Bogdan Roščić, Wiener Staatsoper © M. Pöhn
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 2. FEBRUAR 2024
Wien
Bogdan Roščić im Interview über den Wiener Opernball und »Hoffnung für unsere Zivilisation“
Millionen Menschen verfolgen den Opernball alljährlich vor dem TV-Bildschirm. Für sie hat Staatsoperndirektor Bogdan Roščić eine kleine Heilsbotschaft parat – und auch sonst blickt er positiv in die Zukunft. Im Gespräch mit Falstaff-Herausgeber Wolfgang Rosam erklärt er die neuen Ansprüche an »seinen« Ball.
falstaff.com.at
Nicht nur als Stärkung vor dem Opernball: Elīna Garanča, Piotr Beczała und Bertrand de Billy verraten ihre Lieblingsrezepte
Was kochen die Opernballstars privat? Welche Speisen sind die perfekte Vorbereitung für eine lange Nacht voller Arien? Und welche Spezialität darf man sich morgens um vier Uhr auf keinen Fall entgehen lassen?
Falstaff.at
Luxemburg
Joyce DiDonato vergoldet mit der Arie der Dido von Purcell einen wunderbaren Abend in der Philharmonie in Luxemburg
Joyce DiDonato ist seit Jahren ein regelmäßiger und gern gesehener Gast in der Philharmonie in Luxemburg. In einem kurzweiligen Abend verweilt sie dieses Mal mit der Oper “Dido and Æneas” von Henry Purcell. Im ersten Teil des Abends wird das Oratorium “Jephte” von Giacomo Carissimi aufgeführt. Orchester und Chor “Il Pomo d’Oro” stehen unter der fulminanten Leitung von Maxim Emelyanychev.
Von Jean-Nico Schamboug
Klassik-begeistert.de
Interview mit Asmik Grigorian
Asmik Grigorian:“Wir Frauen lieben doch immer die bösen Kerle, gerade als Teenager“ (Bezahlartikel)
Asmik Grigorian ist die derzeit aufregendste Sopranistin. Jetzt ist sie in Tschaikowskis „Pique Dame“ in der Bayerischen Staatsoper in München zu sehen. Ein Gespräch über böse Kerle und die Kraft der Verrücktheit.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/asmik-grigorian-pique-dame-salome-1.6342424
Großprojekt in Düsseldorf – Wie die neue Oper wirklich für alle wird
Düsseldorf · Wer eine Summe von bis zu einer Milliarde Euro in eine neue Oper steckt, muss ein völlig anderes Haus konzipieren als das, was heute in Düsseldorf steht. Bei der Premiere des Opern-Forums ging es um die Öffnung des geplanten Kulturhauses für alle Teile der Stadtbevölkerung.
rp-online.de.nw.
Dessau
Eine musikalische Glanzleistung und eine maßvolle Inszenierung führen die Dessauer Tristan-Premiere zum Erfolg
Die Premiere von Michael Schachermaiers Neuinszenierung des Tristan gelang am vergangenen Wochenende ein umjubelter Einstand. Während ein bestens disponiertes Orchester das Sängerensemble in unerwartete Höhen trug, verzichtete die Inszenierung auf ausufernde Symbolik und glänzte stattdessen mit wirkungsvollen Bildern.
Von Lukas Baake
Klassik-begeistert.de
Als Tourist in der Musikstadt Wien: Was wird Besuchern hier vorgespielt?
Von Mozart-Verkäufern, Touristenorchestern und Mitmach-Ausstellungen: Einblick in eine umkämpfte musikalische Parallelwelt, von der das Wiener Publikum fast nichts weiß. Der Dresscode ist locker an diesem Abend im Großen Saal des Wiener Musikvereins. Außer für die 30 Musikerinnen und Musiker, die unter Applaus auf die Bühne treten: Jeder und jede Einzelne von ihnen ist von Kopf bis Fuß, von der weißen Perücke bis zu den Strumpfhosen, als bunt glänzender Mozart-Lookalike gekleidet.
DiePresse.com
Wien
Drangeblieben 2024/02 – Tauziehen um das RSO Wien
Um die Zukunft des einzigen österreichischen Rundfunkorchesters wird gerungen
NeueMusikzeitung/nmz.de
Kammermusik voller Saft und Kraft: Anton Gerzenberg und Julia Hagen im Konzerthaus (Bezahlartikel)
DiePresse.com
So entsteht ein „moderner Klassiker“ (Bezahlartikel)
Spät, aber doch erlebte Dieter Ammanns Klavierkonzert im Jänner seine Österreich-Premiere. Ein Werk, das das Zeug zum Dauerbrenner hätte.
DiePresse.com
Linz
Ilia Staple im Interview: „Die Oper ist zu mir gekommen“
Im Gespräch mit der BezirksRundSchau berichtet die Linzerin von ihrem bevorstehenden Wechsel an die Wiener Staatsoper und beruflichen Herausforderungen.
https://www.meinbezirk.at/linz/c-lokales/die-oper-ist-zu-mir-gekommen_a6483784
Berlin
Die Welt aus Alteweißemännersicht: Der Goldene Hahn feiert Premiere an der Komischen Oper
bachtrack.com.de
Instrumentale Theatermusik: Mahlers Siebente mit Kent Nagano und dem DSO Berlin
bachtrack.com.de
München
Eímear Noone bei Game on Symphony: Mit dem Rundfunkorchester ins nächste Level
BR-Klassik.de
Ben-Haim-Forschungszentrum: Jüdische Musik suchen, finden, aufführen
BR-Klassik.de
Essen
Die erste Oper zum «Faust» stammt von einer Frau
Louise Bertin hat als erste und einzige Frau im 19. Jahrhundert eine Oper über Goethes Sinnsucher-Drama komponiert, und das sogar, noch vor Wagner, auf ein von ihr selbst verfasstes Libretto. Die Wiederaufführung des vergessenen Stücks ist eine Entdeckung.
NeueZürcherZeitung.ch
Erfurt
Faktennebel in der Oper „Denis & Katya“ und am Theater Erfurt
nmz.de/kritik
Tonträger
Bruckner-Symphonien auf CD: Zu diesen Gipfeln führen viele Wege
Existenzielle Zerrissenheit oder traditionssatte Geborgenheit: Die Lesarten der Symphonien Anton Bruckners durch die Dirigenten François-Xavier Roth und Christian Thielemann könnte unterschiedlicher nicht sein.
