DIE MONTAG-PRESSE – 29. JÄNNER 2024

DIE MONTAG-PRESSE – 29. JÄNNER 2024

Foto: Ensemble West Side Story © Marco Sommer/Volksoper Wien

Für Sie in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 29. JÄNNER 2024

Wien/Volksoper

Wien
Die West Side Gangs wirbeln in Wien über die Bühne der Volksoper
Die Volksoper hat mit dieser „West Side Story“ eine rundum geglückte Produktion auf die Bühne gebracht, musikalisch wie tänzerisch hörens- und sehenswert. Das Premierenpublikum dankte allen Mitwirkenden mit jubelndem Applaus. Es gibt noch knapp zwanzig Vorstellungen bis Ende März. Hingehen und genießen!
Von Dr. Rudi Frühwirth
klassik-begeistert.de

Warum diese Eile, liebe Volksoper? „West Side Story“ wird schnell durchgepeitscht
(Bezahlartikel)
Regisseurin Lotte de Beer und Dirigent Ben Glassberg hatten es wohl eilig: Ihre neue „West Side Story“ ist voller Tempo, Tanz und jugendlicher Energie. Musik und Emotion bleiben aber auf der Strecke. „Ich weiß nicht warum, es ist alles so schnell passiert“: Chino stößt diese Worte hervor, wenn er Maria die Schreckensnachricht vom Tod ihres Bruders Bernardo überbringt. Die Spirale der Gewalt zwischen den Jugendgangs von „Sharks“ und „Jets“ wird sich weiter drehen, das Liebesglück von Maria und Tony keine Chance haben …
DiePresse.com

„West Side Story“ in der Volksoper: Eine romantische Musical-Tragödie (Bezahlartikel)
In der neuen „West Side Story“ der Volksoper treffen toxische Männlichkeit auf Liebe, Fast-Oper auf Musical und Latin Sound, kraftstrotzende Expressivität auf Balladen.
Kurier.at

„West Side Story“ als amerikanischer Albtraum nun am Gürtel
Premiere von Leonard Bernsteins Musical an der Volksoper: Lotte de Beer inszeniert das tragische Toleranzstück dynamisch nahe am Original
DerStandard.at.story

Wien
Das Theater an der Wien brilliert mit Bernsteins Candide
Man wird den Eindruck nicht los, dass 2024 ein Jubiläum für den einzigartigen Musiker (Dirigent, Pianist, Komponist…) Leonard Bernstein ausgerufen wurde – dabei hat er weder einen runden Geburtstag noch einen runden Todestag. Trotzdem spielt man zur Zeit in der Wiener Volksoper sein Erfolgsmusical „West Side Story“ und im Musikverein probt das ORF-Orchester mit seiner Chefin Marin Alsop die 2. Symphonie des amerikanischen Komponisten.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de

Elīna Garanča: „Ich bin eine zynische Realistin“
Im Mezzo-Fach ist sie eine der amtierenden Regentinnen. Auch weil Elīna Garanča mit ihrer Mischung aus Selbstbewusstsein und Reflexion eine kluge und logische Karriere entwickelt hat. Vor einigen Wochen wurde die Lettin für ihre Eboli im „Don Carlo“ an der Scala bejubelt, gerade tourt sie mit einem Arien- und Lieder-Programm.
MuenchnerMerkur.de

Linz
Mit Elīna Garanča wieder im Musikhimmel
Nach erst knapp einem Jahr sang die lettische Mezzosopranistin erneut im Linzer Musiktheater – Am Pult des Wiener Kammerorchesters Karel Mark Chichon
Volksblatt.at

Salzbug
Philharmoniker mit Dirgentin Mallwitz bei der Mozartwoche
Reine Energie frisch geliefert: Joana Mallwitz und die Wiener in Salzburg
DerStandard.at.story

Wien/Konzerthaus
Elisabeth Leonskaja zeigt, wie bewegend Schubert sein kann
Elisabeth Leonskaja mit einem Sonaten-Programm im Wiener Konzerthaus: ein großer, umjubelter Abend.
DiePresse.com

Detmold/Landestheater
Les contes d´Hoffmann: Dieser Dichter ist nicht therapierbar
Eine Krankenhausreform scheint überfällig. Im Wartesaal (bei Bedarf auch Behandlungszimmer), den das Einheitsbühnenbild (Roland Lehmeier und Jule Dohrn-van Rossum) darstellt, blättert die Farbe, sind einige geborstene Fenster notdürftig mit Planen oder Brettern verschlossen, und die Heizungsanlage entspricht sicher nicht modernen Hygienestandards. Hier soll der Dichter Hoffmann therapiert werden. Drei Akte lang wird er über seine Vorstellung von Frauen phantasieren, zwischendurch immer wieder zum Flachmann greifen, wenn vom Wein die Rede ist. Die behandelnde Ärztin, im Stück heißt sie wahlweise „Muse“ oder (als Hoffmanns Begleiter in den Mittelakten) „Niklausse“, sitzt die meiste Zeit vorne an der Rampe und koordiniert das Selbstfindungsspiel.
omm.de

Hamburg/Elbphilharmonie/Bamberger Symphoniker
„Zwei Takte gibt es, die ich besonders liebe“, sagt Maestro Jakob Hrůša in seiner kurzen Einführungsrede, und nun gilt es, sie zu erhören
Lieber Herr Hrůša, selten habe ich mir um den Blutdruck eines Dirigenten solche Sorgen gemacht, denn schon bei der Eroica – die sie ja aus der Partitur in der Größe eines Schulheftes bemeistern – sind Sie so hochroten Gesichtes, dass man wirklich um einen Schlaganfall fürchtet, während Sie über Ihr Top-Orchester rudern, ja rudern, dass es klanglich höchste Freude! Und wie verletzt Sie nach oben sehen, als im zweiten Satz der Eroica jemand hustet, bei einer der leis-fragilsten Passagen, zu denen Ihre Bamberger Symphoniker in einem Maße fähig, dass auch die schwebend-hingehauchten Takte so tiefvoll-beeindruckend sind, dass ich sie – und wir sind noch nicht einmal zu Richard Strauss gekommen – da ja wieder! – nur rückhaltlos bewundern kann!
Von Harald Nicolas Stazol
Klassik-begeistert.de

