Daniel Barenboim © Monika Ritterhaus
Drei Abende hintereinander Daniel Barenboim bei den Berliner Philharmonikern zu Gast. Und alle drei Abende restlos ausverkauft!
Berliner Philharmoniker
Daniel Barenboim, Dirigent
Carl Maria von Weber
Oberon: Ouvertüre
Franz Schubert
Symphonie Nr. 7 h-Moll D 759 »Unvollendete«
Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92
Philharmonie Berlin, 3. Oktober 2025
von Henriette Müller
Eine leichte Unsicherheit war bis zum Schluss in mir geblieben. Würde sich Herr Barenboim von seinem schweren Sturz wieder erholt haben? Diese Sorge wurde mir noch vor dem Konzert genommen. Der Fahrstuhl, an dem ich mich versehentlich angestellt hatte, war eigentlich für Künstler und Personal bestimmt. So stand plötzlich der Maestro mit seiner Gattin neben mir, bereit zur Auffahrt mit dem Lift. Charmant war er bereit mir den Vortritt zu lassen. Natürlich lehnte ich mit einem freundlichen Lächeln ab, er lächelte zurück. Nun konnte wirklich nichts mehr passieren.
Begonnen wurde mit der „Oberon“ Ouvertüre von Carl Maria von Weber . Dieses Werk zeigt gewisse Parallelen zur „Freischütz“-Einleitung. Beide Ouvertüren beginnen verhalten ruhig und steigern sich im weiteren Verlauf zu wunderbaren leidenschaftlichen Klängen. Erwähnt sei hier besonders das Motiv der Arie Rezias „Mein Hüon, mein Gatte, die Rettung sie naht“. Barenboim und die Philharmoniker ließen die Dramatik dieses Werkes anschaulich und äußerst lebendig aufleben.
Es folgte Schuberts 7. Symphonie, vielleicht besser bekannt als die „Unvollendete“. Dieses Werk zählt zu den „Ohrwürmern“. Zumindest jeder Klassikfreund kann wahrscheinlich das Hauptthema mitsingen. Barenboim drang tief in diese wunderbare Musik ein. Mich berührten dabei besonders die leisen und wunderbar sanghaften Klänge, die er mit dem Orchester hervor zauberte.
Nach der Pause nun Beethovens 7. Symphonie, mein persönliches „Highlight“ des Abends. Ich schätze Barenboim sehr als Beethoven-Dirigenten. Unvergessen seine Aufführung von Beethovens Fünfter, damals in der Coronazeit, in der Staatsoper Unter den Linden.
Unterstützung aus der Lindenoper hat sich Barenboim für diesen Abend auch geholt. So saß Wolfram Brandl, „sein“ ehemaliger Konzertmeister auch hier in der Philharmonie am 1. Pult.
Barenboim dirigiert mit sparsamen Gesten. Faszinierend, was für ein Feuerwerk an Tönen er damit entfaltet! Seit jeher hat es mir der 3. Satz besonders angetan. Vor meinem inneren Auge erschienen mir Tänzer, die sich den Klängen der Musik hingaben. Barenboim erweckte Heerscharen von Tänzern mit ihren bildhübschen Begleiterinnen zu neuem Leben. So muss Beethoven klingen!
Langanhaltender Beifall und stehende Ovationen am Ende dieses Konzertes!
Henriette Müller, 4. Oktober 2025, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at
Lang Lang, Barenboim & WEDO Bremer Konzerthaus, Die Glocke, 9. August 2025
Berliner Philharmoniker, Daniel Barenboim, Dirigent, Martha Argerich, Klavier Philharmonie Berlin, 24. Oktober 2024
Kommentar: Dirigieren mit Schmerzen – darf Daniel Barenboim noch dirigieren? klassik-begeistert.de, 9. August 2024
Anne-Sophie Mutter Violine, Daniel Barenboim Dirigent, West-Eastern Divan Orchestra Konzerthaus Die Glocke, Großer Saal, 7. August 2024