FrankfurterAllgemeine.net
Wissenschaft
Wie erleben wir klassische Musik? Forscher präsentieren neue Studien (Podcast)
swr.de.swr2
Links zu englischsprachigen Artikeln
Wien
Schönberg and Kraus: the noisy charm of a dissonance that took on the world
It’s the 150th anniversary of the birth of both the master of atonal music and the fierce editor of ‘The Torch.’ Vienna’s Arnold Schönberg Center brings the two together in a magnetic exhibition that commemorates their defiance of convention
english.el.pais
Salzburg
A mix of the familiar and the considerably less so, is a joy from beginning to end in Salzburg
seenandheard.international.com
London
Powerful performances from The English Concert at the Wigmore Hall
Operatoday.com
New York
Carnegie Hall 2023-24 Review: Lady Macbeth of Mtsensk
Kristīne Opolais & Andris Nelsons are a Dynamic Duo in Shostakovich’s Masterwork
Operawire.com
Review: The Boston Symphony Plays a Sober ‘Lady Macbeth’
The orchestra, under Andris Nelsons, gave a clear and controlled concert performance of Shostakovich’s crushing opera at Carnegie Hall.
TheNewYorkTimes.com
The art of storytelling with Renée Fleming and friends at SongStudio 2024
seenandheard.international.com
Colors Dark, Light and Thrilling
Léon, Ravel, Strawinsky – Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons
https://www.concertonet.com/scripts/review.php?ID_review=16092
Boutris and friends present the art of the clarinet at Carnegie Hall
NewYorkClassicalReview.com
Boston
Nelsons, Opolais, BSO: Superb in Mtsensk
classical-scene.com
Toronto
INTERVIEW | Dr. John Holland Talks About The Year Of Czech Music Opera Fest In 2024
ludwigvan.com.toronto
Ballet / Dance
Tamara Rojo on falling in love with San Francisco
After ten years at the helm of English National Ballet and three decades based in London, Tamara Rojo is now directing San Francisco Ballet.
bachtrack.com.de
Sprechtheater
Eine nichtige Debatte und ein schmerzender Verlust
Das Nicht-Thema des Genderns verschiebt notwendige Debatten in den Bereich des Kabarettistischen. Die Nachricht vom Tod des großen Burgtheaterdirektors Achim Benning rückt die Prioritäten zurecht
https://www.news.at/a/spitzentoene-debatte-verlust-13290936
Wien
Barbara Petritsch als „Großinquisitor“ im Akademietheater
Die Burgschauspielerin verbindet in einem Solo an der Seite des Musikers Richie Winkler Dostojewski mit Botho Strauß
DerStandard.at.story
Wien/Rabenhof
Maurer führt vor: Kafka ist komisch
Gewiss der unaufwendigste Beitrag eines Theaters zum Kafka-Jahr, vielleicht der beste: Thomas Maurer liest im Wiener Rabenhoftheater ausgewählte Texte. Ganz in Zivil. Der einzige Showeffekt: Blackouts. Sehr lustig.
DiePresse.com
Semmering/NÖ
Zwangsgeräumt: Mankers Requisiten nicht mehr im Südbahnhotel
Nach Rechtsstreitigkeiten hatte der Theatermacher die Bühnenbilder am Semmering zurückgelassen. Das war es wohl mit Paulus Manker und dem Südbahnhotel: Am Dienstag wurden jene Requisiten, die Manker am Semmering gegen den Willen des Eigentümers zurückgelassen hatte, zwangsgeräumt, hieß es in einer Aussendung.
Kurier.at
Bücher
Buchkritik: Jürgen Flimms Autobiografie (Podcast)
BR-Klassik.de
Ausstellungen/Kunst
Rudis Klassikwelt 2: Eine Begegnung von Arnold Schönberg und Karl Kraus
Es ist merkwürdig und bezeichnend, dass die österreichische Decadence im gleichen Jahre 1874 diese beiden Männer hervorgebracht hat, die bestimmt sind, in zahllosen Generationen eine wahrhaft heilsame und für die europäische Kultur entscheidende Unruhe hervorzurufen. (Ernst Krenek, 1934). Jubiläumsausstellung anlässlich der 150. Geburtstage von Arnold Schönberg & Karl Kraus (17. Januar – 10. Mai 2024)
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de
Medien
Österreich
Online-Medium „Exxpress“ in schwieriger finanzieller Lage
Wie die Medienfachzeitschrift „Horizont“ berichtet, dürfte sich die „Exxpress“-Medienholding finanziell in einer brenzligen Lage befinden. Bei der außerordentlichen Generalversammlung der Gesellschafter im Dezember wurde „zur Deckung eines sonst auszuweisenden Bilanzverlustes“ das Stammkapitel der „zur Gänze aufgebrachten EUR 1.100.000,00 auf EUR 0,00 herabgesetzt“, zitiert das Fachmedium „Horizont“ aus einem Eintrag im österreichischen Firmenbuch. Später wurde dieser Betrag wieder auf 35 000 Euro erhöht.
DiePresse.com
Wirtschaft
Was die Raiffeisen ohne Russland wert ist
Der Gewinnzuwachs von Raiffeisen ohne Russland und Belarus ist verschwindend gering. Doch der Strabag-Deal bringt eine neue Dynamik ins Spiel. Die Bank sieht keinen Sanktionsverstoß. Ein russisches Sprichwort lautet: „Spucke nicht in den Brunnen, du wirst Wasser daraus trinken.“ Es scheint so, als ob die Raiffeisen Bank International (RBI) das ganz klar verstanden hat. Nach zwei Jahren des Ukrainekrieges macht das Geschäft in Russland und Belarus noch immer mehr als die Hälfte des Gewinns von 2,39 Milliarden Euro aus. Im Jahr zuvor wurde noch ein Rekordgewinn verbucht, der auch zum Großteil auf die Russland-Tochter zurückging.
