Foto: © Frank Heublein, von links: Ulrike Keil, Dorothea Hofmann, Helga Pogatschar, Ryosuke Sakamoto, Alena Hellerová, Kamila Mazalová, Colin Balzer, Joel Frederiksen, Jan Čižmář, Catalina Rueda, Josef Bairlein
Allerheiligen Hofkirche, München, 6. März 2022
Rezension La Compositrice – Komponistinnen der frühen Neuzeit und Gegenwart
von Frank Heublein
An diesem Abend in der Allerheiligen Hofkirche in München stehen ausschließlich Kompositionen von Frauen auf dem Programm, welches „La Compositrice“ heißt. Selbst in der heutigen zeitgenössischen „ernsten“ Musik sind Komponistinnen aus meiner persönlichen Perspektive in der Minderheit. Komponistinnen im sechzehnten Jahrhundert? Das müssen außergewöhnliche Zeitgenossinnen gewesen sein.
Das Programm ist inspiriert zum ersten vom Weltfrauentag, der jedes Jahr am 08. März 2022 begangen wird. Zum zweiten von der bibliothekarischen Entdeckung eines Tabulaturbuches für Gitarre der Henriette Adelaide Kurfürstin von Bayern (1636-1676). Zu dritten werden den Stücken aus dem Tabulaturbuch Auftragskompositionen dreier Komponistinnen gegenübergestellt.
In den drei Teilen folgt auf barocke Kompositionen jeweils eine Auftragskomposition. Die an das Hinterhalbrund geworfenen Videoprojektionen zeigen jeweils die Auftrags-Komponistin des Teils. Ich interpretiere: ich beobachte alle drei im Kreativmodus. Wie sie scheinbar oder vielleicht auch tatsächlich die barocken Stücke anhören und diese Eindrücke hineinarbeiten in ihre eigenen Kompositionen. Wenn die Auftragskomposition gespielt wird, sehe ich die Frauen projiziert im Portrait. Danach real. Alle drei Komponistinnen sind an diesem Tag zugegen. „Rezension La Compositrice – Komponistinnen der frühen Neuzeit und Gegenwart,
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