Dieser Bildband erlaubt tiefe Einblicke in Alban Bergs Biographie

Buch-Rezension:

Daniel Ender
Alban Berg im Bild

Böhlau

von Peter Sommeregger

Dieser repräsentative, großformatige Band schließt tatsächlich eine Lücke in der biographischen Literatur über den bedeutenden Komponisten der Moderne. Möglich wurde dieses opulente Projekt erst durch die Digitalisierung des Bildbestandes der Alban-Berg-Stiftung, die systematisch das umfangreiche vorhandene Material erforscht und zugänglich macht. „Buch-Rezension: Daniel Ender, Alban Berg im Bild weiterlesen

Maria Callas: Fakten, Fakten, Fakten – auf subjektives Deuten wird hier verzichtet

Buch-Rezension:

Helge Klausener

Maria Callas
Tag für Tag – Jahr für Jahr

Eine Chronik

Hollitzer

von Peter Sommeregger

Die Literatur über Maria Callas, „Primadonna assoluta“ des 20. Jahrhunderts, ist kaum mehr zu überblicken. Oft sind es voyeuristische Biographien, die mehr auf das Privatleben der Sängerin fokussieren, ernsthafte Beschäftigungen mit der Künstlerin sind seltener. „Buch-Rezension: Helge Klausener, Maria Callas Tag für Tag – Jahr für Jahr“ weiterlesen

Mahler und die Wiener Oper: zum Dritten!

Buch-Rezension:

Franz Willnauer
Gustav Mahler und die Wiener Oper

Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe

Böhlau

von Peter Sommeregger

Dieses wichtige Buch, das bereits nach seinem ersten Erscheinen 1979 zu einem Standardwerk wurde, liegt nun bereits in einer dritten, abermals erweiterten und ergänzten Ausgabe vor.

Das illustriert deutlich die Tatsache, wie sehr die Person Gustav Mahler, insbesondere auch seine Tätigkeit an der Wiener Staatsoper als deren Direktor, immer deutlicher in ihrer Bedeutung erkannt wird. Mahler stellte während seines Jahrzehnts an der Spitze des Hauses die Weichen für dessen weitere Entwicklung auch nach dem Ende der Monarchie. Wer heute modernes Musiktheater beurteilen will, findet in Mahlers Opernreform bereits den Schlüssel für zukunftsweisende Entwicklungen. „Buch-Rezension: Franz Willnauer Gustav Mahler und die Wiener Oper
klassik-begeistert.de, 24. Juli 2023“
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Auch im Verriss ikonischer Musikstücke findet sich ein Quäntchen Wahrheit

Man lernt viel aus diesem kompetent recherchierten und flüssig geschriebenen Buch, das durchaus zur Hinterfragung eigener Einschätzungen anregt. Eine anregende Lektüre für versierte Musikliebhaber!

Buch-Rezension:

Thomas Leibnitz
Verrisse

Residenz Verlag

von Peter Sommeregger

Auch Komponisten und ihre Werke, die man heute dem Kanon viel gespielter und anerkannter Werke zuordnen kann, wurden zur Zeit ihrer Entstehung nicht durchgehend freundlich von der Kritik behandelt. Die ursprünglich kontroverse Aufnahme der Opern Richard Wagners ist bekannt, auch Anton Bruckner stieß anfangs mit seinen monumentalen Symphonien auf Ablehnung, sogar Ludwig van Beethoven wurde speziell für seine späten Werke von manchen Zeitgenossen heftigst attackiert. „Buch-Rezension: Thomas Leibnitz, Verrisse
klassik-begeistert.de, 9. Juni 2023“
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Eva Gesine Baur scheitert mit ihrer großen Maria-Callas-Biographie

Buch-Rezension

Eva Gesine Baur

Maria Callas
Die Stimme der Leidenschaft

Eine Biographie

C.H. Beck

von Peter Sommeregger

 Der bevorstehende 100. Geburtstag von Maria Callas wirft seine Schatten voraus, das Buch von Baur wird wohl nicht das einzige bleiben, das sich an der umstrittenen Jahrhundertsängerin abarbeitet.