DiePresse.com
Österreich
Nach 50 Jahren: „Führender Herrenausstatter“ in Wien meldet Konkurs an
Nach knapp 50 Jahren muss der Wiener Herrenausstatter Grandits Konkurs anmelden. Drei Geschäfte schließen, 17 Mitarbeiter verlieren ihren Job.
Heute.at
Politik
Umfrage: ÖVP überholt SPÖ nach Nehammer-Rede
Wenn schon nicht alle Reden die Welt verändern können – ein bisschen Rückenwind in Umfragen geht sich manchmal schon aus.
oe24.at
In Deutschland soll Bezahlkarte für Asylbewerber kommen
Die Einführung einer deutschlandweiten Bezahlkarte für Flüchtlinge rückt näher. Damit sollen Asylbewerber künftig einen Teil der staatlichen Leistungen als Guthaben erhalten und nicht mehr als Bargeld. 14 von 16 deutschen Bundesländern einigten sich nun auf gemeinsame Standards für ein Vergabeverfahren, das bis zum Sommer abgeschlossen sein soll. Mit der Karte soll unter anderem verhindert werden, dass Flüchtlinge Geld an ihre Familie oder Freunde ins Ausland überweisen
SalzburgerNachrichten
Rebellen-Unterstützung
UNO-Gericht weist Klage Kiews gegen Russland ab
Die ukrainische Regierung ist mit einer Klage gegen Russland wegen finanzieller Unterstützung der prorussischen Rebellen in der Ostukraine vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag weitgehend abgeblitzt.
https://www.krone.at/3234083
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Unter’m Strich
Österreich
110 Mangelberufe. Die ganze Liste – diese Jobs will niemand in Österreich
In diesem Jahr stehen bundesweit 110 Berufe auf der Mangelliste. Besonders vom Personalmangel betroffen sind Elektrotechnik, Gastronomie und Pflege.
Heute.at
INFOS DES TAGES (FREITAG, 2. FEBRUAR 2024)
INFOS DES TAGES (FREITAG, 2. FEBRUAR 2024)
Quelle: onlinemerker.com
PARIS: ANNA PIROZZI SINGT JETZT „ADRIANA LECOUVREUR“
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HEUTE IN FRANKFURT: Erste Wiederaufnahme DIE ZAUBERFLÖTE
Eine deutsche Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Foto: Barbara Aumüller
Musikalische Leitung: Julia Jones / Takeshi Moriuchi (17., 24. Februar 2024) / Alden Gatt (Juni 2024)
Inszenierung: Ted Huffman
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Aileen Schneider
Choreographie Pim Veulings
Bühnenbild: Andrew Lieberman
Kostüme: Raphaela Rose
Licht: Joachim Klein
Chor: Tilman Michael
Dramaturgie: Maximilian Enderle
Tamino: Magnus Dietrich / Kudaibergen Abildin (Juni 2024)
Pamina: Elena Villalón / Karolina Bengtsson (Juni 2024)
Papageno: Danylo Matviienko / Domen Križaj (Juni 2024)
Sarastro: Kihwan Sim / Andreas Bauer Kanabas (9., 11., 17., 24. Februar 2024)
Königin der Nacht: Clara Kim
Erste Dame: Monika Buczkowska / Angela Vallone (Juni 2024)
Zweite Dame: Cecelia Hall
Dritte Dame: Katharina Magiera
Monostatos: Peter Marsh / Michael McCown (Juni 2024)
Papagena: Idil Kutay
Sprecher / Erster Priester: Božidar Smiljanić / Jarrett Porter (Juni 2024)
Erster Geharnischter: Michael McCown / Abraham Bretón (Juni 2024)
Zweiter Geharnischter: Frederic Jost / Thomas Faulkner (Juni 2024)
Zweiter Priester: Donát Havár
Drei Knaben: Solist*innen des Kinderchors
Mann: Micha B. Rudolph
Wiederaufnahme Freitag, 2. Februar 2024, um 19 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 4. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren),
9., 11., 17., 24. (18 Uhr) Februar, 13., 21., 27. Juni 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im
Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.
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Die Sopranistin Polina Pastirchak wird diesen Monat ihr Rollendebüt als Arabella in Budapest geben. Diese Inszenierung von Sylvie Gabor wird von Péter Halász dirigiert.
© Giancarlo Pradelli
Erleben Sie Polina Pastirchak ab dem Donnerstag, 8. Februar, 18:00 Uhr
Link zu der Produktion an der Ungarischen Staatsoper (Englisch).
Weitere Termine:
10./14./17./23. Februar 2024
Agenturwebsite von Polina Pastirchak
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OPER FRANKFURT: KURZFILM ZU „DIE BANDITEN“ (Offenbach) FREIGESCHALTET
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Kurzfilm von Thiemo Hehl zur Frankfurter Erstaufführung von Jacques Offenbachs Die Banditen (Musikalische Leitung: Karsten Januschke; Inszenierung: Katharina Thoma) im Internetauftritt der Oper Frankfurt ist freigeschaltet:
https://oper-frankfurt.de/de/oper-frankfurt-zuhause/?id_media=427
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WIEN
Es muss nicht immer Adam sein. Auch Eva durfte musikalisch schöpfen! Zwei hochmusikalische Nachfahren Evas haben den Mut, davon zu berichten: Sophie Heinrich auf der Violine und Maria Radutu am Klavier. Zwei Ausnahmemusikerinnen, die auch als eloquente Reporterinnen in das Leben und die Gefühlswelten ihrer Komponistinnen eintauchen
MI 21. FEB 2024 | 19:30 Uhr | Wien-Premiere
EVAS MUT
Musik von Komponistinnen der Romantik bis zur Gegenwart
Sophie Heinrich Violine
Maria Radutu Klavier
Musik von NADIA und LILI BOULANGER, LERA AUERBACH, NKEIRU OKOYE, FLORENCE BEATRICE PRICE, AMY BEACH, DORA PEJACEVIC, SOFIA GUBAIDULINA
Sophie Heinrich, Violine, und Maria Radutu, Klavier, haben neben ihrer Meisterschaft am Instrument und ihrer Passion für Musik noch eines gemein: sie sind Geschichtenerzählerinnen.
In ihren solistischen Programmen haben sie eigene Wege geschaffen, bekannte und unbekannte Musik auf ganz individuelle Weise ans Publikum zu bringen: Radutu in ihrer „PianoBox“, Heinrich mit „Almas Musiksalon“.
