Celibidaches Ruhm und Persönlichkeit wirken nach

Kirsten Liese zeichnet anhand der bewegten wechselnden Tätigkeiten des Dirigenten seine Stationen in Form von Interviews mit damaligen Weggefährten nach. Man kann diesen Versuch, Celibidache auch heutigen Musikliebhabern nahe zu bringen, nur begrüßen. Auch die Gegenwart ist schließlich ein Produkt der Vergangenheit.

Kirsten Liese

CELIBIDACHE
Der Maestro im Spiegel von Zeitzeugen
Biografisches, Interviews.
Edition Karo, Berlin 2022, 136 Seiten, 20 Euro

von Peter Sommeregger

Der Tod des gefeierten rumänischen Dirigenten Sergiu Celibidache liegt nun bereits 26 Jahre zurück. Seine Persönlichkeit und sein Ruhm wirken bei allen, die ihn noch live erlebt haben, bis heute nach. Jener Generation von Musikliebhabern, die keine persönliche Erinnerung an ihn hat, ist er ein berühmter Name, eine Legende, mehr nicht. „Buch-Rezension: Kirsten Liese, CELIBIDACHE
klassik-begeistert.de, 3. Dezember 2022“
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Richard Wagner versendet Weihnachtsgrüße

„Lass Dir recht viel zu Weihnachten bescheren!“

Richard Wagners Weihnachten
Mit 51 Briefen und einem Weihnachtslied von Richard Wagner
sowie etlichen Tagebucheinträgen von Cosima Wagner

Herausgegeben von Frank Piontek
2018 Verlag Breuer & Sohn, Bayreuth
ISBN-13: 978-3-00-061751-5


von Jolanta Łada-Zielke

Dr. Frank Piontek haben wir dieses interessante und sympathische Buch zu verdanken, dessen Inhalt aus 51 weihnachtlichen Briefen von Richard Wagner in dem Zeitraum 1834-1882 sowie den entsprechenden Auszügen aus Cosima Wagners Tagebücher besteht. Der Titel dieser Auswahl ist ein Zitat aus Wagners Brief an Eduard Avenarius vom 23. Dezember 1845.

Dr. Frank Piontek, Foto: privat

Bereits auf dem Umschlag sieht man eine rätselhafte Schrift auf Notenlinien, deren Erklärung auf Seite 100 zu finden ist. Richard Wagner schrieb nämlich ein nettes kleines Weihnachtslied, das sowohl seine leiblichen als auch seine Stiefkinder zu Weihnachten 1877 zusammen sangen. „Buchbesprechung: „Lass Dir recht viel zu Weihnachten bescheren! Richard Wagners Weihnachten“
klassik-begeistert.de, 1. Dezember 2022“
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Erich Wolfgang Korngolds Leben wird von verschiedenen Seiten beleuchtet

Buchbesprechung „Glück, das mir verblieb“
Ein Erich Wolfgang Korngold-Lesebuch

Heide Stockinger (Hg.)
Böhlau

 von Peter Sommeregger

In diesem Jahr steht der 125. Geburtstag und 65. Todestag des Komponisten an. Die von den Verwerfungen des 20. Jahrhunderts gezeichnete Biographie des einstigen Wunderkindes ist heute, da sein Werk seit längerer Zeit eine erfreuliche Renaissance erlebt, allgemein bekannt. Es war daher eine gute Idee, anlässlich des Gedenkjahres Nebenaspekte dieses bewegten Lebens zu beleuchten, und so ergänzend viele zusätzliche farbenreiche Details zugänglich zu machen. „Buchbesprechung: „Glück, das mir verblieb“, Ein Erich Wolfgang Korngold-Lesebuch
klassik-begeistert.de 14. Novembermber 2022“
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Richard Wagner kühlt eine Flasche Champagner auf dem Gletscher

Buchbesprechung  „Der Platz für Götter. Richard Wagners Wanderungen in der Schweiz“ von Eva Rieger und Hiltrud Schroeder

von Jolanta Łada-Zielke

Ich habe den letzten Silvesterabend auf der Rigi verbracht, wo mein Mann und ich mit der Zahnradbahn von Vitznau aus hinauffuhren. Es war ein großartiges Erlebnis, das Jahr 2022 auf einem von Richard Wagners Lieblingsbergen zu begrüßen, den er zu seiner Lebzeit dreimal bestieg. Der andere Alpengipfel, den der Komponist bewunderte, war Pilatus. Später ist mir das Buch „Der Platz für Götter“ in die Hände gefallen, das über die Wanderungen des Komponisten in den Schweizer Alpen erzählt. Die Autorinnen Eva Rieger und Hiltrud Schroeder sind selbst all diese Wege gegangen. Dank ihrer Publikation habe ich viel mehr über Richard Wagners Expeditionen, Faszinationen, Inspirationen und verschiedene, nicht immer angenehme Erlebnisse erfahren. „Buchbesprechung: „Der Platz für Götter. Richard Wagners Wanderungen in der Schweiz“ von Eva Rieger und Hiltrud Schroeder
klassik-begeistert.de 7. Oktober 2022“
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Cosima Wagner: Die Festspielkönigin zeigt ihr menschliches Antlitz

