sprüche in Berlin. Spätestens jetzt ist es ein Rammstein-Problem
Vor 60.000 Fans reißt Rammstein-Sänger Till Lindemann Sprüche über die Missbrauchsvorwürfe gegen ihn. Seine Band lässt ihn gewähren. Welch ein Armutszeugnis!
t-online.de

Taylor Swift ist mega. Aber wirkt sie sich auch auf die Inflation aus?
Im August 2024 gibt der US-Superstar drei Konzerte im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion. Beyoncé hatte in Schweden die Teuerung angefeuert. Was könnte das in Wien bedeuten?
Kurier.at

Sprechtheater

Salzburger Festspiele:„Ich habe einen Wahnsinn erlebt“
Michael Maertens ist der neue Jedermann bei den Salzburger Festspielen. Ein Gespräch über Ohnmachtsanfälle, Lars Eidinger und die Vorgänge am Wiener Burgtheater.
SueddeutscheZeitung.de

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Unter’m Strich

Zeitung: Ukraine setzt bereits Streumunition aus USA ein
Im Kampf gegen Russland hat die Ukraine nach einem Bericht der „Washington Post“ (Donnerstag-Ausgabe) mit dem Einsatz von Streumunition aus den USA begonnen. Wie die Zeitung unter Berufung auf nicht genannte ukrainische Regierungsbeamte berichtete, versuchen damit die ukrainischen Streitkräfte im Südosten des Landes, russische Stellungen aufzubrechen, die die begonnene Gegenoffensive verlangsamen. Das US-Verteidigungsministerium äußerte sich auf dpa-Anfrage zunächst nicht dazu, ob es Informationen darüber habe, dass die Streumunition bereits eingesetzt werde. Aus der Ukraine gab es von offizieller Seite weder eine Bestätigung noch ein Dementi.
ORF.at

Eskalation! Ukraine setzt erstmals geächtete Waffe ein
Laut ukrainischen Quellen haben die Streitkräfte Streumunition eingesetzt. Die umstrittene Waffe soll helfen, russische Stellungen zu knacken.
Heute.at

„Seltsame Entwicklung“: Mikl-Leitner reagiert auf Van der Bellens Rüge
Seit Wochen wird von manchen Kreisen das Wort “’normal‘ durchgekaut und in seine Einzelteile zerlegt“, kritisiert die niederösterreichische Landeshauptfrau.
Die Presse.com

Stromausfälle in Wien – darum geht so oft das Licht aus
Im Hochsommer kommt es in Wien immer wieder zu Stromausfällen. Doch was sind die Gründe dafür? „Heute“ fragte bei den Wiener Netzen nach.
Heute.at

Ich bin keine schlechte Freundin, nur weil ich nicht auf Nachrichten antworte
Im Handy unserer Autorin stauen sich die unbeantworteten Chatnachrichten. Sie machen ihr ein schlechtes Gewissen – damit muss jetzt Schluss sein. Kommentar von Sophia Fritz
Jetzt.de

INFOS DES TAGES (FREITAG, 21. JULI 2023)

INFOS DES TAGES (FREITAG, 21. JULI 2023)

Quelle: onlinemerker.com

SALZBURGER FESTSPIELE: HEUTE „JEDERMANN“

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Foto: Matthias Horn

Premiere
Regie   Michael Sturminger

Besetzung   Valerie Pachner, Michael Maertens, Nicole Heesters, Helmfried von Lüttichau, Emanuel Fellmer, Mirco Kreibich, Birte Schnöink, Bruno Cathomas, Fridolin Sandmeyer, Anja Plaschg, Sarah Viktoria Frick, Theresa Dlouhy, Paula Jeckstadt, Colin Johner, Raphael Nicholas, Katharina Rose, Ellen Krogh Skjølstrup, Therese Troyer

Ensemble 021, Joanna Lewis, Barbara Erdner, Ana Percevic, Gernot Haslauer, Philipp Schiepek, Christian Kronreif, Lorenz Widauer, Robert Kainar
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„Terezín Summer Academy“ widmet sich Rachel Danziger van Embden und ihrer Operette „Die Dorfkomtesse“: 14.–17. August 2023