Maria nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch verschiedene Musikstile und ermöglicht es ihnen, einen zeitgemäßen und modernen Zugang zur vorgestellten Musik zu finden. Sophie entführt das Publikum mit Texten und Geschichten in vergangene Epochen und die Gefühlswelten ihrer Komponistinnen. Durch Zitate aus Tagebüchern oder Briefen zeigt sie die Komponistinnen als Menschen und macht so ihre Werke greifbarer.
Beide Elemente vereinen sie in ihrem gemeinsamen Programm „Evas Mut“, das Musik von Komponistinnen der Romantik bis zur Gegenwart umfasst.
Ihr erstes „Evas Mut“-Programm widmet sich u.a. Komponistinnen wie den Schwestern Boulanger, die eine berührende und innige Beziehung über den Tod hinaus verband, der kraftvollen Afroamerikanerin Florence Price, der sinnlichen Sonate der kroatisch-ungarischen Komponistin Dora Pejacevic, sowie der rhythmischen Wucht von Piazzollas „Le Grand Tango“ in einer legendären Bearbeitung von Sofia Gubaidulina, einer renommierten Komponistin.
Sophie Heinrich
Sophie Heinrich begann mit vier Jahren das Violinspiel und steht seitdem auf der Bühne. Wichtige Lehrer in ihrem Studium waren u.a. Prof. Antje Weithaas (HfM „Hanns Eisler“ Berlin) und Prof. Thomas Brandis, bei letzterem sie in der Solistenklasse an der Musikhochschule Lübeck ihr Aufbaustudium mit Auszeichnung absolvierte und dessen Assistentin sie bis zu seinem Tode war.
Zusätzliche musikalische Anregungen erhielt sie u.a. bei Gidon Kremer, Midori, Reinhard Goebel und dem Artemis-Quartett. Sie ist Gewinnerin und Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe. Sie erhielt Stipendien der „Studienstiftung des Dt. Volkes“, der „Dt. Stiftung Musikleben“ und der „ZEIT- Stiftung“ und war aktives Mitglied des Yehudi Menuhin-Vereins „Live Music Now“.
Von 2012 bis 2019 war Sophie Heinrich Erste Konzertmeisterin der Komischen Oper Berlin. Außerdem gastierte sie regelmäßig als Erste Konzertmeisterin in Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, an der Bayerischen Staatsoper, in der Dresdner Staatskapelle oder der Staatskapelle Berlin. Seit 2019 bis 2023 war sie Konzertmeisterin der Wiener Symphoniker, bis sie sich für einen weiteren Weg als freischaffende Künstlerin und Pädagogin entschied. Als Solistin und Kammermusikerin konzertiert sie rege und gastiert bei Festivals im In- und Ausland. Aufnahmen für 3sat, Takt1 (“Das Heldenleben” mit den Wiener Symphonikern), ARTE, den ORF, Deutschlandfunk, MDR, den BR, etc. dokumentieren ihr solistisches wie kammermusikalisches Können sowie jenes als Konzertmeisterin. Seit 2021 ist sie Mitglied von „Tango 5“, ein hochkarätig besetztes und experimentierfreudiges Ensemble mit großer Leidenschaft für den „Tango Nuevo“ Astor Piazzollas und anderer guter Musik, auch mal abseits der Klassik und herkömmlicher Konzertformate.Seit 2022 war sie ausgewählte Kuratorin und Künstlerin der Konzertreihe im Konzertsaal der Wiener Sängerknaben und debütierte dort mit „Almas Musiksalon“ auch in der erzählenden Rolle.
Sophie Heinrich ist Professorin für Violine am Landeskonservatorium in Feldkirch und engagiert sich mit Freude international auf Meister-, Kammermusik- und Orchesterkursen. Gerade junge Frauen zu mehr Courage und Selbstbewusstsein, auch in Führungsangelegenheiten zu ermutigen ist ihr ein besonderes Anliegen: seit 2022 ist sie in Finnland bei der Academy „Lead!-Developing the Next Generation of Leaders in Classical Music“ als von Jukka-Pekka Saraste regelmäßige geladene internationale Mentorin.
Sophie Heinrich spielt auf einer Violine von Antonio Stradivari, Cremona um 1698, „ex Rouse-Boughton“ aus der Sammlung der Oesterreichischen Nationalbank; und auf einer modernen Violine, fecit 2010 von David Bagué aus Barcelona.
Maria Radutu
Die in Bukarest geborene österreichisch-rumänische Pianistin Maria Radutu begann in den 1990er Jahren als Wunderkind und hat über zwanzig nationale und internationale Preise gewonnen. Nach ihrem Konzertdiplom an der Musikuniversität wirkte Radutu als Künstlerische Leiterin des Ensembles PhilKlang und dessen Kammermusikfestival Soundgarden, war Gründungsmitglied des New Piano Trios und Leiterin des Sozialprojektes Building Bridges. Ihre solistische Karriere brachte sie nach Europa, Asien und in die USA in Konzertsäle wie die Carnegie Hall, die Prince Mahidol Hall in Bangkok, den Großen Saal des Wiener Konzerthauses, die Wiener Staatsoper, den Salle Gaveau in Paris, das Auditorio Nacional in Madrid, den Sala Radio in Bukarest, das Smith Center in Las Vegas und die National Concert Hall in Taipeh. Sie hat als Solistin unter anderem mit dem RSO Wien, dem Orchester der Wiener Staatsoper, der Zagreber Philharmonie, dem Orquesta Clásica Santa Cecilia, dem Philharmonischen Orchester Cottbus, der California Symphony und der Las Vegas Philharmonic gespielt.