Schon auf dem Titelbild wird die Diskrepanz sichtbar, die auf fast 500 Seiten nicht ausgeräumt wird. Das plakative „Stimme der Leidenschaft“ weist in Richtung eines Romans, „Eine Biographie“ dagegen eher auf eine solche, die ausschließlich faktenorientiert ist. Die Autorin hat zweifellos ihre Hausaufgaben gemacht und sich umfassend mit der schier unüberschaubaren Callas-Literatur beschäftigt. Wählerisch war sie dabei nicht, allzu viele unseriöse Quellen fließen mit ein und rücken das Buch zumindest streckenweise in die Klatsch- und Tratsch-Ecke. Speziell im letzten Drittel verschwindet der Mensch und die Künstlerin Callas beinahe hinter der von der Presse geschaffenen öffentlichen Person. „Buch-Rezension: Eva Gesine Baur, Maria Callas
klassik-begeistert.de, 14. Mai 2023“
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Barrie Kosky gibt tiefe Einblicke in seine Biographie und Arbeitsweise

Buch-Rezension:

Barrie Kosky
„Und Vorhang auf, Hallo!“

Insel

 von Peter Sommeregger

Zehn Jahre lang hat der australische Regisseur Barrie Kosky die Komische Oper in Berlin geleitet, und das Haus aus seiner Nischenexistenz an die Spitze des Rankings der drei Berliner Opernhäuser katapultiert. Das war nicht nur seinen exzellenten Inszenierungen geschuldet, er hatte und hat auch ein untrügliches Gespür für eine kreative Programmgestaltung und übergeordnete Konzepte. „Buch-Rezension: Barrie Kosky „Und Vorhang auf, Hallo!“
klassik-begeistert.de, 2. Mai 2023“
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94 Persönlichkeiten suchen nach der Zukunft der Oper

Soll die Gattung Oper, die ich hier bewusst nicht Musiktheater nennen will, eine erfolgreiche Zukunft haben, müsste man zu einer neuen Ästhetik für diese Kunstform finden, die den goldenen Mittelweg zwischen abstrusen Umdeutungen und plüschiger Nostalgie beschreitet. Diese in Verbindung mit einem stark erweiterten Repertoire aus allen musikalischen Epochen könnte zu neuen, erfrischenden Ansätzen führen.

Buchrezension:

Die letzten Tage der Oper

Denise Wendel-Poray, Gert Korentschnig , Christian Kirchner (Herausgeber)

Verlag Skira

 von Peter Sommeregger

Mit erheblichem Aufwand wurde im Apollosaal der Berliner Staatsoper Unter den Linden dieses im renommierten Skira-Verlag erschienene Buch der Öffentlichkeit vorgestellt. Das ist wohl der Tatsache geschuldet, dass Matthias Schulz, gegenwärtig noch Intendant des Hauses, mit einem Beitrag in dem Werk vertreten ist, das parallel in deutscher und englischer Sprache erscheint. Geplant bereits vor der Covid-Pandemie, wurde der Rücklauf der Beiträge und die Fertigstellung des Buches um ein bis zwei Jahre verzögert. Dadurch sind auch Persönlichkeiten wie Christa Ludwig und Mariss Jansons vertreten, die in der Zwischenzeit verstorben sind. „Buchrezension: Die letzten Tage der Oper
klassik-begeistert.de, 14. April 2023“
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Sind´s gute Runen, die mir die bunten Bilder bieten? – Wagners „Ring“ als Comic