Der „Pilgerchor“ aus dem „Tannhäuser“ erklingt bei dem Absenken des Sarges mit Cosima Wagners Leichnam. Bevor man sie in Coburg kremiert, hält der Leichenwagen noch am Festspielhaus in Bayreuth an, damit sie sich noch von diesem Ort „verabschiedet“. Die Szenen sind wie aus einem Film, nicht wahr? Sabine Zurmühls neue Biografie der „ungekrönten Festspielkönigin“, herausgegeben von Böhlau Verlag, ist ein fertiges Drehbuch.

Buchbesprechung: Sabine Zurmühl „Cosima Wagner. Ein widersprüchliches Leben“

Böhlau Verlag Wien Köln 2022

ISBN 978-3-205-21501-1


von Jolanta Łada-Zielke

Nach der Lektüre des Buches „Herrin des Hügels“ von Oliver Hilmes habe ich keine Zuneigung für Cosima Wagner empfunden, vielleicht nur ein bisschen Mitgefühl wegen ihrer schweren Kindheit. Bei allem Respekt vor ihrer Leistung, als Mensch wirkte sie auf mich kalt und unnahbar. Zurmühl hat meine Sympathie und mein Verständnis für die Heldin ihres Buches geweckt. Als ich den Umschlag zum ersten Mal gesehen habe, war meine Reaktion: Oh nein, jemand hat schon wieder über diese Frau geschrieben! Jetzt bin ich der Autorin dankbar, dass sie ein anderes, zugänglicheres Antlitz Cosimas präsentiert. „Buchbesprechung: Sabine Zurmühl „Cosima Wagner. Ein widersprüchliches Leben“
klassik-begeistert.de, 17. September 2022“
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Das musikalische Zürich wird erkundet

Auch für den häufigen Besucher Zürichs wird der Band einige Überraschungen bieten. Allen Musikinteressierten sei empfohlen, sich bei nächster Gelegenheit mit diesem Führer auf den Weg zu machen, um das musikalische Zürich in seiner Vielschichtigkeit zu erkunden!

Buch-Rezension:

Bernhard Hangartner, David Reißfelder (Hrsg.)

Musik in Zürich
Menschen Orte Institutionen

Chronos Verlag

 von Peter Sommeregger

Dass die Stadt Zürich von je über ein reiches Musikleben verfügte, ist allgemein bekannt. Beim Durchblättern des ambitioniert und akribisch zusammengestellten Buches ist man dann aber doch erstaunt, wie viele Musiker, Komponisten und Persönlichkeiten des internationalen Musiklebens Berührungspunkte mit der Stadt Zürich aufweisen. Sicher mag eine Rolle spielen, dass die Schweiz für nicht wenige Verfolgte verschiedener Regimes von je ein sicherer Hafen war. Darin aber allein die Ursache für die zumindest zeitweilige Anwesenheit so vieler Persönlichkeiten in der Stadt an der Limmat zu suchen, griffe deutlich zu kurz. „Buch-Rezension: Bernhard Hangartner, David Reißfelder (Hrsg.), Musik in Zürich
klassik-begeistert.de“
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Heinz Irrgehers Wiener Operng’schichten – ein Buch geschrieben mit Kompetenz und Humor

Anlass für die Publikation dürfte wohl Irrgehers bevorstehender
80. Geburtstag sein, nach Resignation oder Abschied klingt allerdings keine Zeile dieses Buches.

Buch-Rezension:

Heinz Irrgeher
Wiener Operng’schichten

Leipziger Universitätsverlag

 von Peter Sommeregger

Der schmale Band mit so genannten Wiener Operng’schichten entpuppt sich bei näherer Beschäftigung als sehr viel mehr, als ein Kompendium launiger Anekdoten.