Ihr Album „Phoenix“ erreichte eine halbe Million Streams und drei Nominierungen für Opus Klassik, ihr vorheriges Album „Insomnia“ erschien bei Decca Records begleitet von Musikvideos und wurde als „Hörerlebnis ersten Ranges“ (Die Presse) rezensiert. Das neueste Album umfasst Schostakowitschs 1. Klavierkonzert und Jolivets Concertino zusammen mit dem RSO Wien, Dirk Kaftan und Selina Ott. Im MuTh kuratierte Maria Radutu ihr eigenes Abo „Glasweise Klassiker“, das große Klavierkonzerte in besonderen Besetzungen mit selektierten Weinverkostungen kombiniert. „Piano & Dance“, ihr Programm mit Eno Peçi, Solotänzer und Choreograph der Wiener Staatsoper, lässt Musik und modernen Tanz auf Augenhöhe miteinander verschmelzen. „In Blue – the Gershwin Tales“ mit dem Christoph Cech Jazz Orchestra Project vereint Klassik und Jazz in einer modernen Klangsprache. Radutu arbeitet für ihre Programme mit Komponisten wie Mikael Karlsson, Margareta Ferek-Petric, Marco Annau und Christoph Cech. In ihrem Format „PianoBox“ vermittelt Radutu auf emotionale Weise Musik über die Grenzen von Sprache, Stil und Background hinaus.
Sie ist künstlerische Leiterin des Piano Festivals „Keys to Heaven“ im Schloss Esterhazy und Pianistin in Ensemble Tango5.
Das MuTh – Konzertsaal, Bühne & Programm
Am Augartenspitz 1, 1020 Wien
KARTEN- & INFO-HOTLINE
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Vielfach schön: Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen setzen alte Werke neu zusammen
KALEIDOSKOP: Die diesjährigen Internationalen Händel-Festspiele Göttingen vom 9. bis zum 20. Mai machen die Vielfalt und Schönheit der Musik und der ganzen Welt zu ihrem Thema. Das gelingt natürlich am besten mit einem schönen und vielfältigen Programm. Ein gänzlich neues Opern-Pasticcio aus unbekannten, einst verworfenen Händelwerken, drei Händel-Oratorien, vierzehn Kammerkonzerte und ein buntes Familienprogramm erfüllen das Versprechen. Stars der Alten Musik aus aller Welt kommen nach Göttingen und in die Region. Der Künstlerische Leiter der Festspiele George Petrou und ihr Geschäftsführender Intendant Jochen Schäfsmeier haben ihr Händelfest für 2024 heute der Öffentlichkeit vorgestellt. Der öffentliche Vorverkauf beginnt am 9. Februar, das Programm und alle Details gibt es auf www.haendel-festspiele.de.
Seit über einhundert Jahren bringen die Göttinger Festspiele Händel zu den Menschen. Kaum vorstellbar: Vor der sogenannten Göttinger Händel-Renaissance waren die barocken Bühnenwerke des Komponisten weltweit weitgehend in Vergessenheit geraten. Dieses Erbe würdigt George Petrou dieses Jahr in besonderem Maße, wenn er und Regisseur Laurence Dale nun mit Sarrasine eine Oper aus virtuosen, aber oft unbekannten Händel-Stücken für die Festspiele arrangieren. Stücke, die zwar auf dem Papier lange veröffentlicht sind, aber nie gespielt werden, weil der Komponist sie einst aus bloßen praktischen oder dramaturgischen Gründen wieder verwarf. „Die Händel-Renaissance ist kein historisches Ereignis,“ erläutert Petrou seinen Prozess, „sondern kann ein sehr persönliches, sehr intimes Erlebnis sein.“ Und so werden die Festspiele selbst nachdem alle Händel-Opern gespielt sind, weiter Händel entdecken.
Das macht die diesjährige Göttinger Festspieloper zu einem einzigartigen Ereignis für Händel-Fans. Aber auch darüber hinaus: Denn Sarrasine, nach einer Novelle von Honoré de Balzac, ist ein Liebesbrief an die Oper geworden – und an ihre Stars. Ausnahme-Sopranist Samuel Mariño singt die Hauptrolle. Geschlechtertausch auf der Opernbühne? Im 18. Jahrhundert völlig normal! Eine Erzählung der Romantik, eine Pasticcio-Praxis mit barocker Tradition und betörende Musik von Georg Friedrich Händel stellen Fragen über Identität und Sexualität, wie sie aktueller nicht sein könnten. Die Premiere ist am 10. Mai.
Die Oratorien sind von ähnlicher Aktualität. Im Auftaktkonzert Deborah (HWV 51) am 13. April ruft die bedeutendste Frauenfigur des Tanach auf zu gesellschaftlicher Verantwortung. Die NDR Radiophilharmonie spielt unter Leitung des ehemaligen Künstlerischen Leiters der Festspiele Nicholas McGegan. In Il Trionfo del Tempo e del Disinganno (HWV 46a) am 9. Mai stellen sich Fragen nach Schönheit und Vergänglichkeit – in die Gegenwart und ins ganz Gegenwärtige geholt von Konzertdesigner Folkert Uhde. George Petrou dirigiert das FestspielOrchester Göttingen. Israel in Egypt (HWV 54) am 18. Mai wiederum erzählt von Widerstand und Repression. Die hochdramatischen Chöre interpretiert das NDR Vokalensemble unter Leitung von Klaas Stok.
Für noch mehr Schönheit und Vielfalt haben die Göttinger Festspiele international gefeierte Sängerinnen und Sänger nach Göttingen eingeladen, wie Andrew Foster-Williams, Emőke Baráth und Xavier Sabata. Für die Kammerkonzerte konnten Koryphäen wie Erik Bosgraaf, Dorothee Oberlinger, Shunske Sato und Pierre Hantaï, ARD-Preisträger Lutz Koppetsch sowie die Echo-Klassik-Preisträger NeoBarock gewonnen werden. Auch alten Bekannten werden das Göttinger Publikum und Fans des Festivals begegnen: Neben McGegan und Dale sind das die Sängerinnen Franziska Gottwald, Ruby Hughes, Myrsini Margariti und Tenor Juan Sancho für Oper und Oratorien sowie Franziska Fleischanderl und das Ensemble Masques in den Kammerkonzerten. Die Ensembles Barock_Plus, Duo Agion und das Chaconne Ensemble sind ehemalige Teilnehmer der göttingen händel competition, die auch in diesem Jahr wieder junge Talente der Alten Musik ehren wird.