Die diesjährige Terezín Summer Academy beschäftigt sich mit der weitgehend vergessenen Komponistin Rachel Danziger van Embden (1870-1946?). Im Mittelpunkt steht ihre Operette „Die Dorfkomtesse“, die vom 14. bis 16. August von Studierenden und Gesangsabsolvent:innen verschiedener Musikhochschulen im ehemaligen Konzentrationslager Theresienstadt erarbeitet wird. Die Aufführung mit fünf Sänger:innen und Klavier findet am 17. August in der Deutschen Botschaft Prag statt. Parallel dazu werden Wissenschaftler:innen in Terezín die Lebensstationen der Komponistin nachzeichnen. Weitere Aufführungen der „Dorfkomtesse“ sind für 2024 u. a. in Wien (Exilarte Zentrum für verfolgte Musik) und Dresden (Dresdner Musikfestspiele) geplant.  Die Terezín Summer School findet seit 2021 als Projekt von Musica non grata statt. Sie wird von der Deutschen Botschaft in Prag finanziert und ist an die Prager Staatsoper angegliedert, deren Künstlerischer Leiter Per Boye Hansen ist.

Die Tatsache, dass mit der „Dorfkomtesse“ eine Operette von einer Frau komponiert worden war, stellte eine solche internationale Sensation dar, dass sogar die New York Times darüber berichtete. Ein Jahr nach der Uraufführung in Stockholm erfolgte 1910 die Premiere im Berliner Thalia-Theater. In leichter Manier erzählt sie vom Dorfidyll, der Liebe und den Irrungen und Wirrungen rund um die „Dorfkomtesse“ alias Prinzessin Flori. Musikalisch gelingt Danzinger dabei eine unterhaltsame Verbindung von Wiener und Berliner Operette mit eingängigen Melodien und charmanten Szenen. Die Musik ist vom Leiter der Terezin Summer Academy, PD Dr. Kai Hinrich Müller, Musikwissenschaftler an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und bei Musica non grata, für die Einstudierung und Aufführung rekonstruiert und eingerichtet worden.

Von der „Dorfkomtesse“ wie auch von ihrer Schöpferin ist nur wenig bekannt. Rachel Danziger van Embden wurde 1870 in Amsterdam in eine jüdische Familie geboren. Der Schriftsteller, Musikpädagoge und Wagner-Biograf Jacques Hartog war ihr Kompositionslehrer. Später heiratete sie den Fabrikanten Oskar Danziger, mit dem sie ab 1892 in Berlin lebte. Neben kleineren Werken schrieb sie mehrere Operetten sowie Musik für den Film und zählte zu den erfolgreichsten Operettenkomponistinnen ihrer Zeit. Ihre Familie wurde von den Nationalsozialist:innen verfolgt, ihre Kinder wurden u.a. nach Theresienstadt deportiert; nur wenige Nachkommen überlebten. Nach 1939 verlieren sich die Spuren von Rachel Danziger van Embden. Lange hieß es, dass auch sie auf einem der Transporte nach Theresienstadt gewesen sei. Jüngste Forschungen scheinen aber zu bestätigen, dass ihr gemeinsam mit einer weiteren Tochter die Flucht nach England glückte und sie dort 1946 verstarb.

Auf dem Programm der Summer School stehen Vorträge sowie Begegnungen mit der Geschichte der Gedenkstätte Theresienstadt, u. a. mit einer Führung durch das Gelände. Ausgerichtet wird die Terezín Summer Academy in Kooperation mit dem Terezín Composers’ Institute, geleitet von Prof. Dr. Lubomír Spurný (Masaryk-Universität Brno), und dem deutsch-tschechischen Projekt Musica non grata des Nationaltheaters Prag und der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in der Tschechischen Republik.

Weitere Informationen finden Sie unter musicanongrata.cz.

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Festival della Valle d’Itria/ Martina Franca

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Photos of Jules Massenet’s L’adorable Belboul, which was premiered yesterday evening at the 49th Festival della Valle d’Itria, from the button below.

