Zeitgenössische Musik des ensemble oktopus in München: Ist das ein Ton? Woher kommt er? Ich verdächtige die Tuba

ensemble oktopus, Soundpainting © Gregory Giakis

Reaktorhalle, München, 12. Januar 2024

Soundpainting – ensemble oktopus

von Frank Heublein

An diesem Abend wird in der Reaktorhalle, einer Aufführungsstätte der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) das Programm „Soundpainting“ aufgeführt. „Wie schön“, freue ich mich, „der Saal ist fast komplett gefüllt.“ „Soundpainting – ensemble oktopus
Reaktorhalle, München, 12. Januar 2024“
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Ich werde wohlig überschüttet aus dem reichen Füllhorn der Neuen Musik

Reaktorhalle, München, 08. Februar 2023


„Verbindung“ – Konzert anläßlich 20 Jahre ensemble oktopus

ensemble oktopus
Leitung Konstantia Gourzi, Armando Merino

Besetzung

Solisten und Solistinnen
Mezzosopran Julia Rutigliano
Bariton Gerrit Illenberger und Christian Gerhaher
Dandelion Quintett

von Frank Heublein

An diesem Abend wird in der Reaktorhalle, einer Aufführungsstätte der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) das Programm „Verbindung“ aufgeführt. „Im Wintersemester 2002/2003 gründete die Komponistin und Dirigentin Konstantia Gourzi das ensemble oktopus an der Hochschule für Musik und Theater München mit einer klaren Vision: Das Ensemble soll sich mit Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit im Genre der Neuen Musik bewegen.“ So steht es im Programmheft. Die Studierenden sollen mit Lehrenden und Bühnenerfahrenen gemeinsam die Neue Musik entdecken. Heute musiziert mit dem ensemble oktopus der an der HMTM Lehrende Christian Gerhaher und die Alumna Julia Rutigliano mit den Studierenden der Hochschule. Finde ich klasse. „„Verbindung“ – Konzert anläßlich 20 Jahre ensemble oktopus
Reaktorhalle, München, 08. Februar 2023“
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Sternstunden für einen Barock-Fan in München

Foto: (c) HS Musik und Theater, München

Was mich an diesem Abend beglückt: ich sehe viel Talent, darunter neun barockgestählte historisch informierte angehende Chorleiter und Chorleiterinnen. Welch toller Ausblick auf die Zukunft für mich als Barockfan.

Hochschule für Musik und Theater, München, 19. Mai 2022

Passions Pasticcio »Wer ist der, so von Edom kömmt«

von Frank Heublein

An diesem Abend bin ich in der Hochschule für Musik und Theater München im großen Konzertsaal in der Arcisstraße. Ein Raum, der mich akustisch anspricht. Das aufgeführte Passions Pasticcio „Wer ist der, so von Edom kömmt“ entstammt dem Nachlass von Carl Philipp Emanuel Bach. Vermutlich hat es sein Vater Johann Sebastian zusammengestellt. Ich lerne an diesem Abend, was ein Pasticcio ist: eine Zusammenstellung von Werken verschiedener Komponisten zu einem größeren zusammenhängenden Werk.

Das Grundgerüst bildet die Passionskantate „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld“ von Johann Sebastian Bachs Zeitgenossen Carl Heinrich Graun (1704/05-1759). Johann Sebastian Bach steuert ein Chorstück bei, Georg Philipp Telemann eröffnet die Passion mit einem Chorstück mit Bass-Solo. Sechs Nummern, für die musikhistorisch keine sichere Zuordnung zu wahrscheinlich zwei unterschiedlichen Komponisten gefunden wurde, bilden Bestandteile, darunter den Abschlusschoral.

Nicht alltäglich ist die Vielzahl der Urheber, die Kompositionen einer Zeitspanne von etwa einem Jahrhundert repräsentieren. Der Text stammt nicht aus einem Evangelium, sondern den Schriften Jesajas und verschiedenen Kirchenliedern von Johann Heermann und Paul Gerhardt. Es gibt keine Evangelisten, keine direkte Rede der Beteiligten.

Das Versprechen der Vielfalt wird mir erfüllt. Und doch ist durch Grauns Hauptkorpus eine Klammer gegeben, die mich den Abend musikalisch rund empfinden lässt. Einerseits höre ich kompositorische Unterschiede, anderseits: es sind eher erstaunlich kleine Details und die musikalische Nähe zwischen Graun und Bach beeindruckt mich. „Konzert Passions Pasticcio »Wer ist der, so von Edom kömmt«
Hochschule für Musik und Theater, München, 19. Mai 2022“
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Eine Entdeckung: Kammermusik von Paul Ben-Haim

Foto: National Library of Israel

Großer Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater,
München, 11. Februar 2022

Rezension Konzert »Ben-Haim – Resonanzen«

von Frank Heublein

Sie kennen Paul Ben-Haim nicht? Da hatten wir etwas gemeinsam bis zum heutigen Abend. Bis zu dieser Aufführung in der Hochschule für Musik und Theater München. Studierende der Hochschule führen Werke von Paul Ben-Haim auf. Der wurde als Paul Frankenburger in München 1897 geboren. Er studierte an dieser Hochschule. Er war in den 1920ern Assistent von Bruno Walter in München. Es gibt einige Gründe, warum das Ben-Haim-Forschungszentrum als gemeinsame Initiative der Hochschule für Musik und Theater München und der Landeshauptstadt München im März 2020 gegründet wurde.

In der Anmoderation beschreibt der Leiter Dr. Tobias Reichard des Ben-Haim-Forschungszentrums, dass der Komponist musikalische Synthesen etwa von romantischer Musik und Jazzkomponenten oder in seinen Jahren in Israel von orientalischen und westlichen Klängen. Auf dem Programm stehen vier kammermusikalische Stücke, komponiert zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Lieder erinnern mich zuweilen an das Liedgut eines Richard Strauss. Beim Streichtrio kommt mir Erich Wolfgang Korngold in den Sinn, wenn auch Paul Ben-Haim wie Filmmusik klingt. „Rezension Konzert »Ben-Haim – Resonanzen«,
Großer Konzertsaal der HS für Musik und Theater, München, 11. Februar 2022“
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