Doch „große Musik entsteht nicht nur aus dem Werk und seinen Interpreten,“ sagt Intendant Schäfsmeier, „ihre kulturelle und gesellschaftliche Kraft schöpft sie aus der Begegnung über die Kunst.“ Deshalb suche das Festival dieses Jahr noch mehr den Weg aus Göttingen und in die Region, deshalb wurden die gesellschaftliche Vernetzung und das Vermittlungsprogramm „Händel 4 Kids!“ noch weiter ausgebaut, deshalb seien zahlreiche Veranstaltungen kostenlos „zum Kennenlernen“, und deshalb treffe man sich im Anschluss an zehn der Kammerkonzerte zu einem geselligen Meet The Artist. Neben der Zusammenarbeit mit dem NDR gibt es eine neue auch künstlerische Einbindung des Deutschen Theaters Göttingen bei der Oper, sowie die wissenschaftliche und sogar stimmkräftige Begleitung durch die Georg-August-Universität – wie einst zur Gründung der Festspiele vor einhundert Jahren. Und George Petrou wird zum ersten Mal das Göttinger Symphonieorchester dirigieren.
Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen werden getragen von der Stiftung Internationale Händel-Festspiele Göttingen, die dieses Jahr ihr 20. Jubiläum feiert, von der Göttinger Händel-Gesellschaft, in der bereits über 800 Unterstützerinnen und Unterstützer organisiert sind, von der Stadt Göttingen und dem Landkreis Göttingen. Zu den Förderern zählen das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie zahlreiche weitere Spender, Sponsoren, Partner und Freunde der Festspiele. „Es ist inspirierend, wie viele Menschen sich für Händel und die Festspiele begeistern,“ freut sich Susanne Heller, stellvertretende Vorsitzende der Göttinger Händel-Gesellschaft, „buchstäblich, denn ihr Einfluss findet sich ja in den Festspielen wieder. Dafür reicht kein Danke, aber deshalb gibt es die Festspiele ja noch dazu.“
Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen 2024: vom 9. bis zum 20. Mai in Adelebsen, Bad Lauterberg, Duderstadt, Einbeck, Hann. Münden, Herzberg, Northeim – und in Göttingen. Alle Informationen zu den Veranstaltungen, zu Spielstätten und beispielsweise Fragen der Barrierefreiheit gibt es auf www.hndl.de. Konzertkarten gibt es online sowie bei der Tourist Information, Markt 8, am Deutschen Theater Göttingen, bei TonKost, Jüdenstraße 31, und deutschlandweit an allen Eventim-Vorverkaufsstellen. Göttinger Studierende können mit dem Kulturticket alle Veranstaltungen mit Ausnahme der Opernpremiere kostenlos besuchen.
Die Pressemeldung finden Sie als PDF-Download hier
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ST.PÖLTEN/Festspielhaus: Ailey II mit 4 Choreografien
„Ich wollte die ,black culture‘ erforschen, und ich wollte, dass diese Kultur eine Offenbarung ist.“ Diese Äußerung von Alvin Ailey beschreibt das Erlebte an diesem Abend trefflich. Die vor 50 Jahren gegründete Nachwuch-Kompanie Ailey II der Ailey School zeigte vier Stücke, darunter die wichtigste Arbeit ihres Gründers, im Festspielhaus St. Pölten. „The Next Generation of Dance“ titelt dieser Abend. Wie angemessen diese Headline gewählt wurde, spürt man sehr schnell. Was da an tänzerischem Talent und hervorragender Ausbildung zu sehen war, hat das voll besetzte Haus begeistert.
Alvin Ailey ist von herausragender Bedeutung für die Welt der modernen Tanzes. Er wurde 1931 in Texas, in den von Rassentrennung und Weltwirtschaftskrise geprägten amerikanischen Südstaaten geboren. Seine Kindheit und Jugend beeinflussten sein künstlerisches Schaffen ebenso wie sein politisches Engagement. Mit der Gründung des AAADT (Alvin Ailey American Dance Theater) im Jahre 1958 legte er den Grundstein für die Verwirklichung seiner Vision von der Bewahrung der einzigartigen afroamerikanischen Kultur.
Ailey II: Francesca Harper: „Freedom Series“ © Erin Baiano
Mit den in Folge gegründeten Alvin Ailey American Dance Center (1969, heute: The Ailey School) und Alvin Ailey Repertory Ensemble (1974, heute: Ailey II) schuf er die Voraussetzungen für die Ausbildung von afroamerikanischen TänzerInnen und das Sammeln erster Bühnenerfahrung seiner Zöglinge. Die zwölf in St. Pölten Tanzenden sind alle Anfang 20. Ein weißer Tänzer und einer mit asiatischen Wurzeln zeugen von Aileys späterer Öffnung seiner Schule für junge Menschen aller Herkünfte, ohne jedoch den ursprünglichen Fokus aufzuweichen.
Das erste Stück des Abends, „FREEDOM SERIES“ von Francesca Harper, die seit 2021 die Kompanie Ailey II künstlerisch leitet, ist die spürbar modernste der gezeigten Arbeiten und zeugt zugleich von der neben der Pflege des Erbes ebenso bedeutsamen Vorbereitung der TänzerInnen auf ein Leben in anderen Tanz-Kompanien mit vornehmlich zeitgenössischem Fokus.
Die TänzerInnen führen weiß leuchtende Kugeln als faszinierend in Szene gesetzte Objekte. Die Bewegung der Kugeln, anfangs wie in einem Kristallgitter gefangen, löst sich aus den festen Strukturen. Das sequenziell choreografierte Stück bildet mit hinreißendem Tanz, Harper findet eine sehr expressive, individuelle Bewegungssprache, ein Gegengewicht zur weiß dominierten Gesellschaft und Kultur. Nicht nur im Sinne von Selbstbehauptung und Opposition, sondern viel eher als Beispiel für eine Hochkultur, die sich gleichberechtigt neben eine andere stellt, offen für gegenseitige Durchdringung.