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© Clarissa Lapollaph/ Festival Martina Franca

INFO & CAST

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Oberösterreichische Stiftskonzerte: THE KING’S SINGERS

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Der Gesang der Könige
Am kommenden Sonntag, 23. Juli erwarten Sie um 18.30 Uhr die legendären King’s Singers mit ihrem Programm „Northern Lights“ erstmals in der Basilika von St. Florian. In den wohltemperierten Räumen des wunderbaren Kirchenraumes lassen wir uns vom unverwechselbaren Klang des britischen Ensembles in die Tradition nordischer und keltischer Volkslieder mitnehmen. Wir tauchen in majestätische Chorwerke von Grieg, Sibelius und Nielsen und werden mit Songs in „close harmony“ in den Abend entlassen. Karten für dieses Konzert gibt es noch hier:

zum Ticketshop

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WALD/4 FESTIVAL 2023 – IM SOMMER IST KULTUR PLATZHIRSCH:IN

 

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VOM „ROA“, VON HEXEN UND ANDEREN RANDERSCHEINUNGEN

Noch bis 15. August geht das WALD/4 Festival über die Bühne: 47 einzigartige Projekte laden im Festivalverlauf unter dem Motto „Randerscheinungen“ zum Kunst- und Kulturgenuss.
Die Kulturvernetzung Niederösterreich GmbH präsentiert das Viertelfestival seit über zwei Jahrzenten jedes Jahr aufs Neue in einem anderen niederösterreichischen Viertel und bringt die Kultur zu den Menschen und auch die Menschen zur Kultur.
Noch bis bis 15. August setzen sich im Zuge des WALD/4 Festival insgesamt 47 Kunst- und Kulturprojekte (davon 5 Schulprojekte) an 45 Orten und mit 110 Veranstaltungen auf kreative Art und Weise mit den „Randerscheinungen“ dieses Landesteiles auseinander und laden zur Begegnung ein. Die Ideen hinter den einzelnen Projekten haben ihren Ursprung in der Region und erreichen in ihrer Vielfältigkeit ein Publikum aller Generationen und Interessensgebiete.

PLATZHIRSCH:IN, ZEIT FÜR VERÄNDERUNG
Es gibt einige Veränderungen und auch Überraschungen in dieser Festival-Saison. Ganz neu ist der Werbeauftritt und die Kommunikationslinie des Viertelfestivals. Der Platzhirsch, Markenbotschafter des Viertelfestival, wurde Platzhirsch:in und trägt das Programm des WALD/4 Festivals nun selbstbewusster denn je ins Land hinaus. Die Bedeutung von Regionalität, die schon seit jeher als Idee hinter dem Festival steht, wird zukünftig durch die Namensgebung der einzelnen „Viertel“-Festivals verstärkt in den Fokus gestellt.
„Das Besondere am Viertelfestival ist, dass der Kultur vor der Haustür eine Bühne geboten wird und das mit oft dauerhaftem Mehrwert: viele Projekte und Initiativen verankern sich langfristig in der Region und setzen wertvolle Impulse für die Gemeinschaft. Es ist immer wieder aufs Neue spannend zu beobachten, welch kreatives Potenzial das Land Niederösterreich in sich birgt“, freut sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner über den Erfolg des Festivals.

Noch bis 15. August präsentiert die Kulturvernetzung Niederösterreich GmbH das WALD/4 Festival! Insgesamt 47 Kunst- und Kulturprojekte (davon 5 Schulprojekte) setzen sich im Festivalverlauf an 45 Orten und mit 110 Veranstaltungen auf kreative Art und Weise mit den „Randerscheinungen“ des Waldviertels auseinander und laden zur Begegnung ein. Die Ideen hinter den einzelnen Projekten haben ihren Ursprung in der Region und erreichen in ihrer Vielfältigkeit ein Publikum aller Generationen und Interessensgebiete. Weitere Details zum WALD/4 Festival 2023 und Infos zu den Veranstaltungen im AUGUST entnehmen Sie bitte dem Pressetext im Anhang.