Salzburg
„Lucio Silla“ in Salzburg: Mozart einmal fast unbekannt
TirolerTageszeitung.com

Berlin                                                                        George Benjamins „Written on Skin“ an der Deutschen Oper fordert und begeistert das Publikum
Dieser 2012 als Auftragswerk des Festivals Aix-en-Provence uraufgeführten Oper geht ein geradezu hymnischer Ruf voraus. Nachdem das Werk inzwischen auch in London, Paris und anderen Städten erfolgreich gegeben wurde, erlebte es nun an der Deutschen Oper seine Berliner Erstaufführung. Gespielt wurde in der Uraufführungs-Inszenierung von Katie Mitchell, die seinerzeit zum Erfolg des Werkes nicht unerheblich beitrug. Mitchell, ein Star der Regie-Szene, versteht es, ihren Tableaus große atmosphärische Dichte zu verleihen.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Gerechtfertigte Beifallsstürme: „Written on Skin“ an der Deutschen Oper (Podcast)
inforadio.de.podcast

„Written on Skin“: Liebhaber zum Dessert – danach möchte niemand mehr etwas essen
So lässig ging lange keine Opernpremiere mehr vorbei: „Written on Skin“, der Kannibalen-Welterfolg von George Benjamin, an der Deutschen Oper Berlin.
BerlinerZeitung.de.Kultur

Deutsche Oper: Dreiecksgeschichte mit monströsem Ausgang (Bezahlartikel)
Mit George Benjamins „Written On Skin“ wird an der Deutschen Oper die vielleicht erfolgreichste Oper des beginnenden 21. Jahrhunderts gespielt.
BerlinerMorgenpost.de

Essen
Keine Erlösung von der Realität
Louise Bertin: Fausto
200 Jahre nach der Uraufführung zeigt das Aalto-Theater Essen die erste szenische Aufführung von Louise-Angélique Bertins opera semiseria „Fausto“ in der Regie von Tatjana Gürbaca.
die-deutsche-buehne.de

Opernpremiere am Aalto Musiktheater:
„Fausto“ mit Hindernissen
lokalkompass.de/essen

Luzern
Luzerner Klavierfestival: I love you, Martha Argerich!
Beim Festival „Le Piano Symphonique“ trafen jetzt zum dritten Mal die jungen Talente auf die Legenden dieses Wunderinstruments.
FrankfurterAllgemeinde.net

Society
Opernredoute ist zurück: Alles Walzer in Graz!
krone.at

Links zu englischsprachigen Artikeln

Straßburg
The Strasbourg Philharmonic Orchestra’s oddly programmed concert of Berlioz and Wagner
seenandheard.international.com

Madrid
Ermonela Jaho, Serena Sáenz, Juan Jesús Rodríguez Among Major Winners of Premios Ópera XXI’s 2022-23 Edition
operawire.com

Dublin
Opera singer Ann Murray: I retired because my agent told me ‘You’re going to spend the rest of your life singing old bat parts’
independent.com.entertainment

New York
Frederica von Stade on being inducted into the Opera Hall of Fame
kgou.org.frederica

Botstein, ASO and soloists soar in Dvořák’s Requiem at Carnegie Hall
newyork.classicalreview.com

Review: New York Philharmonic plays Hitchcock, and loses
slippedisc.com

Boston
Nelsons, Boston Symphony cut to the heart of Shostakovich with “Lady Macbeth”
theclassical.review.boston

Chicago
Photos: First Look at CHAMPION at Lyric Opera of Chicago The production runs January 27 – February 11, 2024
broadwayworld.com

COT’s “Book of Mountains and Seas” provides a unique theatrical experience but it’s not opera, Doc
chicago.classical.review

Miami
Palm Beach Opera opens season with an emotional and riveting “Tosca”
southflorida.classical.reviews

Houston
Houston Grand Opera Does a Fine Job Presenting the Classic Madame Butterfly
houstonpress.com.arts

Pérez takes flight in HGO’s “Butterfly”
texasclassicalreview.com

Los Angeles
How Gustavo Dudamel, the L.A. Phil and Frank Gehry pulled off a very L.A. ‘Das Rheingold’
latimes.com.entertainment

San Francisco
Hail and farewell: MTT’s last Mahler in San Francisco
bachtrack.com.de

Tilson Thomas and San Francisco Symphony’s refined, superbly focused Mahler on an emotional evening
seenandheard.international.com

Recordings
Opera Album and Video Review: The Baroque Does the Bible
Marc-Antoine Charpentier’s 1686 David and Jonathan brings ancient characters to life in this 2022 Chateau de Versailles production, brilliantly staged, danced, sung, and played.
artfuse.org

Mezzo-Soprano Aigul Akhmetshina Signs to Decca Classics     Her debut album Aigul to be released on July 26, features a portrait of her famed Carmen and other operatic arias.
broadwayworld.com

Ballet / Dance

London: The music of La Strada, the visual inventiveness, and Alina Cojocaru hold the audience’s attention
seenandheard.international.com

Sprechtheater

Salzburger Landestheater/„Amadeus“.    Er hat ihn ja doch ermordet
Der alte Salieri gesteht in seinen letzten Stunden, wie er gegen Mozart intrigiert, dessen Karriere sabotiert, den von Gott geliebten Konkurrenten in den Wahnsinn getrieben und schließlich ermordet hat. Landestheater UND Stiftung Mozarteum perpetuieren mit einer – ganz wunderbaren – Aufführung von Peter Shaffers Amadeus die beliebtesten Fake News über Mozart und Salieri. „Ja, aber so war es nicht“, müsste vom Bühnenrand oder vom Balkon ständig jemand herunterrufen. Ist aber nicht vorgesehen und somit sind, wieder einmal, Jahre und Jahrzehnte Forschungsarbeit und Publikumserziehung für den A… Sorry, aber Mozart war auch nicht so empfindlich. Witzig, dass ausgerechnet die Stiftung Mozarteum Kooperationspartner bei einem Stück ist, das alle Legenden in sich versammelt, gegen die ihre Expertinnen und Experten seit jeher anforschen.
Von Heidemarie Klabacher
DrehpunktKultur.at

St.Pölten
Interview mit Isabella Rossellini: Schauspielerin und Schimpanse
Isabella Rossellini gibt im Landestheater Niederösterreich ein Gastspiel mit dem Titel „Darwin’s Lächeln“ und erzählt, was das Verhalten von Tieren mit Schauspiel zu tun hat
Kurier.at

Ausstellungen/Kunst

Attacke im Louvre
Aktivistinnen überschütten Mona Lisa mit Suppe
Am Sonntag haben Aktivistinnen die Mona Lisa im Louvre mit Suppe überschüttet. Ein Video des Vorfalls zeigt, wie die orange Flüssigkeit über das Kunstwerk von Leonardo da Vinci rinnt, während die beiden Frauen vor dem Gemälde posieren.
krone.at

Schwere Vorwürfe gegen den Ex-Direktor der Art Genève
Derzeit findet mit rund 80 Galerien die 12. Ausgabe der Art Genève statt. Während die Verkäufe gut laufen, sorgen negative Schlagzeilen rund um den Ex-Direktor und Gründer Thomas Hug für Gesprächsstoff auf der Kunstmesse.
DiePresse.com

Medien

Lanz, Lichter & Co. So viel verdienen die ZDF-Stars
Die Gehälter der ZDF-Stars hält der Sender streng geheim. Recherchen der „Welt am Sonntag“ zeigen nun, in welcher Dimension sich die Honorare der Moderatoren bewegen. Ganz oben unter den Top-Verdienern: Markus Lanz (54) und Horst Lichter (62, „Bares für Rares“). 18,36 Euro pro Monat Rund­fun­kbeitrag werden in Deutschland pro Haushalt fällig. Und es steht mal wieder eine Erhöhung im Raum, wie aus dem Entwurf der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hervorgeht: um 58 Cent auf monatlich 18,94 Euro.
Bild.de

Politik

Ukraine-Experte Masala: „Der Westen hat bis heute keine Strategie“
Der deutsche Militärexperte Carlo Masala über Fehler des Westens, die Gefahr einer neuen Weltordnung und wieso Österreichs Neutralitätspolitik für ihn nur „Folklore“ ist.
Kurier.at

Ukraine: Korruption im Militär. Waffenbeschaffung: Kiew deckt massiven Betrug auf
Der ukrainische Sicherheitsdienst SBU hat ein Korruptionssystem beim Kauf von Waffen durch das ukrainische Militär im Gegenwert von etwa 40 Millionen Dollar (36,80 Mio. Euro) aufgedeckt. „Den Ermittlungen zufolge sind ehemalige und derzeitige hochrangige Beamte des Verteidigungsministeriums und Leiter von Tochterunternehmen an der Veruntreuung beteiligt“, erklärte der SBU am Samstag (Ortszeit).
krone.at

Wo geht es hier bitte zur Mitte? Nach rechts
Allen Demo-Parolen zum Trotz: Rechts ist nicht rechtsextrem. Was aber meint Mitte-rechts? Und braucht eine ÖVP zum Erfolg populistische Reizthemen? Ein Essay. Eine „Demo gegen rechts“: So wurde die große Kundgebung in Wien am Freitagabend von Veranstaltern und Medien angekündigt. Und im gleichen Atemzug hieß es: Man wolle damit ein Zeichen „gegen Faschismus und Rassismus“ setzen. Die Gleichung lautet also: Rechts ist gleich faschistisch ist gleich böse. Damit wird, konsequent zu Ende gedacht, jeder konservative Demokrat zum potenziellen Nazi gestempelt. Dass die Begriffe „rechts“ und „rechtsextrem“ ineinander verschwimmen und immer öfter synonym verwendet werden, ist keine zufällige Entwicklung unseres Sprachgebrauchs. Hier haben linke Meinungsmacher über Jahrzehnte ganze Arbeit geleistet.
DiePresse.com

Österreich
Was macht eigentlich Helga Rabl-Stadler im Außenministerium?
Ein neues Stipendium fördert Künstler, die vom Putin-Regime verfolgt werden – egal, ob sie aus dem Gebiet der Ukraine oder Russlands kommen. Einblicke ins neue Projekt von Helga Rabl-Stadler und Simon Mraz in Akademie und Secession.
DiePresse.com

„Praktikanten-Wordings“
Insider enthüllt: SPÖ verteilte Nehammer-Schummelzettel
Nach der „Heute“-Story über eine tollpatschige Kommunikations-Order aus der Löwelstraße packt nun ein SPÖ-Funktionär über die Hintergründe aus.
Heute.at

Grüne wütend, weil Nehammer sie ignoriert: „Brennendes Herz“
Die Generalsekretärin der Grünen Olga Voglauer ist gegen Neuwahlen und wütend auf Nehammer. Die Generalsekretärin der Grünen sagte zur Nehammer-Rede: „In dieser Rede war sehr viel altes Denken dabei, viel Auto, viel Anti-Gendern. Ich fand es schade.“
oe24.t

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Unter’m Strich

Wien/Verkehr lahmgelegt
Mega-Autokorso: Anti-Israel-Demo schockt Wien. Palästina-Fahnen schwenkend, dauerhupend und halb aus dem Fenster ihrer Autos hängend demonstrierten Hunderte am Wiener Ring.
oe24.at

