Anna Netrebko (Sopran) und Malcom Martineau (Klavier),
Liederabend „Tag und Nacht“
Die Stimme dieser Frau entspannt. Ihre satte, frauliche Tiefe und ihre strahlende Höhe sind vom Piano bis zum Forte gleichermaßen stark; ihr Timbre ist mittlerweile so abgedunkelt, dass es (fast) wie ein Mezzo klingt, ihre strahlenden Spitzentöne sind ungebrochen, ihre Phrasierungen sind traumhaft schön. Es gleicht einer Explosion, wenn sie ihre Energie zum Glühen bringt.
Viele Zuhörer schlossen die Augen. Atmeten laut. Beteten. Lächelten entzückt. Waren beseelt. Spürten Frieden und Wärme im Herzen und in der Brust und im Bauch.
von Andreas Schmidt
Es gibt im Leben eines Opern-, Stimmen- und Klassikliebhabers Momente, die magisch sind und die sich auf Ewigkeit in die Seele einbrennen. Es gibt aber wirklich nur ganz wenige Abende, die von einer so nachdrücklichen Intensivität, von einer Strahl- und Leuchtkraft sowie Zauberhaftigkeit sind wie dieser Sonntagabend in Baden-Baden. „Anna Netrebko, Malcolm Martineau, Festspielhaus Baden-Baden, 14. Juli 2019“ weiterlesen
Oper nur auf CD, YouTube oder im Stream. Konzerte ebenso. Viele Klassik-Begeisterte sehnen sich nach packenden, berührenden Live-Erlebnissen. Klassik-begeistert.de bringt Impressionen von Autorinnen und Autoren, die unsere Leserinnen und Leser am meisten berührt haben. Teil 3 – Festspielhaus Baden-Baden, „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart.
Foto: Andrea Kremper (c)
Festspielhaus Baden-Baden Wolfgang Amadeus Mozart, Die Zauberflöte Yannick Nézet-Séguin, Dirigent Klaus Florian Vogt, Tamino Albina Shagimuratova, Königin der Nacht Christiane Karg, Pamina Rolando Villazón, Papageno Regula Mühlemann, Papagena Franz-Josef Selig, Sarastro
von Sebastian Koik
Schon die Ouvertüre in der konzertanten Aufführung der “Zauberflöte” im Festspielhaus Baden-Baden am 8. Juli 2018 ist eine Feier – und es soll ein großer Abend werden!
Klaus Florian Vogt ist als Tamino eine Sensation und die Idealbesetzung, ein absolut perfekter edler Prinz! Schöner kann man das nicht singen! Das wunderbare Lied vom bezaubernd schönen Bildnis erklang wohl in den 227 Jahren seit der Uraufführung in Wien kaum je so schön wie an diesem späten Nachmittag in Baden-Baden.
Klaus Florian Vogt, einer der herausragenden Tenöre der Gegenwart, singt mit unvergleichlich unschuldiger und reiner Stimme wie ein Engel. Dieser wunderbare Tenor singt herrlich weich und ätherisch, doch bei aller Zartheit ist sein präziser Gesang sehr dicht und intensiv. Er schwebt über allem. Vogt singt mit Gefühl und brilliert auch in dramatischen Passagen mit großartigen Ausbrüchen.
Vogt als Tamino ist ein wunderbares Erlebnis und sorgt für Gänsehaut und Entzücken, zaubert den Zuhörern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und ins Herz!
Die zweite große Sensation der Baden-Baden-Gala ist Albina Shagimuratova als Königin der Nacht. Auch diese Rolle kann man nicht bezaubernder singen als sie an diesem Abend! Ihr Gesang ist von faszinierender Natürlichkeit, Autorität und Schönheit. Ihre Stimme ist in allen Lagen sensationell dicht und intensiv. Sie verkörpert die Königin der Nacht ganz und gar, geradezu übermenschlich gut und kann scheinbar alles.