Informationen zu allen Veranstaltungen unter www.viertelfestival.at

 KOSTPROBEN AUS DEM PROGRAMM IM AUGUST

Zu einer „Weltreise zum Mitnehmen“ laden Kunst-Workshops für Kinder und Jugendliche – es wird gemalt, gebastelt und experimentiert. (4. & 6. August, Gmünd) *** „Ein ? für die Langeweile“ – ein Tanztheaterstück für die ganze Familie – lädt dazu ein, in die sonderbare, wunderbare Welt der Langeweile einzutauchen. (13. August, Rastenfeld) *** Im Zuge des Projektes „Schnitzel und andere Realitäten“ werden reale Schnitzel und virtuelle Welten bei einem Sommerfest in der Bobbin Fabrik serviert. (12. & 13. August, Gmünd)

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WIEN/ImPulsTanz: Cie. Marie Chouinard mit „M“

Mit kräftig kolorierten Perücken und Hosen, die Oberkörper frei, agiert das zwölfköpfige Ensemble der Compagnie Marie Chouinard zum Rhythmus seiner Atem- und Stimm-Geräusche. Die Kanadierin, die seit 1988 regelmäßig bei ImPulsTanz zu Gast ist, liefert mit der Österreichischen Erstaufführung ihres Ende Jänner 2023 im Grand Théâtre de Québec uraufgeführten Stückes „M“ „eine Huldigung des Lebendigseins zwischen Wahnsinn und Weisheit“, wie sie das Stück beschreibt.

Seit über 40 Jahren choreografiert die 1955 geborene Tänzerin, Choreografin, Regisseurin, Autorin und bildende Künstlerin Stücke für die Bühne, den Film und das Internet. Avantgardistische Arbeiten, die immer ein Hauch von Anarchie durchweht. Marie Chouinard war von 2017 bis 2020 Direktorin für Tanz bei der Biennale in Venedig. Ihre Choreografien finden sich in den Repertoires vieler namhafter Tanzkompanien.

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Marie Chouinard: „M“ © Sylvie Ann Pare

Vier liegen am Boden, nach dem verklungenen Brummen das Rauschen eines Regens. Sie schützen sich. Vogel-Gezwitscher. Eine Fünfte kommt mit einem Mikrofon, stellt es vorn in die Mitte, geht ab. Einer haucht einen Rhythmus ins Mikro, der per Looper wiederholt wird. Dann eine Frau ihren mit dem Ausatmen erzeugten Rhythmus, ebenso geloopt. Eine Frau gebietet das Ende der Wiederholungen, erzeugt IHREN Rhythmus und befielt den Start des Loopers. Eine Fünfte kommt, bewegt die Hüften, haucht ihren Rhythmus ins Mikro und befielt dem Looper… Ihr Atem mischt sich mit elektronischem Sound (Musik: Louis Dufort), das weiße Licht (Beleuchtung, Bühnenbild, Kostüme und Perücken: Marie Chouinard) wechselt ins Blau-Lila. Plötzlich Atmosphäre. Auch eine irgendwie erotische.

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Marie Chouinard: „M“ © Sylvie Ann Pare

Eine Frau tanzt den Rhythmus auf der Stelle. Bald alle fünf dicht beieinander, synchron. Eine schert aus, stoppt per Handstreich den Sound, atmet ihren eigenen Rhythmus ins Mikro und gebietet das Abspielen. Der Tanz wird intensiver, immer mehr TänzerInnen stoßen dazu. Sie imitieren synchron das Atemgeräusch. Mit ihrer blauen Hose sticht Carol Prieur, seit 1995 Mitglied der Compagnie, hervor. Marie Chouinard schuf drei Kreationen eigens für sie, die 2010 vom Magazin TANZ zur Tänzerin des Jahres und 2014 mit dem Prix de la Danse de Montréal – INTERPRÈTE gekürt wurde.

Kurz einmal tanzt eine allein, während die Anderen hinten sitzen, sehr bald jedoch wieder alle synchron. Einer macht’s vor, die Anderen kopieren die Bewegungen nach Kräften. Perkussives im Sound, Kampfsport-Moves, Repetition im Tanz. Das Energieniveau steigt im Kampf um die akustische Vorherrschaft. Variantenreich wird die Wiederholung inszeniert, facettenreich die Synchronisierung in der Gruppe. Sie fallen, stehen auf. Synchron. Die Stimme kommt dazu. „Hi Hi Ha!“ Alle jauchzen ausgelassen und rennen. Plötzlich Stille und Dunkelheit.