Skiflug-WM am Kulm
Österreichs Adler fliegen im Teambewerb zu Silber!
Michael Hayböck, Manuel Fettner, Jan Hörl und Stefan Kraft haben im Teambewerb der Skiflug-WM am Kulm die Silbermedaille erobert. Das ÖSV-Quartett musste sich am Sonntag lediglich Slowenien geschlagen geben, Deutschlands Team landete auf Rang drei.
krone.at

INFOS DES TAGES (MONTAG, 29. JANUAR 2024)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 29. JANUAR 2024)

Quelle: onlinemerker.com

Wien/Musiktheater an der Wien: CANDIDE – hinter der Bühne. Video

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ZU FACEBOOK – Videos

Wien
Das Theater an der Wien brilliert mit Bernsteins Candide
Man wird den Eindruck nicht los, dass 2024 ein Jubiläum für den einzigartigen Musiker (Dirigent, Pianist, Komponist…) Leonard Bernstein ausgerufen wurde – dabei hat er weder einen runden Geburtstag noch einen runden Todestag. Trotzdem spielt man zur Zeit in der Wiener Volksoper sein Erfolgsmusical „West Side Story“ und im Musikverein probt das ORF-Orchester mit seiner Chefin Marin Alsop die 2. Symphonie des amerikanischen Komponisten.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de
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Theater Erfurt/Feuilleton über die Auseinandersetzung um die Weiterbeschäftigung des Generalintendanten Guy Montavon

Das Possenstück von Erfurt

Ach, was waren das für schöne Zeiten, als Intendant Guy Montavon und Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein sich vor dem Casino Monte Carlo zum gemeinsamen Foto aufstellen konnten. Das war im April 2022. Die vollkommene Harmonie von Theater und Stadtpolitik wurde in einem einzigen Bild eingefangen. Ein bisschen Glamour! Wie schön!

Wie bei mancher Farce kommen nach dem idyllischen ersten Aufzug die dunklen Wolken. So auch in Erfurt! Da kommt plötzlich diese Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erfurt und plärrt etwas in die Öffentlichkeit. Nicht schön! Sagt der OB Bausewein und kehrt gleich mal mit eisernem Besen. Schwups ist die Gleichstellungsbeauftragte Mary-Ellen Witzmann gekündigt.

Nun erhebt sich ein wenig Protest in Erfurt. Keine Sorge, sagt der OB, eine Anwaltskanzlei aus Berlin (Kanzlei FS-PP Berlin Part mbB) wird noch alles aufklären.

Da reisen die Herren Anwälte aus Berlin (Kanzlei FS-PP Berlin Part mbB) an und befragen alle. Auch Montavon will aufklären und mahnt zur Besonnenheit.

Nun verkünden die Anwälte ihren Bericht und der steht auch auf der Internetseite der Stadt Erfurt:

Zu Ergebnissen und Feststellungen des Untersuchungsberichts und weiteren Defiziten:

 …Festgestellt wurden im Ergebnis Rechts- und Regelverstöße im Theater Erfurt, aber keine verfolgbaren Straftaten. Gravierend ist die Erkenntnis, dass die Organisationskultur Vorgänge, wie sie im Untersuchungsbericht aufgedeckt wurden, zulässt: „Im Theater Erfurt ist keine Compliance-Kultur etabliert, die der Begehung von Taten der sexuellen Belästigung und des Machtmissbrauchs entgegenwirken würde. Wir mussten im Gegenteil einen klar negativen Tone from the Top feststellen. Gegen den Generalintendanten bestehen Verdachtsfälle, durch unangemessenes Verhalten gegenüber Beschäftigten schuldhaft seine dienstlichen Pflichten bzw. seine Fürsorgepflicht verletzt zu haben…

 …Weiterhin hält der Bericht fest, dass die Leitungskräfte des Theaters, nämlich die beiden Werkleitungen und der langjährige Personalleiter, es versäumt hätten, ein auf Prävention von Diskriminierung, insbesondere Diskriminierung auf sexueller Grundlage, ausgerichtetes Konzept zu etablieren und fortzuentwickeln. Anhaltspunkte für die Notwendigkeit wären intern gegeben gewesen…

 Einen Neustart mit der bisherigen Werkleitung sieht die Kanzlei als nicht möglich an.

Diese summarische Ergebnisveröffentlichung ist mit der Kanzlei FS-PP abgestimmt…

 (Erfurt.de – das offizielle Stadtportal der Landeshauptstadt Thüringens vom Pressemitteilung: 22.01.2024)

Nun sollte der Intendant erst einmal freigestellt werden. Anzumerken ist, dass Guy Montavon es natürlich besser weiß, wie man es richtigmacht. Auf seiner persönlichen Internetseite bietet Guy Montavon im Portfolio folgendes an:

„Meine Themen:

Diese und zukünftig erweiterbare Themen kann ich auf Wunsch in französisch, italienisch, englisch und deutsch vortragen:

Compliance: „Hug you Goethe!“

Welche Werte sind heute noch Wirklichkeit?“

Soweit das Zitat von Montavons Webseite.

Und Montavon kann seinen Vortrag gleich in vier Sprachen über die richtigen Verhaltensregeln halten. Und der Mann weiß, wovon er spricht, schließlich ist er ja „Vorsitzender des Thüringer Landesverbandes des Deutschen Bühnenvereins (seit 2012)“.

Übrigens, der Bühnenverein hat ja auch ein schönes Papier für alle Führungskräfte ausgearbeitet:

„Wertebasierter Verhaltenskodex Fassung vom 28.10.2021

Als Arbeitgeber*innen stehen wir in der Pflicht, unsere festangestellten und freiberuflichen Mitarbeiter*innen und Arbeitspartner*innen aktiv vor jeder Form von Diskriminierung, sexuellen Übergriffen, Machtmissbrauch, Mobbing und herabwürdigendem Verhalten zu schützen.