Im beschaulichen Baden-Baden steht mit 2500 Plätzen das größte Opernhaus Deutschlands. Auf die Größe kommt es nicht an, doch das Programm des großen Hauses in der kleinen Stadt ist absolute Weltklasse! „Ballett Paquita, Festspielhaus Baden-Baden“ weiterlesen
Viktoria Tereshkina, Mascha / Prinzessin Timur Askerov, Der Nussknacker / Prinz Andrei Yakovlev, Drosselmeier Yaroslav Baibordin, Der Narr Sofia Ivanova-Skoblikova, Die Puppe Yevgeny Konovalov, Der Mohr Soslan Kulaev, Der Mäusekönig
von Sebastian Koik
„Der Nussknacker“ wurde am Nikolaustag des Jahres 1892 im Mariinsky-Theater in St. Petersburg uraufgeführt. Die Version des Choreographen Wassili Wainonen aus dem Jahre 1934 wird heute immer noch getanzt – in St. Petersburg und seit zwanzig Jahren in Baden-Baden. Ganz besonders beliebt und erfolgreich ist „Der Nussknacker“ in den USA, wo er im Dezember bei praktisch jeder Ballettkompanie auf dem Spielplan steht und dort teilweise bis zu 50 Prozent der Jahreseinnahmen ausmacht. „Peter Iljitsch Tschaikowsky, Der Nussknacker, Festspielhaus Baden-Baden“ weiterlesen
Festspielhaus Baden-Baden, 22. Dezember 2017 Sergei Prokofjew, Romeo und Julia
Leonid Lavrovsky, Choreographie Alexei Repnikov, Dirigent Pyotr Williams, Bühnenbild und Kostüme Mariinsky Ballett Mariinsky Orchester Renata Shakirova, Julia Kimin Kim, Romeo Alexander Romanchikov, Tybalt Roman Belyakov, Paris Alexei Timofeyev, Mercutio Yaroslav Baibordin, Narr
von Sebastian Koik
Selbst wer kein Ballett mögen sollte, dürfte diesen Abend lieben … lieben, lieben, lieben!
Eine andächtige Verehrung für den größten Künstler unserer Zeit
Grigory Sokolov, Klavier Joseph Haydn: Sonate Nr. 32 g-Moll, Sonate N.r 47 –Moll, Sonate Nr. 49 cis-Moll Ludwig van Beethoven: Sonate Nr. 27 e-Moll op. 90, Sonate Nr. 32 c-Moll op. 110 Festspielhaus Baden-Baden, 5. November 2017
von David Fuchs
Bevor ein einziger Ton erklungen ist, glaubt man ihn zu spüren, diesen undefinierbaren, nicht zu leugnenden Abstand, der Grigory Sokolov von jedem anderen Pianisten trennt. Man spürt ihn, wenn mit einigen Minuten Verspätung das Licht auf ein zwielichtiges Halbdunkel gedimmt wird. Wenn dann, wiederum nach einigen Minuten unruhiger Erwartung, der Meister etwas schwerfällig, aber eilig, seinem Instrument entgegenstrebt. Wenn er – den Applaus, ja die Existenz des Publikums kaum anerkennend – eine Verbeugung zwar andeutet, aber nicht zu Ende bringt, sondern unmittelbar in das Hinsetzen an den Flügel überführt. Und sofort zum Spielen ansetzt, ohne einen Moment des Sammelns, fast noch in den Applaus hinein. „Grigory Sokolov, Haydn, Beethoven, Festspielhaus Baden-Baden“ weiterlesen
Weltstar Daniel Hope lässt seine Geige herrlich sehnen und klagen
Daniel Hope Violine Ivor Bolton Dirigent Sinfonieorchester Basel Edward Elgar Violinkonzert h-Moll op. 61 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“ op. 55 Festspielhaus Baden-Baden, 4. November 2017
von Sebastian Koik
Die Highlights des Abends sind die Zugaben. Nach der ersten regulären Hälfte schenkt Daniel Hope dem Publikum auf seiner Guarneri del Gesù “Ex Lipinski” aus dem Jahre 1742 einen wunderbaren, indischen Raga Pilu. Eine Musik, die er häufig gemeinsam mit dem Sitar-Meister Ravi Shankar gespielt hat. Hier brilliert Hope mit vollendeter leichter Virtuosität, Präzision und Tiefe. Diese sehr spezielle und exotische Musik entführt die Zuhörer in eine andere Welt. „Daniel Hope, Ivor Bolton, Sinfonieorchester Basel, Festspielhaus Baden-Baden“ weiterlesen