Wenn Anja Harteros singt, steht die Zeit still, und die Erde hört auf sich zu drehen

Wie Anja-Harteros-Bewunderer Yehya Alazem den Auftritt der Star-Sopranistin in der Deutschen Oper Berlin erlebte

Nach einem kurzen Auftritt im ersten Akt hat Amelia in Giuseppe Verdis „Un ballo in maschera“ (Ein Maskenball) ihren großen Auftritt am Anfang des zweiten Aktes mit der großen Szene, die so viele Sopranistinnen fürchten. Anja Harteros, die beste Sopranistin der Welt in ihrem Fach, tritt auf die Bühne der Deutschen Oper Berlin, im schwarzen Kleid und mit weißem Haarschal. „Anja Harteros, Giuseppe Verdi, Un Ballo in Maschera,
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Evelyn Herlitzius in Berlin: Ihre Leistung ist zu gut, um wahr zu sein!

Dmitri Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk
Deutsche Oper Berlin, 7. April 2018

Donald Runnicles, Dirigent
Ole Anders Tandberg, Inszenierung
Erlend Birkeland, Bühne
Maria Geber, Kostüme
Evelyn Herlitzius, Katerina Ismailowa
Sergey Polyakov, Sergej
Wolfgang Bankl, Boris Ismailow
Thomas Blondelle, Sinowij Ismailow

von Yehya Alazem

Achtung! Legen Sie den Sicherheitsgurt an … sonst werden Sie vom ersten Ton an weggeblasen!

Was ist dies für eine Stimme? Das ist kein musikalisches Erlebnis – das ist ein Orkan! Was sie mit ihrer Stimme machen kann, ist total unfassbar: Evelyn Herlitzius ist eine außergewöhnliche Künstlerin, mit der man kaum jemanden vergleichen kann. Die Stimme klingt zwar nicht „schön“ – wie etwa Eva-Maria Westbroek oder Nina Stemme –, hat aber eine bezaubernde Gestaltungskraft von einem anderen Planeten. Sie steht als Darstellerin auf einer ganz eigenen Ebene; man kann bei dieser Aufführung an niemand anderen denken als an Evelyn Herlitzius. „Dmitri Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk, Evelyn Herlitzius,
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"Das Wunder der Heliane": Sara Jakubiak brilliert in allen Lagen

Foto: Monika Rittershaus (c)
Erich Korngold: Das Wunder der Heliane

Deutsche Oper Berlin
, 6. April 2018

Marc Albrecht, Dirigent
Christof Loy, Inszenierung
Johannes Leiacker, Bühne
Barbara Drosihn, Kostüme
Sara Jakubiak, Heliane
Josef Wagner, Der Herrscher
Brian Jagde, Der Fremde

von Yehya Alazem

Es ist verwunderlich, dass ein Meisterwerk wie Erich Korngolds Oper „Das Wunder der Heliane“ fast nie gespielt wird!

Die Oper wurde 1927 an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt und nach der Premiere als Misserfolg angesehen, vor allem im Vergleich zu anderen seiner Opern wie „Die tote Stadt“ und „Violanta“.

„Das Wunder der Heliane“ war eine sehr lange Zeit vergessen worden, wurde aber im Rahmen der Reihe „Entartete Musik“ von DECCA auf CD aufgenommen. Erst im letzten Jahrzehnt hat man angefangen, die Oper auf den Spielplan zu bringen, aber leider sehr selten. „Erich Korngold, Das Wunder der Heliane,
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Salome in Berlin: Diese Inszenierung trifft nicht den Kern der Oper

Foto: Lieberenz (c)
Deutsche Oper Berlin
, 3. Februar 2018
Richard Strauss, Salome
Evan Rogister, Dirigent
Claus Guth, Inszenierung
Muriel Gerstner, Bühne/Kostüme
Eva-Maria Abelein, Spielleitung
Catherine Naglestad, Salome
Samuel Youn, Jochanaan
Burkhard Ulrich, Herodes
Gabriele Schnaut, Herodias

von Yehya Alazem

Wie weit darf man eigentlich gehen? Und wie viel dürfen sich Opernhäuser erlauben? Wann werden Regisseure aufhören, nur das auf die Bühne zu bringen, was in ihrem Kopf ist – ohne die kleinste Rücksicht auf die Oper selbst?

Die Inszenierung der „Salome“ von Claus Guth an der Deutschen Oper Berlin widerspricht fast allem, was Richard Strauss als Komponist und Librettist dieses Werkes geschrieben hat. Das ist dem Text und der Musik gegenüber vollständig respektlos. „Richard Strauss, Salome,
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Zweimal "La Bohème" in Berlin – zwei Abende, die unterschiedlicher kaum sein können

Foto: M. Rittershaus (c)
Giacomo Puccini, La Bohème

Deutsche Oper Berlin, 20. Dezember 2017
Nicholas Carter, Dirigent
Götz Friedrich, Inszenierung
Peter Sykora, Bühne/Kostüme
Elena Guseva, Mimi
Yosep Kang, Rudolfo
Siobhan Stagg, Musetta
Markus Brück, Marcello

Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 22. Dezember 2017

Julien Salemkour, Dirigent
Lindy Hume, Inszenierung
Dan Potra, Bühne
Carl Friedrich Oberle, Kostüme
Angela Gheorghiu, Mimi
Piotr Beczala, Rudolfo
Anna Samuil, Musetta
Alfredo Daza, Marcello

von Yehya Alazem

Eine Oper in zwei Opernhäusern in einer Stadt. Innerhalb von zwei Tagen konnte man in Berlin die gleiche Oper in zwei verschiedenen Inszenierungen erleben: Giacomo Puccinis „La Bohème“ – eine der meist gespielten Opern überhaupt, besonders zur Weihnachtszeit. Am Mittwoch stand das Stück in der Bismarckstraße auf dem Programm, am Freitag Unter den Linden. „Giacomo Puccini, La Bohème,
Staatsoper Unter den Linden, Deutsche Oper Berlin“
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Anja Harteros: Die Stimme des Himmels in Berlin

Foto: klassik-begeistert.de-Autor Yehya Alazem und Anja Harteros

Richard Wagner, Lohengrin
Deutsche Oper Berlin,
17. Dezember 2017
Steffen Aarfing
, Bühne/Kostüme
Claudia Gotta, Spielleitung
Klaus Florian Vogt, Lohengrin
Anja Harteros, Elsa
Petra Lang, Ortrud
Friedrich von Telramund, Simon Neal
Ain Anger, Heinrich der Vogler
Axel Kober, Dirigent

von Yehya Alazem

Zwei Engel kamen vom Himmel, um die Berliner zu bezaubern und sie dreieinhalb Stunden in Schönheit baden zu lassen. So einen himmlischen Gesang vermag sonst fast niemand auf dieser Erde zu bieten. Klaus Florian Vogt und Anja Harteros stehen im Moment auf der Spitze ihrer musikalischen Schaffenskraft. Können sie überhaupt noch besser werden? „Richard Wagner, Lohengrin, Klaus Florian Vogt, Anja Harteros,
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Klaus Florian Vogt ist der Lohengrin unserer Zeit

Begeisternder Wagner-Abend mit Starbesetzung

Richard Wagner, Lohengrin
Deutsche Oper Berlin, 17. Dezember 2017
Musikalische Leitung, Axel Kober
Inszenierung, Kasper Holten
Bühne, Kostüm, Steffen Aarfing
Heinrich der Vogler, Ain Anger
Lohengrin, Klaus Florian Vogt
Elsa von Brabant, Anja Harteros
Friedrich von Telramund, Simon Neal
Ortrud, Petra Lang
Der Heerrufer des Königs, Thomas Lehman
Chor der Deutschen Oper Berlin
Orchester der Deutschen Oper Berlin

von Sebastian Koik

Klaus Florian Vogt ist DER Lohengrin unserer Zeit. Das beweist er immer und immer wieder. So auch an diesem Abend mit Starbesetzung in der Deutschen Oper Berlin. „Richard Wagner, Lohengrin,
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Dieser Berliner "Prophet" ist ein kraftvolles Statement gegen Krieg

Foto © Marcus Lieberenz
Deutsche Oper Berlin
, 16. Dezember 2017
Giacomo Meyerbeer, Le Prophète

von Sebastian Koik

Elena Tsallagova ist eine Wucht! Für diejenigen, die sie noch nicht kennen, ist sie die Entdeckung des Abends! Die russische Sopranistin ist seit 2013 Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin. Sie liefert von Anfang bis Ende eine Weltklasse-Leistung ab und ist ganz allein schon das Eintrittsgeld und die Anreise ins Opernhaus wert! „Giacomo Meyerbeer, Le Prophète,
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Dieser Tannhäuser in Berlin bleibt in Erinnerung

Foto © Leo Seidel
Richard Wagner, Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg
Deutsche Oper Berlin
, 19. November 2017
Michael Boder Dirigent
Kirsten Harms Inszenierung
Bernd Damovsky Bühne/Kostüme/Licht
Eva-Maria Abelein Spielleitung
Andreas Schager Tannhäuser
Emma Bell Venus/Elisabeth
Christoph Pohl Wolfram

von Yehya Alazem

„Im Venusberg drangen wir ein!“ Wer will aus dem Venusreich ziehen, wenn man so viel Lust, Rausch und Ekstase erleben kann? Was für eine Musik, was für eine Szene und was für eine musikalische Leistung! Was an diesem Abend an der Deutschen Oper Berlin zu erleben ist, ist die absolute Spitze des Wagnergesangs. Andreas Schager und Emma Bell sorgen für unvergessliche Momente. „Richard Wagner, Tannhäuser, Andreas Schager, Emma Bell,
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Der US-Tenor Robert Watson strahlt herrlich in Verdis "Nabucco"

Foto: B. Stöß (c)
Giuseppe Verdi, Nabucco
Deutsche Oper Berlin
, 1. November 2017
Roberto Rizzi Brignoli, Dirigent
Keith Warner, Inszenierung
Tilo Steffens, Bühne
Claudia Gotta, Spielleitung
Dalibor Jenis, Nabucco
Anna Smirnova, Abigaille
Robert Watson, Ismaele
Vitalij Kowaljow, Zaccaria

von Yehya Alazem

Giuseppe Verdis dritte Oper „Nabucco“, sein erster großer Erfolg, feierte ihre Premiere 1842 am Mailänder Teatro alla Scala. Wie die meisten Opern dieser Zeit hat „Nabucco“ eine historische Handlung, die eigentlich unkompliziert ist – das Libretto passt bestens zur wunderbaren Partitur. „Giuseppe Verdi, Nabucco,
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