Wir dulden keine Benachteiligungen aufgrund von nationaler oder ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, politischer Überzeugung, Behinderung, Alter, Familienstand, sexueller Identität oder Orientierung sowie sozialer Herkunft.

Um diese Werte im Alltag wirksam werden zu lassen, bekennen wir uns zu den folgenden Verhaltensregeln, deren Geltung auch unter den Mitarbeitenden in unserer Verantwortung liegt:  

– Ich verhalte mich anderen gegenüber rechtskonform und respektvoll. Das gilt auch für den künstlerischen Arbeitsprozess.

– Ich unterlasse jede körperliche, sprachliche oder gestische Form von Übergriff oder Diskriminierung.

– Ich bin mir bewusst, dass mein Verhalten bei meinem Gegenüber eine andere Wirkung erzielen kann als beabsichtigt. Deshalb bemühe ich mich darum, eindeutig und klar zu kommunizieren. Ich verhalte mich empathisch, selbstkritisch und gesprächsbereit.

– Ich gehe gewissenhaft mit der mir übertragenen Verantwortung um.

– Ich spreche Konflikte offen an und trage aktiv dazu bei, diese fair zu lösen.

– Ich schreite ein, wenn ich Zeug*in von situationsunangemessenem Verhalten jeglicher Art werde und spreche dies direkt an.

– Bei der Aufklärung von Übergriffen oder diskriminierendem Verhalten unterstütze ich eine umfassende und ergebnisoffene Prüfung und höre allen Beteiligten unvoreingenommen zu.“

So lauten die guten Vorsätze des Deutschen Bühnenvereins.

Um es noch einmal deutlich zu sagen:

„Gegen den Generalintendanten bestehen Verdachtsfälle, durch unangemessenes Verhalten gegenüber Beschäftigten schuldhaft seine dienstlichen Pflichten bzw. seine Fürsorgepflicht verletzt zu haben.

…Entscheidend aber ist, dass diese Art der Führungskultur, die ganz offensichtlich ein nicht zeitgemäßes Verhaltensmilieu prägt, abgestellt werden muss.“

(Erfurt.de – das offizielle Stadtportal der Landeshauptstadt Thüringens vom Pressemitteilung: 22.01.2024)

Also, die von Herrn OB Bausewein beauftragte Anwaltskanzlei hatte da so ihre Zweifel, wie der „summarische Bericht“ ja darlegt. Außerdem wurde von der Anwaltskanzlei festgestellt, dass es mit diesem Intendanten so nicht weitergehen kann:

„…Einen Neustart mit der bisherigen Werkleitung sieht die Kanzlei als nicht möglich an. Diese summarische Ergebnisveröffentlichung ist mit der Kanzlei FS-PP abgestimmt…“

Zweiter Aufzug der Posse: Mal schön entspannt, meint der Kulturdezernent Dr. Knoblich, jetzt wird der Intendant erst mal einen Monat beurlaubt. Gleich melden sich viele, die rufen: „Der sollte gehen!“ Sie finden auch allerlei Begründungen z.B.: Das Minus von einer Millionen Euro bei den Domstufen-Festspielen soll Montavon mitverursacht haben usw.

Seitenblick: So etwas Ähnliches gab es schon mal in Gera im Jahr 2011, da reichte „wegen nur einer Millionen minus“ der damalige Intendant Matthias Oldag seinen Rücktritt ein.

 Für das Komödienstück in Erfurt hat der Erfurter OB Bausewein eine andere Dramaturgie vorbereitet:

„Guy Montavon bleibt Generalintendant in Erfurt, 26. Januar 2024, MDR Thüringen

 Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) hatte am Freitag erklärt, Montavon solle trotz der Affäre an seinem Haus nicht länger freigestellt sein und bis zum Ende der Spielzeit 2024/2025 Generalintendant bleiben. Der Stadtrat muss dieser Entscheidung noch zustimmen, eine Sondersitzung ist für den 31. Januar geplant. Bausewein kündigte zugleich an, den Theaterbetrieb schon ab der nächsten Spielzeit 2024/25 – und damit deutlich früher als ursprünglich geplant – grundlegend zu erneuern. Das Amt des Generalintendanten solle entfallen. Der organisatorische Zuschnitt des Theaters soll verändert werden. Montavon steht laut der Stadt Erfurt auch nach Beendigung seiner Generalintendanz beratend für die Transformation des Hauses zur Verfügung. Bisher sahen die Pläne der Stadt vor, dass das Theater Erfurt erst ab 2027 nicht mehr von einem Intendanten, sondern von einem Leitungsgremium geführt werden sollte.“

Wenn Ihnen liebe Leser/innen jetzt die Worte fehlen, könnte Ihnen Herr Montavon auch noch hier behilflich sein.

Auf seiner Homepage finden Sie die Lösung:

Ihnen fehlen die Worte? Kein Problem! Wenn es darum geht, ein Publikum zu informieren, zu unterhalten oder eine Botschaft zu vermitteln, greife ich auf meine jahrelange professionelle Erfahrung als Regisseur und Opernintendant zurück.“

Was für ein „Tausendsassa“ in unserer Erfurt-Posse. Ein Mann für jede Situation und alle Fälle. Leider wollen das nicht alle begreifen. Aus dem Stadtrat kommen „Protest-Rufe“. Einige wollen ihn doch nicht mehr. Dabei will OB Bausewein den Montavon auch noch als Berater über seine Intendantenzeit hinaus. Was für ein genialer Schachzug!

Wozu soll er eigentlich beraten?

Wie man die nächsten Millionen verliert und sich trotzdem erfolgreich gibt?

Oder: Wie man Publikum einbüßt und ein erfolgloses Programm für „supertoll“ hält?

Oder soll er beraten: Wie man einen herrschaftlich-übergriffigen Leitungsstil in ein „Mutter-Theresa-Fürsorge-Programm“ umdeutet?

Im letzten Akt des Komödienstadls gibt es ja immer eine lustige Auflösung. Manchmal werden sogar gute Vorsätze und Vorschläge gemacht.