Philip Craig Russell, Der Ring des Nibelungen.
Nach dem Opernzyklus von Richard Wagner. Cross-Cult, Ludwigsburg 2023, 448 S., Comic, € 49,99, ISBN: ISBN 978-3-96658-943-7

von Dr. Andreas Ströbl

„So gleich steigt prasselnd der Brand hoch auf, so daß das Feuer den ganzen Raum vor der Halle erfüllt und diese selbst schon zu ergreifen scheint.[…] Der Rhein ist vom Ufer her mächtig angeschwollen, und wälzt seine Fluth über die Brandstätte bis an die Schwelle der Halle. […] Hagen [] stürzt wie wahnsinnig mit dem Rufe:Zurück vom Ring!“ sich in die Fluth!. Aus den Trümmern der zusammengestürzten Halle sehen die Männer und Frauen, in höchster Ergriffenheit, dem wachsenden Feuerschein am Himmel zu. Als dieser endlich in lichtester Helligkeit leuchtet, erblickt man darin den Saal Walhall’s, in welchem die Götter und Helden […] versammelt sitzen. Helle Flammen scheinen in dem Saal der Götter aufzuschlagen. Als die Götter von den Flammen gänzlich verhüllt sind, fällt der Vorhang.“ „Philip Craig Russell, Der Ring des Nibelungen
klassik-begeistert.de, 1. April 2023“
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„Was wir schrieben und sagten, das denken Sie ja alle auch, nur haben Sie nicht den Mut, es auszusprechen.“

Buchbesprechung:

Lesen Sie dieses Buch, geben Sie es Ihren Kindern und/oder Schülern und treten Sie mutig allem entgegen!

Oliver Hilmes, Schattenzeit – Deutschland 1943: Alltag und Abgründe

Siedler Verlag München 2023, 304 S., 10 s-w Abb., € 24,00.
ISBN978-3-8275-0159-2


von Dr. Regina Ströbl

Spätestens seit dem 24. Februar 2022 diskutiert die Kulturwelt ausgiebig und mitunter polarisierend, ob und wie sich Künstler öffentlich politisch zu positionieren haben. Engagements russischer Musiker werden von Stellungnahmen und Bekenntnissen abhängig gemacht und so manche Karriere findet ein abruptes Ende bzw. kann nur noch im Heimatland verfolgt werden statt auf internationaler Bühne. Man darf jedoch sicher sein, dass die Betroffenen dort sehr weich fallen. Schweigen oder ausweichende, schwammige Äußerungen werden u.a. mit Angst um die noch in der Heimat lebende Verwandtschaft gerechtfertigt. „Buchbesprechung: Oliver Hilmes, Schattenzeit – Deutschland 1943: Alltag und Abgründe
klassik-begeistert.de, 20 März 2023“
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Ein Heldentenor wird wiederentdeckt: Horst Wolf, Jahrgang 1894

Buch und CD-Rezension:

Die Wolfserzählung

Lebenserinnerungen des Dessauer
Heldentenores Dr. Horst Wolf

Kamprad Verlag

Die wiederentdeckte Stimme
Heldentenor Dr. Horst Wolf

5 CDs Querstand VKJK 2207

 von Peter Sommeregger

Im Jahr 2020 erschien die Autobiographie des Sängers Dr. Horst Wolf, zu diesem Zeitpunkt war der promovierte Techniker und Heldentenor aber bereits vierzig Jahre tot. Wolf, der in seiner sängerisch aktiven Zeit ein umfangreiches Rollenspektrum abdeckte, machte aber hauptsächlich in den Heldentenor-Partien Richard Wagners Furore. Es ist erstaunlich genug, dass es für den Sänger nicht zu einer internationalen Karriere kam. Freilich gastierte er immer wieder an bedeutenden Häusern wie Wien und Dresden, am Ende blieb Wolf aber doch seinem Stammhaus, dem Landestheater Dessau treu. „Buch und CD-Rezension: Die Wolfserzählung und Die wiederentdeckte Stimme, Dr. Horst Wolf
klassik-begeistert.de, 11. März 2023“
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