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Marie Chouinard: „M“ © Sylvie Ann Pare

Carol Prieur spricht in einer Fantasie-Sprache ins Mikro, eine tanzt dazu. Dann weitere Sprach-Tanz-Paare. Während dessen stehen die Anderen mit verschränkten Unterarmen vor ihren Gesichtern. Ein ritueller Tanz um eine große, kreisrunde, weiße Lichtfläche am Boden wirkt wie eine Beschwörung. Einer in der Mitte, zittern die Umstehenden im Rhythmus des elektronischen Sounds. Ein Kauz schreit, sie umarmen sich kurz, der Kauz dreht durch. Abrupt ins „Oio ah!“ und Tanz dazu. Es ist beeindruckend, welch fantasievolle physische Bilder sie für die Laute findet.

Ein längeres stimmliches und tänzerisches Duett wird von synchronem, die Wiederholungen variierenden Gruppen-Tanz abgelöst. Aus einem Schulterschluss löst sich eine Frau ins Abseits, ein Mann folgt ihr. Sie bespringt ihn, umklammert ihn mit Beinen und Armen, ein Koitus im Stehen zu wunderbarem Sound. Alle fangen einen imaginären Regen genussvoll mit Händen und Gesichtern, öffnen und schließen auf Knien die Beine, liegen am Ende hinter dem großen weißen Kreisrund vorn, das dargebracht wird wie ein Angebot. Schaut hin ins Zentrum! Dort ist Licht. Doch auch ein Abgrund. Auch eine Warnung.

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Marie Chouinard: „M“ © Sylvie Ann Pare

„M“ versprüht Freude an Bewegung und am Leben. Oberflächlich betrachtet. Die Energie und Expressivität, das geschlossen hohe tänzerische Niveau der Compagnie Marie Chouinard, auch unter den jüngeren Ensemble-Mitgliedern sind bereits Preisgekrönte, begeistern. Doch „M“ ist so viel mehr. Der Rhythmus des Atems wird physikalisiert. Synchronisation der Einzelnen über den Atem als dem Medium, über das das Leben aufgenommen wird. Und was für ein Leben? „M“ zeigt einerseits die Gemeinschaft als das Verbindende, Tröstende, andererseits das Narkotikum Gemeinschaft.

Die Arbeit erzählt von der Denaturalisierung des Menschen, von bidirektionalem Dominieren (der Einzelne die Gruppe, die Gruppe den Einzelnen), von der Faszination und Anziehungskraft (oder: Sexyness) von Führern wie von Mehrheiten, von Masse und Macht, vom Bedürfnis nach Überlegenheit und Macht versus Gemeinschaftsgefühl, vom nicht Wahrnehmen oder Ignorieren der Verführung und der eigenen Verführbarkeit, von der Anfälligkeit für Diktatoren und Diktaturen, vom Verleugnen seiner Individualität, dem sich Dreingeben in die Gruppe, um endlich Anerkennung und Aufmerksamkeit zu erlangen. Natürlich zu einem hohen Preis, dem der Selbst-Aufgabe.

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Marie Chouinard: „M“ ©Sylvie Ann Pare 5

Aber dann haben wir ja noch die Influencer, die empfehlen, wie man richtig lebt. Oder al qaida, den Islamischen Staat, die Salafisten, die (Neo-) Faschisten. Oder den ganz gewöhnlichen neoliberalen Kapitalismus mit seinen dem Individuum und der Gesellschaft angedienten Rezepten für – ökonomischen – Erfolg. Alles mit dem Ziel, sich selbst nicht mehr spüren, also anschauen zu müssen. Wer das tut, und wer sich heilt, weils Anschauen genügt, kommt unweigerlich in die Liebe. Denn die ist Anfang und Ende von allem. Auch von „M“.

Cie. Marie Chouinard mit „M“ am 12.07.2023 bei ImPulsTanz.

Rando Hannemann

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