Insidern ist der Autor Irrgeher natürlich kein Unbekannter. Als Brotberuf Jurist und Bankkaufmann in gehobenen Positionen, war und ist er seit seiner Schulzeit glühender Opernliebhaber und hat in späteren Jahren auch als Präsident der exklusiven und einflussreichen „Freunde der Wiener Staatsoper“ fungiert, nach seiner Pensionierung sogar noch ein Studium der Musikwissenschaft erfolgreich abgeschlossen. „Buch-Rezension: Heinz Irrgeher, Wiener Operng’schichten
klassik-begeistert.de 28. August 2022“
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Neue Erkenntnisse über die Familie Wagner zeigen ein beschädigtes Leben

Man fröstelt förmlich beim Lesen dieser Briefe, die dem Bild Cosima Wagners doch sehr negative Aspekte hinzufügen. Eva Rieger gelingt es, trotz dem streng an Fakten und Dokumenten orientierten Aufbau dieser Biographie ein gut lesbares, ja spannendes Buch vorzulegen, das durchaus neue Aspekte in der Beurteilung verschiedener Vorgänge in der Familie Wagners enthält. Vor allem in künftige Biographien Cosimas sollten die hier gewonnenen Erkenntnisse einfließen.

Eva Rieger
Isolde
Richard Wagners Tochter

Insel

 von Peter Sommeregger

Über das Genie Richard Wagner wurde schon zu seinen Lebzeiten umfangreich publiziert, die Zahl von Veröffentlichungen, die sich mit allen Aspekten seiner Kunst und seines Lebens befasst, ist schier unüberschaubar. Die Geschichte der Familie Wagner verlief aber auch nach dem unerwarteten Tod des Meisters 1883 in Venedig ungewöhnlich und bewegt.

Wagners Witwe Cosima, die ihren Gatten um ganze 47 Jahre überlebte, und der kapriziöse Sohn Siegfried wurden ebenfalls in unzähligen Publikationen behandelt, wogegen Wagners Töchter Isolde und Eva, die noch während Cosimas Ehe mit Hans von Bülow geboren wurden, weniger beachtet wurden. Im Fall der Tochter Eva ist das eher nachvollziehbar, da diese außer durch ihre späte Ehe mit dem rechten Schriftsteller H.S. Chamberlain nicht sonderlich in Erscheinung trat. „Buch-Rezension: Eva Rieger, Isolde, Wagners Tochter
Klassik-begeistert.de“
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Schöne neue Opernwelt – erlaubt die Zukunft Eingriffe in die Partituren?

Buch-Rezension:

Es sind stets des Kaisers neue Kleider, welche die Regisseure tatsächlich nackt und unbedarft erscheinen lassen.

Nikolaus Bachler
Sprachen des Musiktheaters

Dialoge mit fünfzehn zeitgenössischen Regisseuren

SchirmerMosel

von Peter Sommeregger

Zum Abschied nach seiner langen und erfolgreichen Intendanz an der Bayerischen Staatsoper in München wünschte sich der österreichische Theatermann keine Jubel-Publikation, die seine Tätigkeit am Haus glorifiziert, vielmehr stellte er die Manuskripte von Dialogen mit fünfzehn Regisseuren, die an seinem Haus gearbeitet hatten, in Buchform zusammen.

Die Idee klingt interessant, besonders weil sich darunter sehr prominente Vertreter ihrer Zunft befinden. Am Ende hat Bachler den meisten unter ihnen aber einen Bärendienst erwiesen. Selten konnte man in so konzentrierter Form nachlesen, dass die Mehrzahl der Gesprächspartner Bachlers absolut nichts Substantielles zu sagen haben, auch überhaupt nicht in der Lage sind, ihre Vorstellungen vom Musiktheater zu formulieren und zu definieren. „Buch-Rezension: Nikolaus Bachler, Sprachen des Musiktheaters
klassik-begeistert.de“
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Maria Cebotari – eine unsterbliche Opernlegende

Buch-Rezension:

Rosemarie Kilius

Maria Cebotari: „Ich lebe, um zu singen“

Frank & Timme
Verlag für wissenschaftliche Literatur

von Peter Sommeregger

Maria Cebotari- dieser Name weckt auch nach mehr als 70 Jahren nach dem frühen Tod der Sängerin bei vielen Opernfreunden schöne Erinnerungen. Die zahlreichen Schallplatten der Künstlerin, zum Teil auch ihre Filme haben in erstaunlicher Weise die Popularität Cebotaris konserviert.

Deshalb ist es erstaunlich, dass es seit einer Würdigung durch Antonio Mingotti unmittelbar nach dem Tod Cebotaris 1949, keine seriöse Biographie der Sängerin mehr in deutscher Sprache gegeben hat. Diese Lücke schließt nun das Buch von Rosemarie Kilius. „Buch-Rezension: Rosemarie Kilius, Maria Cebotari: „Ich lebe, um zu singen“
klassik-begeistert.de“
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