An diesem dramaturgischen Wendepunkt würde ich noch eine ganz besondere Empfehlung geben:

Da die Stelle der Gleichstellungsbeauftragen gerade frei ist, könnte der allseits talentierte Generalintendant Guy Montavon auch noch diesen Posten übernehmen. Geeignet ist der Mann für jede Lebenslage, wie er auf seiner eigenen Homepage selbst schreibt:

„Mit Expertise und Humor liefere ich wertvolle und praxisorientierte Impulse für Ihr Unternehmen oder begleite Ihre Veranstaltung unterhaltsam und mit überzeugendem Auftreten, um Ihr Event zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.“

Wäre das nicht „Toll!?“

Thomas Janda

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FRANKFURT. FOTOS AUS DE PREMIERE „DIE BANDITEN“ von J. Offenbach

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Elizabeth Reiter; Kelsey Lauritano, Juanita Lascarro, Tiaji Lin. Foto: Barbara Aumüller

Musikalische Leitung  Karsten Januschke
Inszenierung  Katharina Thoma
Bühnenbild  Étienne Pluss
Kostüme  Irina Bartels

Falsacappa   Gerard Schneider
Pietro, sein Stellvertreter   Yves Saelens
Carmagnola   Jonathan Abernethy
Domino   Michael McCown
Barbavano   Jarrett Porter°
Fiorella, Tochter Falsacappas   Elizabeth Reiter
Fragoletto, ein junger Bauer   Kelsey Lauritano
Die Prinzessin von Granada   Juanita Lascarro
Adolfo von Valladolid, ihr Page   Tianji Lin
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Jarrett Porter, Jonathan Abernethy, Michael McCown. Foto: Barbara Aumüller
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Yves Saelens, Jonathan Abenethy, Michael McCown.Foto: Babara Aumüller
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Konzerthaus – Großer Saal 23.1.2024 :
Die Liebe ist ein wilder Vogel – The best of Elīna Garanča – Es läuft die fünfte Zugabe des Konzerts „The Best of Elīna Garanča “ – Carmen bezirzt die Musiker des Wiener Kammerorchesters und erspäht den Dirigenten, Ehemann Karel Mark Chichon. Ein Blick, die lockende Stimme strömt noch üppiger und dann – ein befreiender Kuss. Der Applaus ist wie ein Aufschrei, „Standing Ovation“ und höchste Zufriedenheit des Publikums.Am nächsten Tag geht’s zurück nach Rom zum Verdi-Requiem.
Es ist nicht leicht, die führende Mezzo-Sopranistin zu sein. Seit mehr als 20 Jahren gehören Auftritte der lettischen Sängerin zu den hochkarätigen Momenten des Wiener Musiklebens – hier gelang ihr mit „Werther“/Charlotte ebenso ein Leuchtturm-Projekt wie mit „Parsifal“/Kundry oder „Aida“/Amneris. Nun – diesmal konzentrierte sich die zweifache Mutter – mit Ehemann am Pult – auf ihr französisches Repertoire.Zum Auftakt gab es den „Ungarischen Marsch“ aus „La damnation du Faust“ von Hector Berlioz, schwungvoll und ekstatisch. Dann der erste Auftritt von Elīna Garanča – die Arie der Sappho von Charles Gounod. Jetzt will sie es zeigen – dunkel, geheimnisvoll, voluminös – die Stimmentwicklung geht ganz offenbar in die richtige Richtung. Weiter ging es mit der Meditation aus „Samson et Dalilah“ (Geige: 1. Geigerin des Kammer-Orchesters) bzw. der Arie von Dalilah von Camille Saint-Saëns. Mit einer weiteren Gounod-Arie ging es in die Pause.
Danach verlegte sich die attraktive Sängerin mit dem Schwanenhals auf eine Sopran-Arie von Heitor Villa-Lobos „Cantilenas“ und zuletzt dominierte Unterhaltsames von Tosti, Chapí, Johann Strauß und Gadell.

Elīna Garanča wurde diesmal mit der Ehrenmitgliedschaft des Konzerthauses geehrt. In den Herzen des Publikums war sie dies schon lange!                                                 

Peter Dusek
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Buch von Manuela Miebach: Die Hochkultur Russlands zwischen den Fronten des Westens
Buch
Musik und Literatur aus kulturgeschichtlicher Perspektive
Rediroma-Verlag, 01/2024

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EUR 36,95*
28.01.24, 16:57 Die Hochkultur Russlands zwischen den Fronten des Westens – Manuela Miebach (Buch) – jpc
https://www.jpc.de/jpcng/books/detail/-/art/manuela-miebach-die-hochkultur-russlands-zwischen-den-fronten-des-westens/hnum/11740278?iampa… 2/2
Verlag:
Manuela Miebach
Die Hochkultur Russlands zwischen den Fronten des Westens
Buch
Musik und Literatur aus kulturgeschichtlicher Perspektive
Rediroma-Verlag, 01/2024
Einband: Gebunden, HC runder Rücken kaschiert
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 9783988851550
Bestellnummer: 11740278
Umfang: 446 Seiten
Gewicht: 755 g
Maße: 216 x 153 mm
Stärke: 36 mm
Erscheinungstermin: 22.1.2024

Versandkosten (Österreich): EUR 2,99
Rediroma-VerlagKlappentext
Mit ihren „Russischen Kulturbetrachtungen“ legt die profilierte Autorin Manuela Miebach ihr neuestes Werk vor. Aus der Reibung an den Zeitläufen, die sie als Journalistin und Schriftstellerin mit besonderer Sensibilität erleben muss, ist dieses Mammut-Projekt? Die Hochkultur Russlands zwischen den Fronten des Westens“ entstanden. Ein Blick über die Grenzen – seien sie geographisch, geopolitisch oder mental.
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 Nachrufen in „kulturMontag“ und „Kultur Heute“, TV-Porträt „Alfred Komarek – Der Geschichtensammler und Ö1-„Menschenbilder“, Spielfilm „Polt.“ 