Ailey II: Kali Marie Oliver und Andrew Bryant in Alvin Aileys „The Lark Ascending“ © Nir Arieli
Ganz anders der Auszug aus dem 1972 von Alvin Ailey choreografierten Stück „THE LARK ASCENDING“. Eine schwarze Tänzerin beginnt mit einem lyrischen Solo vor einem Hintergrund von bunten Punkten, der eine Blumenwiese suggeriert, über die sie barfuß und mit wundervoller Leichtigkeit wie ein Schmetterling von Blüte zu Blüte zu flattern scheint. Erst später kommt ein schwarzer Mann hinzu. Im klassischen Stil höchst anspruchsvoll choreografiert, mit Drehungen der Partnerin und vielen Hebungen, sind letztere eine Herausforderung für den jungen Mann. Trotzdem: Das zur Romanze für Violine und Orchester „The Lark Ascending“ von Ralph Vaughan Williams getanzte Duett begeistert.
Robert Battle, bis 2023 künstlerischer Leiter des AAADT, kreierte inspiriert von seinem Martial-Art-Hintergrund im Jahre 2001 das Stück „THE HUNT“ für sechs männliche Tänzer. Ursprünglich. Francesca Harper entschied sich für ein reduziertes und gemischtes Ensemble. Drei Frauen und ein Mann tanzen zu einem perkussiven Soundtrack der französischen „Les Tambours du Bronx“ Bewegungsmaterial zwischen Gladiatoren-Ritualen und modernem Sport. Aus Leid und Tod wächst eine kämpferische Haltung, mit afrikanischen und zeitgenössischen Elementen fallend, hüpfend und laufend, jeden Falls sehr erdig, zu treibenden Drums von beiden Geschlechtern gleicher Maßen kraftvoll getanzt.
Ailey II: Robert Battle: „The Hunt“ © Nan Melville
„REVELATIONS“ von 1960 ist das wichtigste Werk Alvin Aileys. Er verarbeitet darin Erinnerungen und Erfahrungen aus seiner Kindheit und Jugend in den Südstaaten. Eingespielte Gospel-Songs und Spirituals setzen mit ihrer Dauer den zeitlichen Rahmen für die mit Blackouts getrennten, eigenständigen kurzen Stücke. Die Stimmung der Musik greift Ailey in seinen Choreografien auf und führt sie mit dem Tanz in eine emotional noch intensivere Dimension. Glaube und Hoffnung, Schmerz und Klage, getragene Trauer, Gebete, Hingabe, unzerstörbarer Optimismus und schließlich die festliche, auch humorvolle, mitreißende Feier des Lebens und ihrer Kultur. Ailey packt Emotionen und Zustände in zeitlos schöne, starke, eindringliche und atmosphärische Bilder, die dieses Stück bis in die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1968 in Mexiko-City und die Angelobung der Präsidenten Jimmy Carter und Bill Clinton führten.
Ailey II: A. Jordan, T. Strickland und M. van den Heuvel in Alvin Aileys „Revelations“ © Nir Arieli
Der Abend endet mit einem von allen zwölf TänzerInnen getanzten Freudenfest. Der dazu gewählte Gospel-Song „Rocka my Soul in the Bosom of Abraham“ trägt viel dazu bei, dass ein euphorisiertes Publikum in seine Welt entlassen wird, die von weit weniger fundamentalen und psychisch wirkaktiven Problemen geprägt ist. Vom Kampf solcher Pioniere wie Alvin Ailey gegen Ausgrenzung, Rassismus und Diskriminierung profitiert die Menschheit noch heute. Der hart erkämpfte Stellenwert der afroamerikanischen Kultur in der amerikanischen Gesellschaft ist beispielhaft für so manch einen Kampf, der hierzulande und heutzutage dazu beiträgt, die Gesellschaft grundlegend zu verändern.
Die an diesem Abend gezeigten Stücke fühlen sich anders an als europäische oder europäisch beeinflusste Arbeiten. Ganz wesentlich dafür ist die alles durchdringende und belebende Spiritualität der Schöpfer und der TänzerInnen. Es ist nicht ihre Kraft allein, die diese jungen KünstlerInnen von den Eleven der europäischen Ballett-Schulen unterscheidet. Ein Glaube, der das Leben feiert, wirkt anders auf den Menschen als die tief in eine Kultur eingegrabene Furcht vor der Strafe Gottes.
Ailey II: Alvin Aileys „Revelations“ © Eduardo Patino
Francesca Harper äußerte in einem Interview, dass mit Ailey II der Enthusiasmus und das unverbrauchte Talent der TänzerInnen am Anfang ihrer Karriere eingefangen würden. Dieser Abend bewies, wie Recht sie damit hat. Die Jugendlichkeit der TänzerInnen und ihre Freude an Tanz und Ausdruck mit klassischem Ballett, Modern und Jazz Dance sind hinreißend. Es ist erst ihr Start in ihr Leben als BerufstänzerIn. Möge ihnen eine Zukunft beschieden sein, die ihr Potential schätzt, fördert und gedeihen lässt. Und die von Ailey prophezeite Offenbarung traf das Publikum direkt ins Herz. Standing Ovations für eine herausragende Kompanie und vier tanzgeschichtlich bedeutsame, eindrucksvolle Choreografien.
Rando Hannemann
Ailey II mit „The Next Generation of Dance“ am 20.01.2024 im Festspielhaus St. Pölten.
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„Back Again!“ Das Motto der diesjährigen Lambertz Monday Night am 22.1. 2024
Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger
Oberbügermeisterin Henriette R. und Messechef Gerald böse besuchen Dr. Hermann Bühlbecker an seinem Stand. Foto: Andrea Matzker
Drei Jahre lang hatte man auf die bedeutendste Party Kölns verzichten müssen, die Lambertz Monday Night im Alten Wartesaal des Hauptbahnhofs direkt am Dom, jeweils am Montag der weltweit größten Süßwarenmesse in Köln. Aber sie hat überlebt! Nicht so, wie scheinbar alle anderen bedeutenden und eleganten Veranstaltungen der Stadt, wie die Unicef Gala, der Köln Ball oder die Sport Gala, die scheinbar alle Corona zum Opfer fielen und überhaupt nicht mehr stattfinden. Auch konnte kein Streik oder die diesmal besonders konzentrierte, sogenannte Karnevalssession den Vorbereitungen zur Megaparty einen Strich durch die Rechnung machen. Über 800 nationale und internationale Gäste machten den ca. 50 m langen roten Teppich zum voraussichtlich begehrtesten des ganzen kommenden Jahres 2024 in Köln oder gar in ganz Deutschland.