Wien (OTS) – In memoriam Alfred Komarek, der  am Samstag, dem 27. Jänner 2024 im Alter von 78 Jahren verstorben ist, ändert der ORF sein Programm und würdigt den vielfach preisgekrönten Autor zahlreicher Bücher, Hörspiele, Essays, Erzählungen und TV-Drehbücher sowie Radiomacher, der in den 1970er Jahren als Gestalter der legendären Ö3-Reihe „Melodie exklusiv – Sentimentale Beispiele“ fungierte, neben aktueller Berichterstattung mit mehreren Sendungen in TV und Radio.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: „Alfred Komarek war nicht nur ein Ö3-Pionier der ersten Stunden, sondern vor allem einer der herausragendsten zeitgenössischen Schriftsteller, der Österreichs Menschen, Regionen und Landschaften vermessen hat wie kaum ein anderer. Mit seinen vom ORF verfilmten ‚Polt‘-Romanen oder den Krimis um Daniel Käfer hat er Fernsehgeschichte geschrieben und das Publikum in großer Schar begeistert. Seine Liebe zu Land und Leuten kam darin besonders zum Ausdruck. Alfred Komarek und sein Werk werden für immer unvergessen bleiben.“

Die Sendungen im Überblick

Bereits morgen, am Sonntag, dem 28. Jänner, bringt Ö1 eine Ausgabe der Porträtreihe „Menschenbilder“ (14.10 Uhr) mit dem Titel „Anstiftung zum Innehalten“, die veranschaulicht, wie Alfred Komarek mit seinem umfangreichen Werk zu einem vielgelesenen, literarischen Wegbegleiter durch österreichische und europäische Kulturlandschaften wurde.

ORF 2 erinnert an den gebürtigen Bad Ausseer mit einem Nachruf im „kulturMontag“ am 29. Jänner, um 22.30 Uhr bzw. dem anschließenden, zum 75. Geburtstag entstandenen TV-Porträt „Alfred Komarek – Der Geschichtensammler“ (23.30 Uhr) von Sandra Krieger. Danach folgt der 2013 produzierte Spielfilm „Polt.“ – Julian Roman Pölslers fünfte TV-Adaption der Romanreihe um den von Erwin Steinhauer verkörperten eigenbrötlerischen Weinviertler Gendarmen Simon Polt, mit dem Alfred Komarek eine Kultfigur der deutschsprachigen Kriminalliteratur schuf. In „Polt.“ ist der ehemalige Gendarmerieinspektor mittlerweile in Pension und hat auch kaum noch Kontakt zu seinen Arbeitskollegen. Sein Leben ist wesentlich ruhiger geworden, entspannt blickt er der gemeinsamen Zukunft mit seiner Lebensgefährtin entgegen. Doch das ändert sich schlagartig, als eine Leiche gefunden wird, deren Identität niemand zu kennen scheint – oder dies zumindest vorgibt.

ORF III würdigt Alfred Komarek ebenfalls mit einem Nachruf in „Kultur Heute“ am Montag, dem 29. Jänner. Weitere Programmänderungen sind geplant.
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 ORF : „kulturMontag“: Auf Kafkas Spuren in Prag, Sebastian Brauneis’ „Die Vermieterin“ im Kino, neuer „Content“ von Elias Hirschl

Danach: „Orte der Kindheit – Brigitte Kren“– am 29. Jänner ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Clarissa Stadler präsentiert den „kulturMontag“ am 29. Jänner um 22.30 Uhr in ORF 2, der sich anlässlich des heurigen 100. Todestags von Franz Kafka mit Leben und Werk des Schriftstellers und Meisters des Absurden befasst. Zeitgenössische Literatur in Form des neuen Romans „Content“ von Shootingstar Elias Hirschl ist u.a. ebenso Thema der Sendung wie die bitterböse Satire „Die Vermieterin“ von Sebastian Brauneis zur Situation am heimischen Wohnungsmarkt – der Regisseur ist anlässlich des Kinostarts live zu Gast im Studio. Anschließend an das Magazin steht das Künstlerporträt „Orte der Kindheit – Brigitte Kren“ (23.30 Uhr) anlässlich des 70. Geburtstags der Schauspielerin auf dem Programm.

Kafkas Kosmos – Eine Spurensuche anlässlich des 100. Todestags in Prag

Als einziger deutschsprachiger Dichter hat es der 1883 in Prag geborene Franz Kafka zu einem eigenen Adjektiv gebracht, das auf seinen Freund und Nachlassverwalter Max Brod zurückzuführen ist. Mit der „kafkaesken“, ikonischen Parabel „Die Verwandlung“, in der ein braver Handlungsreisender eines Morgens als Käfer erwacht, hat sich der Meister des Absurden in die Weltliteratur geschrieben. Als der Schriftsteller 1924 starb, genoss er kaum mehr als lokale Anerkennung. Zu Lebzeiten veröffentlichte Kafka nur sieben Erzählbände. Erst mit der Entscheidung seines Freundes Brod, Kafkas ausdrückliche Forderung nach Vernichtung seines Nachlasses zu missachten und 1925 „Der Prozess“ und 1926 „Das Schloss“ zu veröffentlichen, begann die posthume Weltkarriere. Bis heute bewegen Franz Kafkas Träume und Alpträume nicht nur die Leserschaft, auch Künstler:innen und Schriftsteller:innen sind fasziniert. Von der irrsinnigen Atmosphäre, von der Einsamkeit und den Missverständnissen in dem Roman „Das Schloss“ ist etwa der tschechische Autor Jaroslav Rudiš begeistert. Vor gut zehn Jahren begann er, gemeinsam mit dem Comiczeichner Jaromír 99 einen szenischen Soundtrack zum Text zu entwickeln. Das war so erfolgreich, dass daraus die Kafka-Band entstand. Nach dem zweiten Projekt „Amerika“ hat diese sich abschließend nun den „Prozess“ vorgenommen. Herausgekommen ist dabei ein dunkles, melancholisches Club-Album. Auch wenn sein Leben und Werk außerordentlich gut erforscht sind, ist Franz Kafka bis heute eine von Legenden und Anekdoten umrankte Berühmtheit geblieben. Wer war dieser in sich gekehrte Einzelgänger, der im multikulturellen Prag aufgewachsen ist, in dem sich die deutsche, tschechische und jüdische Kultur überlagerten? Eine Spurensuche in der Goldenen Stadt.

Miese Machenschaften – Sebastian Brauneis’ Film „Die Vermieterin“ im Kino

Allein in den vergangenen zehn Jahren sind die Preise für Mietwohnungen in Wien um rund die Hälfte gestiegen, die Preise für Eigentumswohnungen sogar um 77 Prozent. Laut einer aktuellen Marktanalyse sei die Nachfrage nach neuem Wohnraum dennoch ungebrochen. Eine bitterböse Satire zur Situation am österreichischen Wohnungsmarkt liefert der Wiener Regisseur Sebastian Brauneis mit seinem jüngsten Film „Die Vermieterin“, der gerade in den heimischen Kinos anläuft. Mit No-Budget-Charme und Witz, ausgeklügelten Charakteren, pointierten Dialogen und überraschenden Plot-Twists gibt er Einblicke in die Mietmisere, die er am eigenen Leib erfahren musste. Rund ein Jahr lang war Brauneis selbst auf Wohnungssuche und hat seine bitteren Erfahrungen in den Film einfließen lassen. Margarethe Tiesel ist in der Titelrolle der durchtriebenen, bösartigen und hinterhältigen Vermieterin zu sehen, die mit Hilfe eines „Wohnungsexperten“ alle Register der schmutzigenTricks zieht. Eine Welt, in der Schwindel und Betrug auf der Tagesordnung stehen, Recht nicht gleich Gerechtigkeit bedeutet und die erste Klage nicht lange auf sich warten lässt. In der Rolle der jungen Mieterin, einer Schauspielerin, die mit der herausfordernden Situation zu kämpfen hat, stand Marlene Hauser vor der Kamera. Über Low- und No-Budget sowie den Konfliktstoff Wohnen spricht Sebastian Brauneis live mit Clarissa Stadler im Studio.

„Content“ auf höchstem Niveau – Elias Hirschls neuer Roman

Er ist ein Mann mit vielen Eigenschaften: Als Poetry Slammer hat Elias Hirschl 2015 bei der Europameisterschaft in Estland den dritten Platz belegt; als Mitglied der Indie-Band „Ein Gespenst“ wummert er zwischen Post-Punk, New Wave und Rap und hat sein Debütalbum veröffentlicht; und als Schriftsteller hat er es mittlerweile auf vier Romane gebracht, die schon mit ihren wundersamen Titeln die schrägen Geschichten dahinter vermuten lassen. Etwa „Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet und alles, was sie mir mitgebracht haben, ist dieses lausige T-Shirt“ oder „Hundert schwarze Nähmaschinen“, in dem er den Zivildienst in einer Wohngemeinschaft für psychisch Kranke beleuchtet. Vom beachteten Jungautor zum Shootingstar der heimischen Literaturszene katapultierte sich der gebürtige Wiener mit der Romansatire „Salonfähig“, in der er mit genialem Sprachwitz und jeder Menge bösem Humor die Generation „Slim Fit“ entlarvt. Jetzt legt der Autor Roman Nummer fünf vor. In „Content“ dreht sich alles um die Generation ChatGPT, um sinnbefreite Listicles, Clicks, Start-ups, um jede Menge Content und die Illusion, doch irgendwann einmal einen Durchbruch zu haben, auch wenn die Welt brennt. Das Aberwitzige und Absurde ist einer seiner Lieblingsspielplätze. Mit seinen rasanten Sprachkaskaden irgendwo zwischen Flann O’Brien und David Foster Wallace gelingt Elias Hirschl, der im Juni seinen 30. Geburtstag feiert, erneut gesellschaftspolitische Satire auf höchstem Niveau.

Dokumentation „Orte der Kindheit – Brigitte Kren“ (23.30 Uhr)

In der beliebten ORF-Porträtreihe „Orte der Kindheit“ begleitet Kulturjournalist und -moderator Peter Schneeberger Künstlerinnen und Künstler zu ihren Wurzeln, an die Schauplätze ihrer Kindheits- und Jugendtage. In dieser 2021 entstandenen Ausgabe ist er mit Schauspielerin Brigitte Kren, die am 27. Jänner ihren 70. Geburtstag feiert, im steirischen Vulkanland sowie in Oberösterreich unterwegs. Die ersten Jahre verbrachte Kren in der Obhut ihrer Großeltern in der Südoststeiermark. Nach einer Zwischenstation in Bruck an der Mur, wo sie bereits im zarten Alter von drei Jahren die Ballettschule besuchte, übersiedelte die Familie schließlich nach Linz. Eigentlich wollte sie von Kindesbeinen an Tänzerin werden, erdachte sich zu Melodien, die sie hörte, Choreografien und genoss es, bei Feiern mit Tanzeinlagen zu unterhalten. „Das mit der Schauspielerei ist“, wie die gebürtige Steirerin selbst im Film von Ute Gebhardt sagt, „nebenbei passiert“: Mit zehn Jahren wurde ihr schauspielerisches Talent rein zufällig entdeckt, nachdem sie aus „Jux und Tollerei“ zu einem Vorsprechen ging und so ihre erste Hauptrolle am Linzer Landestheater bekam – und prompt dafür von den Kritikern hochgelobt wurde. Bis Brigitte Kren sich tatsächlich ausschließlich der Schauspielerei widmen konnte, sollte es allerdings noch längere Zeit dauern.

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