Dieter Hallervorden mit weinroter Fliege. Foto: Andrea Matzker
Als hätten es die Damen und Herren geahnt, so war es doch ohne vorherige Ansage ein Abend in strahlendem Rot. Sogar Johann Lafer machte keine Ausnahme: Zu seinem dunklen Anzug trug er leuchtend rote und verzierte Sneaker. Nach seiner Lieblingsschokoladensorte befragt, antwortete er, dass er besonders dunkle Schokolade wegen ihres intensiven Geschmacks schätze. Auch Dieter Hallervorden trug Rot und erschien mit einer dezenten, weinroten Fliege. Die Gäste wurden empfangen vom bekanntesten Song der Backstreet Boys, der einfach einmal, passend zu diesem Anlass, umgedichtet worden war: „Everybody, Lambertz’ back, alright.“
Wilma Elles in stivollem Weinot. Foto: Andrea Matzker
Ornella Muti – Lady in Red. Foto: Andrea Matzker
Umwerfend schön: Wilma Elles in Dunkelrot, passend zur Lambertz-Wand am Red Carpet, mit absoluter Traumfigur, obwohl sie gerade erst ihr drittes Kind bekommen hat. Ebenso zauberhaft wie eh und je kam Ornella Muti in strahlendem Rot. „Wie kommt es, dass Sie überhaupt nicht altern?“ „Ich mache mir einfach keine Gedanken über das Altern, auch habe ich keine Zeit dazu; das ist sicherlich der Grund dafür. Die Leute, die darüber zu viel nachdenken, altern vielleicht schneller.“ Betrübt war sie darüber, dass sie ihren Freund Mario Adorf an diesem Abend nicht treffen konnte, da er leider erkrankt war und daher nicht nach Köln kommen konnte. Außerdem stand der Tag unter dem Schatten der Trauer über den Tod der 90-jährigen Kollegin Sandra Milo, die am selben Tag verstorben war. Aber ansonsten amüsierte sie sich königlich in der VIP-Lounge, denn sie saß unter anderem neben Bo Derek.
Bo Derek kam in Begleitung ihres Gatten John Corbett. Foto: Andrea Matzker
Die wiederum kam in Begleitung ihres Mannes John Corbett, und antwortete auf dieselbe Frage nach ihrer scheinbar unvergänglichen Schönheit: „Ich habe keine Zeit zum Altern, denn wir leben auf einer Ranch in Kalifornien, da hat man viel zu tun! Außerdem hält die Liebe jung, denn wir sind nun seit 22 Jahren glücklich zusammen und seit vier Jahren verheiratet. Diese viertägige Reise nach Köln mit fünf anschließenden Tagen in Paris ist quasi unsere Hochzeitsreise, denn bisher sind wir noch nicht dazu gekommen, unseren Honeymoon zu feiern.“ Und ihr Mann fügt strahlend hinzu: „Sie ist einfach das hübscheste Mädchen, dem ich je begegnet bin.“ Ansonsten liebt er nur noch Dominosteine (eine der vielen Lambertz-Spezialitäten).
Ralf Moeller hingegen schätzt veganes Eis: „110 Kilo bei 1,96 m Größe, da muss man schon etwas tun! Das kommt nicht von selbst!“ Er hält also eisern strengste Diät. Jean Pütz brachte neben seiner Frau Pina sein neuestes Buch „Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue“ mit, und Scooter-Frontman H. P. Baxxter führte seine Verlobte Sara zum zweiten Mal über einen roten Teppich und gab bekannt, dass er sie im Sommer auf Sylt heiraten wird.
Gloria Sophie Burkandt. Foto: Andrea Matzker
Gastgeber Dr. Hermann Bühlbecker freute sich besonders, Gloria-Sophie Burkandt zu begrüßen, da sie aus Nürnberg kommt, der Stadt, in der er BWL studierte und damals dieses Studium mit Tennislektionen auf höchstem Niveau selbst finanzierte. Er denkt immer noch sehr gerne an diese Zeiten in der schönen Stadt zurück. Nach der sensationellen Schokoladenmodenschau mit über 40 prunkvollen Gewändern bekannter Designer, vorgeführt von berühmten Mannequins und unterbrochen von Gesangs- und Akrobatik-Einlagen, begrüßte er seine Gäste mit den Worten: „Diese 23. Lambertz Monday Night ist eine Hommage an die Schokolade, an das Positive, an gemeinsame Freude und an Offenheit über normale Schranken hinaus.“
Georg McCrae bei seinem Auftritt. Foto: Andrea Matzker
Chris de Burgh. Foto: Andrea Matzker
Im Anschluss trat Georg McCrae mit seinem Welthit „Rock Your Baby“ auf, und Chris de Burgh sang zu später Stunde und zur Freude aller Anwesenden a cappella „The Lady In Red“. Die Party ging noch bis 5:00 Uhr morgens. Profi-Gastronom Paulo Campi, der auch die Kunstbar gegenüber bewirtschaftet, gab mal wieder sein Bestes. Am nächsten, bzw. am gleichen Morgen vor 9:00 Uhr war wieder die ganze Lambertz-Besetzung inklusive Dr. Bühlbecker am Stand auf der Messe versammelt und arbeitete konzentriert, als sei nichts gewesen. Passend dazu lief genau zu dieser Zeit auf dem Kölner Kultursender WDR 3 der „Tanz der kleinen Pralinés und der Springtanz der Knallbonbons“ aus der Ballettsuite „Schlagobers“ von Richard Strauss, die reinste Süßwaren-Romantik. „Cioccolata“ wird ja nun auch oft genug in der Musikliteratur erwähnt, nicht zuletzt bei Mozarts Don Giovanni. „Caffè! Cioccolata! Sorbetti! Confetti!“, rufen er und sein Diener Leporello lauthals. Schokolade ist bei uns nachweislich bekannt seit 1615, und die Firma Lambertz geht auf das Jahr 1688 zurück. Wäre das nicht vielleicht einmal eine Idee für letztere bis zur nächsten Saison?
Nastassja Kinski. Foto: Andrea Matzker
Max Schautzer. Foto: Andrea Matzker
Monday-Night. Schlussbild der Schokoladenmodenschau mit dem Gastgeber. Foto: Andrea Matzker
Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger